Reqahím (eBook)
806 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7549-9207-4 (ISBN)
Mein Name ist A.P. Graf und ich bin noch keine SEN (Meisterin). Ich komme vom Planeten TERRA aus dem SOL - System. Mein momentaner Standort im schönen Germany ist Erlangen. Dort lebe ich mit meinen beiden Kindern und meinem Lebensgefährten. Die Idee zu Reqahím entsprang durch zwei Namen, die ich damals von meinem Ex-Mann aufgeschnappt hatte 'Sen Qan Rahl und Caspita'. Das Licht in dieser Galaxie, der Milchstraße, erblickte ich am 22.12.1976 in Fürth (Bayern).
Mein Name ist A.P. Graf und ich bin noch keine SEN (Meisterin). Ich komme vom Planeten TERRA aus dem SOL – System. Mein momentaner Standort im schönen Germany ist Erlangen. Dort lebe ich mit meinen beiden Kindern und meinem Lebensgefährten. Die Idee zu Reqahím entsprang durch zwei Namen, die ich damals von meinem Ex-Mann aufgeschnappt hatte "Sen Qan Rahl und Caspita". Das Licht in dieser Galaxie, der Milchstraße, erblickte ich am 22.12.1976 in Fürth (Bayern).
Kapitel 1
Mein Name ist Sola. Sola Alon. Mehr Informationen über mich habe ich nicht. Ich kann nicht einmal sagen, ob Sola auch mein richtiger Name ist. Doch ich finde ihn gut und deshalb nenne ich mich so.
Mein Alter? Ich schätze mich auf etwa vierundzwanzig, vielleicht auch fünfundzwanzig. Zeitpunkt und Ort meiner Geburt? Ist mir ebenfalls völlig unbekannt und bisher nicht wichtig gewesen.
Mein derzeitiger Aufenthaltsort? Ein Planet namens Sinus-Six. Der sechste Planet dieses Sternensystems - dem Lexus-System - das durch Systemtore mit zwei weiteren Sternensystemen, dem Persus-System und dem Pandera-System, verbunden ist. Allerdings habe ich Sinus-Six noch nie verlassen.
Meine Ankunft? Vor knapp fünf Zentri. Völlig verwirrt und ohne die kleinste Erinnerung an mein vergangenes Leben, erwachte ich in einer fast völlig zerstörten Kapsel auf dem Schrottplatz außerhalb der Wüstenstadt. Seitdem lebe ich hier, in ständiger Angst und stets auf der Hut. Ich kann Niemandem trauen, schlage mich Zyklus für Zyklus auf diesem verdammten Planeten durch. Hier zählt jeder Zyklus, dessen Kampf ums nackte Überleben man gewinnt.
Immerhin. Bis jetzt habe ich überlebt!
Die Geschichten des Planeten bekommt man hier an vielen Ecken der Stadt zu hören. Die Einheimischen erzählten mir, dass Sinus-Six früher einmal sehr fruchtbar und grün gewesen sei, ehe die Thareaner über ihn hergefallen sind. Unter der Macht dieses Volkes herrscht Zerstörung und Versklavung.
Die einzige Stadt auf dem roten Wüstenplaneten ist mit fast einer Million Einwohnern viel zu klein. Die Nord-Silos sind bereits vom Einsturz gefährdet und kaum noch bewohnbar. Mit einer Höhe von über zwanzig Meric und einem Durchmesser von etwa acht Meric, ragen die hässlich grauen und halb zerfallenen Betonwohnsilos gen Himmel. In dieser ärmlichen Gegend leben mehr als die Hälfte der Stadtbewohner. Unter anderem auch ich. Zwischen den einzelnen Silos füllen vereinzelte, in ebenso hässlichem Grau und von den ständigen Sandstürmen gezeichnete Zelte aus billigem Stoff und einige alte, kuppelartige und kleinere Gebäude die Lücken dazwischen.
Im Osten der Stadt, wenige Tausend Meric entfernt, befinden sich vier riesige Schornsteine, aus denen stetig dicker, dunkler Rauch empor steigt, der die gesamte Stadt zeitweise, meist bei Windstille, in stickigem Nebel hüllt. Jeden neuen Zyklus laufe ich die Gassen ab und merke mir jede Einzelheit und jede noch so kleine Veränderung – nur für den Fall.
Die Kohlefabriken, in der die versklavten Menschen arbeiten müssen, damit Strom und Wärme für die Wohlhabenden hergestellt werden können, wurden ebenfalls von den Thareanern errichtet – ein furchteinflößendes und totbringendes Volk
Der Süden der Stadt, kaum sichtbar und für die Unterschicht unerreichbar, ist das Viertel der Wohlhabenden. Dort befinden sich, in einem strahlendem Weiß, das kuppelförmige Staatsgebäude und ebenso kugelartige, kleinere Wohngebäude, die nur teilweise mit bunten Blumen und künstlich angelegtem Rasen geschmückt sind. Dieser Teil der Stadt, der durch eine dicke Panzerglaskuppel geschützt ist, ist Eigentum des Staats- und Stadtrates und lediglich für die reichen Bewohner dieser Stadt zugänglich. Unter den Wohlhabenden befinden sich bereits zahlreiche des Menschenvolkes, die den Thareanern nunmehr treue Untergebene sind. In meinen Augen feige Verräter. Unbefugte, die sich nicht ausweisen können, werden umgehend beseitigt. Bei diesem Gedanken steigt unweigerlich Wut in mir auf und ich balle meine Hände zu Fäusten. Es ist kaum zu ertragen, welches Leid und welche Ungerechtigkeit diesen Menschen zugefügt wird. Könnte ich es ändern, ich würde alles daran setzen.
Im Westen dieser Stadt befindet sich der Marktplatz. Dorthin war ich eigentlich unterwegs, bevor sich meine Sinne völlig verdunkelten. Hier spielt sich das eigentliche Leben auf Sinus-Six ab. Zudem führt von dort der einzige Weg aus dieser verdammten Stadt, die von einer acht Meric hohen Stadtmauer, an der sich bereits der rote Sand der ewigen Wüste vor den Toren der Stadt abgesetzt hatte, umgeben war. Und da nur noch diese eine Stadt auf ganz Sinus-Six existiert, wird sie von den Einwohnern auch lediglich so genannt „Wüstenstadt“…
…Erschrocken fahre ich aus meiner Ohnmacht und richte mich mühsam und völlig verwirrt auf. Ein heftiger und pochender Schmerz durchzuckt mich plötzlich. Au! Mein Hinterkopf schmerzt höllisch! Bei der kleinsten Bewegung sacke ich schmerzvoll zusammen. Es hämmert heftig gegen meinen Schädel. Ich wische mir den eiskalten Schweiß von der Stirn und reibe mir die vor Müdigkeit angeschwollenen Augen. Mit erhobener Hand erforsche ich nun vorsichtig die schmerzende Stelle, an der ich nun eine riesige Beule ertasten kann und getrocknetes Blut unter meinen Fingern spüre.
Ich versuche mich zu erinnern, was passiert war und wo zum Henker ich mich hier befinde. Mir fällt es nicht sofort ein. Es dauert eine Weile, bis ich einen klaren Gedanken fassen kann. Doch dann fallen mir die vergangenen Ereignisse wieder ein…
…blinzelnd blickte ich nach oben. Die zwei Sonnen, eine gelb, die andere grünlich leuchtend, standen bereits hoch am strahlend blauen Sinus-Himmel. Ein sengend heißer Zyklus stand uns bevor, dessen war ich mir sicher.
Die Sonnen dieses Systems scheinen nicht immer so herrlich strahlend nebeneinander, wie es in diesen Winterzyklen der Fall war. An dreißig von Hundertzwanzig Zyklen - innerhalb eines Zentris - verschwindet die grüne Sonne hinter der Gelben und färbt den sonst hellblauen Himmel in ein mystisches Violett. Dies sind dann die kühleren Sommer-Zyklen, die ich bereits seit einiger Zeit vermisste und herbeisehnte.
Es waren schon einige Zyklen vergangen, seit ich etwas gegessen hatte. Ebenso, wie ich selbst, suchten viele arme Einwohner verzweifelt nach verwertbaren Essensresten. Teilweise bereits verschimmelte Ware fand ich häufig in den Abfällen der Marktverkäufer oder im Sand vergraben. Doch das wollte ich mir heute auf keinen Fall antun! Also lief ich durch die dunklen Gassen in Richtung des Hauptmarktes. Vielleicht würde ich dort das ein oder andere Genießbare von den Marktständen stibitzen können. Also folgte ich den Sandstraßen und kam von den Nord-Silos in den Westen der Wüstenstadt, zu dem riesigen, runden Platz. Dem Marktplatz.
Die Sonnen waren noch nicht ganz aufgegangen, doch der Markt war bereits in vollem Gange. Ausgelegte Decken und durchlöcherte Schaummatten bis hin zu edlen und bunten, oder gar mit Gold und Silber überzogenen Stände erstreckten sich über dem gesamten Platz. Die Prunkvollsten, die wunderschön in den Sonnenstrahlen glitzerten, waren auch die Größten auf dem Marktplatz und gehörten natürlich ausschließlich Thareanern. Um diese Stände ist es besser, einen großen Bogen zu machen. Bereits bei dem bloßen Gedanken an diese Kreaturen lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. Thareaner waren mit Abstand die hässlichsten und furchteinflößendsten Kreaturen, die ich bisher zu Gesicht bekommen hatte - und hier auf Sinus-Six trifft man auf die außergewöhnlichsten Geschöpfe der bekannten Systeme - mit einer Größe von fast drei Meric waren die thareanischen Ungetüme jedoch auch die größten Lebewesen in diesem Teil der Galaxie, zumindest behaupteten das die Einheimischen hier. Mit ihren drei schlitzförmigen, feuerroten Augen, bei denen Pupillen und Augenbrauen fehlten, ihrer schuppigen Haut - die in der Sonne leicht blau-grün schimmerte, im Schatten jedoch dunkel und stumpf wirkte - glichen diese Geschöpfe riesigen Reptilien, die auf zwei Beinen liefen. Die Zivilisten unter ihnen trugen keine Kleidung, sondern lediglich einen dunklen Lendenschurz, um ihre Geschlechtsteile zu verbergen - igitt, die bloße Vorstellung daran ließ mir eine unangenehme Übelkeit emporsteigen und mir drehte sich jedes Mal der Magen um, wenn ich mir auch nur annähernd vorzustellen wagte, wie diese Kreaturen... schnell verwerfe ich diesen Gedanken! Die Wachtposten und Stadträte unter ihnen trugen zum Glück dunkelgrüne, fast schwarz wirkende Panzerrüstungen.
An den einzelnen Ständen gab es frisches Obst, Gemüse und Brot, jedoch noch mehr an Schmuck und allerlei Stoffen, sehr viel Schnickschnack und undefinierbares Zeug aus den verschiedensten Sternensystemen, was meist günstig ersteigerte Smoggware war. Smoggs nennen sich die berüchtigten Weltraumpiraten in den bekannten Systemen.
Nach weiterem Suchen entdeckte ich endlich einen kleinen Lebensmittelstand kurz vor dem Stadttor und lief gezielt darauf zu. Hinter dem Holztresen - der mehr oder weniger aus einem langen, vom Sperrmüll herstammenden Holzbrett bestand - stand ein kleiner alter und sehr knochiger Mann, dem lediglich ein paar dunkle Strähnen, seitlich, entlang seiner Glatze herunter hingen. Mit großen, rot unterlaufenen Augen glotzte er mir so lange entgegen, dass es mir schon unangenehm zumute wurde, wie er seinen lüsternen Blick über mich schweifen ließ.
Vereinzelte Haarsträhnen hatten sich von meinem geflochtenen Zopf gelöst, welche ich nun nervös aus meinem rußbedecktem Gesicht streifte, dann zog ich meinen braunen Langmantel, der bereits mit unzähligen Löchern und Rissen übersät war zu und verdeckte mit Bedacht meine Leinenhose.
Umso mehr zuckte ich erschrocken zusammen, als der Händler mich plötzlich mit seiner krächzenden Stimme anfauchte: »Willst du nur gaffen, oder soll' s was Bestimmtes sein?«
»Was kostet ein viertel Brot?« Er hatte mich eingeschüchtert, sodass meine Stimme zitterte.
»Na ja...«,...
| Erscheint lt. Verlag | 3.3.2023 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Reqahím | Reqahím |
| Verlagsort | Berlin |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
| Schlagworte | Abenteuer • Fantasy • Liebe • SciFi • Unbekannte • Welten |
| ISBN-10 | 3-7549-9207-4 / 3754992074 |
| ISBN-13 | 978-3-7549-9207-4 / 9783754992074 |
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