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Queen Charlotte - Bevor es die Bridgertons gab, veränderte diese Liebe die Welt (eBook)

Spiegel-Bestseller
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
448 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-7499-0652-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Queen Charlotte - Bevor es die Bridgertons gab, veränderte diese Liebe die Welt -  Julia Quinn,  Shonda Rhimes
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Das Buch zur neuen Netflix-Serie

An einem sonnigen Septembertag im Jahr 1761 begegnen sie sich zum ersten Mal. Innerhalb weniger Stunden heiraten sie, und sie werden Geschichte schreiben. Die als deutsche Prinzessin geborene Charlotte von Mecklenburg-Strelitz ist schön, eigensinnig und äußerst intelligent - nicht gerade das, was der britische Hof für den jungen König gesucht hat. Ihr wird es nicht leicht gemacht, sich in der komplizierten Politik des Hofs zurechtzufinden. Und sie muss ihr Herz hüten, denn sie verliebt sich in George, auch wenn er sie wegstößt und erschütternde Geheimnisse verbirgt. Sie aber hat die Macht, die Gesellschaft neu zu gestalten. Deshalb darf ihre Ehe nicht scheitern. Charlotte muss kämpfen - für sich, für ihren Mann und für all ihre neuen Untertanen. Denn sie wird nie wieder nur Charlotte sein. Stattdessen muss sie ihr Schicksal erfüllen - als Königin.



Julia Quinn, auch als zeitgenössische Jane Austen bezeichnet, studierte zunächst Kunstgeschichte an der Harvard Universität. Ihre überaus erfolgreichen historischen Romane präsentieren den Zauber einer vergangenen Epoche und begeistern durch ihre warmherzigen, humorvollen Schilderungen.

CHARLOTTE


Essex, England, The London Road
8. September 1761

Wie alle Mitglieder der deutschen Aristokratie verfügte Prinzessin Sophia Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz über eine erkleckliche Anzahl von Namen. Sophia hieß sie nach ihrer Großmutter mütterlicherseits, Sophia Albertine von Erbach-Erbach, Gräfin von Geburt und Herzogin durch Heirat. Charlotte nach ihrem Vater, Karl Ludwig Friedrich zu Mecklenburg-Strelitz, der als zweiter Sohn geboren worden war und starb, bevor er die Position des Regenten hätte einnehmen können. Hinzu kamen die unterschiedlichsten Herzogtümer und Grafschaften mit Doppelnamen, aus denen sich das Familienerbe zusammensetzte. An erster Stelle natürlich Mecklenburg-Strelitz und Erbach-Erbach, aber auch Sachsen-Hildburghausen, Schwarzburg-Sondershausen und, wenn man noch weiter zurückblicken wollte, Waldeck-Eisenberg.

Sie mochte all ihre Namen und war stolz auf jeden einzelnen, aber am besten gefiel ihr Lottie.

Lottie. Zweifellos der schlichteste des illustren Bündels, aber das war nicht der Grund, warum sie ihn bevorzugte. Schließlich konnte man ihr wahrlich keinen Hang zur Schlichtheit nachsagen. Sie liebte riesige Perücken und prachtvolle Kleider und war ziemlich sicher, dass niemand in ihrem Haushalt die Feinheiten von Musik und Kunst so leidenschaftlich zu schätzen wusste wie sie.

Nein, sie war gewiss kein schlichtes Gemüt.

Ganz bestimmt nicht.

Aber sie mochte es, wenn man sie Lottie nannte. Es gefiel ihr, weil es so gut wie niemand tat. Man musste sie schon wirklich gut kennen, um sie Lottie zu nennen.

Zum Beispiel musste man wissen, dass ihr Lieblingsdessert im Frühling Himbeer-Aprikosen-Torte war und im Winter Apfelstrudel und dass sie sowohl Obst als auch Süßwaren liebte, weshalb jegliches Konfekt oder Gebäck aus Früchten zu ihren absoluten Favoriten zählte.

Menschen, die sie Lottie nannten, wussten auch, dass sie als kleines Mädchen gern im See beim Schloss schwimmen gegangen war (wenn, was selten genug vorkam, das Wetter mitspielte). Sie wussten auch, dass sie drei Wochen lang nicht mit ihrer Mutter gesprochen hatte, nachdem sie ihr dieses Vergnügen verboten hatte (mit der Begründung, dass Charlotte zu alt für derlei Frivolitäten sei). Der Frieden war erst wiederhergestellt worden, nachdem Charlotte einen überraschend gründlich erarbeiteten Schriftsatz vorgelegt hatte, in dem sie die Rechte und Pflichten aller beteiligten Parteien umriss. Zwar hatte ihre Mutter sich zunächst nicht von den Argumenten ihrer Tochter überzeugen lassen, doch Charlottes älterer Bruder Adolphus war eingeschritten. Er hatte unterstrichen, dass sie ihren Fall gut vertreten habe, mit Logik und Intelligenz, und das müsse angemessen gewürdigt werden.

Adolphus war derjenige gewesen, der den Kosenamen Lottie geprägt hatte. Und das war der wahre Grund, warum sie diesen Namen allen anderen vorzog. Er war ihr von ihrem Lieblingsbruder verliehen worden.

Pardon, ihrem ehemaligen Lieblingsbruder.

»Du hältst dich steif wie eine Statue«, bemerkte Adolphus und lächelte ihr so unbeschwert zu, als hätte Charlotte ihn nicht die vergangenen drei Wochen hindurch angefleht, sie nicht an einen Wildfremden zu verheiraten.

Am liebsten würde sie ihn ignorieren, jetzt und für alle Ewigkeit. Nichts käme ihr mehr zupass, als für den Rest ihres Lebens kein einziges Wort mehr an ihn zu richten, doch selbst ihr war klar, dass solche Dickköpfigkeit nichts nützte. Zumal sie sich gerade in einer Kutsche im Südosten Englands befanden, eine lange Reise hinter sich hatten und noch ein ganzes Stück vor ihnen lag.

Charlotte war wütend und gelangweilt – immer eine gefährliche Kombination.

»Statuen sind Kunstwerke«, erwiderte sie eisig. »Kunst ist etwas Schönes.«

Das entlockte ihrem Bruder ein noch breiteres Lächeln. Verflixter Kerl. »Ein Kunstwerk kann eine wahre Augenweide sein«, räumte er amüsiert ein. »Du hingegen bietest einen eher lächerlichen Anblick.«

»Worauf willst du eigentlich hinaus?«, zischte Charlotte schnippisch.

»Du hast dich seit sechs Stunden keinen Zentimeter bewegt.«

Oh. Oh. Das hätte er lieber nicht ansprechen sollen. Charlotte funkelte ihn so finster an, dass er eigentlich vor Angst hätte zittern müssen. »Ich trage ein Kleid aus Lyoner Seide. Besetzt mit indischen Saphiren. Überzogen mit zweihundert Jahre alter Spitze.«

»Und du siehst wunderschön aus«, versicherte er ihr und streckte eine Hand aus, um ihr Knie zu tätscheln, zog sie jedoch nach einem Blick in ihr Gesicht hastig zurück.

Ihre Miene war zweifellos mörderisch.

»Offenbar könnten die Saphire die Spitze zerreißen, wenn ich mich zu viel bewege«, knurrte Charlotte. Sie knurrte buchstäblich. »Willst du, dass ich die Spitze zerreiße? Willst du das?«

Sie wartete nicht darauf, dass er antwortete. Sie wussten beide, dass er lieber nichts erwiderte. »Und als wäre das nicht schon schlimm genug«, fuhr sie fort, »befindet sich unter dem Gewand eine maßgeschneiderte Verstärkung aus Fischbein.«

»Fischbein?«

»Ja. Fischbein, Bruder. Die Knochen von Walen. Wale mussten sterben, damit ich so vor dir sitzen kann.«

Adolphus lachte hell auf. »Lottie …«

»Nicht«, unterbrach sie ihn warnend. »Wag es ja nicht, mich Lottie zu nennen, als ob dir was an mir liegen würde.«

»Nun komm schon, Liebste, du weißt doch, dass mir sehr viel an dir liegt.«

»Ach ja? Das kommt mir durchaus gar nicht so vor. Mir kommt es eher so vor, als hätte man mich zusammengeschnürt wie eine gemästete Sau, die auf irgendeinem Altar geopfert werden soll.«

»Charlotte …«

Wütend zeigte sie ihre Zähne. »Vielleicht solltest du mir noch einen Apfel in den Mund schieben.«

»Hör auf, Charlotte. Du bist von einem König auserwählt worden. Das ist eine große Ehre.«

»Siehst du«, blaffte sie. »Das regt mich auf. Diese Lügen. Du hörst nicht auf zu lügen.«

Und sie konnte die endlosen Lügen nicht ertragen. Das hier war keine Ehre. Sie wusste zwar nicht genau, was es war, aber ganz bestimmt keine Ehre.

Aus heiterem Himmel war König George III. von Großbritannien und Irland bei ihnen aufgetaucht (beziehungsweise einige Abgesandte, er selbst hatte sich nicht dazu herabgelassen zu erscheinen) und zu der unerklärlichen Entscheidung gelangt, dass sie, Sophia Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz, seine Königin werden sollte.

Mecklenburg-Strelitz. Die Gesandten des Königs waren den weiten Weg ausgerechnet nach Mecklenburg-Strelitz gekommen. Charlotte liebte ihre Heimat, die bekannt für die vielen beschaulichen Seen und grünen Wiesen war, aber ihr war durchaus bewusst, dass Mecklenburg-Strelitz als einer der unbedeutendsten Teilstaaten des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation galt.

Hinzu kam die Entfernung. Die Gesandten mussten auf ihrer Reise an Dutzenden Herzog- und Fürstentümern vorbeigekommen sein, wo Dutzende Herzoginnen und Prinzessinnen lebten, bevor sie Mecklenburg-Strelitz erreicht hatten.

»Ich belüge dich nicht, Charlotte«, versicherte Adolphus ihr. »Es stimmt. Du wurdest auserwählt.«

Hätte Charlotte sich in ihrem Fischbein-Korsett bewegen können, hätte sie sich zu ihrem Bruder gedreht, um ihm direkt ins Gesicht funkeln zu können. Da ihr das nicht möglich war, musste sie sich mit einem frostigen Blick begnügen. »Soll das etwa eine Auszeichnung sein?«, versetzte sie. »Was brauchen diese Leute denn? Nichts Besonderes. Eine Frau, die viele Babys gebären kann. Eine Frau, die lesen kann und die Regeln der Etikette beherrscht. Und über einen königlichen Stammbaum verfügt. Das ist alles.«

»Das ist nicht nichts, Liebste.«

»Es ist jedenfalls keine nennenswerte Ehre. Und du hättest ihnen sagen können, dass sie sich eine andere suchen sollen. Eine, die dämlich genug ist, es auch zu wollen.«

»Sie wollten keine dämliche Person. Sie wollten dich.«

Du lieber Himmel, war er wirklich so begriffsstutzig? »Denk doch mal nach, Adolphus«, beschwor sie ihn. »Warum ich? Er könnte jede haben. Wirklich jede. Und doch haben sich seine Leute durch halb Europa gequält, um mich zu bekommen. Dafür muss es irgendeinen Grund geben.«

»Weil du etwas Besonderes bist.«

»Etwas Besonderes?«, wiederholte sie, fassungslos über so viel Naivität. Nein, das war es nicht. Ihr Bruder war nicht naiv, er versuchte einfach nur, sie zu beschwichtigen, als wäre sie ein törichtes Kind, zu blind oder zu blöd, das Netz aus Verrat und Heimtücke zu erkennen, das man um sie gesponnen hatte. »Ich bin eine Fremde für sie«, fuhr sie fort. »Sie sind Fremde für uns. Hältst du mich tatsächlich für so dumm? Ich weiß, dass es einen ganz bestimmten Grund gibt, aus dem sie mich, eine völlig Fremde, für ihren König ausgesucht haben. Und das kann kein guter Grund sein. Denn seit du es mir mitgeteilt hast, vermagst du mir nicht mehr in die Augen zu schauen.«

Adolphus antwortete nicht sofort. Und als er es tat, waren seine Worte nutzlos. »Dies ist eine gute Sache, Lottie. Du wirst glücklich sein.«

Schweigend starrte sie ihn an, diesen Mann, den sie besser zu kennen glaubte als jeden anderen Menschen. Er war ihr Bruder, seit dem Tod ihres Vaters vor neun Jahren das Oberhaupt der Familie. Er hatte geschworen, sie zu beschützen. Er hatte ihr Respekt und höchste Wertschätzung zugesichert, und sie hatte ihm...

Erscheint lt. Verlag 9.5.2023
Reihe/Serie Bridgerton
Übersetzer Ira Panic
Sprache deutsch
Original-Titel Queen Charlotte: Before the Bridgertons came the love story that changed the ton
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adel • Aristokratie • Ballsaison • Bridgerton • Bridgerton Prequel • bridgerton reihe • Buch zur Netflix Serie • High Society • Historical • Historienfilme • Historischer Liebesroman • julia quinn bridgerton reihe • könig george • Königin Charlotte • Liebe • Netflix Buch • Netflix Serie • Prequel zu Bridgerton • Queen Charlotte • Queen to Be • Regency • Regency Romance
ISBN-10 3-7499-0652-1 / 3749906521
ISBN-13 978-3-7499-0652-9 / 9783749906529
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