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Tage des Unglücks (eBook)

Gestern war noch alles gut

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
453 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
9783754992012 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tage des Unglücks -  André Klose
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Es ist die Geschichte des 35 jährigen Protagonisten, Jörg Schneider. Schneider lebt mit seiner Lebensgefährtin Nadine Schröder in gesicherten Verhältnissen und vollkommener Harmonie. Schneider macht im Wald einen großen Drogenfund, den er zunächst verheimlicht. Er ist besessen vor Neugier und Abenteuerlust, die Droge Kokain in einem Selbsttest zu wagen. Er ahnt nicht, welche Folgen er damit auslöst. Der Albtraum beginnt längst bevor er die Drogen der Polizei übergibt.

Der Autor ist 62 Jahre alt hat in kaufmännischen Berufen gearbeitet und besonders viele Menschen mit den unterschiedlichsten Charakteren kennen gelernt. Sie sind seine Inspiration, Figuren zu erschaffen die in seinen Kriminalromanen handeln. Jedoch alles ist Fiktion. Er lebt und arbeitet mit seiner Lebensgefährtin in Köln. Seit vielen Jahren ist er Halter von Hunden, mit denen er ausgedehnte Spaziergänge macht und über neue (Kriminal) Geschichten nachsinnt.

Der Autor ist 62 Jahre alt hat in kaufmännischen Berufen gearbeitet und besonders viele Menschen mit den unterschiedlichsten Charakteren kennen gelernt. Sie sind seine Inspiration, Figuren zu erschaffen die in seinen Kriminalromanen handeln. Jedoch alles ist Fiktion. Er lebt und arbeitet mit seiner Lebensgefährtin in Köln. Seit vielen Jahren ist er Halter von Hunden, mit denen er ausgedehnte Spaziergänge macht und über neue (Kriminal) Geschichten nachsinnt.

Die Nacht

Es war 19:00 Uhr, als Jörg einen letzten Blick in den Spiegel warf. Er war mit Blue Jeans, Pullover und kurzer Lederjacke bekleidet. „Im Grunde ok.“, dachte er, womit er seine äußere Erscheinung meinte, mit der er nirgendwo aufzufallen wünschte.
Jörg verließ das Hotel und hatte vor, sich auf den Weg zu Köln’s Drogen-Hotspot am Neumarkt zu begeben. Was er dort sah, erschütterte ihn tief. Junkie’s die sich auf den Treppen zur U-Bahn ganz offen den Schuss gaben, die sich nach kurzer Zeit wieder verzweifelt zu überlegen gezwungen sahen, wie sie den Nächsten finanzieren könnten. Heruntergekommene Junkie’s die ihn um ein paar Euro anbettelten, in der Hoffnung, sich so wenigstens legal das Geld für den nächsten Schuss zu besorgen.
„Wonach suche ich jetzt hier?“, dachte er und hoffte auf eine zündende Idee, welche ihn weiterbrachte. Sein Ziel war, an die Identität des Mörder’s von Nadine zu kommen. Ein schwieriges Unterfangen, wie er nach kurzer Zeit feststellte. Vor allem, weil er kurzfristig auf Augenhöhe mit den Süchtigen oder deren Dealer zu reden gezwungen war. Mit Sicherheit werden sie feststellen, dass ich nicht aus Suchtgründen mit ihnen sprechen will, dachte er. Also war es notwendig, sich eine Strategie zu überlegen, um nicht aufzufallen oder sogar schlafende Hunde zu wecken.
Von Interesse für ihn waren nur die Bosse der Dealer im Hintergrund und wenn es einen weiteren Hintergrund gäbe, dann auch den 2. oder 4. Hinterhintergrund. Welche Menge Mist war umzugraben, um auf die gewünschte Spur zu kommen? Am Neumarkt fand Jörg eine ungestörte Ecke, von wo aus er das geschäftliche Treiben der Drogenszene wenigstens ansatzweise zu beobachten in der Lage war. Wieder Junkie’s, die auf den Treppen zur U-Bahn zusammengekauert ihre nächste Reise ins Nimmerland vorbereiteten. Er hatte sich vorgenommen, einen Dealer zu finden, der bereit war, ihm den nächst höheren Ansprechpartner zu nennen. Nur musste er mit ihnen ins Gespräch kommen. Dabei hoffte er auf ein bisschen Glück. Und von da an nur die Stufen aufwärts. Eines hatte er inzwischen festgestellt, jeder hier auf dem Platz wusste, dass er nicht zur normalen Klientel gehörte. Es wäre denkbar, dass sie ihn für einen verdeckten Ermittler hielten und es ablehnten, mit ihm offen zu sprechen. Doch die Polizei war längst über alles im Bilde. Nur war sie nicht in der Lage, dem Problem wirksam zu begegnen und stattdessen stets hinter der Entwicklung herlief.
Er fasste sich endlich ein Herz und spazierte auf den nächsten Typ zu, den er für den Dealer hielt. „Hast Du drei Gramm Heroin für mich?“, platzte es unter heftigem Herzklopfen aus ihm heraus. „Geh woanders hin. Hab‘ nichts für dich!“, fertigte ihn diese heruntergekommene Gestalt ab.
„Warum? Ich habe doch gesehen, dass Du anderen was verkauft hast.“
„Bist Du ein Bulle oder was?“, schnauzte ihn der Typ mit Migrationshintergrund an.
„Nein, ich bin nicht einmal süchtig. Aber meine Freundin lasse ich nicht hierher. Ich kaufe für sie.“,fiel Jörg als Begründung schnell ein.
„Und was willst Du für sie holen?“, fragte der Dealer
„Ich hab’s doch schon gesagt: 3 Gramm Heroin.“ Gleichzeitig hielt ihm Jörg einen 200 Euro Schein hin.
Das war wohl der Wink, der den Dealer zum Umdenken stimulierte und Jörg bedeutete, dass er in einem speziellen Eingang eines Gebäudes am Ort abwarten sollte, bis er wieder auftauchte. Das Geld nahm er von Jörg sofort entgegen. Wobei er das Geld förmlich aus Jörg’s Hand riss.
Jörg wartete mindestens 10 Minuten, nach denen er schon dachte, dass er um 200 Euro betrogen worden sei. Wider Erwarten stand der Dealer wie aus dem Nichts vor ihm und drückte ihm verdeckt die bestellten 3 Gramm Heroin in die Hand. Ohne jeden Gruß trennten sich ihre Wege wieder.
Jörg hielt sich dennoch weiter im Umfeld des Neumarkts auf und schaute sich das ganze Elend an. Er entdeckte eine Person von mittlerer Größe, in heruntergekommener Kleidung, der verzweifelter aussah, als die meisten anderen dort.
Eine kurze Weile und er schlenderte direkt auf die Person zu, ohne dass ihn der Dealer von zuvor bemerkte.
„Hallo, ich bin Helmut!“, sagte Jörg freundlich und leicht verschwörerisch. „Hast Du einen Augenblick Zeit?“
„Zeit? Nein. Gib mir Geld!“, sprach die männliche Person seltsam mechanisch und völlig verwirrt. Offensichtlich hatte er schon länger keinen Schuss mehr und die Entzugssymptome tobten in seinem Körper. Jörg wusste, dass ein Heroinsüchtiger mindestens vierzig Euro pro Tag brauchte, um über die Runden zu kommen. Deshalb bot er dem Junkie etwas besonders Reizvolles, um nicht zu sagen Traumhaftes, an.
„Ich habe die Fahrkarte für einige Trips bereit für dich, wenn Du dich kurz mit mir unterhältst. Verstehst Du mich?“, wurde Jörg deutlicher.
„Nein, glaub‘ ich dir nicht.“
Jörg hielt ihm vorsichtig die drei Tütchen hin. „Die bekommst Du, wenn Du bereit bist, mit mir zu sprechen. Wie ist Dein Name?“
„Manfred.“, erhielt er als Antwort.
„Pass genau auf. Ich weiß, dass Du dich im Moment scheiße fühlst. Deshalb gebe ich dir ein Tütchen, damit Du dir einen Schuss setzen kannst. Danach kommst Du wieder zu mir, und wir reden kurz. Wenn das gelaufen ist, bekommst Du die anderen beiden. Ist das Okay für dich?“
Manfreds Augen wurden für kurze Zeit lebendig. Er schien nicht recht zu glauben, was da im Moment geschah. „Ist okay.“, sagte er und schnappte sich in Windeseile das Tütchen Heroin und verschwand.
Es dauerte eine viertel Stunde, bis er mit weltenthobener glücklicher Stimmung endlich wieder bei Jörg auftauchte.
„Hey, warum tust du sowas?“, fragte er Jörg, fast ungewöhnlich klar für einen Junkie im letzten Stadium.
„Ich suche einen lieben Freund, von dem ich nicht weiß, was ihm widerfahren ist.“, antwortete er.
„Und wie kann ausgerechnet ich dir dabei helfen?“
„Du bekommst heraus, welche Gestalten hinter diesen kleinen Dealern stecken.
Ich brauche nur Namen, nichts weiter sonst. Aber ich muss mich auf deine Angaben verlassen können. Wenn das nicht der Fall ist, drehe ich den Hahn wieder zu und Du steckst in der gleichen miesen Situation, in der ich dich vor wenigen Minuten angetroffen habe. Ist alles okay, kannst Du auch weiterhin auf meine Hilfe setzen. Traust Du dir das zu?“, fragte Jörg zum Schluss.
„Nur Namen? Ich denke, dass schaffe ich!“, war sich Manfred sicher.
„Ich hoffe, es ist so, wie Du sagst. Wir treffen uns übermorgen. Gleiche Zeit, gleiche Stelle. Hier hast Du die beiden anderen Tütchen und 100 Euro zusätzlich. Geh‘ und tu was für Dein Äußeres. Dusch dich und wechsel die Kleidung! Auch wichtig: Iss etwas! Und zuletzt: Kein Wort zu wem auch immer!“
Manfred bekam große feuchte Augen, als er alles in seinen Händen hielt. Gleichzeitig wusste er, dass es ein Problem darstellte, wenn unter den Junkies bekannt würde, was ihm gerade geschenkt wurde. Die Freude, für fast drei Tage keine Sorge mehr um einen weiteren Trip zu bekommen, übertrumpften vorläufig die immer währende Angst, wo der nächste Trip herkommen sollte. Das waren die schlimmsten Ängste, die jedem Junkie auf den Schultern lastete. Manche ertrugen die ständige Sorge um den nächsten Schuss nicht mehr und beendeten den Kreislauf durch Suizid. Am liebsten mit einem goldenen Schuss.
„Du kannst dich auf mich verlassen, Mann!“, sagte er hochgestimmt und verschwand weiter geistig schwebend vor Jörg’s Augen dahin.
Nach dieser Begegnung zog es Jörg zum ‚Monokel Club‘ am Hohenzollernring. Eine Bar mit gehobenem Publikum und entsprechenden Preisen. Von Bekannten hatte er gehört, dass man dort leicht an Koks herankäme.
Eine kleine Schlange war vor dem Einlass der Bar. Die Leute mussten an Türstehern vorbei, die nicht jeden eintreten ließen. Hier war er sich sicher, korrekt gekleidet zu sein, um nicht aufzufallen.
Er stand mitten unter den Leuten, die in diesem Laden gern weiterzufeiern beabsichtigten, denn meist hatten sie woanders schon vorgeglüht. Sich hier zu besaufen, war recht teuer. Von den anderen Wartenden bekam er manches überschwängliche und ausgelassene Gefasel mit. In Anbetracht seiner Trauer klang es ihm wie Hohn in den Ohren. Für ihn war die Festbeleuchtung des Lebens bis auf Weiteres ausgeschaltet. Wie gerne hätte er jetzt mit Nadine hier gestanden und nächtelang mit ihr gefeiert. Aber heute hatte er sie begraben müssen. Sie würde nie wieder an seiner Seite sein. Er fühlte sich tieftraurig, verlassen und leer, sobald er auch nur im Entferntesten an sie dachte, und das war fast immer. Die Leute waren fröhlich. Er fand die blöden Witze und das aufgeblasene Gerede lächerlich. „Niemals werde ich dich vergessen Nadine, mein Schatz!“, drängte es ihn, leise zu sich selbst zu sagen. Jörg unterdrückte die aufkommenden Tränen in den Augen. Er schaute nach oben, in den nachtschwarzen Himmel und sah die Sterne leuchten. „Bist du dort oben und siehst mich?“ Es fiel ihm keinesfalls leicht, dort zu stehen, wo er war. „Ich bin hier, um eine Spur der Täter zu finden. Wo muss ich anfangen, und vor allem wann? Und ich werde sie stellen!“, schwor er sich. Jörg wusste nicht warum. Aber für ihn stand fest, dass es mehrere Täter gab, – ja, geben musste!
Zwischenzeitlich bekam er mit, dass vor allem männlichen Einzelpersonen der Zutritt zum Club verwehrt wurde. Aus welchem Grund auch immer -, ihm wurde erlaubt einzutreten. Er gab seine Lederjacke an der Garderobe ab und mischte sich unter die Gäste, die ausgelassen tanzten und anders als er-, unbekümmert waren. Jörg würgte es, als er das überspannte Treiben um sich herum sah, und dabei Bilder von Nadine vor Augen hatte, als er sich das letzte...

Erscheint lt. Verlag 24.3.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Drogen • Liebe • Moral • Mord
ISBN-13 9783754992012 / 9783754992012
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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