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Heimat-Roman Treueband 54 (eBook)

5 Romane in einem Band
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
320 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4697-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimat-Roman Treueband 54 - Rosi Wallner, Monika Leitner, Andreas Kufsteiner, Verena Kufsteiner
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Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.
Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.
Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:
Alpengold 212: Almut, der gute Geist vom Brunnerhof
Bergkristall 293: Der blonde Engel vom Himmelberg
Der Bergdoktor 1781: Durch deine Schuld
Der Bergdoktor 1782: An die Schweigepflicht gebunden
Das Berghotel 149: Tröster auf vier Pfoten
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
Jetzt herunterladen und sofort sparen und lesen.

Markus Riedinger sah sich verstohlen in der Bauernstube um, in die ihn eine alte Magd, die ihm griesgrämig vorangeschlurft war, geführt hatte.

»Musst halt warten. Die Bäuerin ist draußen auf dem Feld«, hatte sie ihm beschieden und ihn allein gelassen.

Der behagliche Wohlstand, den der Raum mit den bemalten Bauernmöbeln, der geschnitzten Balkendecke und dem dunkelgrünen Kachelofen mit der Sitzbank ausströmte, blieb nicht ohne Eindruck auf Markus.

So etwas sein eigen nennen zu dürfen, auf einem solchen Hof zu Hause zu sein – es würde ein unerreichbarer Traum für ihn bleiben.

Markus Riedinger entstammte armen Verhältnissen. Der Hof seines Vaters warf nicht genug ab für die vielköpfige Familie, und Markus hatte oft bittere Not spüren müssen. Als der letztgeborene von fünf Brüdern hatte er von frühester Jugend an auf dem Hof mitgearbeitet.

Doch seit er erwachsen war, gab es zunehmend Streit mit dem ältesten Bruder, der sich schon ganz als Hofbauer aufspielte und sich weigerte, ihm nur einen Cent Lohn zu geben.

Es war Markus sehr schwer gefallen, von daheim wegzugehen, denn er hing an seinen Eltern und war in seiner Heimat verwurzelt, aber es gab keine andere Lösung für ihn. So hatte er das Tal, in dem er geboren und aufgewachsen war, verlassen und sah sich in dieser Gegend, wo stattliche Großbauernhöfe von Reichtum kündeten, nach einer passenden Stelle um.

Die Bedienung drunten im Dorfwirtshaus, wo er eine bescheidene Vesper verzehrt hatte, hatte ihn wissen lassen, dass auf dem Brunnerhof eine Stelle frei wäre.

Vertraulich hatte sich das dralle Mädchen zu ihm heruntergebeugt und gekichert.

»Musst dich halt in Acht nehmen! Mit der Bäuerin ist net gut Kirschen essen! Deshalb laufen die Leut auch immer gleich weg, kaum, dass sie auf dem Brunnerhof angefangen haben!«

Ehe Markus sie um weitere Erklärungen bitten konnte, war sie schon aufgestanden, um die Wünsche eines ungeduldigen Gastes zu erfüllen, der unmutig sein Bierseidel hin und her schwenkte.

So hatte Markus beim Zahlen nur noch nach dem Weg gefragt und sich an den Aufstieg gemacht. Blühende Wiesen, Obstgärten und fruchtbare Felder hatten seinen Weg gesäumt, nicht zu vergleichen mit dem kargen Gebirgstal, dem er entstammte …

Markus schrak auf, als die Stubentür ungestüm aufgestoßen wurde. Eine hochgewachsene Frau, erhitzt von der Feldarbeit in der Sonnenglut, trat ein. Lose Strähnen hatten sich aus dem dunkelblonden, zurückgekämmten Haar, das im Nacken zu einem altmodischen Knoten zusammengesteckt war, gelöst und umgaben das herbe, aber nicht unschöne Gesicht.

Ruth Brunner trug einen blauen formlosen Kittel, der ihre Gestalt verbarg, und trotz der Hitze schwarze Strümpfe. Es war schwer, ihr Alter zu bestimmen.

»So, du suchst also Arbeit?«, fragte sie, und ihre hellblauen Augen flogen abschätzend über Markus.

Markus hatte sich erhoben, eine Geste der Höflichkeit, die Ruth eher irritierte.

»Setz dich doch wieder. Woher kommst du, und wo warst du vorher in Dienst?«

Markus berichtete knapp und sachlich von seiner Arbeit auf dem elterlichen Hof, die Auseinandersetzungen mit dem älteren Bruder verschwieg er allerdings.

»Der Hof kann uns nimmer alle ernähren, und so blieb mir nichts anderes übrig, als wegzugehen. So leid es mir auch wegen meiner Eltern getan hat«, schloss er.

»Ja, es ist halt alles nimmer so wie früher. Manch ein schöner Hof ist hier schon zugrunde gegangen«, bemerkte Ruth düster, obgleich Markus nicht ersehen konnte, warum sie Grund zum Klagen haben sollte.

Wieder musterte sie ihn kritisch, und sie glaubte, noch nie einen so gut aussehenden Mann wie ihn gesehen zu haben.

Seine hohe, kräftige Gestalt, die die ihre um Haupteslänge überragte, die markanten Gesichtszüge, beherrscht von dunklen Augen, die ihm im Einklang mit den fast schwarzen ungebärdigen Locken etwas Südländisches verliehen, blieben nicht ohne Eindruck auf die junge Frau.

Er war bescheiden, doch ansprechend gekleidet und wirkte gepflegt. Eigenartigerweise erfüllte es sie mit Erleichterung, dass er nicht einer der herumziehenden Erntehelfer, sondern doch ein Hofsohn war.

»Wenn du willst, kannst du morgen schon hier anfangen! Wir brauchen hier dringend jemanden«, sagte sie dann, ohne zu zögern.

»Ich dank dir, Bäuerin! Es soll dich net reuen«, gab Markus zur Antwort.

Ruth reichte ihm die Hand.

»So wünsch ich dir einen guten Einstand«, meinte sie, »und dass du dich hier bald wie daheim fühlst!«

Noch nie hatte Ruth Brunner jemanden so freundlich auf dem Hof willkommen geheißen, und Markus, der das nicht wissen konnte, war von der Bäuerin sehr angetan.

Was alles so geredet wird! Sicher ist sie ein bisserl herb, aber man kann doch mit ihr auskommen, dachte er, als ihm in den Sinn kam, wie man im Dorf über die Brunnerin urteilte.

»Resi!«, rief Ruth mit scharfer Stimme, und die Alte tauchte sofort auf. »Zeig dem Markus seine Kammer. Da mag noch manches fehlen, sehr nobel schaut’s net drin aus, aber darüber lässt sich ja reden.«

Resi blieb vor Überraschung fast der Mund offen stehen, dann nahm sie sich aber zusammen, um nicht eine heftige Reaktion der Bäuerin heraufzubeschwören.

Schau an, ich glaub, da wird sich etwas tun in der nächsten Zeit, dachte die Alte und verzog hämisch den lippenlosen, eingesunkenen Mund.

»Und komm herunter, wenn du deine Sachen untergebracht hast. Wir essen früh zu Abend«, wies Ruth den neuen Knecht an.

Markus nickte und nahm seine spärlichen Habseligkeiten auf, die er in einem Rucksack verstaut hatte.

Ungläubig sah er sich in der Kammer um, nachdem die Resi ihn wortlos allein gelassen hatte.

»Jesses!«, stieß er kopfschüttelnd hervor und ließ seine Sachen zu Boden fallen.

Eigentlich war es ja mehr ein Verschlag unter einer unverputzten Dachschräge, der mit einem Eisenbett, einem wackligen Tisch und einer verstaubten Truhe ausgestattet war. Das Fenster, durch das trübe Licht einsickerte, war blind vor klebrigem Schmutz.

Rasch brachte er sein Hab und Gut in der Truhe unter, strich sich glättend über das Haar und eilte die Stiege zum Erdgeschoss hinab.

***

Die Hofleute waren schon um den großen Esstisch versammelt, als Markus eintrat. Ruth Brunner stellte ihn mit knappen Worten den anderen vor, was lediglich ein schwaches Echo hervorrief.

Die Bäuerin hatte einen sauberen, wenngleich ebenso tristen Kittel an und sich die Haare mit einer Vielzahl von Nadeln festgesteckt, was sie altjüngferlich erscheinen ließ.

Nachdem Resi frisches Brot und Geselchtes aufgetragen hatte, senkte sich Stille über den Raum. Es war anscheinend üblich, dass die Mahlzeiten schweigend eingenommen wurden, und Markus hatte Gelegenheit, die Anwesenden einer raschen Prüfung zu unterziehen.

Neben der Bäuerin und Resi saß noch ein älterer Mann mit verschlossener Miene am Tisch, der die Woche darauf sang- und klanglos vom Hof verschwinden sollte. Markus’ Gegenüber, ein junges Mädchen, hatte den Kopf tief über den Teller gesenkt, sodass er kaum ihre Züge erkennen konnte.

Später erfuhr Markus, dass Almut May eine entfernte Verwandte der jungen Bäuerin war, die, schon früh verwaist, von dem alten Brunner aufgenommen worden war. Sie hatte schon von frühester Kindheit an durch harte Arbeit abgegolten, dass man ihr das Waisenhaus erspart hatte.

Nach dem Essen hielt Ruth Brunner Markus zurück. Als abgeräumt worden war und die anderen die Stube verlassen hatten, ging sie zur Kredenz und goss Enzian in zwei bunt bemalte Stamperl.

»Damit du dich hier schnell eingewöhnst!« Sie prostete ihm lächelnd zu.

Markus dankte ihr und leerte – wie sie – das Glas mit einem Zug.

»Deine Kammer sieht noch arg aus, aber das lässt sich ja ändern!« Wieder lächelte sie, was ihr Gesicht überraschend verschönte, und nestelte verlegen an ihrem Haarknoten. »Morgen schaust du dich mal auf dem Hof um, damit du dich bald auskennst!«

Markus fühlte sich unbehaglich. Die offenkundige Freundlichkeit und das Entgegenkommen, das im krassen Gegensatz zu Ruths Ruf stand, verunsicherten ihn.

Der junge Mann war recht unerfahren im Umgang mit Frauen, und er hatte kaum eine Ahnung davon, welche Wirkung sein gutes Aussehen und sein angenehmes, zurückhaltendes Wesen auf eine Frau haben konnte.

Da er wegen der Armut, in der seine Familie lebte, oft auf Geringschätzung und Ablehnung gestoßen war, hatte er sich vom dörflichen Leben völlig zurückgezogen. Dorffeste und Tanzvergnügen waren nicht seine Sache, sodass er kaum Gelegenheit gehabt hatte, Mädchen kennenzulernen.

Markus fasste Ruths Worte als Verabschiedung auf und wandte sich mit einem freundlichen Gutenachtgruß zum Gehen.

Ruth blieb ratlos und verwirrt zurück, was ein ungewöhnlicher Zustand für sie war. Sie goss sich noch einmal einen Enzian ein und trank ihn geistesabwesend aus, ohne auf die brennende Schärfe zu achten.

Seit dem Auftauchen von Markus Riedinger war eine seltsame, unerklärliche Unruhe in das kühle...

Erscheint lt. Verlag 5.9.2023
Reihe/Serie Heimat-Roman Treueband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen
ISBN-10 3-7517-4697-8 / 3751746978
ISBN-13 978-3-7517-4697-7 / 9783751746977
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