Her Missing Marquess (eBook)
360 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
9783967972610 (ISBN)
Ein Fehler mit Folgen.
Nell, Lady Needham, hat sich nach dem schlimmen Verrat durch ihren Mann mit wilden Partys abgelenkt. Ihr skandalöser Ruf scheint ihr egal zu sein. Doch in Wahrheit sehnt sie sich nach einer liebevollen Ehe und einer eigenen Familie. Den richtigen Mann hat sie auch schon gefunden. Jetzt muss sie nur noch den Marquess of Needham davon überzeugen, in die Scheidung einzuwilligen ...
Vor drei Jahren ruinierte Jack, Marquess of Needham, im betrunkenem Zustand seine Ehe. Aus Scham und um seine Frau nicht noch mehr zu kompromittieren hat er sich seither von ihr ferngehalten. Als sie ihm schreibt und um die Scheidung bittet, wird ihm klar, dass er nach Hause zurückzukehren muss. Denn Jack ist fest entschlossen Nell nicht kampflos aufzugeben - um keinen Preis ...
Der fünfte Band der 'Wicked Husbands' Reihe von Scarlett Scott für alle Fans von Bridgerton! Alle Bücher dieser Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden!
Scarlett Scott liebt es Regency-Romane mit starken, intelligenten Frauen und sexy Alpha-Helden zu schreiben. Sie lebt in Pennsylvania mit ihrem kanadischen Ehemann, ihren eineiigen Zwillingen und einem fernsehbegeisterten Hund.
Kapitel 1
England, 1879
Nell war in Feierstimmung.
Das war auch der Grund, warum sie auf dem Tisch im großen Speisesaal tanzte und das Brautlied aus Lohengrin sang. Vielleicht trug auch der Port, den sie während des Dinners zu sich genommen hatte, zu ihrer ausgelassenen Stimmung bei. Und wo sie gerade daran dachte, hätte sie doch gern noch ein Gläschen getrunken. Tom war nicht da, um sich ihretwegen Gedanken zu machen, und sie schwelgte in der Aussicht auf ihre bald bevorstehende Freiheit, die sie mit zwei Dutzend oder mehr Gästen, die bereits auf ihrem Landsitz eingetroffen waren, feiern wollte.
Drei lange Jahre des Wartens war endlich vorbei. Drei Jahre voller Leid, Kummer, Einsamkeit und Schmerz … und jetzt würde sie das bekommen, was sie sich sehnlichst gewünscht hatte.
Eine Scheidung.
Von diesem seligen Gedanken erfüllt, raffte sie ihre Röcke, schwang die Beine hoch in die Luft und tanzte auf dem polierten Tisch, der sich schon seit zwei Jahrhunderten im Besitz der Familie ihres Ehemannes befand. Es erschien ihr passend und äußerst angemessen, so über die Platte zu hüpfen, wie er ihr Herz mit Füßen getreten hatte.
Doch das Problem beim Tanzen auf polierten Tischen war – wenn man ein bisschen zu viel getrunken hatte –, dass man sehr leicht ausrutsche, und so geschah es, dass sie das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte. Das Lied, das sie eben noch geträllert hatte, erstarb auf ihren Lippen und sie wappnete sich für den schmerzhaften Aufprall auf dem Fußboden.
Doch stattdessen wurde sie von zwei starken Armen aufgefangen.
»Immer sachte«, sagte eine tiefe Männerstimme. »Ich hab dich.«
Es war eine Stimme, die sie überall wiedererkannt hätte. Drei Jahre hatten die Erinnerung daran nicht auslöschen können. Genauso wenig wie die Erinnerung an ihn ausgelöscht worden war.
»Jack!« Sein Name kam mit einem entsetzten Aufschrei über ihre Lippen, während sie sich umdrehte.
»Nell«, erwiderte er grimmig und ohne zu lächeln. »Du hättest dir den Hals brechen können.«
Sie redete sich ein, dass es ihrem aufgeregten, leicht angeheiterten Zustand zuzuschreiben war, wie ihren Blick hungrig über ihn gleiten ließ. Er sah unverändert schön aus – dunkles, leicht gewelltes Haar, strahlend grüne Augen, volle Lippen, ein kräftiges Kinn und hohe Wangenknochen –, und doch anders. Er trug jetzt einen Bart. Sein Gesicht war schmaler und fast schon hager, was trotz des gepflegten Barts zu erkennen war.
Aber sein Aussehen spielte keine Rolle, denn sein atemberaubendes Äußeres verbarg ein treuloses Herz. Er hatte sie getäuscht. Sie betrogen. Sie hatte es nicht vergessen.
Spöttisch zog sie eine Augenbraue hoch. »Hätte ich mir den Hals gebrochen, hätte ich uns beiden damit vielleicht einen Gefallen getan.«
Seine Nasenflügel fingen an zu flattern, als hätten ihn ihre Worte wie Pfeilspitzen getroffen. »Was zum Teufel hast du eigentlich gemacht, Nell?«
»Wonach sah es denn aus?« Sie wand sich in seinen Armen und versuchte verzweifelt, sich zu befreien.
Er war ein großer Mann, bemerkenswert stark und besaß eine athletische Gestalt aus der Zeit, als er in Cambridge Cricket gespielt hatte. Das zumindest hatte sich nicht geändert.
»Es sah aus, als würdest du ein Lied aus einer Oper singen und versuchen, jedem, der vorbeikommt, deine langen Unterhosen zu zeigen«, erwiderte er kalt.
Wie amüsant. Als wäre sie diejenige, die ein enttäuschendes Verhalten an den Tag legte.
»Ich war am Feiern.« Sie versuchte, ihn wegzudrücken, und hasste sich dafür, dass sie dabei seinen Duft – Sandelholz und Moschus – wahrnahm. »Lass mich los, Needham.«
Plötzlich ertönte raues Gelächter, als Lord Hilburton und Lady Monmouth schwankend durch die Tür kamen. Lady Monmouths Mieder war verrutscht, so dass beinahe die Spitzen ihrer Brüste zu erkennen waren. Die Ausgelassenheit der beiden endete mit einem Schlag, als sie merkten, dass sie nicht allein waren, und erkannten, wer vor ihnen stand.
Nell konnte ihnen kaum einen Vorwurf daraus machen, dass sie schockiert waren; denn es war fürwahr eine ungewöhnliche Szene, der sie sich gegenübersahen. Der Marquis von Needham hatte drei Jahre glücklich getrennt von ihr gelebt. Sie nahm an, dass er die meiste Zeit auf dem Kontinent verbracht hatte. Solange sie ihm nur nicht über den Weg lief, war es ihr herzlich egal gewesen, wo er sich gerade aufhielt.
Doch das war gelogen.
Sie wusste immer, wo er war. Zur Hölle mit dem Schuft.
»Die Party ist vorbei«, erklärte er Lord Hilburton und Lady Monmouth kalt.
Die beiden sahen ihn mit offenem Mund an, und erneut war ihr völlig klar warum. Die Feste, die sie gab, waren legendär, und das verruchte Treiben endete nie nach nur einem Tag.
»Die Party ist ganz gewiss nicht vorbei, meine Lieben«, sagte sie zu ihnen und zwinkerte, als kannte sie überhaupt keine Sorgen. Das war allerdings ebenfalls gelogen. »Needham wird im Nu weg sein.«
Die Arme, die sie umschlangen, legten sich fester um sie. »Dir ist klar, dass dies mein Haus ist, Madam.«
Die frostigen Worte waren an sie gerichtet. »Wir haben eine Vereinbarung, Needham.«
Ein Muskel an seiner Wange zuckte. »Nicht mehr.«
»Lass mich los«, befahl sie und hasste das Gefühl, das seine Nähe in ihr auslöste, während er sie an seine Brust drückte … an der sie sich früher einmal so überaus wohlfühlte. »Ich bestehe darauf, dass du auf der Stelle mit diesem Unsinn aufhörst.«
»Nein.« Sein Tonfall war eisig. Er nahm sie hoch, setzte sich in Bewegung und ging erst an dem Paar vorbei, das ihn mit großen Augen anstarrte, und dann an weiteren verstreuten Gästen.
»Needham, so lasse ich mich nicht von dir behandeln«, knirschte sie und trommelte mit den Fäusten gegen seine Brust.
Als er darauf nicht reagierte, ging sie auf sein Gesicht los. All ihr Schmerz der vergangenen Jahre wegen seines Verrats entlud sich, als sie ihm die Fingernägel über die Wange zog. Sie fügte ihm so tiefe Kratzer zu, dass Blut floss.
Und trotzdem blieb er nicht stehen, noch ließ er sie los.
Ein schmales Rinnsal tropfte von seiner Wange in den Bart. Die Erkenntnis, wozu ihr Gewaltausbruch sie getrieben hatte, erschreckte sie, und doch wusste sie, dass es gerechtfertigt war. Wie konnte er es wagen, einfach so zurückzukehren, sie von ihrer Feier wegzuschleppen und ihren Gästen zu sagen, dass die Party vorbei wäre? Wie konnte er es wagen, an ihren einzigen Zufluchtsort zurückzukehren – an den Ort, den er versprochen hatte, nie wieder aufzusuchen?
»Wie ich sehe, hast du immer noch Krallen.« Sein Tonfall war trocken, als er die Tür zum Arbeitszimmer mit der Schulter aufstieß und dann mit dem Stiefel hinter ihnen zutrat. »Manche Dinge ändern sich nicht, hm, Liebling?«
»Warum bist du hier?«, wollte sie wissen, als er sie endlich absetzte.
Ruhig zog er ein Taschentuch aus seiner Westentasche und drückte es an die Wange. »Ich bin natürlich wegen deines Briefes hier.«
»Was meinst du damit, du seist wegen meines Briefes hier?« Forschend sah sie ihn an, während sie versuchte zu begreifen, was er meinte. Der Port hatte ihr den Verstand vernebelt. »Du hast mit keinem Wort angedeutet, dass du herkommen wolltest, als du schriebst.«
Abschätzend glitt sein Blick über sie. »Das hier ist mein Landsitz, oder etwa nicht? Warum sollte ich ihn nicht nach längerer Abwesenheit aufsuchen?«
Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. »Weil du dich bereit erklärt hattest, es nicht zu tun, verdammt noch mal.«
»Ach ja.« Er faltete sein Taschentuch aus Leinen sorgfältig, ehe er es wieder in die Tasche steckte. All das geschah mit einer Seelenruhe, die ihr in Erinnerung rief, wie wenig sie diesen Mann – ihren Ehemann – in Wirklichkeit kannte. »Ich bin nicht mehr bereit, mich an unsere frühere Vereinbarung zu halten. Es wird keine Scheidung geben.«
Hätte er ihr mitten ins Herz geschossen, wäre sie nicht erstaunter gewesen. Alles Blut schien aus ihrem Kopf zu entweichen. Sie war benommen....
| Erscheint lt. Verlag | 1.8.2023 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Wicked Husbands | Wicked Husbands |
| Übersetzer | Firouzeh Akhavan-Zandjani |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | Her Missing Marquess |
| Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | A Lady's Guide to Fortune-Hunting • Bridgerton • Emma • Emma Hunter • enemies to lovers • England • From Enemies to Lovers • Großbritannien • Jane Austen • Julia Quinn • Lady • Lady's Guide • Liebesgeschichte • London • Lord • Netflix • netflix-serie • Regency • Regency Romance • regency romance deutsch • Sophie Irwin • Starke Frau • Stolz und Vorurteil • Wie man sich einen Lord angelt |
| ISBN-13 | 9783967972610 / 9783967972610 |
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