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John Sinclair 2330 - Ian Rolf Hill

John Sinclair 2330 (eBook)

Denise, die Hölle und wir

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4508-6 (ISBN)
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Asmodis erschien in einer Wolke aus stinkendem Schwefeldampf!
Der peitschende Knall, der dabei entstand, hallte tausendfach von den Wänden der Grotte wider und erreichte auch die nackte Frau, die vor den Trümmern des Siegels stand. Ihre Haut schimmerte bläulich, die schwarzen Haare knisterten, als stünden sie unter Strom.
Obwohl die Frau ihm den Rücken zuwandte, wusste Asmodis, dass sie seine Anwesenheit längst bemerkt hatte. Selbst wenn er lautlos wie ein Schatten erschienen wäre, ohne entsprechende Duftmarke, wäre ihr sein Kommen nicht verborgen geblieben.
Dafür war sie viel zu mächtig. Mächtiger noch als er, der Teufel. Denn sie war die Große Mutter. Die Geliebte Luzifers. Die Hure Babylon.
Und ihr Name lautete Lilith!


Denise, die Hölle und wir

(Teil 2 von 3)

von Ian Rolf Hill

Asmodis erschien in einer Wolke aus stinkendem Schwefeldampf!

Der peitschende Knall, der dabei entstand, hallte tausendfach von den Wänden der Grotte wider und erreichte auch die nackte Frau, die vor den Trümmern des Siegels stand.

Ihre Haut schimmerte bläulich, die schwarzen Haare knisterten, als stünden sie unter Strom.

Obwohl die Frau ihm den Rücken zuwandte, wusste Asmodis, dass sie seine Anwesenheit längst bemerkt hatte. Selbst wenn er lautlos wie ein Schatten erschienen wäre, ohne entsprechende Duftmarke, wäre ihr sein Kommen nicht verborgen geblieben.

Dafür war sie viel zu mächtig. Mächtiger noch als er, der Teufel. Denn sie war die Große Mutter. Die Geliebte Luzifers. Die Hure Babylon.

Und ihr Name lautete Lilith!

»Wo ist Daddy?«

Abe Douglas hielt sich die Augen zu und beugte sich zu der Linse seiner Tablet-Kamera vor. Kurz bevor er mit der Stirn dagegen stieß, nahm er die Hände zur Seite und riss die Lider auf.

»Da ist Daddy!«

Patricia jauchzte vor Vergnügen und strampelte mit den Beinen.

Der G-Man wiederholte das Spiel noch zweimal, ehe Stephanie das Kleinkind auf ihrem Schoß absetzte und den Fokus der Kamera zurück auf ihr Gesicht lenkte. »Es ist doch immer wieder schön zu sehen, mit welchem Eifer ihr G-Men euren Job macht. Das wird den Steuerzahler freuen.«

»Das will ich auch stark hoffen.« Abe grinste jungenhaft. »Schließlich will ich mich nicht umsonst zum Affen machen.«

»Och, das machst du aber sehr gut, wie ich finde. Und Patty im Übrigen auch, nicht wahr?«

Das Kind lachte.

»Jaaa«, machte Stephanie. »Daddy ist ein toller Affe!«

Patricia wedelte unbeholfen mit den Armen. Abe wurde es warm ums Herz. Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte er sich nicht mal im Traum vorzustellen gewagt einmal Vater zu sein. Und jetzt, wo es so weit war, wollte er dieses Gefühl um kein Geld der Welt mehr missen.

»Wie lange werdet ihr noch in Texas bleiben?«, fragte Steph.

Abe blies die Wangen auf. »Kann ich dir noch nicht sagen. Leider konnten wir das vermisste Mädchen nur noch tot bergen, und von Denise fehlt jede Spur. Aber John ist sich sicher, dass wir sie wieder aufnehmen können.«

»Wird es gefährlich?«

»Das kann ich dir nicht sagen«, erwiderte Abe wahrheitsgemäß, nur um gleich darauf eine Lüge hinterher zu schieben. »Bislang ist jedenfalls nichts Aufregendes passiert. Mach dir keine Sorgen.«

»Du bist ein schlechter Lügner, Abe Douglas!«

Er seufzte. »Woran hast du es gemerkt?«

»Der letzte Satz. Bis dahin hätte ich es dir fast geglaubt.«

»Hör zu, Steph, es ...«

»Nein, schon gut. Du brauchst mir nichts zu erklären. Ich wusste ja, worauf ich mich eingelassen habe, als ich dich heiratete. Versprich mir nur, dass du kein unnötiges Risiko eingehst und nicht den Helden spielst. Überlass das John, der macht das öfter. Und schon sehr viel länger.«

Abe lächelte. Bis sein Blick auf die Uhr am unteren Bildschirmrand fiel.

»Ach du scheiße!«

»He, hier sind Kinder anwesend.«

»Entschuldige bitte. Ich habe nur gerade gesehen, dass ich vor einer Viertelstunde mit John verabredet war.« Er warf einen Blick aufs Handy. »Warum ruft der Vogel eigentlich nicht an?«

»Vielleicht ist der Vogel ja eingeschlafen«, schlug Stephanie vor. »Ist ja auch nicht mehr der Jüngste. Genau wie ein gewisser G-Man!«

»Ich bin noch genau so fit, wie damals in Quantico!«

»Aha, haben bei dem Quantico-Abe auch die Gelenke gekracht, wenn er eine Stunde im Flugzeug von New York nach North Carolina gesessen hat, um sich danach über den Jetlag zu beschweren?«

»Es sind anderthalb Stunden«, entgegnete Abe verschnupft. »Ich melde mich morgen wieder, okay?«

»In Ordnung, aber versauf deine Spesen nicht wieder.«

»Das wieder will ich überhört haben. Außerdem geht das alles auf Kosten des britischen Empire.«

»Oh, wenn das so ist, trink einen für mich mit.«

Sie lachten gemeinsam und beendeten das Gespräch. Abe griff zum Handy und rief den Geisterjäger an. Niemand meldete sich. Der G-Man legte die Stirn in Falten. Ein ungutes Gefühl bemächtigte sich seiner.

Er nahm das Gürtelholster nebst Pistole aus dem Aktenkoffer und ging nach nebenan. Da keiner öffnete, begab sich Abe in die Hotellobby, wo er mit John verabredet war, aber auch hier war weit und breit nichts von dem Geisterjäger zu sehen.

Aus dem unguten Gefühl wurden handfeste Sorgen.

Abe wandte sich an den Mitarbeiter hinter der Hotelrezeption und nachdem er ihm seinen Dienstausweis vom FBI unter die Nase gehalten hatte, marschierte er mit der General-Keycard in der Hand auf die Aufzüge zu und fuhr hinauf in den vierten Stock.

Dort öffnete er die Tür zu Johns Zimmer.

Eisige Kälte schlug ihm entgegen. Abe Douglas fröstelte, sein Atem kondensierte. Sämtliche Alarmglocken fingen an zu schrillen. Das war definitiv kein Defekt der Klimaanlage. Draußen herrschten knapp vierzig Grad.

Der G-Man zog die Waffe und rief den Namen seines Freundes.

Niemand reagierte. Abes Herz klopfte schneller. Vor seinem geistigen Auge erschienen die Bilder der grauenhaft zugerichteten Leichen im Canyon. Wie würde er reagieren, sollte er John in einem ähnlichen Zustand vorfinden? Wie sollte er das seinen Freunden in London erklären?

»John, verdammt, sag etwas!«

Doch den Gefallen tat er ihm nicht. Abe durchquerte den schmalen Flur und betrat den Schlafraum. Die Mündung der Glock wies ins Leere. Nur der Einsatzkoffer lag auf dem Bett. Das Schloss war offen. Daneben lag das Smartphone, das seinen entgangenen Anruf zeigte.

Abe öffnete den Einsatzkoffer. Auf den ersten Blick schien nichts zu fehlen.

»John?«

Der G-Man nahm den magischen Bumerang an sich. Sein Blick fiel auf die Tür des Badezimmers, die allerdings geschlossen war. Abe schob sich den Bumerang in den Gürtel und trat auf die Tür zu, streckte die freie Hand nach der Klinke aus.

Das Metall verströmte eine eisige Kälte.

Abe vertauschte Pistole mit Bumerang und drückte das Ende gegen die Tür. Er bildete sich ein, ein leises Zischen zu hören. Die Tür sprang auf.

Der Kältestoß, der aus dem Badezimmer drang, biss regelrecht in Abes Haut. Dem G-Man gefror vor Schreck das Blut in den Adern. Der Atem vor seinen Lippen kondensierte zu nebelhaften weißen Wolken.

John lag nackt und verdreht neben der Duschkabine. Er war bewusstlos oder gar tot, das Kreuz lag wie ein nutzloser Klumpen Altmetall in der Duschwanne. Aus der Brause rauschte unablässig Wasser. Es war eiskalt!

Abe rief den Namen des Geisterjägers, dessen Brust in Blut schwamm. Der G-Man ging neben seinem Freund in die Hocke und tastete nach Johns Puls. Der Geisterjäger lebte. Erleichtert stöhnte Abe auf.

Als Nächstes schaltete er die Dusche aus und hob das Kreuz auf. Er wollte es John schon um den Hals hängen, zuckte im letzten Moment jedoch zurück.

Das Blut auf Johns Brust stammte gar nicht von ihm. Abgesehen davon, dass es viel zu dunkel war, zeigte sich die Haut darunter völlig intakt. Aber das war es gar nicht, was Abe stutzig machte. Es war das Blut an sich, beziehungsweise das Muster, das es bildete.

Die Hand des G-Man zitterte, als er das Smartphone hervorholte und ein Foto von dem nackten Geisterjäger schoss.

Dann setzte er sein ursprüngliches Vorhaben in die Tat um und hängte John das Kreuz um den Hals. Die Reaktion erfolgte prompt. Kaum berührte das Silber das schwarze Blut, da zischte es wie Wasser auf der Herdplatte.

Johns Körper begann unter heftigen Konvulsionen zu zittern. Seine Zähne klackten wie bei einem epileptischen Anfall aufeinander, Schaum quoll zwischen den Lippen hervor.

Abe Douglas befürchtete, einen großen Fehler begangen zu haben.

»Warum bist du gekommen?«, fragte Lilith, ohne sich umzudrehen.

Asmodis war der klirrende Tonfall in ihrer Stimme keineswegs entgangen. Ihr missfiel seine Anwesenheit und im Normalfall hätte er dem auch Rechnung tragen und sich zurückgezogen. Obwohl er es niemals offen zugegeben hätte, am wenigsten der Großen Mutter gegenüber (oder gar Sinclair), so war ihm doch bewusst, dass sie mächtiger war als er.

Zumindest solange er allein war.

Und das wurmte den Fürsten der Finsternis fast noch mehr. Er hasste Baphomet und Beelzebub annähernd ebenso sehr wie die Erzengel. Doch im Gegensatz zu denen, war er auf den Götzen mit den Karfunkelaugen und den Prinzen der Dämonen angewiesen.

Nur gemeinsam waren sie stark, denn gemeinsam bildeten sie das ultimative Böse, das sogar einen Namen sowie eine eigene Identität hatte: Luzifer.

Beim Sturz in die Verdammnis hatte er sich aufgespalten in drei Teilidentitäten, die nur im äußersten Notfall miteinander verschmolzen, sofern es keine andere Möglichkeit gab. Dann aber konnten sie es nicht nur mit Lilith aufnehmen,...

Erscheint lt. Verlag 7.3.2023
Reihe/Serie John Sinclair
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • Academy • alfred-bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horrorthriller • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Tony-Ballard • Top • Walking Dead
ISBN-10 3-7517-4508-4 / 3751745084
ISBN-13 978-3-7517-4508-6 / 9783751745086
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