Make me bad (eBook)
297 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
978-3-96797-213-9 (ISBN)
Ben Rosenberg denkt, ihm gehöre die ganze Welt. Als gutaussehender Anwalt nimmt er sich, was er will. Skrupellos und bedrohlich bringt er mich in Versuchung, meine brave Seite abzustreifen und zu rebellieren. Für ihn ist das nur ein Spiel, bei dem er mich verführt und meine dunklen Seiten zum Vorschein bringt. Doch für mich sind diese Momente, in denen er seinen Körper in einer dunklen Ecke gegen meinen presst, mehr als ein Abenteuer. Ben ist mein Untergang ...
R. S. Grey ist eine US-amerikanische Schriftstellerin. Mit ihren erfolgreichen Romanen steht sie regelmäßig auf der USA Today Bestsellerliste. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihren zwei Hunden in Texas.
Kapitel Zwei
Madison
Heute ist mein fünfundzwanzigster Geburtstag, und ich stehe mitten in der Kinderabteilung der Bibliothek, während meine Arbeitskolleginnen und -kollegen mir ein Ständchen bringen. Das ist meine offizielle Geburtstagsparty – die einzige, die ich bekommen werde. Ich wünschte, ich wäre in Las Vegas in einem dieser Clubs, wo die Kardashians ihre Geburtstage feiern. Stroboskoplichter würden aufleuchten, mein Kleid wäre der Hammer, und im Flur auf dem Weg zum Klo würde ich auf einen milliardenschweren Bankier treffen, der rein zufällig auch noch den Körper eines Spielers aus der American Football League hätte. Ich würde aus Versehen stolpern und ihm – hoppla! – direkt vor die Füße fallen. Auch er würde mir auf Anhieb verfallen, und mein Leben würde sich für immer verändern.
Hier in der Realität hingegen gibt es eine kleine Torte und ein paar Luftschlangen, die nach einem undurchsichtigen System von der Decke hängen. Die meisten sind schon auf den Boden gefallen und unter unseren Schuhen zermalmt. Immerhin hat mein Freund Eli, was ich ihm hoch anrechne, heute Morgen eine raffinierte Käseplatte mit Früchten mitgebracht, von der aber nur noch wenige Krümel Blauschimmelkäse und ein trauriger Rest Melone übrig sind, da wir den ganzen Tag über kräftig zugelangt haben.
»Zum Geburtstag viel Glück«, singt er jetzt laut und versucht, die anderen zwei Partygäste mitzureißen. Er wedelt sogar mit den Händen wie ein Orchesterdirigent, als könnte ihnen das etwas Energie verleihen. »Zum Geburtstag viel Glück. Zum Geburtstag, liebe Madison …«
Eine vereinzelte Stimme sticht aus dem Chor hervor. »Madeline … äh … Madison.«
Katy, unsere Praktikantin, kennt meinen Namen immer noch nicht, obwohl sie schon seit sechs Wochen hier ist. Außerdem ist sie mit Simsen beschäftigt.
Eli wirft ihr einen bösen Blick zu und bringt das Lied für alle zum Abschluss. »Zum Geburtstag viel Glück! Woohoo!« Er applaudiert laut. »Wünsch dir was!«
Von meiner einzelnen Kerze tropft blaues Wachs auf die Torte, die dank Mrs. Allen selbst gemacht ist. Sie ist zwar keine Bäckerin, aber definitiv mit dem Herzen dabei, denn sie hat sogar mit zittriger weißer Schreibschrift meinen Namen oben draufgeschrieben. Ich finde die Torte toll.
Ich schließe gerade die Augen, um mir einen Wunsch zu überlegen, als ich höre, wie Katy Eli etwas zuflüstert.
»Muss ich noch hier sein? Werde ich dafür noch bezahlt?«
Den ganzen Tag über habe ich es sorgfältig vermieden, eine Bilanz meines Lebens zu ziehen, wozu man an Geburtstagen gerne neigt. Aus Angst davor, auf eine Verlobungs- oder Geburtsanzeige zu stoßen, habe ich mich von den sozialen Netzwerken ferngehalten. Jede Versuchung, mich per SMS bei alten Flammen zu melden (von denen es genau anderthalb gibt), um anzufragen, ob wir uns »mal wieder treffen wollen«, habe ich dadurch im Keim erstickt, dass ich mein Handy in meiner Schreibtischschublade weggeschlossen habe. Doch jetzt werde ich in einer Millisekunde von der Quarterlife Crisis ereilt, die ich so verzweifelt abzuwenden versucht habe.
Wie kann das mein Leben sein?!
Ich halte die Augen geschlossen und falle durch ein Wurmloch aus Ungläubigkeit. Wie bin ich an diesen Punkt gelangt? Mit elf dachte ich noch, dass ich mein Leben mit fünfundzwanzig im Griff haben würde. Ich besäße ein schnittiges rotes Cabrio, ein zweistöckiges Traumhaus, ein Taille-Hüft-Verhältnis von unter 0,75 und einen Freund namens Ken. Zugegebenermaßen erkenne ich inzwischen, dass das Barbies Zukunft war, nicht meine.
Ich öffne ein Auge und bete, dass ich mich durch irgendein Wunder in besagten Club mit den Kardashians und dem Milliardär teleportiert habe, doch leider ist mein Leben noch dasselbe. An meiner Geburtstagsparty nehmen drei Leute teil: Mrs. Allen, die 75-jährige Bibliotheksverwalterin; Katy, die desinteressierte Praktikantin; und Eli, mein bester Freund, der oben im ersten Stock in der Belletristik-Abteilung arbeitet.
Wir sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen.
Ich beuge mich vor und puste meine Kerze aus, ohne mir die Mühe zu machen, mir etwas zu wünschen, was sowieso nicht wahr wird. »Nein, Katy, du kannst nach Hause gehen.«
Sie grinst, und ich sehe ihr an, dass sie nur mit Mühe das Bedürfnis unterdrückt, mit einem Freudenschrei die Faust in die Luft zu recken. Während sie ihre Kaugummiblase platzen lässt, fügt sie noch hinzu: »Ist es cool, wenn ich für meinen Freund ein Stück Torte mitnehme? Er hat einen total süßen Zahn.«
Das ist cool. Ihr Freund mag Süßes, und meiner existiert nicht mal. Ich brumme, dass sie so viel mitnehmen kann, wie sie will, und begebe mich ans Anschneiden. Auf etwas einzustechen, fühlt sich gut an.
»Was für eine Torte ist das, Mrs. Allen?«, fragt Eli, während er die merkwürdig dunkelbraune Farbe des Kuchenstücks auf seinem Pappteller inspiziert.
»Pumpernickel.«
Das ergibt Sinn. Warum sollte man eine Geburtstagstorte nicht mal aus Roggenbrot backen? Wozu Vanilletorte? Pah. Viel zu normal und köstlich.
»Aber«, fährt sie fort, »da ich kein Backnatron hatte, hab ich einfach mehr Mehl dazugegeben.«
Oje. Ich würge genau einen Bissen herunter, setze ein breites, genießerisches Lächeln auf und bin unendlich dankbar, als Mrs. Allen sich bald nach Katy unter dem Vorwand verzieht, dass ihre entzündeten Fußballen sie umbringen. Sobald sie sich abwendet, spucke ich die Torte, von dem Geschmack erschaudernd, in eine Serviette.
»O Gott, mach, dass das aufhört«, stöhne ich und lasse den Kopf an Elis Oberarm sinken.
Er tätschelt meinen Arm, als wollte er sagen: Na, na. »Ich wünschte, das könnte ich, aber Geburtstage sind Geburtstage. Da müssen wir alle durch. Außerdem ist der hier gar nicht so schlecht. Weißt du noch, als Jared mich an meinem dreiundzwanzigsten verlassen hat und ich so betrunken war, dass ich auf seiner Veranda geflennt und dann auf seinen Fußabtreter gekotzt habe? Als er mich am nächsten Tag danach fragte, habe ich gelogen und ihm erzählt, dass es ein Streich von ein paar Gymnasiasten war.«
»Ja, das war keine deiner Sternstunden, aber jetzt hast du Kevin, und der ist toll.«
Sein Gesicht nimmt einen verzückten, liebeskranken Ausdruck an. »Stimmt. Für ihn hat sich der ganze Kummer gelohnt. Das erinnert mich an was …« Er dreht sich zu mir, und seine dicke, schwarz gerahmte Brille verbirgt nur notdürftig das Schuldbewusstsein in seinen Augen, während sich seine finstere Miene in ein Lächeln verwandelt, das unverhohlen »Lass mich bitte am Leben« sagt.
Er will mich an meinem Geburtstag sitzenlassen.
»Bitte hass mich nicht, aber Kevin hat mich nach Feierabend angerufen. Offenbar hatte er einen schrecklichen Tag, und …« Ich muss bemitleidenswert aussehen, denn er unterbricht sich mitten im Satz, schüttelt den Kopf und greift nach seinem Handy in der Gesäßtasche seiner Jeans. »Nein. Weißt du was? Ich sage ihm einfach, dass ich später nach Hause komme. Schließlich hast du Geburtstag! Wir wollten ins Kino gehen!«
Ich lege beruhigend die Hand auf seinen Arm. »Nein, geh nur. Kevin braucht dich, das ist bestimmt wichtig.«
Er zieht die Augenbrauen zusammen. »Bist du dir sicher? Ich will dich wirklich nicht allein …«
Sein Handy klingelt, und ich weiß, dass es sein Verlobter ist, weil sein Gesicht lang wird. Ich dränge ihn, den Anruf entgegenzunehmen, und sobald er rangeht, höre ich am anderen Ende Kevin, der vollkommen aufgelöst wirkt. Er ist Feuerwehrmann und verrichtet wichtige Arbeit. Ich fühle mich schrecklich und werde nicht zulassen, dass Eli noch bleibt und mir nach der Party beim Aufräumen hilft. Außerdem gibt es eh nicht viel zu tun – die meisten Luftschlangen sind schon pulverisiert. Ich bedeute ihm, zu verschwinden. Verzieh dich. Wenn ich gelenkig genug wäre, um dranzukommen, würde ich ihm einen Tritt in den Hintern versetzen.
Er schüttelt den Kopf und formt mit den Lippen: »Du hast Geburtstag!«, doch ich flitze um ihn herum und lege die Hände auf seine Schulterblätter, um ihn zur Tür zu schieben. Er dreht sich zu mir um und hält die Hand vors Mikrofon seines Handys. »Tut mir leid, Madison. Ich mach es wieder gut, versprochen!«
Ich stehe an der Tür, sehe ihm nach und denke bei mir, was für ein hinreißendes Paar er und Kevin abgeben. Sie sind beide fit und gut aussehend. Sie haben einen Hund, in den sie total vernarrt sind, und frequentieren oft Wochenmärkte und Brunch-Spots. Ihr Leben ist eine Doppelseite in einem Hochglanzmagazin wert, während meins vielleicht für eine Fußnote ganz am Ende ausreicht, hinter den Sudoku-Rätseln und den Fehlersuchbildern. Plötzlich sehe ich in der Glastür mein Spiegelbild.
O mein Gott.
Das bin doch sicher nicht ich.
Die Frau, die vor mir steht, hat vom Mittagessen noch einen Senffleck auf der Bluse. Ihre Jeans ist um die Hüften zu weit und ein bisschen zu lang. Ihre dunkelbraunen Haare sind ein wildes Durcheinander und stehen in alle Richtungen ab, als wollte jede Strähne das sinkende Schiff verlassen.
Als ich die Hand hebe, tut mein Spiegelbild dasselbe.
Nein. Bäh. Ich drehe mich schnell weg und wende dem furchterregenden Bild den Rücken zu.
Wenn man mir vor einer halben Stunde gesagt hätte, dass meine Geburtstagsparty sogar noch trauriger werden könnte, hätte ich es nicht geglaubt.
Es ist schon...
| Erscheint lt. Verlag | 5.5.2023 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Handsome Heroes |
| Handsome Heroes | Handsome Heroes |
| Übersetzer | Antje Althans |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | Make Me Bad |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | All in • Alte Liebe • April Dawson • Bianca Iosivoni • billionaire • Billionär • Book Boyfriend • Booktok • Brittainy C. Cherry • Cheeky Room Mate • E L James • Emma Chase • Emma Scott • enemies to lovers • Familiensaga • forced proximity • From Enemies to Lovers • happily ever after • Happy End • Helena Hunting • hot single dad • Jennifer Snow • Katy Evans • KEEP • Kuss • Kylie Scott • Lauren Layne • Liebe • Lisa Renee Jones • L.J. Shen • Louise Bay • Lyx • Meghan March • Mona Kasten • Office romance • Olivia Miles • Olvia Anderson • Piper Rayne • Romance • Sarina Bowen • scandal • Still Broken • Vi Keeland • Washington • Weingut • Winter Renshaw • Workplace Romance |
| ISBN-10 | 3-96797-213-5 / 3967972135 |
| ISBN-13 | 978-3-96797-213-9 / 9783967972139 |
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