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Coldhart - Strong & Weak (eBook)

Spiegel-Bestseller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
480 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2040-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Coldhart - Strong & Weak -  Lena Kiefer
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NACH DER PLATZ-1-SPIEGEL-BESTSELLER-REIHE WESTWELL ...

... DIE NEUE GROSSE TRILOGIE VON ERFOLGSAUTORIN LENA KIEFER

Elijah Coldwell hat sein Leben unter Kontrolle: Studium, Firma, Sport, alles ist strengstens durchorganisiert. Die Ängste, die ihn seit einer Entführung in der Kindheit quälen, hat er auf diese Weise im Griff. Nur sich zu verlieben, kommt für ihn nicht infrage, zu groß ist das Risiko, noch einmal so verwundbar zu sein wie damals. Doch dann trifft er auf Felicity Everhart, die ihn mehr fasziniert als irgendjemand zuvor. Eigentlich hat Felicity gerade andere Sorgen, bemüht sie sich doch vergebens darum, endlich ihrem Vater näherzukommen, von dem sie kaum etwas weiß. Aber das, was zwischen ihnen ist, können weder Elijah noch Felicity lange ignorieren - nicht ahnend, dass ihre Liebe unter denkbar schlechten Vorzeichen steht. Denn als Elijah neue Hinweise zu seinen Kidnappern erhält, hat er keine Ahnung, dass einer der Namen auf seiner Liste ausgerechnet der von Felicitys Vater ist ...

»Bewegend, besonders und unglaublich bedeutsam: Elijahs und Felicitys Geschichte balanciert zwischen dem Wunsch, zu schützen, und dem, einfach lieben zu dürfen. Wirklich niemand verwebt Spannung und Sehnsucht so intensiv wie Lena.« MERIT NIEMEITZ


Die COLDHART-Reihe:

1. Coldhart - Strong & Weak

2. Coldhart - Deep & Shallow (28.05.2024)

3. Coldhart - Right & Wrong (24.09.2024)



<p><strong>Lena Kiefer</strong> hat bereits mehrere Reihen in den Bereichen New Adult und Fantasy veröffentlicht, mit denen sie es wiederholt auf die SPIEGEL-Bestseller-Liste schaffte. Sie lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Bremen.</p>

1


Felicity


Manch einer gilt als mutig, nur weil er Angst hatte, davonzulaufen.

An diese Worte musste ich denken, als ich die Treppe der Subway-Station 7th Avenue hinaufstieg und auf das riesige Gebäude vor mir zuging. Ich wusste nicht mehr genau, von wem das Zitat war – vermutlich Emerson, schließlich war mein Englischlehrer besessen von ihm gewesen –, aber es passte. Ich fühlte mich nämlich kein bisschen mutig, weil ich hier war. Allerdings hatte ich zu viel Angst vor dem, was passieren würde, wenn ich jetzt wieder umdrehte.

Die Schiebetüren öffneten sich und gaben den Blick auf das Innere des Gebäudes frei. Die Eingangshalle war riesig, noch größer als erwartet, obwohl ich vor meinem Besuch hier alles über die Firma gelesen hatte. Ich atmete tief ein, packte den Gurt meiner Tasche fester und schritt auf den Tresen zu, an dem ein junger Mann saß, der gerade telefonierte. Er gab mir ein Zeichen, dass ich kurz warten sollte.

»Nein, Mr Grant ist zurzeit in einem Meeting. Ja, ich sage es ihm.«

Mr Grant. Ich spürte, wie mein Puls sich noch mal beschleunigte, als ich den Namen des Mannes hörte, wegen dem ich hier war. Irgendwie hatte ich nicht daran geglaubt, dass ich ihm eines Tages begegnen würde, aber da stand ich nun. Und es gab kein Zurück.

»Willkommen bei Grant Industries. Was kann ich für Sie tun?« Der Mann sah mich an. Er hatte eine wahnsinnig gepflegte Frisur, fiel mir auf. Kein Haar stand ab, nicht ein einziges. Überhaupt wirkten die Menschen in New York alle, als wäre ihr Äußeres eine echt ernste Angelegenheit, aber ganz anders als in Los Angeles. In meiner Heimatstadt legte man wenig Wert auf teure Kleidung oder Haarschnitte, dafür machte man eher einen Kult um das, was unter den Klamotten steckte. Hier in New York schien es extrem wichtig zu sein, wie teuer der Anzug war oder von welchem Label die Schuhe stammten. Ich war froh, dass ich für diesen Anlass Bluse und Blazer angezogen hatte. Das waren keine Sachen, die ich im Alltag trug, aber sie halfen dabei, mich seriös zu fühlen. Wie jemand, den man ernst nehmen konnte.

»Ich möchte gern zu Mr Grant«, sagte ich so selbstbewusst ich konnte, während mein Herz mir schmerzhaft gegen die Rippen schlug. Ich spürte Wut, begleitet von einer gewissen Traurigkeit. Die Mischung war vertraut – schließlich war ich als Kind traurig und als Teenager vor allem wütend gewesen, weil er nichts von mir wissen wollte.

Der Typ tippte etwas auf seinem Computer ein. »Wie ist Ihr Name, Miss?«

»Everhart. Felicity Everhart.« Es klang ein bisschen wie bei James Bond, aber der Witz darüber blieb mir im Hals stecken.

»Haben Sie einen Termin, Miss Everhart?« Nun schaute er auf eine Weise, die mir verriet, dass er die Antwort auf seine Frage bereits kannte. Schließlich gab es in seinem Kalender keinen Eintrag mit meinem Namen. Ich war unangemeldet hergekommen. Alles andere hätte nicht funktioniert.

»Nein«, antwortete ich ehrlich. »Aber ich hoffe, dass Mr Grant dennoch kurz Zeit für mich hat. Fünf Minuten reichen völlig. Oder vielleicht drei?«

»So, das hoffen Sie also. Und was bringt Sie zu dieser Annahme?«

Allmählich drängte sich mir das Gefühl auf, den größten Fehler aller Zeiten gemacht zu haben. Wieso war ich hergekommen? Warum genau hatte ich das für eine gute Idee gehalten? Ach ja, richtig. Weil ich an diesem einen Abend auf meiner Europareise am Strand von Praia dos Três Irmãos entschieden hatte, meine Heimatstadt zu verlassen und in New York studieren zu wollen. Und deswegen einen Flug gebucht hatte, um drei Wochen nach der Zusage in diesem Gebäude zu stehen.

»Also, ich …« Ich hatte jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder drehte ich mich um und verschwand, so schnell ich konnte, flog zurück nach L. A. und würde nie wieder ein Wort darüber verlieren. Oder ich zog es durch und spielte die Karte aus, die ich in der Hand hielt, seit ich in den Flieger gestiegen war. Die ich eigentlich schon mein ganzes Leben in der Hand hielt, wo sie mir in die Haut schnitt und mich daran erinnerte, dass mein Vater diese Bezeichnung nicht verdiente.

Der Assistent musterte mich, als hätte ich den Verstand verloren und wäre ein Fall für den Sicherheitsdienst. Viel Zeit hatte ich nicht mehr. Drei, zwei, eins, zählte ich runter.

»Ich bin seine Tochter.« Ohne Wackler, geradeheraus, als würde ich ein Pflaster mit einem Ruck abziehen. Ich hatte es noch nie laut gesagt und es fühlte sich komisch an. Aber auch befreiend.

»Seine Tochter«, echote der Mann.

»Ja, richtig.«

Als Antwort auf diese Eröffnung rechnete ich mit geweiteten Augen, einem schockierten Gesichtsausdruck, dem hektischen Griff nach dem Telefon, so was in der Art. Aber der Blick des Assistenten veränderte sich kaum, vielleicht wurde er nur noch einen Hauch arroganter.

»Mr Grant hat zwei Töchter und Sie sind keine davon, Miss Everhart.«

Nur mit Verzögerung wurde mir klar, dass er mir nicht glaubte. Er glaubt mir nicht? Das hatte auf der langen Liste der möglichen Szenarien, die ich mir ausgemalt hatte, relativ weit unten gestanden.

Der Typ lächelte schmal. »Aber ich muss Ihnen lassen, es ist eine originelle Idee.«

»Das ist keine Idee«, brachte ich heraus und spürte, wie ich rot wurde. »Es ist die Wahrheit. Harrison Grant ist mein Vater.« Wahrscheinlich wäre das der Moment gewesen, in dem ich den Beweis für meine Behauptung rausholte, zum Beispiel eine Kopie der Geburtsurkunde, in der Grants Name stand. Nur leider gab es so etwas nicht. Er hatte sich nie zu mir bekannt.

»Wenn dem so ist, dann verfügen Sie sicherlich über eine Möglichkeit, ihn auf anderem Wege zu kontaktieren.« Der Assistent wies zur Tür, durch die ich gekommen war. »Ich muss Sie nun bitten, zu gehen, Miss Everhart. Sofern das Ihr richtiger Name ist.«

»N…natürlich ist das mein Name!« Ich wollte mich weigern, aber es war lächerlich. Hier gab es garantiert Security und die würde mich innerhalb einer Minute rausschaffen, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich hatte keine Wahl, ich musste gehen. Mein Plan war gescheitert. Vielleicht war er von Anfang an dazu verurteilt gewesen. Ich hätte wissen müssen, dass mutige Kamikaze-Aktionen nicht mein Ding waren.

Als ich mich bereits umdrehte, öffnete sich jedoch einer der Aufzüge und drei Männer traten heraus – zwei jüngere und einer, bei dessen Anblick ich erstarrte.

Das ist er. Das ist mein Vater.

Ich war ihm noch nie begegnet, aber ich hatte natürlich die Bilder im Internet gesehen, im Grunde alle Bilder von ihm. Wenn man als Kind ständig die Frage »Wo ist denn dein Daddy?« zu hören bekam, dann entwickelte man eine gewisse Obsession. Deswegen erkannte ich ihn sofort: die graumelierten Haare, die markanten Gesichtszüge, den gepflegten Bart. Er war größer als erwartet, warum auch immer man eine bestimmte Vorstellung davon hatte, wie groß Menschen waren, die man nie persönlich getroffen hatte. Aber er war es. Eindeutig.

Er durchquerte die Lobby mit selbstbewussten, langen Schritten, die einem der erfolgreichsten Bauunternehmer New Yorks wohl zustanden. Dann schien ihm jedoch etwas einzufallen und er steuerte auf genau den Tresen zu, an dem ich immer noch wie eingefroren stand.

»Harold, können Sie meinen Termin mit den Leuten von Kazumo auf nächste Woche verschieben?«, sprach er den Assistenten an. »Meine Tochter braucht mich heute Abend.«

Als er den letzten Satz sagte, war es, als würde man mich mit eiskaltem Wasser übergießen. Meine Tochter braucht mich heute Abend. Damit war eindeutig nicht ich gemeint und plötzlich kamen mir all die Gelegenheiten in den Sinn, wo ich ihn gebraucht hätte. Die unzähligen Momente, vom ersten Fahrradfahren über Schulaufführungen bis zu Surfwettbewerben und Fernsehabenden. Meine Mom war toll und sie hatte alles getan, um seine Abwesenheit auszugleichen, ein Vater hatte mir dennoch gefehlt. Und warum? Weil er schon eine Familie gehabt hatte und ich nur das Resultat eines One-Night-Stands war. Er interessiert sich nicht für uns, Felicity. Aber wir kommen allein sowieso besser zurecht.

»Natürlich, Mr Grant. Ich werde das erledigen.« Der Assistent schien bereits eine Nummer zu wählen und forderte mich daher zum Glück nicht noch einmal zum Gehen auf.

»Danke.« Mein Vater wandte sich um und nickte mir dabei höflich zu, wie einer Fremden, die zufällig am Empfang seiner Firma stand. Weil ich im Grunde genau das war, aber irgendwie auch nicht. Ich war jedenfalls nicht in der Lage, etwas zu sagen, und rechnete damit, dass er durch die Tür verschwinden und ich ihn nie wiedersehen würde. Doch da hielt er inne, musterte mich plötzlich aufmerksamer. »Kennen wir uns?«, fragte er, mehr skeptisch als freundlich.

Mein Herz setzte einen Schlag aus, allerdings nicht auf die gute Art. Mehr auf eine, bei der ich sicher war, gleich tot umzufallen. Ich war nie ein Mensch gewesen, den man leicht einschüchterte, schließlich war ich in Venice Beach aufgewachsen und hatte gelernt, mich zu behaupten. Mein Vater schaffte es dennoch innerhalb von Sekunden.

»Nein«, brachte ich kaum hörbar heraus. Dann schwieg ich, im Gegensatz zu der Stimme in meinem Kopf. Bist du bescheuert? Wenn du jetzt nichts sagst, ist er weg! Ich gab mir einen Ruck. »Aber … vielleicht meine Mutter. Ihr Name ist Lucy Everhart.«

Sein Blick wurde eindringlicher, fast schon unangenehm sezierend, so als wäre er der Terminator und würde ein...

Erscheint lt. Verlag 23.1.2024
Reihe/Serie Coldhart
Sprache deutsch
Original-Titel Coldhart - Strong & Weak
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Aktion Kulturpass • Ängste • Anxiety • Bestseller • Bookstagram • Booktok • BooktTok • Dark • dramatisch • Elijah Coldwell • Emotional • Entführung • Ermittlungen • Felicity Everhart • Große Gefühle • High Society • Hype • kulturpass • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nähe • New Adult • New Adultt • New York • New York City • Ophelia Scale • Romance • Romantik • romantisch • SPIEGEL-Bestseller • Studium • Suspense • TikTok • tiktok made me buy it • Westwell
ISBN-10 3-7363-2040-X / 373632040X
ISBN-13 978-3-7363-2040-6 / 9783736320406
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