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Wildfire -  Hannah Grace

Wildfire (eBook)

Spiegel-Bestseller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
480 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2056-7 (ISBN)
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Eine unvergessliche Nacht und ein Sommer, der alles verändert

Aurora Roberts will sich ändern. Sie will nicht länger als das selbstzerstörerische Partygirl gelten - und ein Sommer als Campbetreuerin im Honey Acres soll es ihr ermöglichen. Weit weg von Maple Hills, dem College und allem, was damit zu tun hat, versucht Aurora, sich selbst zu finden. Als sie am ersten Tag des Sommercamps jedoch plötzlich ausgerechnet Eishockeyspieler Russ Callaghan gegenübersteht, geraten ihre guten Vorsätze ins Wanken. Denn Russ und Aurora hatten vor Kurzem einen leidenschaftlichen One-Night-Stand, den beide nicht vergessen können. Doch im Camp sind Beziehungen zwischen den Betreuenden strengstens verboten! Können Russ und Aurora dem Feuer, das seit jener Nacht unaufhörlich zwischen ihnen lodert, wirklich widerstehen? Oder gehen sie das Risiko ein, sich zu verbrennen?

»Hannah Grace schreibt Bücher, die ein Feuer in meinem Herzen entfachen. Berührend, aufregend und zum Verlieben. Ich kann es nicht abwarten, nach Maple Hills zurückzukehren!« LEANDRA.TINKER

Band 2 der MAPLE-HILLS-Reihe von Hannah Grace



<p><strong>Hannah Grace</strong> lebt in Manchester, England. Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, aus Versehen verschiedenen Figuren denselben Namen zu geben oder britische Redewendungen in ihren amerikanischen Büchern zu benutzen, die kein Mensch versteht, ist sie häufig in Gesellschaft ihres Ehemanns und ihrer beider Hunde Pig und Bear anzutreffen.</p>

1. KAPITEL


Russ


Henrys Blick brennt sich vom anderen Ende des Wohnzimmers in mich hinein. »Dein Sommer wird beschissen werden!«

Zustimmendes Schnauben meiner Mannschaftskameraden, am lautesten von Mattie, Bobby und Kris, die mir alle etwas Vergleichbares gesagt hatten, als ich ihnen mitteilte, dass ich diesen Sommer nicht mit ihnen nach Miami komme.

»Starke Worte, Turner«, schnauze ich zurück, was meinen Mitbewohner allerdings kaltlässt. »Du solltest Motivationskurse geben.«

»Dir wird noch leidtun, dass du nicht auf mich gehört hast, wenn sie dir nächste Woche bei der Personalschulung körperliche Arbeit und Team-Building-Aktivitäten aufhalsen.« Henry blättert weiter durch den Prospekt von Honey Acres. Die Furchen auf seiner Stirn werden zunehmend tiefer. »Was ist denn Nachtdienst?«

»Ich muss zweimal pro Woche in einem Raum schlafen, der an die Blockhütte der Kinder angrenzt, falls jemand etwas braucht«, antworte ich betont lässig und beobachte, wie Henry entsetzt die Augen aufreißt. »Den Rest der Zeit schlafe ich in meiner eigenen Hütte.«

»Für mich wäre das nichts.« Henry wirft den Prospekt wieder auf den Beistelltisch. »Trotzdem, viel Glück.«

»Könnte schlimmer sein«, meldet sich nun Robbie. »Du hättest diesen Sommer ja auch nach Kanada ziehen müssen.«

Nate stöhnt laut auf, vergräbt das Gesicht im Haar seiner Freundin und versinkt noch tiefer in dem Liegesessel, den sich die beiden teilen. »Hör mir bloß mit dem verdammten Kanada auf!«

»Das hast du dir selbst zuzuschreiben«, sagt Stassie gerade so laut, dass wir es alle hören können. »Sei nicht so ein Baby. Du willst doch für Vancouver spielen.«

»Ich würde lieber nach Kanada ziehen als neun Wochen lang auf zwanzig Kinder aufpassen.« Der unverhohlene Ekel auf Henrys Gesicht könnte einen glauben lassen, ich würde in einem Schlachthof arbeiten, und nicht als Betreuer in einem Sommercamp. »Du hast das wirklich nicht richtig durchdacht, Callaghan.«

Habe ich sehr wohl.

Honey Acres’ Hauptklientel sind viel beschäftigte, reiche Eltern, die ihre Kinder den Sommer über gut aufgehoben wissen wollen, während sie arbeiten. Gott sei Dank sind die Gebühren horrend, was bedeutet, dass die Anlage in erheblich besserem Zustand ist als alle anderen, die ich mir angeschaut habe. Die Arbeit besteht darin, mehrere Kinder im Zaum zu halten. Der Job ist nicht nur sehr gut bezahlt, sondern man bekommt auch etliche Tage frei. Das ist reiner Luxus und alles andere als selbstverständlich bei den meisten anderen Sommercamps.

Kris und Bobby hatten vorgeschlagen, ich solle mich dort bewerben, nachdem ich ihr Urlaubsangebot mit der Begründung ausgeschlagen hatte, ich bräuchte einen Job. Sie hatten vor zehn Jahren einen Sommer in Honey Acres verbracht und geschworen, es sei das beste Sommercamp in Kalifornien. Und ich hätte mich für so gut wie alles beworben. Ich bin knapp bei Kasse, seit die Bar, in der ich gearbeitet hatte, von der Polizei dicht gemacht worden war. Unglücklicherweise hatte den Laden der Ruf eingeholt, man gehe dort verdächtigen Beschäftigungen nach und schenke Alkohol an Minderjährige aus. Und es sieht nicht danach aus, als würde die Bar in absehbarer Zeit wieder öffnen.

Und obwohl Henry an meinem Urteilsvermögen zweifelt, blieb mir als Alternative nur, ohne Job in Maple Hills herumzuhängen und von meiner Mom bedrängt zu werden, sie zu besuchen.

Da fiel mir die Wahl nicht schwer.

»Ich höre zwischen den Zeilen heraus, Hen, dass du nicht mitkommen willst?«, spotte ich.

»Danke, nein. Ich bleibe dabei. Aber falls du einen gefakten Notfall brauchst, um von dort wegzukommen, gib mir Bescheid, dann rufe ich an.«

JJ beugt sich auf der Couch näher zu Henry und stößt ihn mit der Schulter an. »Den einzigen Notfall, den du die nächsten zwei Jahre erleben wirst, Captain, ist, wenn du keine Kontrolle mehr über deinen S…«

»JJ!«, kreischt Stassie und bringt ihn schlagartig zum Schweigen.

»Was du schon wieder denkst«, weist er sie zurecht. »Ich wollte Schienbein sagen.«

Stassie verdreht die Augen und zeigt ihm den Mittelfinger, als er ihr einen Luftkuss zuhaucht. Dann wendet sie sich an mich und lächelt mich an. »Du wirst bestimmt viel Spaß haben. Ignorier Henry einfach. Uns wirst du aber fehlen.«

»Du wohnst nicht einmal mehr hier«, erinnert Mattie sie mit hochgezogenen Augenbrauen.

»Du hast noch nie hier gewohnt«, kontert sie. Dann fangen die beiden einen Streit an, wer von ihnen mehr Zeit in diesem Haus verbringt.

So froh ich um den Sommer-Job bin, es ist auch irgendwie scheiße, schon wieder wegzufahren, nachdem ich erst kürzlich bei Henry und Robbie eingezogen bin. Und bei unseren inoffiziellen Mitbewohnern Mattie, Bobby und Kris, die immer dann wie durch Zauberhand auf der Matte stehen, wenn von Essen die Rede ist.

Es ist komisch, ein eigenes Zimmer zu haben, nachdem ich mir im Gebäude der Studentenverbindung zwei Jahre lang eins teilen musste und noch davor mit meinem Bruder Ethan zusammengewohnt habe – aber mir gefällt es so sehr viel besser.

Abgesehen vom Offensichtlichen, wie mein eigenes Zimmer zu haben und mit Leuten zusammenzuwohnen, die ich mag, fühlt es sich auch gut an, nicht mehr planen zu müssen, wann ich mich befriedige oder, in ganz seltenen Fällen, Sex habe. Henry war so zuvorkommend, mich zu warnen, er könne nach den sechs Monaten, in denen Nate und Stassie hier wohnten, definitiv ausschließen, dass mein Zimmer schalldicht ist.

»Wollt ihr zwei noch den ganzen Nachmittag streiten, oder sollten wir uns nicht langsam für die Party zurechtmachen?«, schreit Robbie so laut, dass er Stassies und Matties Gekeife übertönt.

Heute Abend schmeißen wir eine Party, um uns von den Leuten zu verabschieden, die ihren Abschluss geschafft haben – oder, wie Robbie es ausgedrückt hat, wir schmeißen eine »Tschüss und verpisst euch«-Party. Er bleibt für sein weiterführendes Studium noch in Maple Hills und ist froh, seinen Titel als Partyplaner zu behalten.

Nichtsdestotrotz hielt sich die allgemeine Begeisterung in Grenzen, die Wohnung für eine Horde Maple-Hills-Studierende herrichten zu müssen, die in wenigen Stunden über uns herfallen werden. Ich weiß, für die Jungs fühlt es sich wie das Ende einer Ära an; vier Jahre, die man jeden Tag mit denselben Menschen verbringt, sind eine lange Zeit. Was Nate und Robbie betrifft, ist es sogar noch länger. Sie haben nie in unterschiedlichen Städten gelebt, geschweige denn in unterschiedlichen Ländern.

Für mich fühlt es sich an wie der Beginn einer Ära. Als ich zu studieren anfing, hatte ich mich einer Studentenverbindung angeschlossen, weil ich endlich eine Familie wollte, die mich nicht im Stich lassen würde, im Gegensatz zu meiner echten. Ich hatte gedacht, meine Verbindungsbrüder würden mit mir durch dick und dünn gehen. Dass ich Leute gefunden hätte, auf die ich mich verlassen könnte. Aber davon konnte keine Rede sein. Schon im ersten Semester schwante mir, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Ich hielt durch, weil ich annahm, es würde eben seine Zeit dauern, bis es sich wie eine Familie anfühlte. Als dann Anfang des Jahres der ganze Scheiß mit dem Eisstadion passierte, da wusste ich, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Die einzigen Menschen, die für mich da waren, befinden sich jetzt hier im Zimmer.

Es war die schwerste Zeit meines Lebens, und das heißt einiges. Ich habe überspielt, wie peinlich mir das alles war. Dann fragte mich Henry eines Tages, ob alles okay sei, und ich antwortete, mir fehle nichts. Ich nahm an, das sei das Ende der Unterhaltung, aber er meinte nur, er wisse, dass ich lüge, und wenn ich so weit war, darüber zu reden, stehe er bereit. Jede Woche hatten wir das gleiche Gespräch, bis ich ihn dann in den Winterferien zufällig traf.

Eigentlich hatte ich versucht, die Feiertage zu Hause zu verbringen, aber nach vierundzwanzig Stunden mit meinem Dad, der nach seiner üblichen Flaute im Casino mal wieder besoffen war und zusammenhangslosen Bullshit von sich gab, und meiner Mom, deren Unfähigkeit, ihn für sein Verhalten zur Verantwortung zu ziehen, schon fast an Professionalität grenzt, war ich wieder auf dem Weg zum Campus. Henry war unterwegs zum Eishockeyhaus, um seine Künstler-Utensilien zu holen. Als er mich sah, fragte er einmal mehr, ob alles in Ordnung sei, und diesmal, zum ersten Mal, antwortete ich mit Nein.

Nach all den Jahren, in denen ich mich zu sehr schämte oder zu wütend war, um jemandem von der Spielsucht meines Vaters zu erzählen, sprudelte nun alles aus mir heraus. Nicht einmal Coach Faulkner oder Nate wussten in vollem Umfang Bescheid, wie es bei mir zu Hause zuging, aber Henry erzählte ich wirklich alles.

Und Henry stand da, eine Leinwand unter dem Arm, und hörte mir zu.

Als ich fertig war, fühlte ich mich, als wäre eine zentnerschwere Last von meinen Schultern abgefallen. Er fragte mich, ob ich in der Pause mit ihm und mit den Chicken Wings von Kenny’s abhängen wolle. Er stellte mir keine Fragen, er hatte keine Ratschläge für mich parat, er urteilte nicht über mich. Und deshalb sagte ich sofort zu, als er mich fragte, ob ich bei ihm und Robbie einziehen wolle.

Mittlerweile ist im Wohnzimmer Chaos ausgebrochen, so wie es immer ist, wenn sich alle hier versammeln. Jede Menge Gespräche überlagern sich, eins lauter als das andere. Weil ich so still bin, glauben die Leute immer, ich sei schüchtern. Aber das bin ich nicht. Ich glaube nicht mal, dass ich so still bin, das liegt eher daran, dass die...

Erscheint lt. Verlag 28.3.2024
Reihe/Serie Maple Hills
MAPLE-HILLS-Serie
Übersetzer Richard Betzenbichler
Sprache deutsch
Original-Titel Wildfire
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Ana Huang • Aurora Roberts • Betreuer • Bookstagram • Booktok • BookTok made me buy it • College • dramatisch • Eishockey • Elle Kennedy • Emotional • fordbidden love • Große Gefühle • Instagram • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Maple Hills • Nähe • New Adult • Off campus • One-night stand • Romance • Romantik • romantisch • Russ Callaghan • Sommer Camp • Sports Roamnce • the deal • The UCMH Series • TikTok • tiktok made me buy it • twisted love • University of California
ISBN-10 3-7363-2056-6 / 3736320566
ISBN-13 978-3-7363-2056-7 / 9783736320567
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