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Zwiespalt (eBook)

Alles auf Neu-Anfang
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
467 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
9783754994160 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Zwiespalt -  Anne Wunderlich
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Als Mädchen vom Dorf startet Maria ihr Leben ganz neu in Bayerns größter Metropole. Alles, was sie sich je erträumte, wird wahr. Ein toller Ehemann, zwei wunderbare Kinder, ein eigenes Haus und eine intakte Familie umgibt sie. Auf dem Gipfel ihrer persönlichen Glückseligkeit wird das Bild der realen Perfektion nach dem Wechsel des Wohn- und Arbeitsortes gestört. Insgeheime und lediglich der Fantasie entsprungenen Gefühle überkamen sie, von denen Maria bislang keinerlei Kenntnis hatte. Tief in ihr entflammten überraschend Sehnsüchte, die anfangs deplatziert erschienen, bis sie dominierten. Maria konnte sich ihrer nicht erwehren. Das Schicksal nahm seinen Lauf. Die Neuauflage des ursprünglichen Romans 'Zwiespalt - Alles auf Anfang' begeistert mit ganz viel Gefühl, mitreisenden Emotionen, rasanten Wendungen und einem unerwarteten Ende.

Ich wurde 1984 in Freiberg geboren und als Bankkauffrau nicht nur mit Zahlen konfrontiert, sondern auch mit vielen Menschen und ihren ganz eigenen Lebensgeschichten und Schicksalsschlägen. Emotionsreich, spannend und mitreisend. Sie schrien förmlich danach, auf Papier gebracht zu werden. Geweckt von Inspirationen, erfüllte ich mir meinen Kindheitstraum. Daher verbringe ich nicht nur Zeit mit meiner Familie, sondern gehe in freien Minuten meiner Leidenschaft nach - dem Schreiben.

Ich wurde 1984 in Freiberg geboren und als Bankkauffrau nicht nur mit Zahlen konfrontiert, sondern auch mit vielen Menschen und ihren ganz eigenen Lebensgeschichten und Schicksalsschlägen. Emotionsreich, spannend und mitreisend. Sie schrien förmlich danach, auf Papier gebracht zu werden. Geweckt von Inspirationen, erfüllte ich mir meinen Kindheitstraum. Daher verbringe ich nicht nur Zeit mit meiner Familie, sondern gehe in freien Minuten meiner Leidenschaft nach – dem Schreiben.

Ein neuer Lebensabschnitt





Das Verbotene


Du bist da,

mir ganz nah.

Und doch mir so fern.

Ich habe dich so gern.

Doch darf es nicht sein,

wir bewahren den Schein.

Lass uns in die gleiche Richtung gehen.

Ich muss dich sehen,

mit dir sprechen,

dich treffen,

deine Stimme hören,

am liebsten dich berühren.

Ich möchte so gern,

doch muss ich mich halten von dir fern.

Es zerreißt mir mein Herz,

das ist kein Scherz.

So stark sind die Gefühle zu dir,

wie deine zu mir.

Doch die Stimmen werden erhoben,

eure Liebe ist verboten.






Alles je von mir erträumte, wurde wahr. Ein toller Ehemann, zwei wunderbare Kinder, ein eigenes Haus, eine intakte Familie. Am Gipfel meiner persönlichen Glückseligkeit wurde das Bild der realistischen Perfektion gestört.

Insgeheime und lediglich der Fantasie entsprungenen Gefühle überkamen mich, von denen ich bislang keinerlei Kenntnis hatte. Tief in mir entflammten überraschend Sehnsüchte, die anfangs deplatziert erschienen. Sie dominierten mich. Ich konnte mich ihrer nicht erwehren.

Aber eins nach dem anderen.


Nun war ich hier, auf mich gestellt in einer Großstadt. Das ledige, kinderlose und somit vogelfreie Mädchen vom Dorf, ausgesetzt in diesem hektischen Getümmel, mitten im Herzen von München. Diese Stadt reizte mich schon immer und somit fiel die Wahl, die mir mein Arbeitgeber ließ, ziemlich schnell auf die Bayerische Hauptstadt.

Wie habe ich mir diesen Tag herbeigesehnt. Es war meine Entscheidung und gleichzeitiger Wunsch, hierher zu ziehen und eine neue Richtung in meiner Berufslaufbahn einzuschlagen. Meine Eltern standen voll und ganz hinter mir. „Du musst deinen Weg gehen, Kind“, meinte mein Papa zu mir. „Nutze die Chance, gehe raus in die Welt.“ München war zwar nicht die Welt, aber ein großer Schritt in diese, wenn man wie ich aus einem Dorf mit 1.400 Einwohnern kommt.

Nahe der Donnersberger Brücke befand sich mein neues zu Hause und ich war völlig aufgeregt, was mich zukünftig erwarten wird.

Meine Einzimmerwohnung war, wie der Name schon vermuten lässt, sehr klein. Wohn- und Schlafzimmer in Einem inklusiver kleiner Kochnische und ein Bad ohne Fenster. Kein Balkon. Kein Garten. Für mich Singlefrau völlig ausreichend. Außerdem ließ mein Portemonnaie bei dem Mietpreisspiegel in München keine Möglichkeit auf mehr Quadratmeter Wohnfläche zu. Gott sei Dank war wenigstens ein Parkplatz vor dem Mietshaus frei, so dass ich nach einer achtstündigen Fahrt mit Pausen direkt und ohne lange suchen zu müssen, einen Platz ergattern konnte. So hatte ich kurze Wege, um alleine die Kisten und Koffer in die dritte Etage zu wuchten. Nach zwei Stunden Treppen auf und ab saß ich in meiner Wohnung, auf einer Pappkiste mit schmerzenden Waden, erschöpft, geschafft, aber lächelnd. Letzte Kräfte aktivierte ich zum Aufblasen der Luftmatratze, die vorläufig als mein Schlafgemach diente. Müde packte ich das Nötigste aus und dann konnte die erste Nacht Einzug halten. Diese verlief ruhig und erholsam. Was man in der ersten Nacht im neuen zu Hause träumt, wird wahr, heißt es. Soweit ich mich am nächsten Morgen erinnern konnte, träumte ich Schönes. Auf jeden Fall hatte ich keinen Alptraum. Nochmal Glück gehabt!


„Nun soll also mein neues Leben beginnen“, stellte ich zufrieden fest. Die Hände in die Taille gestemmt, blickte ich mich erfüllt im Raum um. Die zu Türmen gestapelte Kisten und die damit verbundene Arbeit konnte meine Euphorie nicht bremsen. Voller Tatendrang wollte ich den Tag nutzen, denn bereits morgen rief die Pflicht. So viel wie möglich nahm ich mir vor, auszupacken. Der Kühlschrank glänzte mit gähnender Leere und schrie förmlich danach, befüllt zu werden. Natürlich musste ich meine Eltern kontaktieren, dass es mir gutgehe. Mit der gestrigen Kurznachricht über meine Ankunft ließe sich meine Mutter nicht abspeisen. Da bedarf es schon ein paar mehr Worte, um ihre Sorge um mich zu mindern. Wenn dann noch Zeit bliebe, wollte ich die nähere Umgebung erkunden. Schließlich musste ich wissen, wo sich die nächste Einkaufsmöglichkeit sowie S-Bahn-Station befand. All solche Dinge galt es, herausfinden.


An meinem ersten Arbeitstag war ich bereits vor dem Wecker klingeln wach. Zu aufgeregt war ich. Auch plante ich mehr Zeit für meinen Arbeitsweg ein, immerhin wollte ich nicht zu spät kommen. Nach einem leckeren Latte Macchiato und einer Käsebrezel vom Bäcker gleich um die Ecke war ich frisch gestärkt und strotzte nur so vor Energie. „Los geht´s. Auf zum neuen Job!“.

Das Bürogebäude am Viktualienmarkt war eher unscheinbar. Es hätte alles in diesem Bauwerk sein können. Vom Schlachthaus über ein Fotostudio bis hin zu Wohnungen. Sehr schlicht. Nichts Spektakuläres. Nur ein kleines Schild neben der Eingangstür ließ neben einem Anwaltsbüro und einer Zahnarztpraxis auf mein altes, neues Unternehmen deuten. Unsicher, ob ich tatsächlich die richtige Adresse genannt bekommen hatte, klingelte ich zaghaft und der Türöffner brummte sofort los. Ich trat ein. In die dritte Etage musste ich. Schniefend und schnaufend kam ich oben an und eine kleine, normal gebaute Frau mit kurzem Haar öffnete mir die Tür.

„Guten Tag. Frau Neumann nehme ich an? Mein Name ist Frau Liniger.“ Sie streckte mir lächelnd die Hand entgegen. „Eine sehr angenehme Person“, dachte ich.

„Ich bin die Teamleiterin, also ihre direkte Vorgesetzte.“ Sie lächelte erneut. In der Tat vermittelte sie einen sehr sympathischen Eindruck.

Sie führte mich in mein neues Büro, stellte mich den anderen Kollegen vor, zeigte mir die Teeküche, das Archiv, erklärte mir alles, was ich für den Arbeitsablauf wissen musste.

Von den zahlreichen Informationen überflutet, nahm ich an meinem Schreibtisch Platz. Mir gegenüber saß ein älterer und stämmiger Mann mit grau meliertem Haar und einer Brille. Er lugte hinter seinem Bildschirm hervor und begrüßte mich nach der bereits erfolgten Vorstellungsrunde erneut. „Grüß Gott. Sehr angenehm. Herr Sedlmayer mein Name. Willkommen im Team.“ Wortkarg, aber das Nötigste auf den Punkt gebracht. Ein Urgestein Bayerns. Nicht nur vom Aussehen her. Mehr Dialekt ging nicht. Ich fühlte mich auf Anhieb wohl und das hielt auch die gesamten vier Jahre an. Ich liebte meine Arbeit. Sie füllte mich vollständig aus. Bürotätigkeit und dann genau dieser Job; hier war meine Welt. Inmitten von Akten und Zettelbergen fühlte ich mich zu Hause.

Herr Sedlmayer erklärte mir alles, was ich über mein neues Aufgabengebiet wissen musste. Natürlich durften die Belange einzelner Kollegen nicht fehlen. Er führte mich und half mir, wo er konnte. Er lehrte mich. Nach bereits kurzer Zeit kam mir mein erstes bayerisches Wort „Oachkatzalschwoarf“ über die Lippen; übersetzt ins Hochdeutsche „Eichhörnchenschwanz“. Diesen Ausdruck benötigte ich nie in meinem Sprachgebrauch, aber Herr Sedlmayer war der festen Meinung, wenn ich dieses Wort problemlos aussprechen könnte, dann kann ich auch alle weiteren Wörter mit Dialekt sprechen. Jeder, der in Oberbayern sesshaft werden möchte, weiß wovon ich rede.

Und so war es auch. Abgesehen davon stand mir mein Kollege jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Nach bereits einem Monat durfte ich ihn mit seinem Vornamen Alfons ansprechen. Wir bauten eine sehr kollegiale Freundschaft auf. In gewissermaßen meine erste Freundschaft in München. Bei Meetings und Auswärtsterminen nahm er mich in seinem Fünfer BMW mit und wir verbrachten die Mittagspausen zusammen. Käsebrezeln und Leberkäsesemmeln gehörten bald zu meinem Lieblingsessen und standen fast täglich auf dem Speiseplan. Nur eins vermisste ich, wobei ich bis dato nicht einmal wusste, dass ich so etwas überhaupt vermissen konnte – Butterstreuselkuchen. In ganz München gab es nirgendwo ein Stück dieser Köstlichkeit. Es gab bei manchen Bäckern Streuselschnecken, die aber auch nicht so waren, wie ich sie von zu Hause kannte. Andere Bäcker wiederum boten Prasselkuchen an. Ist aber eben kein Butterstreuselkuchen. Somit blieb mir lediglich die kulinarische Befriedigung meines Gaumens beim Besuch meiner Eltern oder Freunde in der Heimat. Ich schlug zwei Fliegen mit einer Klappe, wie es so schön heißt, denn Mama war bei jedem Wiedersehen der Auffassung: „Kind, du siehst so schmal aus. Isst du auch ordentlich?“. Somit versorgte sie mich umfangreich und gab mir aus Sorge immer ein großes Stück selbstgebackenen Butterstreuselkuchen mit. Als ob sich davon mein Antlitz schlagartig ändern würde, aber so war sie beruhigt und meine Geschmacksknospen erfreut. Mütter halt. Lieber diese Ansprache mit dem Leckerbissen, als die typische Allerwelts-Frage: „Wie geht es dir?“. Eine Antwort erwartet der Fragende nicht wirklich, aber der Höflichkeit halber stellt man sie. Eine belanglose Floskel, denn nur Wenige hegen tatsächliches Interesse.

Trotz Heimweh, und das lag nicht nur an dem Vermissen der mit vor Butter triefenden und Zucker vermengten Masse auf Hefeboden, genoss ich die Zeit in München. Bis auf meine Eltern und Freunde fehlte mir nichts. Ich hatte einen super Job, tolle Arbeitskollegen und eine sehr nette Chefin. Ich konnte nicht klagen. Im Gegenteil, das Großstadtleben sagte mir voll und ganz zu.

Drei Wochen nach meinem Umzug legte ich mir ein Fahrrad zu. Die Strecke von der Donnersberger Brücke zum Viktualienmarkt war nicht weit und gut zu...

Erscheint lt. Verlag 11.4.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Affäre • Lebensgeschichte • Lebenssituation • Liebe • Liebesroman • Verlust • Zweifel • Zwiespalt
ISBN-13 9783754994160 / 9783754994160
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