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Normas Lieblingsmörder (eBook)

Tragikomischer Kriminalroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
260 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-01723-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Normas Lieblingsmörder -  Helmut M.
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Kommissarin Norma Brinkmann verliebt sich ausgerechnet in den Hauptverdächtigen Martin Opitz. Vor dem kriminalistischen Hintergrund entspinnt sich die brutalstmögliche Liebesgeschichte. Opitz ist der geborene Lügner, Betrüger und Fälscher. Aber auch ein eiskalter Mörder? Ein gefährlicher Psychopath oder nur ein begnadeter Schauspieler? Mensch oder Monster? Oder gar der Teufel in Person? Selbst die zurate gezogene Psychiaterin verzweifelt. Fragt sich nur, wer wen zuerst umbringt. Den Anfang macht jedenfalls die Kommissarin. Doch Opitz überlebt, wenn auch nur knapp. Der Krimi führt durch alle Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens zwischen Siebtem Himmel und tiefster Hölle. Eine permanente Achterbahnfahrt der Gefühle. Und mehr als einmal nimmt die Geschichte eine völlig unerwartete Wendung.

Eigentlich ein ganz normales, langweiliges Leben: Schule - Abitur - Studium - Promotion - Ehe - Berufsleben - Rente, in der ich endlich all das schreiben kann, was mich bewegt . Ganz normal und langweilig? Offenbar nicht: Denn fast alle Geschichten, die ich geschrieben habe und noch schreiben werde, haben mit den Kämpfen, Verletzungen, Gemeinheiten, Enttäuschungen und Traumata dieses " ganz normalen und langweiligen Lebens" zu tun. Oft sind es Versuche der Bewältigung, des Lernens daraus, des Verstehens, was Menschen treibt und zu dem macht, was sie sind. Wären da nicht auch die Liebe und liebenswerten Menschen in meinem Leben, es wäre ein ganz normales schreckliches Leben.

Eigentlich ein ganz normales, langweiliges Leben: Schule - Abitur - Studium - Promotion - Ehe - Berufsleben - Rente, in der ich endlich all das schreiben kann, was mich bewegt . Ganz normal und langweilig? Offenbar nicht: Denn fast alle Geschichten, die ich geschrieben habe und noch schreiben werde, haben mit den Kämpfen, Verletzungen, Gemeinheiten, Enttäuschungen und Traumata dieses " ganz normalen und langweiligen Lebens" zu tun. Oft sind es Versuche der Bewältigung, des Lernens daraus, des Verstehens, was Menschen treibt und zu dem macht, was sie sind. Wären da nicht auch die Liebe und liebenswerten Menschen in meinem Leben, es wäre ein ganz normales schreckliches Leben.

3. Spuren, Ermittlungen und Tohuwabohu

Am nächsten Morgen – Donnerstag – schrien es die Tageszeitungen in riesigen Lettern von ihren Titelseiten:

MORD IN BESTER GESELLSCHAFT!

Nur wenig kleiner der Name des Instituts. Und im Bericht klein und eher unauffällig der Name des Mordopfers: Matthias G.

Punkt neun Uhr standen Norma und Traufetter wieder vor dem Institut. Aber das Schild hing immer noch da.

„Arbeitsmoral sieht aber anders aus“, schimpfte Traufetter. „Es ist doch Beginn der Kernarbeitszeit.“

„Vielleicht haben die Damen und Herren ja das Ende ihres Ausflugs etwas zu ausgiebig gefeiert“, gab Norma zu bedenken. „Es sind ja nicht alle so abstinent wie unsereins.“ Beide grinsten.

„Du meinst, wir sollten warten, ob die etwas später kommen? Nur so ein, zwei, drei Stündchen?“

„Oder auch vier, ja. Du hast Recht. Lass uns gehen und nach der Mittagspause noch einmal hier…“

In diesem Augenblick flammte das Licht in der Eingangshalle des Instituts auf. Durch die Zwischenräume im Rollgitter konnten sie hineinschauen.

„Da kommt einer, drinnen.“

Aber der alte Mann, der mit schweren Schritten durch die Halle schlurfte und direkt auf sie zukam, öffnete nur den Briefkasten, um die Post des Tages abzuholen.

Traufetter rüttelte wie wild am Scherengitter. Der alte Mann stutzte. Man sah, dass er ärgerlich war und etwas rief, das aber durch die verglaste Eingangsfront nicht zu hören war. Wahrscheinlich verbat er sich das Demolieren des Gitters und drohte mit der Polizei. Traufetter rüttelte nur umso ärger, bis der Mann die Eingangstür aufschloss und man sein Schimpfen hören konnte.

„Was wollen Sie?“, herrschte er sie an.

„Kriminalpolizei“, sagte Norma freundlich und hielt ihren Ausweis in Augenhöhe an eine Öffnung im Gitter.

„Ja, wenn das so ist…“, sagte der Mann. „Und?“

„Wann kommen denn endlich die Mitarbeiter?“, wollte Traufetter wissen. „Oder ist heute Nachtschicht?“

„Tja, die Herrschaften machen heute Betriebsausflug.“

„Betriebsausflug? So etwas Blödes. Na gut, dann müssen wir eben morgen noch einmal wiederkommen.“

„Nee, da machen die auch Betriebsausflug.“

„Wie – drei Tage?

„Nee, nur zwei. Gestern haben die nur schon das Schild rausgehängt…“

„Aber wir waren gestern schon lange vor 16 Uhr…“ Norma schaute ihn strafend an.

„Die sind ja schon so gegen zwei Uhr losgefahren. Konnten’s wohl gar nicht erwarten.“

„Also frühestens am Montag wieder erreichbar“, stellte Norma fest.

„Na, hoffentlich fällt uns etwas ein, womit wir uns die Zeit bis dahin vertreiben können“, murrte Traufetter, als sie wieder allein waren.

„Ich wüsste da schon etwas“, sagte Norma scheinheilig.

„Du meinst doch nicht etwa…? Das ist aber nicht dein Ernst, Norma?!“

„Es wäre doch mal eine hübsche Abwechslung“, sagte Norma und grinste.

Traufetter gab sich Mühe, verzweifelt auszusehen: „Wenn du meinst…“, knurrte er.

Und so begannen sie wenig später mit der Befragung von Grimms Nachbarn.

„Hoffen wir mal, dass nicht alle zum werktätigen Teil der Bevölkerung gehören“, unkte Traufetter. „Dann könnten wir erst nach deren Feierabend anfangen…“

„.. und unseren Feierabend in den Kamin schreiben“, ergänzte Norma. „Aber es nützt ja nichts. Wir hätten eben bei der Berufswahl besser aufpassen müssen.“

Aber sie hatten sich geirrt. Zwar waren tatsächlich viele Nachbarn auf der Arbeit, häufig auch beide Ehepartner, aber was Norma und Traufetter von den Verbliebenen erfuhren, galt wahrscheinlich mehr oder weniger auch für alle anderen.

Die Katasterstraße, in der die Grimms lebten, war eine Wohngegend für bessere Leute. Man grüßte sich höflich, wenn man sich begegnete, aber im Übrigen war man darauf bedacht, für sich zu bleiben. Deshalb gab es auch nur freistehende Einfamilienhäuser. Und wer mehr als drei Häuser weiter wohnte, kannte die Bewohner jenseits dieses Horizonts höchstens noch von Ansehen und unterlag nicht mehr der Grußpflicht. Soziale Kontakte gab es nicht. Das erste und einzige Straßenfest, an das sich die beiden 90jährigen noch vage erinnern konnten, hatte vor 37 Jahren stattgefunden. Freundschaften oder gar gegenseitige Besuche gab es noch weniger. Und die zumeist halbwüchsigen Kinder suchten sich ihre Freunde in den Schulen und Sportvereinen, nicht in der Nachbarschaft.

Die Befragungen blieben deshalb völlig ergebnislos und waren entsprechend kurz. Bei den ersten beiden Hausfrauen hatten Norma und Traufetter noch geglaubt, mit präziser formulierten Fragen doch noch irgendwelche Informationen zu bekommen. Aber das half ebenso wenig wie die gesteigerte Freundlichkeit.

„Wo nichts ist, kann man nichts holen“, dozierte Traufetter.

„Wie weise, wie weise!“, spottete Norma. „Hast wohl deinen philosophischen Tag heute?“ Kurz nach elf waren sie mit ihren Befragungen durch und fuhren deprimiert ins Präsidium.

„Vor halb fünf brauchen wir es gar nicht erst zu versuchen“, stellte Norma fest.

„Und ich weiß jetzt schon, welch tolle Informationen wir dann erhalten werden!“, triumphierte Traufetter.

„Lass mich raten!“ Norma setzte eine grüblerische Miene auf. Dann unsicher, zögernd: „Tja, vielleicht … tatsächlich… genau dieselben?“ Beide grinsten.

Immerhin lag inzwischen der Bericht der Spurensicherung vor. Er war ungefähr genauso niederschmetternd wie die Befragungen:

Wetterbedingt konnten keine verwertbaren Spuren festgestellt werden: Vorher lange Trockenheit mit viel Sonne, deshalb Boden zu hart, um nachweisbare Spuren aufzunehmen. Danach lang anhaltender starker Regen, der eventuell vorhandene Rest-Spuren verwischt hat. – Fundort vermutlich nicht gleich Tatort. Aber nur aus logischen Gründen (unverschlossener PKW des Getöteten in relativ großer Entfernung von ca. 100 m und an schwer einsehbarer Stelle). Sächliche Befunde dieserhalb liegen unsererseits nicht vor.

Über die Tatzeit kann nur spekuliert werden. Durch den radikalen Wetterumschwung bedingt, lässt sich nicht einmal eine Schätzung rechtfertigen.

„Toll!“, lobte Traufetter. „Das ist Wissenschaft! Man könnte aber auch ‘nen Groschen hochwerfen.“ Er seufzte. „Ich würde ja gern über unsere hoch qualifizierten Fachleute spotten, aber angesichts der meteorologischen Unbill will ich nochmal Gnade vor Recht ergehen lassen.“

Der zweite Teil des Berichts betraf Grimms BMW. Er war schon interessanter, aber auch sehr verwirrend. Außer der merkwürdigen Portugiesisch-Grammatik und dem Prepaid-Handy, die offen im Kofferraum gelegen hatten, waren bei der gründlichen Untersuchung auch noch ans Tageslicht gekommen:

➢ ein Paar Hosenklammern, wie Radfahrer sie bis in die 1950er und -60er Jahre getragen haben;

➢ ein zusammengefalteter Ortsplan der Siedlung Sonnenhang im Maßstab 1:200 und Format A3, auf dem per Hand ein roter Kreis um eine Sparkassenfiliale gezogen war, und von dort aus ein Pfeil zu einem Parkplatz; ein zweiter Pfeil führte vom rückwärtigen Ausgang auf den Zubringer zur Autobahn; ob das Rechteck, an dem der Pfeil begann, tatsächlich – zu den Hosenklammern passend – ein Fahrradständer war, wäre noch zu klären.

➢ die defekte Lok einer elektrischen Eisenbahn der Firma Märklin;

➢ eine Schachtel mit Pralinen, in die – wie die KTU feststellte – mit einer sehr feinen Spritze Maschinenöl gespritzt war;

➢ und schließlich ein Rezept zur Herstellung von Sprengstoff, offenbar aus dem Internet heruntergeladen.

Bei näherer Analyse stellte es sich jedoch als völlig unbrauchbar heraus. „Das Rezept ist eher für Marmorkuchen als für Sprengstoff geeignet“, fasste der Sprengstoffexperte des LKA spöttisch zusammen.

Um die Sache komplizierter zu machen, waren die meisten Gegenstände förmlich versteckt: unter die Rücksitze geklemmt, in die Radkästen gequetscht oder, wie der Lageplan, unter den Bodenbelag geschoben.

„Und darauf sollen wir uns jetzt einen Reim machen?“, schimpfte Traufetter. „Verrückter ging’s wohl nicht, wie?“

„Du lässt deine Wut am Falschen aus“, besänftigte Norma, ehe Gerhard Holzegger aus der Haut fahren konnte. „Schimpf lieber auf Herrn Grimm, der uns diese Suppe eingebrockt hat.“

„War ja nicht so gemeint“, knurrte...

Erscheint lt. Verlag 15.6.2023
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Abgründe • Amour fou • Hass • Hassliebe • Hüftmieder • Liebe • Psychodrama • strapse • Wahnsinn
ISBN-10 3-384-01723-4 / 3384017234
ISBN-13 978-3-384-01723-9 / 9783384017239
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