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Perry Rhodan 163: Flucht aus dem Vergessen (Silberband) (eBook)

5. Band des Zyklus 'Die Gänger des Netzes'
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
400 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-5126-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan 163: Flucht aus dem Vergessen (Silberband) -  K. H. Scheer,  Robert Feldhoff,  Ernst Vlcek,  H. G. Francis,  Peter Griese,  Kurt Mahr,  Arndt Ellmer
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Die Menschen der Milchstraße und ihre Verbündeten liegen seit 15 Jahren in einem erbitterten Kampf. Ihr Gegner: die Ewigen Krieger aus der Mächtigkeitsballung Estartu, deren Soldaten die Galaxis beherrschen. Schon lange versuchen Perry Rhodan und seine Freunde, die Macht der Krieger zu brechen. Doch der Gegner scheint lange Zeit unüberwindbar. Endlich bietet sich die Chance, einen entscheidenden Schlag zu führen. Zu Ehren Ijarkors, des mächtigsten der Ewigen Krieger, stehen große Festspiele an - und die Galaktiker sind fest entschlossen, diese zu ihrem Vorteil zu nutzen. Und so läuft in der Galaxis Siom Som ein lang vorbereiteter Plan an, der den Kriegern eine empfindliche Niederlage bereiten soll ...

2. Sänger und Intrigen


 

Vermutlich war Salaam Siin der einzige Ophaler auf Mardakaan, der die Ereignisse zu deuten wusste und dem klar war, dass gerade eine Bedrohung für den gesamten Kriegerkult erwuchs.

Es begann mit einer Sondersendung, die über ganz Siom Som und einen Teil der elf übrigen Galaxien ESTARTUS verbreitet wurde. Er saß gemeinsam mit seinen besten Schülern vor der größten Bildschirmwand in den Gebäuden der Nambicu ara wada. Inzwischen nahm sie von allen Singschulen Mardakaans den meisten Raum ein – eine Folge der Tatsache, dass sie in den letzten Spielen des Lebens stets den Ton angegeben hatte.

»Passt gut auf!«, sang Salaam Siin. »Jetzt kommt der Teil, der uns angeht ...«

Sie erfuhren, dass die ehemaligen Vironauten Roi Danton und Ronald Tekener wegen ihres eigenständigen Entkommens aus den Orphischen Labyrinthen von Trovenoor zu »Freien von Siom Som« ernannt worden waren. Dies bedeutete eine große Auszeichnung für die beiden Terraner – und womöglich eine unerhörte Machtposition.

»Was hat das mit uns zu tun?«, fragte einer der Schüler.

»Pass auf, dann wirst du es sehen!«

Mit angehaltenem Atem verfolgten die Ophaler die Worte des Nachrichtensprechers, der einem wenig bekannten Volk angehörte. Sie erfuhren, dass Tekener und Danton als Zeichen ihrer Ergebenheit das nächste Spiel des Lebens ausrichten würden. Es sollte das prächtigste Ereignis dieser Art werden, das jemals stattgefunden hatte. Dann allerdings kam eine Ankündigung, die nicht einmal Salaam Siin unberührt ließ:

»Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, wird das Lebensspiel diesmal nicht, wie sonst üblich, auf Mardakaan stattfinden ...«, der Sprecher legte eine bedeutungsvolle Pause ein, »sondern im Siomsystem! Die Auslagerung ist eine einmalige Sache von größter Bedeutung. Dort, im Herzen der Galaxis Siom Som, im Mittelpunkt der großen Kalmenzone, werden die Augen von ganz Estartu das Spiel verfolgen. Ein wahrhaft geschichtlicher Augenblick ...«

An diesem Punkt unterbrach Salaam Siin die Nachrichtensendung. Das Wichtigste hatten sie gesehen, und wer sich dafür interessierte, konnte den Rest vom Speicher abrufen.

»Ich hoffe, dass ich die Bedeutung dieses Lebensspiels nicht eigens zu betonen brauche. Die Nambicu ara wada muss den Wettstreit der Sänger gewinnen.«

Sie alle wussten, dass die Ehre, hier den Ton angeben zu dürfen, immens war. Aber nur Salaam Siin hegte einen Hintergedanken: Während der letzten Monate hatte er ausreichend Gelegenheit gehabt, in der Nambicu ara wada seine neue Singweise zu etablieren. Jeder Ton, den der Chor seiner Schule sang, war durchsetzt von jener feinen Nuance, die er aus dem Gesang des Todes entwickelt hatte. Nur würde es im Siomsystem mit der Harmlosigkeit vorbei sein ... Dort war nicht Mardakaan oder eine Welt des ophalischen Sternenreiches – dort war die Große Kalmenzone, und dort waren auch die Heimatwelten der Somer mit dem Königstor.

»Salaam Siin!«

Fast wäre er zusammengezuckt.

»Salaam Siin! Eine zweite Sendung! Diesmal kommt sie von Graucum, und sie geht an alle Singschulen von Mardakaan.«

Er konnte sich denken, weshalb der Kodexwahrer ihres Planeten ebenfalls sprechen wollte. Immerhin hatten die Terraner Danton und Tekener beschlossen, das Spiel des Lebens ins Siomsystem auszulagern. Bei vielen Ophalern würde dies große Empörung auslösen. Dem galt es entgegenzuwirken, das würde auch der Kodexwahrer erkannt haben.

Salaam Siin bat einen seiner Schüler, die Bildschirmwand wieder einzuschalten. Noch in derselben Sekunde erschien der eiförmige, signalrote Schädel, den Graucum diesmal mit einer irisierenden Kappe geschmückt hatte. Auch die übrige Kleidung des Kodexwahrers war von exzentrischem Zuschnitt und in grellen Farben gehalten. In dieser Hinsicht unterschied sich Graucum nicht vom Gros der Ophaler. Dennoch hatte er es bis zum höchsten Amt auf Mardakaan gebracht, und so weit Salaam Siin wusste, kam dies keineswegs von ungefähr: Er war einer der wenigen Meisterschüler der Upanishada, die sich Panish Panisha, »Lehrer der Lehrer«, nennen durften. Ijarkor hielt große Stücke auf ihn.

»Ich wende mich vor allem an euch Singlehrer«, begann Graucum mit orgelnder Stimme, der man über die Videoleitung den psionischen Impuls natürlich nicht anhörte. »Das Spiel des Lebens wird diesmal im Siomsystem stattfinden, direkt in der Kalmenzone, im Bereich der Heraldischen Tore von Siom Som. Ich erwarte, dass es deshalb nicht zu Unmutsäußerungen kommt. Bedenkt die Ehre, ihr Singlehrer, und gebt im kommenden Wettstreit der Sänger euer Bestes. Diesmal wird man in ganz Estartu zur Kenntnis nehmen, was der Gesang der ophalischen Chöre vermag!«

Große Worte, dachte Salaam Siin bei sich; er wusste genau, dass viele Singlehrer trotzdem bitter klagen würden. Später musste es zu Konkurrenzkämpfen kommen, wie sie Mardakaan in seiner viertausendjährigen Geschichte noch niemals gesehen hatte.

»Salaam Siin!«

Er schaute auf und bemerkte, dass Graucums Abbild längst verblasst war. Stattdessen hatten sich seine Schüler erhoben. Sie starrten ihn an, als sei nun der Weisheit letzter Schluss zu erwarten.

»Ich denke, dass es keinen Unterschied macht, wo das Spiel des Lebens stattfindet«, log Salaam Siin, ohne sich etwas anmerken zu lassen. »Wichtig ist nur, dass wir dabei den Ton angeben! Man wird überall verfolgen, was im Siomsystem geschieht – insofern hat Graucum vollkommen recht. Sorgen wir dafür, dass die Nambicu ara wada dafür die Voraussetzungen liefert!«

»Es könnte wieder Schwierigkeiten mit Kaleng Proo geben ...«

»Ganz sicher sogar«, antwortete er mit einem suggestiven Beruhigungsakkord. »Aber wir werden ihm standhalten wie immer! Zweifelt nicht daran!«

Insgeheim aber fürchtete er, es könnte diesmal anders sein.

 

Wie war er in diese Lage gekommen ...?

Bislang war es ein außergewöhnliches Leben gewesen. Im Alter von 1,5 Mardakaan-Jahren legte Salaam Siin auf seiner Heimatwelt Zatur die Prüfung vor dem Kollegium der Singschule ab. Dabei trug er den Gesang der Heraldischen Tore vor. Gleichwohl er insgeheim am Permanenten Konflikt zweifelte, bestand er mit Bravour und wurde als Schüler angenommen. Sein Freund Ondech hingegen fiel durch.

Mit dreieinhalb Mardkaanjahren wurde Salaam Siin nach Mardakaan gerufen, als jüngster Kolonialophaler aller Zeiten. Die renommierte Singschule Belku namtal nahm ihn auf. Ihr Name bedeutete »Ode an den Kampf«; dies machte deutlich, dass andere Ansprüche gestellt wurden als auf seinem Heimatplaneten. Auf Mardakaan, dem Zentrum der ophalischen Kultur, stand nicht die Kunstfertigkeit des Gesanges im Vordergrund, sondern die Wirkung, die hauptsächlich durch die psionische Komponente erzielt wurde. Und diese Wirkung sollte die Lehre vom Permanenten Konflikt verherrlichen. All dies erfüllte Salaam Siin mit Unbehagen.

Salaam Siins Zimmergenosse Kaleng Proo hingegen erwies sich als glühender Anhänger dieser Lehre, während Salaam Siin eine zunehmende Abscheu verspürte, die er indes so gut es ging verbarg. Salaam Siin hatte die bessere Stimme, Kaleng Proo war ihm an psionischer Kraft überlegen. Beide trugen so zum Erfolg der Singschule bei, wurden dabei aber zu Rivalen.

Ein Mardakaanjahr nach seiner Aufnahme entdeckte Salaam Siin seine Gabe, neue Chromatiken zu entwickeln – doch diese erwiesen sich als gefährlich Er kam zu der Überzeugung, einen der verbotenen Gesänge entdeckt zu haben, und gab diesem den Namen Nambaq siwa: »Gesang des Todes«.

Als der Singlehrer der Schule bei einem Unfall starb, sollte ein Wettstreit zwischen Salaam Siin und Kaleng Proo über dessen Nachfolge entscheiden. Salaam Siin, der den Permanenten Konflikt mehr denn je missbilligte, räumte freiwillig das Feld. Zwei Mardakaan-Jahre tingelte er durch Siom Som, perfektionierte seinen Gesang und verdiente seinen Lebensunterhalt als Troubadour und in Wahrheits-Chören für die Organe des Kriegerkultes. Von ihm empfohlene Talente wurden von den Singlehrern auf Mardakaan gern genommen.

Im Alter von sechseinhalb Mardakaan-Jahren führte ihn sein Weg nach Zaatur zurück, wo es beim Besuch eines Kodexwahrers zu einem schweren Unglück gekommen war. Der Gesang der Taten Ijarkors hatte die ungeübten Sänger des Planeten überfordert, die psionische Komponente war außer Kontrolle geraten, es war zu einem Amoklauf der Sänger und Zuhörer gekommen. Viele Ophaler waren gestorben, auch die Verwandten von Salaam Siin und Ondech.

Ondech begleitete Salaam Siin in den folgenden Wochen. Auf einem Hinterwäldlerplaneten störte ein kodextreuer Provokateur ihren Auftritt. Die Zuhörer stritten, es kam zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung. Salaam Siin musste den Nambaq siwa einsetzen. Viele Ophaler flohen, einige starben, darunter Ondech. Neben Salaam Siin überlebte nur ein humanoider Fremder, der sich als Alaska Saedelaere vorstellte. Die Geschehnisse verfolgten Salaam Siin bis in seine Träume, die von einer noch viel größeren Katastrophe in der Zukunft sprachen ...

Salaam Siin fasste Vertrauen zu Saedelaere und offenbarte ihm seine Einstellung zum Kriegerkult. Der Humanoide war für die Verhältnisse des Ophalers ungeheuer alt und erfahren. Es dauerte ein wenig, bis Salam Siin verstand, dass das nicht nur daran lag, dass er einen lebensverlängernden Zellaktivator besaß, sondern auch daran, dass er sein Alter in »Terrajahren« maß, von denen eines nur ein Elftel eines Mardakaan-Jahres betrug. Aber selbst umgerechnet war er noch...

Erscheint lt. Verlag 2.9.2023
Reihe/Serie Perry Rhodan-Silberband
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Neo • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-5126-8 / 3845351268
ISBN-13 978-3-8453-5126-1 / 9783845351261
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