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Die Buschklepper -  Lennardt M. Arndt

Die Buschklepper (eBook)

Die Surehand-Story Band II
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
633 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
9783756560660 (ISBN)
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1856/1857 - Nach den Abenteuern am Nebraska verbringen Leo Bender - den man Surehand nennt - und seine Gefährten den Winter bei ihren neuen Freunden, den Chaui-Pawnee. Im Frühjahr trennen sich ihre Wege. In einer Lage, in der es wegen der Sklavenfrage in den Staaten gärt und der Widerstand der indianischen Völker wieder aufflammt, macht Surehand sich mit seinem Freund Sakuruta, dem Sohn Petalesharos, auf die Reise nach Taos, um dort Hinweise auf den Verbleib seiner verschollenen Familie zu finden. Auf dem Weg dorthin und später in den Felsenbergen begegnen sie mörderischen Schurken und kriegerischen Indianern. Mit kühlem Kopf und dem Glück der Tüchtigen bestehen sie in den gefährlichen Situationen die Feuerprobe. Wird Surehands Suche in Taos von Erfolg gekrönt sein? ... Und was hat es mit der Geschichte der Familie seiner großen Liebe Stephanie auf sich? - Wer kennt sie nicht - die Helden des Wilden Westens, die der Feder eines 'maysterlichen' Fabulierers aus Sachsen entstammen? Einer dieser Helden ist Old Surehand, der ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt, bis die berühmtesten Blutsbrüder der Abenteuerliteratur sich seiner Sache annehmen und alles zu einem guten Ende kommt. Doch wie hat alles angefangen? Wie wurde aus dem jungen Mann, dessen Familie verschollen ist, der berühmte Old Surehand? Hier ist Teil II seiner Geschichte!

Lennardt M. Arndt ist Jahrgang 1969 und lebt mit seiner Familie am Niederrhein. Neben dem Reisen und der Fotografie, liest er gern und viel. Historische Romane, Krimis und Fantasy sind sein Stoff. Seit Jugendtagen faszinieren ihn besonders die Erzählungen Karl Mays. Mit der Fortsetzung seiner Surehand-Story, die im amerikanischen Westen nach Mays Prägung angesiedelt ist, stellt er sich erneut der Aufgabe, jene Abenteuerwelten ein wenig mit der historischen Realität in Einklang zu bringen.

Lennardt M. Arndt ist Jahrgang 1969 und lebt mit seiner Familie am Niederrhein. Neben dem Reisen und der Fotografie, liest er gern und viel. Historische Romane, Krimis und Fantasy sind sein Stoff. Seit Jugendtagen faszinieren ihn besonders die Erzählungen Karl Mays. Mit der Fortsetzung seiner Surehand-Story, die im amerikanischen Westen nach Mays Prägung angesiedelt ist, stellt er sich erneut der Aufgabe, jene Abenteuerwelten ein wenig mit der historischen Realität in Einklang zu bringen.

Kapitel II – Old Firehands Geschichte


 

Wenige Wochen nach meinem Geburtstag und jenem bedrückenden Gespräch mit unseren indianischen Freunden, wurde es Zeit, wieder über die Frontier33 nach Jefferson City zurückzukehren.

Seit Petalesharo uns um Rat gebeten hatte, waren wir nicht wieder auf den Inhalt des Gesprächs zurückgekommen. Aufgrund des nun stetig milder werdenden Wetters, unternahm ich jetzt häufiger Exkursionen mit Sakuruta. Während dieser Ausflüge hatte er fast nur dann gesprochen, wenn er mir weitere Fertigkeiten und Kenntnisse vermitteln wollte. Und auch ich hatte keinen Anlass, das Thema noch einmal anzusprechen. Es war ja auch alles gesagt. Die Chaui und die anderen drei Stämme würden bald entscheiden, welchen Weg sie gehen wollten. Wie immer diese Entscheidung auch aussah; hatten wir uns ihr nicht entgegenzustellen.

Also brachte Sakuruta mir und meinem Rapaku bei, wie man seitlich am Pferd hängend ritt und dabei seine Waffen gebrauchte. Fertigkeiten, die mir vielleicht einmal das Leben retten konnten. Wie schnell eine solche Situation eintreten konnte, hatte ich ja bereits erfahren, als wir die ermordeten Siedler gefunden hatten34.

Die letzten Tage hatte er darauf verwendet, mich weiter im Gebrauch verschiedener Wurf- und Stichwaffen zu unterweisen. Besonders stolz war er auf meine Ergebnisse beim Wurf des Tomahawks. Selbst ein Meister im Gebrauch dieser Waffe, meinte er eines Tages, dass ich ihm ebenbürtig sei und er mir nichts mehr voraushabe. Ein Lob, auf das ich insgeheim mächtig stolz war.

Sakuruta, seine Schwester und der Häuptling waren in den vergangenen Wochen öfter nicht im Dorf gewesen. So kam es eines Tages, dass ich auch einmal wieder mit Old Firehand durch das Dorf schlenderte.

Als wir an den Übungsplatz kamen, an dem ich mit Sakuruta den Gebrauch der indianischen Waffen geübt hatte, wollte er von mir einige Probewürfe mit dem Tomahawk sehen. Dazu gab er mir sein eigenes Schlachtbeil, welches ich sogleich in der Hand wog, um seinen Schwerpunkt zu ermitteln.

Nachdem ich aus unterschiedlichen Entfernungen zunächst auf einen Baumstamm werfen sollte, wobei mir kein Fehlwurf unterlief, wollte er prüfen, ob ich auch in der Lage sei, ein bewegliches Ziel zu treffen. Er schaute sich auf dem Platz um, um ein geeignetes Ziel zu finden. Dann fand er wohl, was er gesucht hatte und ging darauf zu, wobei er sich den Anschein gab, weiterhin zu suchen. Plötzlich bückte er sich nach einem Stück stärkeren Baumholzes, das auf dem Boden lag, schnell warf er es in die Luft und rief: „Wirf!“

Ich tat wie geheißen und traf das Holz, als es den höchsten Punkt der Wurfbahn erreichte, sodass der Tomahawk Firehands darin stecken blieb und mit dem Holz zu Boden fiel.

Zounds35!“, stieß er hervor, als er zu seinem Beil ging, um es aufzuheben. Er löste den Ast von dem Beil und steckte es zurück in seinen Navajo-Gürtel.

„Ein Prachtwurf, Junge!“, sagte er dann und schaute zu mir herüber. „Habe selten Männer gesehen, die auf diese Art mit dem Tomahawk umzugehen wussten. Genau genommen, kenne ich neben mir selbst nur einen, der ein solchen Wurf fertigbrächte.“

„Sakuruta hat es mir beigebracht.“, erwiderte ich.

„Gut, sehr gut!“, murmelte er in seinen Bart. „So wird auch er vermutlich diesen Wurf beherrschen, richtig?“

„Ja, er hat es mir gezeigt und ich habe mir an seiner Wurftechnik ein Beispiel genommen. Er war sehr stolz auf mich.“

„Das bin ich auch, Junge! Das bin ich auch.“, sagte er, wobei er den Kopf schüttelte und meine Schulter ergriff.

„Wer ist denn der andere, der ebenso mit dem Tomahawk umzugehen weiß?“, wollte ich nun wissen.

„Ein großer Krieger!“ gab er zurück. „Und ein Freund meines Freundes Ta-Sha-Tunga, eines Häuptlings der Assiniboine. Sein Name ist Intschu tschuna36. Er ist ein Häuptling der Mescalero-Apachen.“

„Apachen? Wie kann das sein? Die Apachen leben doch unten im Südwesten. Was macht einer ihrer Häuptlinge bei den Assiniboine, die im Grenzgebiet zu den britischen Kolonien37 leben?“

„Wie du vielleicht schon einmal gehört hast, senden die meisten Stämme von Zeit zu Zeit Krieger aus, die am heiligen Steinbruch den roten Stein für das Calumet holen sollen. Vor einigen Jahren habe ich Intschu tschuna bei den Assiniboine getroffen. Ta-Sha-Tunga hatte ihn zu seinem Stamm, den Wakahezabina38 eingeladen, als sich die beiden im heiligen Steinbruch begegnet waren. Damals hatte der Stamm Ta-Sha-Tungas seine Tipis im Gebiet des Mankizitah39 aufgeschlagen. Dieser Fluss bildet bis heute die südliche Grenze der Streifgebiete der Plains-Assiniboine, zu denen der Stamm Ta-Sha-Tungas gehört. Also lag das Dorf damals nicht weit abseits des Weges des Apachen, wenn er zu den Seinen zurückwollte.“

„Er muss ein mutiger und tapferer Mann sein,“ mutmaßte ich, „wenn er den weiten Weg hinauf in die Coteau des Prairies allein zurückgelegt hat.“

„Ah, du weißt also genau, wo die Steinbrüche zu finden sind.“, stelle Firehand fest. Dann fuhr er fort:

„Das ist er, wahrhaftig! Doch musst du wissen, dass der Pfad zu den Steinbrüchen den Kriegern aller Stämme heilig ist. Kein Krieger wird einen anderen Krieger feindlich behandeln, der auf diesem Pfad wandelt. So hatte er sich allenfalls gegen weißes Gesindel zu wappnen. Einen Mann wie ihn, kann das jedoch nicht davon abhalten, sich allein auf den Weg zu machen.“

„Wenn ein Old Firehand in dieser Form über den Apachen spricht, wünschte ich fast, den Mann einmal kennenzulernen.“

„Vielleicht wirst du ihm eines Tages begegnen. Wie Ta-Sha-Tunga mir sagte, zieht es ihn, seit dem Tod der Mutter seiner beiden Kinder, immer wieder in die Ferne. Er taucht mal hier und mal dort, oft fern der Jagdgründe seiner Mescaleros, auf. Vielen ist er auf seinen Wegen Helfer in der Not. Den Stämmen, bei denen er oft ein gern gesehener Gast ist, ist er Ratgeber und falls nötig, Mitstreiter in der Gefahr.“

„Wann wirst du deinen Freund Ta-Sha-Tunga wiedersehen?“

„Hmh, vielleicht schon bald. Werde mir das überlegen. In den nächsten Tagen, wenn wir zum ausgemachten Treffpunkt mit Harry Korner und den anderen unterwegs sind, werden wir noch viel Zeit haben, uns zu unterhalten. Doch will es bald Abend werden,“ sagte er mit einem Blick Richtung Westen, „wollen sehen, ob unsere Gastgeber wieder zurück im Dorf sind.“

Wir machten uns also auf den Weg zur Lodge des Häuptlings, um festzustellen, ob Petalesharo, Sakuruta und Kickiraar zurück waren. Als wir gerade um die letzte Biegung kamen, sah ich, wie Kickiraar die beiden Pintos des Häuptlings und ihres Bruders in Richtung der Weiden führte. Sakuruta war eben im Begriff, seinem Vater in die Hütte zu folgen, als er uns kommen sah.

Nachdem er eine grüßende Geste gemacht hatte, sagte er:

„Meine Brüder werden morgen Ihre Reise zurück in die Städte der Weißen antreten. Der Häuptling möchte sie heute Abend noch einmal einladen, gemeinsam zu speisen. In der Zeit, die seine weißen Freunde eine Stunde nennen, sieht Sakuruta sie wieder.“

Wir saßen also an diesem letzten Abend, den wir als Gäste bei den Chaui verbrachten, wieder am Feuer in der Hütte des Häuptlings und sollten noch einmal ein gemeinsames Mahl mit unseren Gastgebern einnehmen. Als wir uns alle mit untergeschlagenen Beinen niedergelassen hatten, ergriff Petalesharo das Wort:

„Wie meine Brüder in den letzten Wochen, seit Petalesharo sie um ihren Rat gebeten hat, bemerkt haben werden, waren er, sein Sohn und die Heilerin an mehreren Tagen fort. So auch gestern und heute wieder. Wir waren bei den anderen Stämmen der Cahiksicahiks, um darüber zu beraten, ob der Friede halten soll zwischen den La-Chi-Kuts und uns. Also, ob ein neuer Vertrag geschlossen werden soll oder ob mit dem Tomahawk des Krieges um die Rechte des Volkes gekämpft werden soll.

Gestern kam der Große Rat der vier Stämme im Hauptdorf der Skidi zusammen. Nachdem Petalesharo und Sakuruta in den letzten Wochen viel mit den bedeutendsten Kriegern und Häuptlingen gesprochen haben, hat der Rat nun beschlossen, dem Vorschlag Petalesharos zu folgen und den Großen Weißen Vater zu neuen Verhandlungen aufzufordern.“

Hier machte er eine Pause, doch sagte keiner von uns anderen etwas, weil klar war, dass er noch weitersprechen würde. Dann fuhr er fort:

„Petalesharo hat im Großen Rat nicht nur die Vorteile eines neuen sprechenden Papiers angesprochen. Nachdem er die Worte der weißen Jäger, seiner Brüder, vernommen hatte, musste er den anderen Häuptlingen und Kriegern auch sagen, dass er nicht an die Versprechungen der Vertreter des Weißen Vaters glaubt.

Er hat dem Rat gesagt, dass neue Verhandlungen bestenfalls einen Zeitgewinn bedeuten könnten. Hoffnung darauf, dass sich in der gewonnenen Zeit, die Haltung des Weißen Mannes zu seinem roten Gegenüber vielleicht noch verändern könnte, … dass ein friedliches Nebeneinander möglich wird.

Die Abgesandten der Stämme haben lange darüber gestritten, ob diese Hoffnung es wert ist, auf sie zu setzen. Es gab Krieger, die lieber kämpfen wollten. Doch auch sie haben eingesehen, dass unser Untergang besiegelt wäre. Es wäre ein Kampf an allen Fronten.

Umgeben von feindlich gesinnten Stämmen und dazu auf dem Kriegspfad gegen die La-Chi-Kuts, wären das Volk wie das Korn in den Mühlsteinen, … es würde zermalmt. Doch im Gegensatz zu dem Korn auf dem Felde, welches in jedem Sommer neu...

Erscheint lt. Verlag 17.7.2023
Reihe/Serie Die Surehand-Story
Die Surehand-Story
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Indianer • karl_may • old_firehand • Old_Shatterhand • Old_Surehand • Pastiche • wilder_westen • Winnetou
ISBN-13 9783756560660 / 9783756560660
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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