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Das Mädchen aus Gendara (eBook)

Samara das Keltenmädchen
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
414 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7549-9329-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Mädchen aus Gendara -  Chris Amschler
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Petra und Frank sind ein durchschnittliches Ehepaar, Mitte vierzig. Sie leben nach einem etwas veralteten System zusammen. Er geht ins Büro und verdient das Geld, während sie auf Haus und Hof schaut, sich um Haushalt und Garten kümmert. Vor einigen Jahren haben Dorns sich ein altes Bauernhaus in einem kleinen Ort am Hesselberg gekauft. Sie hätten auch gerne Kinder gehabt, doch es hatte nie geklappt. Es ist ein beschauliches, ruhiges, ja fast spießiges Leben. Große Überraschungen gibt es nicht. Bis Petra auf einem ihrer ausgedehnten Spaziergänge ein alles veränderndes Erlebnis hat. Die komplette Welt wird aus den Angeln gehoben und auf einmal müssen die Menschen über ihren Tellerrand blicken und etwas glauben, das nicht begreifbar ist. Es beginnt eine Achterbahnfahrt der Gefühle und die Ereignisse überschlagen sich. Die Gier einiger Zeitgenossen wird zur Gefahr für die Familie und die Leute in ihrem nahen Umfeld. Alles, woran sie geglaubt hatten, wovon sie überzeugt waren, wurde mit einem Schlag bedeutungslos.

1964 in einem kleinen Steigerwaldort geboren, hatte ich eine schwierige Kindheit. Schon früh flüchtete ich mich in die heile Welt meiner eigenen Geschichten und Gedichte. Seit Jahrzehnten investiere ich viel Herzblut in den Tier- und Naturschutz. 2015 bin ich mit meinem Mann Martin zusammengezogen, nachdem ich eine 26 Jahre dauernde Beziehung beendet hatte. Wir haben ein altes Bauernhaus am Fuße des Hesselbergs gekauft und schaffen uns seitdem eine gemeinsame Zukunft.

1964 in einem kleinen Steigerwaldort geboren, hatte ich eine schwierige Kindheit. Schon früh flüchtete ich mich in die heile Welt meiner eigenen Geschichten und Gedichte. Seit Jahrzehnten investiere ich viel Herzblut in den Tier- und Naturschutz. 2015 bin ich mit meinem Mann Martin zusammengezogen, nachdem ich eine 26 Jahre dauernde Beziehung beendet hatte. Wir haben ein altes Bauernhaus am Fuße des Hesselbergs gekauft und schaffen uns seitdem eine gemeinsame Zukunft.

Kapitel 1


Es war erst Ende April, aber die Sonne brannte vom Himmel und ließ die Luft sirren. Ein paar frühe Grillen zirpten an der Böschung. Ich ging auf dem heißen Schotterweg zur alten Keltenschanze, wollte zu Fuß ins nächste Dorf. Dann hörte ich Musik und sah Menschen, die auf der Schanze ein Fest zu feiern schienen. Okay, es gab viele Freaks. Manche kleideten sich wie im Mittelalter und stellten auch wirklich das alte Leben nach. Oder die Hobbyrömer, welche immer wieder mal ihre Zelte im nahen Römermuseum aufschlugen. Was diese hier darstellen sollten, konnte ich nur vermuten. Nun, das hier war die Keltenschanze, also waren das wohl Freizeitkelten. Neugierig geworden, ging ich näher. Mensch, haben die sich eine Mühe gemacht. Die Schanze war total verändert. Rundum war ein aufgeschütteter Damm, mit Holz und Steinen Verstärkt. Soweit ich die Anlage einsehen konnte, war der sonst nur noch andeutungsweise zu erkennende Graben, sehr tief ausgehoben. An zwei Seiten gab es ein großes Holztor und je einen Übergang. Es gab Original getreue Gebäude, Lagerfeuer und eine Menge Tiere liefen auch herum. Ich fragte mich, warum ich von diesen ganzen Aktivitäten nichts mitbekommen hatte. Schließlich war ich oft hier unterwegs und so etwas läuft ja auch nicht im Stillen ab. Es war ein buntes Treiben, lachende, tanzende Menschen in seltsam anmutenden Kleidern. Die ganze Atmosphäre nahm mich gefangen. Da trat eine junge Frau auf mich zu und sagte, ich möge doch mitfeiern. Einfach nur aus Neugierde ging ich mit und setzte mich etwas abseits in den Schatten der großen Bäume. Mit meinem Smartphon machte ich Videos, um das Geschehen dort festzuhalten. Die junge Frau brachte Essen und etwas zu trinken, einen farbenfrohen Umhang, eine Blumengirlande und wunderschönen Schmuck. Einen goldenen Armreif mit schimmernden Glasperlen, eine passende Halskette und eine herrliche Fibel für den Umhang. Sie meinte, das wäre schöner für das Fest, als meine Männerkleidung. Warum Männerkleidung? Ich hatte eine kurze Jeans an und ein weißes Shirt. Ich bedankte mich bei ihr, woraufhin sie mir ein strahlendes Lächeln schenkte. Aber dass sie mir die ganzen Sachen gab und dann wegging, verwunderte mich schon gewaltig. Selbst wenn es nur nachgemacht war, für solche Anlässe, kostet es doch Geld. Keiner würde merken, wenn ich einfach damit verschwinden würde. Plötzlich stand ein kleines Mädchen vor mir, vielleicht 8, 9 Jahre alt. Ihre hellblonden Haare waren gekrönt von einem Blütenkranz. Sie lächelte scheu und setzte sich neben mich ins Gras. „Ich bin Samara und wie heißt du?“ Ihre Stimme war recht leise und ich musste schon genau hinhören. Die Musik war laut und fremdartig. Sie zog mich in ihren Bann. Samara hatte mich aus meinen Gedanken geholt. „Hallo Samara, ich heiße Petra. Was feiert ihr denn heute?“ Das Mädchen sah mich lächelnd an und meinte, ich würde seltsam sprechen. „Wir feiern die Blüten und die Sonne. Der Winter ist gegangen.“ Mit diesen Worten setzte sie sich auf meine Knie und erzählte von Ostara, das jetzt gerade vorbei ist und das ein erstes Frühlingsfest war. Jetzt würde es endlich warm werden und sie könnte draußen spielen, statt in der verqualmten Hütte. Ich dachte, diese Keltenfreaks scheinen sehr intensiv in ihrer nachgestellten Welt zu leben. Nicht schön für ein Kind. Ich fragte sie: “Wo sind denn deine Eltern? War das vorhin deine Mama?“ Die Augen verschatteten sich und sie sah auf einmal sehr traurig aus. „Mein Vater ist von einem Bären getötet worden. Ich weiß nicht wie er ausgesehen hat, es ist schon ganz lange her. Meine Mama ist im Winter da drunten ertrunken und jetzt bin ich bei meinen Großeltern“. Sie deutete bei ihren Worten den Hang hinunter zur Wörnitz. Die erschien mir heute irgendwie anders, wilder, rauer. Ich nahm sie in den Arm und sagte: „Das ist ganz schlimm. Es tut mir sehr leid“ Von einem Bären….. sie lebten wohl nicht hier, sondern irgendwo, wo es Bären gab. Deshalb auch der seltsame Akzent. Skandinavien, oder Kanada, wo sonst gab es noch wildlebende Bären? Das Kind schmiegte sich in meinen Arm und war lange still. Dann fragte sie, wo ich herkomme. Sie hätte mich ja noch nie gesehen. „Ich wohne im nächsten Dorf. Aber ich habe euch auch noch nie gesehen. Wo wohnt ihr denn sonst?“ Das Kind sah mich fragend an. „Sonst? Aber wir wohnen immer hier. Meine Großeltern sind die Ältesten und vor ihnen waren es ihre Eltern und Großeltern.“ Ich suchte im Gesicht der Kleinen nach einem Zeichen für Humor, sie machte sich offensichtlich lustig über mich. Aber sie sprach mit großem Ernst und war von dem überzeugt, was sie sagte. „Komm doch mit Tanzen. Es ist so lustig und alle wollen heute fröhlich sein.“ Wir tanzten eine ganze Weile und die anderen Leute sahen lächelnd zu. Nur eine alte Frau verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Ihr Blick mit dem sie das Mädchen betrachtete war alles andere als freundlich. „Das ist meine Großmutter. Sie mag mich nicht. Mein Großvater mag mich auch nicht.“ Das Mädchen tat mir so leid. Die Eltern tot und bei den Großeltern unerwünscht. Na Prost! „Samara, ich muss mich mal hinsetzen. Können wir eine Pause machen?“ „Ja, bist du schon müde?“ Ja, ich war ziemlich geschafft. Es war sehr warm und ich hatte jetzt bestimmt eine Stunde mit dem Kind getanzt. Bevor ich antworten konnte, verstummte mit einem Mal die Musik und das Stimmengewirr. Erstaunt sah ich auf und begann zu frösteln. Die große Freifläche, welche gerade noch voller Menschen und Gebäude war, war nur noch ein leeres Feld. Die Stille dröhnte in meinen Ohren, ich hörte das Blut rauschen. Das gibt es nicht, ich träume das gerade. Das ist alles nicht wahr, ich muss aufwachen. Aber da war das Kind! Angeschmiegt an mich, sah es mit großen Augen um sich. Sie kletterte von meinem Schoß und sah sich um. „Petra wo sind die hin? Wo ist mein Dorf?“ Ich konnte ihr nicht antworten. Mein Mund war trocken, ich versuchte zu begreifen. Aber ich bekam keinen klaren Gedanken gefasst. So nahm ich nur ihre kleine, jetzt eiskalte Hand und stand auf. Wir gingen nebeneinander langsam über das Feld, auf dem nur die junge Saat wuchs. Keine Spuren mehr, nichts, absolute Leere. „Ich weiß es nicht Samara. Ich weiß es nicht…“ Jetzt merkte ich, dass die Aufnahme auf dem Smartphon noch lief und ich schaltete sie ab. Das kleine Gesichtchen neben mir, war Tränen überströmt. „Wo soll ich denn jetzt schlafen, das Haus ist weg.“ Mensch Kleine, ich begreife es ja auch nicht. Mir standen die Haare zu Berge, aber ich versuchte ruhig zu bleiben. Wenn ich jetzt auch noch hysterisch werde, drehen wir beide durch. „Dann schläfst du halt heute Nacht einfach bei mir. Bei uns ist Platz genug“ Wir gingen von der Schanze herunter auf den Schotterweg, auf dem ich hergekommen war. Samara schaute den Weg seltsam an, ging aber neben mir weiter. Ich wusste nicht was ich tun soll. Also dachte ich, gehen wir erst einmal nach Hause. Da fielen mir der Krug und die Schalen ein, in welchem mir die junge Frau das Essen und das Getränk brachte. Also ging ich nochmal zurück und nahm das mit. Unterwegs wurde Samara noch stiller. Sie sah sich mit riesigen Augen um, als wir in unseren Ort kamen. Als ich vor unserem Haus stehenblieb, fragte sie ganz leise: “Seid ihr Könige? So ein großes Haus habe ich noch nie gesehen.“ „Nein“ entgegnete ich. „Wir sind keine Könige. Die Häuser hier sind einfach so groß. Aber komm jetzt mit rein, dann kannst du innen auch schauen.“ Zuhause grübelte ich, rief dann aber die Polizei an. Der Beamte am Telefon versicherte mir, er würde eine Streife vorbeischicken. Aber er hielt mich für unzurechnungsfähig. Betrunken, irgendwelche Drogen oder ein Sonnenstich. Trotzdem tauchten eine dreiviertel Stunde später zwei junge Beamte auf, die sich meine Geschichte schmunzelnd anhörten. Sie machten ein Drogenscreening und ich musste in ein Röhrchen pusten. Natürlich nichts… Als ich ihnen dann allerdings das Video zeigte, wurden sie ernst. Sie blickten sich an und zuckten mit den Schultern. Auch den Krug sahen sie sich an, konnten aber auch mit dem nichts anfangen. „Wir können ihnen da glaub ich nicht weiterhelfen. Ich ruf mal jemanden an, ich weiß jetzt auch nicht“ Damit verabschiedeten sie sich und gingen zum Auto. Dort standen sie noch eine ganze Weile und sprachen leise miteinander. Etwas später rief mich ein Mann an und fragte nach der Videoaufzeichnung. Nachdem er mir eine Mobilnummer gegeben hatte, schickte ich ihm den Film. Er meinte, es gibt ja auch eine Art Photoshop für Filmchen. Samara war sehr still, müde und hungrig. Ich machte für uns eine kleine Brotzeit, die sie sehr vorsichtig untersuchte, bevor sie anfing zu essen. Da lag sie auf dem Sofa. Klein, zerbrechlich und so unendlich einsam sah sie aus. Schließlich kam auch mein Mann von der Arbeit nach Hause. Er sah das schlafende Kind und sah mich fragend an. Erst meinte ich nur, es sei ein Findelkind. Dann aber berichtete ich ihm, was heute geschehen war. Er brach erst einmal in lautes Lachen aus und wischte sich die Tränen aus den Augen. Damit weckte er das Mädchen. Sie sah ihn ängstlich an und verkroch sich noch tiefer unter ihre Decke. Ich war sauer und enttäuscht. „Wenn du mir nicht glaubst, dann schau dir das da mal an!“ Ich zeigte ihm den Videofilm von der Keltenschanze. Er grinste immer noch, schaute dann aber doch auf das Handydisplay. Er sah den Film dreimal und legte das Smartphon dann auf den Tisch. „Sowas gibt es gar nicht. Wie hast du das gemacht?“ „Ich geh ins Bett, ich bin müde. Glaub was du willst“ Damit schob ich das Gerät in meine Tasche und ging aus dem Raum. Kurz darauf folgte er mir und setzte ich auf die Bettkante. „Tut mir leid. Aber sowas kann doch nicht sein. Wie soll denn ein Kind von vor mehr als zweitausend Jahren in unsere Welt kommen....

Erscheint lt. Verlag 26.3.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Druiden • Familie • Kelten • Magie • Spannung • Zeitreise
ISBN-10 3-7549-9329-1 / 3754993291
ISBN-13 978-3-7549-9329-3 / 9783754993293
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