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Magic Blaze (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Aufl. 2024
315 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-2207-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Magic Blaze - Helen Harper
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Ein mysteriöser Mordfall, politische Intrigen und ein Kampf gegen die Zeit ...

Das Gipfeltreffen der magischen Wesen steht kurz bevor. Im DeVane Hotel in London wollen sich Vampire, Werwölfe, Ghule, Kobolde, Druiden und Pixies treffen, um zu beraten, wie sie das Zusammenleben mit der menschlichen Bevölkerung verbessern können. Das Treffen könnte eine Chance sein, die Welt zum Guten zu verändern - und Emma Bellamy wird dabei sein. Schließlich ist sie nicht nur dafür verantwortlich, dass es überhaupt stattfindet, sondern wird auch bei einem Scheitern die Konsequenzen tragen müssen. Daher steht viel für die junge Ermittlerin auf dem Spiel. Und schneller als ihr lieb ist, muss sie sich nicht nur mit Protesten gegen das Gipfeltreffen auseinandersetzen, sondern auch mit einem mysteriösen Mord, der alles in Gefahr bringt, wofür Emma so hart gearbeitet hat.

Band 5 der FIREBRAND-Reihe




<p><strong>Helen Harper</strong><span style="font-family: 'Times New Roman'; font-size: 16px; background-color: #ffffff;"> liebt Bücher. Schon seit ihrer Kindheit in Schottland hat sie Fantasy- und SciFi-Geschichten verschlungen. Nachdem sie als Lehrerin in Großbritannien, Japan und Malaysia gearbeitet hat, entschloss sie sich, ihre eigenen Bücher zu schreiben. Derzeit lebt Helen in Devon und teilt sich ihr Heim mit viel zu vielen Katzen (ganz zu schweigen von Drachen, Elfen, Dämonen, Zauberern und Vampiren, die bisweilen aus dem Nichts auftauchen).</span></p>

2


Ich muss pinkeln.

Dieser Gedanke drängte sich immer wieder in mein Bewusstsein. Ächzend schob ich ihn beiseite. Mir war warm, ich war eingekuschelt, und es war viel zu gemütlich, um mich aus dem Bett zu schälen. Drei Nächte war es her, dass ich Jim getroffen und mich getötet hatte, um mir Wochen einer schmerzhaften Genesung zu ersparen, und noch immer genoss ich den Luxus, nachts zu schlafen. Das war viel angenehmer, als einen dunklen Park abzusuchen und dabei langsam zu verbluten. Federbetten sind dem Tod unbedingt vorzuziehen. Ich behielt die Augen fest geschlossen. Gleich würde ich zurück in den Schlaf dämmern … gleich, gleich. Bestimmt.

Leider hatte meine Blase sich unwiderruflich gegen die Freuden eines ungestörten Schlafs entschieden. Ich konnte mir einreden, was ich wollte: Es klappte nicht. Ich musste unbedingt – und dringend – pinkeln. Ich öffnete ein Auge und sah auf die Uhr. 04:22. Um sechs musste ich aufstehen; das Mindeste, was mein Körper für mich hätte tun können, wäre gewesen, noch anderthalb Stunden durchzuhalten. Aber es sollte nicht sein.

Seufzend ließ ich mein Bein von Lukas’ Schenkel gleiten und verließ die herrliche Wärme seines Körpers und der seidenen Bettwäsche. Je rascher ich es hinter mich brächte, desto größer wäre die Chance, nicht richtig wach zu werden. Wenn ich mich beeilte, mochte ich wieder in den Schlaf sinken. Ich stemmte mich auf die Beine, achtete darauf, Lukas nicht aufzuwecken, und tapste ins Bad. Ob Phönix und Auferstehung oder nicht – ich besaß noch viele körperliche Schwächen. Mach schnell, Emma, sagte ich mir, rein, raus.

Ich war nicht so dumm, das Licht einzuschalten. Dies war eine Mission mit hohem Tempo, und das warme Bett winkte. Ich drückte die Spülung, tastete nach dem Wasserhahn und stolperte zurück Richtung Schlafzimmer. Das alles hätte ich in Rekordzeit hinter mich gebracht, wenn ich mit dem großen Zeh nicht gegen ein Tischbein gestoßen wäre.

Ich fauchte vor Schmerz, bückte mich und rieb den lädierten Zeh. Wie weh das tat! Wenn ich zuvor nicht wach gewesen war, dann zweifellos jetzt. Lukas hatte zu viele unbezahlbare alte Möbelstücke mit hübschen, aber spitzen Verzierungen bei sich stehen. Am Tag herrlich anzuschauen, in tiefer Nacht jedoch womöglich tödlich. Ich lächelte: wie die Vampire selbst.

Ich richtete mich auf, blickte aus dem Fenster und sah wieder weg. Dann drang, was ich gesehen hatte, in mein schlaftrunkenes Hirn, und ich schaute erneut hin. Warum, um alles in der Welt, stand jemand reglos auf der anderen Straßenseite und starrte zu dieser Nachtstunde zu mir hoch?

Unwillkürlich machte ich einen Schritt zurück, obwohl mir klar war, dass die schattenhafte Gestalt mich durch die Jalousie ohne Licht nicht sehen konnte. Meine Augen wurden schmal. Aus der Art, wie die Person dastand, und aufgrund des Umrisses tippte ich auf einen Mann. Und auf einen Werwolf: gedrungener Körper, breite Schultern … ja, ich war fast sicher, dass es sich um einen Wolf handelte. Aber das hier war Soho, wir waren mitten im Revier der Vampire. Egal zu welcher Tageszeit: Hier trieben sich kaum je Wölfe herum, und wenn, dann erst nach dem Morgengrauen. Es sei denn, sie hatten für ihr Kommen einen sehr guten Grund.

Ich kratzte mich an der Wange. Die vier Werwolf-Clans und die Vampire lebten in störungsanfälligem Frieden miteinander und respektierten sich im Allgemeinen genug, um Auseinandersetzungen zu vermeiden. Doch ich traute jedem Clan-Oberhaupt zu, die Grenzen des übernatürlichen Anstands auszutesten. Normalerweise mischte ich mich in diesen Unsinn nicht ein. Der Wolf da draußen war unheimlich, verstieß aber gegen kein Gesetz. Nur dass es gegenwärtig eigentlich keine dummen politischen Manöver unter den Übernatürlichen geben sollte, da der Übernatürlichen-Gipfel am nächsten Tag beginnen würde.

Ich runzelte die Stirn. Ich würde mir die Zeit nehmen müssen, bei den vier Clan-Oberhäuptern vorbeizusehen und sie zu ermahnen, wenigstens in der kommenden Woche nicht aus der Reihe zu tanzen. Es stand zu viel auf dem Spiel, als dass es zu solchen Dummheiten kommen durfte.

Verärgert wollte ich mich schon abwenden, da sah ich weitere schattenhafte Gestalten sich nähern. Der mysteriöse Mann straffte sich und hob in augenscheinlicher Unterwerfung die Hände. Das schien den anderen egal zu sein. Mir stellten sich die Nackenhaare auf. Hier war offenkundig etwas faul.

Nun war an Schlummer nicht mehr zu denken. Ich hetzte ins Schlafzimmer, griff mir den Bademantel, fuhr hinein, band den Gürtel zu und rannte zur Haustür hinunter. Schuhe wären eine gute Idee gewesen, aber ich hatte keine Zeit, danach zu suchen.

Schnell entriegelte ich die Tür, schnappte mir meine treue Armbrust, die an der Wand stand, und kam gerade rechtzeitig raus, um den Tritt in die Magengrube des Fremden zu sehen. Er krümmte sich vor Schmerz und ächzte. »He!«, rief ich.

Von den fünf Leuten blickte sich keiner um. Obwohl ich Detective Constable Emma Bellamy war, Autoritätsperson und respektiertes Mitglied der Gemeinschaft der Übernatürlichen.

Ich versuchte es erneut und noch lauter. »Aufhören!«

Eine andere Gestalt ballte die Fäuste und versetzte dem Mann einen Haken. Der Attackierte gab sich keinerlei Mühe, sich zu verteidigen, und die Angreifer, bei denen es sich ebenfalls um Werwölfe handelte, hielten sich nicht zurück.

Barfuß rannte ich über die Straße, griff mir den nächsten Kerl, zerrte ihn nach hinten, stellte mich vor den inzwischen blutenden Fremden und stemmte die Hände in die Hüften. »Zwanzig Schritte zurück«, befahl ich und ließ meine Stimme mit bannender Energie vibrieren. »Sofort!«

Drei der vier Angreifer taten, wie ihnen geheißen, denn sie konnten meinen Worten keinen Widerstand entgegensetzen. Aber kein übernatürlicher Bann wirkt immer, erst recht nicht bei jedem, nicht mal bei allen Werwölfen, obwohl sie streng hierarchisch organisiert sind. Die Stärksten konnten meinen Befehlen leider widerstehen.

»DC Bellamy!«, rief Buffy lächelnd und warf ihr Haar schwungvoll in den Nacken. »Cooles Outfit!« Sie zeigte auf meinen Bademantel »Frottee wird wirklich unterschätzt.«

Ich verdrehte die Augen. Natürlich war sie gekommen. Und natürlich vermochte sie meine Befehle zu ignorieren, obwohl sie in der Hierarchie der Werwölfe tief unten stand.

Ich hätte meinem Anliegen durch Nennung ihres richtigen Namens Patricia größere Durchschlagskraft geben können, um meinen Bann zu verstärken, aber sollte ich erneut scheitern, würde ich mein Gesicht verlieren. Trotz meiner Überlegenheit war ich noch nicht so weit, mich mit Gewissheit gegen sie durchsetzen zu können. Trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer ziemlich irritierenden Tricks schätzte ich Buffy, aber das bedeutete nicht, dass ich sie nicht verhaften würde, wenn sie es verdient hatte. Ich mochte sie, wie ich Haie mochte: aus einiger Distanz. Leider waren Buffys Wolfszähne vermutlich schärfer als die des Weißen Hais.

Ich nahm die Armbrust etwas anders in die Hand, damit sie sie bemerkte. »Zwei Sullivan-Werwölfe und zwei Fairfax-Werwölfe«, begann ich, »die gemeinsam einen Angriff begehen auf …« Ich warf dem Fremden stirnrunzelnd einen Blick zu. Aus der Nähe gab es keinerlei Zweifel, dass es sich um einen Wolf handelte, aber er war mir unbekannt und trug auch keine Erkennungsplakette. Das war ungewöhnlich. »… auf einen anderen Wolf«, beendete ich meinen Satz.

Wieder musterte ich ihn. Blut floss ihm aus der Nase, doch es war keine böse Verletzung, obwohl das Gewebe schon anschwoll. Er schien in den Dreißigern zu sein und hatte glänzendes kastanienbraunes Haar und sonnengebräunte Haut. Von den Blessuren abgesehen, die er eben kassiert hatte, konnte ich keine Narben oder anderen Wundmale an ihm erkennen. Auch das war ungewöhnlich für einen Werwolf seines Alters; sie waren wegen ihrer oft gewalttätigen Lebensweise bei Vollmond anfällig für Verletzungen.

Buffy inspizierte ihre manikürten Nägel und wirkte gelangweilt. »Unsere Clan-Oberhäupter haben sich befreundet. Inzwischen haben wir viele gemeinsame Interessen.«

Ja, ja. Als Lord Fairfax den Clan noch angeführt hatte, waren die Beziehungen höchstens von frostiger Freundlichkeit gewesen. Seit Toffee zur neuen Chefin bestimmt worden war, hatte Lady Sullivan versucht, sie unter ihre Fittiche zu nehmen. Niemand zweifelte daran, dass dies nur geschah, um die neue Lady Fairfax zu kontrollieren und so den Clan zu manipulieren. Ob das klappen würde, blieb abzuwarten.

»Wie dem auch sei, Detective«, fuhr Buffy fort, »das ist eine Angelegenheit der Werwölfe und geht Sie nichts an.« Ihr Ton war mild, doch ihr harter Blick sendete eine andere Botschaft. Es gefiel ihr, das naive Mädchen zu spielen, obwohl sie das genaue Gegenteil davon war. »Ich schlage vor, Sie gehen wieder zu Ihrem Lord kuscheln und gönnen sich noch ein paar süße Träume.«

»Ich bin Ermittlerin im Supernatural Squad und lasse nicht zu, dass Sie auf offener Straße einen Mann angreifen.«

In Buffys gelblichen Augen blitzte etwas auf. »Das ist eine Angelegenheit unter Werwölfen«, wiederholte sie. »Sie kennen die Gesetze.«

Ich verschränkte die Arme. Nirgendwo würde ich hingehen. Sie hatte völlig recht: Solange der attackierte Werwolf kein Verbrechen an einem Menschen verübt hatte, war alles, was er tat, Angelegenheit der Clans. Doch in seinem Blick stand manische Angst, und ich duldete vor meinen Augen keine bösartigen Angriffe auf andere. Ich wollte mich nicht an diese Art Gesetze halten, erst recht...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2024
Reihe/Serie Firebrand Reihe
Übersetzer Andreas Heckmann
Sprache deutsch
Original-Titel Dark Whispers
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Blood Destiny • detective constable • Detektiv • DeVane Hotel • Emma Ballamy • Ermittlerin • Ermittlungen • Große Gefühle • Hex Files • Leidenschaft • Liebe • Mord • Paranormal • Phönix • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Sepernatural Gipfel • Supernatural Squad • Vampire • Vampir Lord Lucas Horvath • Werwölfe
ISBN-10 3-7363-2207-0 / 3736322070
ISBN-13 978-3-7363-2207-3 / 9783736322073
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