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Perry Rhodan Neo 302: Labyrinth des Wassers (eBook)

Staffel: Chronopuls
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
160 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-5502-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan Neo 302: Labyrinth des Wassers -  Ruben Wickenhäuser
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Anfang des 22. Jahrhunderts scheint für die Menschheit endlich eine Ruhepause anzubrechen. Die Erde und der Mond sind zurück im Solsystem, es gibt keine Konflikte mit feindlichen Mächten, und die Menschen arbeiten engagiert an der Zukunft ihres kleinen Sternenreichs. Aber dann wächst Mitte 2112 in der Hauptstadt der Erde eine gigantische Stele aus dem Boden. Sie spuckt einen geheimnisvollen Mann aus. Rätselhafte Hypersignale deuten auf eine mögliche neue interstellare Bedrohung hin. Mit dem mächtigen Expeditionsschiff SOL bricht Perry Rhodan zu den Magellanschen Wolken auf. Dort stellt sich den Terranern eine große Flotte fremder Raumschiffe in den Weg. Die Menschen treffen auf seltsame Außerirdische, die ein Geheimnis verbergen. Was steckt hinter all diesen Aktivitäten? Antworten sucht Perry Rhodan im LABYRINTH DES WASSERS ...

1.

Ein Würfel Rache

 

»Hier spricht Kalok-Drei. Liefern Sie uns den Entflohenen aus!«

Chart Deccon, der Kommandant des vier Kilometer langen, hantelförmigen Raumschiffs SOL, erstarrte. »Miss Tanaka. Bitte sagen Sie mir, dass das eine alte Aufnahme ist, die Sie da abspielen.«

»Leider nicht, Sir!« Die Funk- und Ortungschefin schloss einige der Hologramme, die vor ihr schwebten, aktivierte stattdessen eine neue dreidimensionale Darstellung.

Wieder erklang die blecherne Stimme in den Akustikfeldern des Hyperfunkempfängers. »Hier spricht Kalok-Drei. Liefern Sie uns den Entflohenen aus! Desaktivieren Sie Ihren Antrieb. Dies ist die letzte Warnung.«

Perry Rhodan bekam eine Gänsehaut. Im primären Außenbeobachtungsholo in der Mitte der amphitheaterähnlichen Zentrale wurde ein würfelförmiges Gebilde eingeblendet.

Mai Tai Tanaka war ebenfalls sichtlich erschüttert. »Authentizität bestätigt. Die Posbis sind uns gefolgt!«

Die SOL war im Orbit eines von Cenoten durchzogenen Planeten der positronisch-biologischen Roboter festgehalten worden und hatte nur mit größter Mühe entkommen können. Deccon hielt sich nicht damit auf, nachzufragen, wie die Posbis den neuen Standort des Expeditionsraumschiffs nach der Fluchttransition hatten ermitteln können. »Mister Hayes, wann können wir wieder springen?«

»Leider dauert es noch einen Moment«, erklang die Stimme des Technokommandanten über Bordkom. »Die gute alte SOL ist noch immer in einem schlechteren Zustand, als uns lieb sein kann. Die Techniker und Posbis in der Südkugel arbeiten mit Hochdruck an der Wiederherstellung der vollen Einsatzbereitschaft unserer Systeme.«

»Gut! Wir bekommen nämlich Besuch – und der hat ganz schlechte Laune.«

»Wir beeilen uns!« Hayes schaltete ab.

»Na dann, alles klar für ein Feuerwerk«, murmelte Rebecca Montgomery.

Laut sagte die Erste Offizierin: »Dragonflys bereit zum Ausschleusen! Miss Rocha, aktivieren Sie die Fusionsreaktoren der Waffenmodule.«

»Sie wollen kämpfen?«, fragte die Waffenchefin.

»Wir wollen auf keinen Fall kämpfen.« Deccons Stimme klang ruhig wie immer. »Aber ich fürchte, unsere Verfolger lassen uns keine Wahl.«

»Der Posbiwürfel koppelt einige Module ab ... Jetzt werden sie wieder angedockt ... Stattdessen lösen sich andere! Und die bleiben hinter dem Trägerschiff zurück ...« Tanaka war anzusehen, dass sie das Verhalten der Maschinenwesen nicht nachvollziehen konnte.

Vidonia Rocha hielt eine Hand über einen orange leuchtenden Holoschalter. »Sollen wir unsere Waffenmodule vom Schiffsrumpf abkoppeln und für eine synchronisierte Feuersalve bereithalten?«

Auf diese Weise konnte die Schiffsführung der SOL die Macht sämtlicher schweren Geschütze der zweiundsiebzig Kampfplattformen per Fernsteuerung auf ein einziges Ziel bündeln. Das vermochte eine Feuerkraft zu entfesseln, der fast kein bekannter Schutzschirm widerstehen konnte. Das Posbischiff würde in Stücke gerissen werden.

Für einen Augenblick hegte Rhodan die Befürchtung, dass der Kommandant dem Vorschlag seiner Waffenchefin zustimmen würde. Er wollte schon den Mund aufmachen, um auf die fatalen Folgen einer solchen Handlung hinzuweisen – immerhin waren die Posbis eigentlich Verbündete der Menschheit, es arbeiteten sogar etliche Bakmaátu auf der SOL selbst.

Deccon kam ihm jedoch zuvor. »Nein. Wir müssen so schnell wie möglich transitieren. Abgekoppelte Waffenmodule verzögern das nur.«

»Dragonflys bereithalten! Aber noch nicht ausschleusen«, reagierte Montgomery geistesgegenwärtig auf Deccons Anweisung.

Die Raumjäger verfügten zwar über eigene Hypersprungtriebwerke, konnten mit der SOL in Sachen Reichweite allerdings nicht mithalten. Sie wieder zurückzuholen, hätte sogar weitaus länger gedauert, als Waffenmodule wieder anzudocken.

»Hier spricht Kalok-Drei«, hallte erneut die unpersönliche Roboterstimme des Posbikommandanten durch die Zentrale. »Sie haben uns den Entflohenen nicht ausgeliefert, fahren die Triebwerke nicht herunter und haben durch Ihre Aktivitäten im Karzer unsere Souveränität verletzt. Wir werden Sie nun vernichten.«

»Er richtet seine Transformkanone auf uns aus und wird in Kürze in Schussreichweite sein!«, verkündete Tanaka.

 

Kalok-Drei schwebte in dem Raum, der ihm derzeit als Zentrale diente. Einen festen Ort hatte der Befehlsleitstand nicht, sondern befand sich stets dort, wo sich der Posbikommandant gerade aufhielt. Deshalb war der Raum völlig kahl, mit Ausnahme eines Kabelbaums und einiger Versorgungsröhren.

Das alles war ein Ärgernis. Kalok-Drei verstand nicht, weshalb das Raumschiff der Menschen geflohen war. Nicht, dass er die Gründe für ihre Flucht nicht nachvollziehen konnte, davon hatten sie sogar mehr als genug: Sie waren in den Karzer eingedrungen, hatten das Grabmal gesehen, wobei der letzte Wächter für immer abgeschaltet worden war, und dann hatten sie den Entflohenen wieder zu sich an Bord genommen. Logische Gründe gab es also reichlich.

Was er jedoch nicht verstand, war, warum sie sich die Mühe machten, zu fliehen. Nur weil es gute Gründe für eine Handlung gab, bedeutete das nicht, dass sie auch in die Tat umgesetzt werden musste. Insbesondere dann nicht, wenn ein Vorhaben ohnehin keine Aussicht auf Erfolg hatte.

Und die Flucht dieser Terraner hatte nachgerade keine. Die SOL war mit Posbitechnik durchzogen, speziell ihr Black-Hole-Protonenreaktor hinterließ untrügliche, nachverfolgbare Spuren.

Seine Gedanken wurden unterbrochen. Ein Posbi mit einer aus zwei an der Basis verbundenen Tetraedern und vier langen Insektenbeinen meldete sich. Anstelle eines Kopfs ragte ein Dutzend antennenartiger Fortsätze aus der oberen Rumpfspitze. »Fünf Seitensegmente sind fragmentiert.«

»Das ist ein Fehler«, schnarrte Kalok-Drei. »Die Entfernung zum Ziel ist zu groß.«

»Die Fragmente haben sich von selbst abgetrennt.«

Ein Mensch hätte an Kalok-Dreis Stelle wohl geseufzt. »Das ist ein Feh... Defragmentierung einleiten. Das Ziel muss eingeholt werden, ehe es erneut transitieren kann.«

Für den Posbiwürfel unter Kalok-Dreis Kommando war »alt« eine eher schmeichelhafte Bezeichnung. Um das Raumschiff war es nicht besser bestellt als um seine Besatzung. Funktionsstörungen waren die Regel, ganze Bereiche an Bord waren inaktiv oder verhielten sich unvorhersehbar. Wie die fünf Segmente, die sich gerade selbstständig abgelöst hatten.

»Die Defragmentierung macht Probleme«, berichtete der Doppeltetraederposbi nach einem Moment. »Nur ein Segment reagiert auf unsere Anweisungen.«

»Das ist ein Feh... Löschen ... Wir sammeln sie später wieder ein«, beschloss Kalok-Drei. »Vollschub in Richtung SOL.« Noch immer hatte er keine Antwort auf seine Forderungen nach Auslieferung des Entflohenen und zur Abschaltung der Triebwerke des Hantelraumers erhalten. »Transformkanone aktivieren und ausrichten. Das Schiff der Terraner wird vernichtet.«

Im selben Augenblick knallte es dicht neben ihm, offenbar war ein Energieleiter durchgebrannt. Kalok-Drei blieb davon vollkommen unbeeindruckt. »Und den Kabelbrand löschen.«

 

»Wir sind bald in Reichweite der Transformkanone«, warnte Tanaka. »Sie ist feuerbereit.«

Im Außenbeobachtungshologramm brachen weitere Teile des Posbischiffs ab, das Rhodan dadurch an einen verdrehten Zauberwürfel erinnerte, aus dem ein übermütiges Kind wahllos Stücke entfernt hatte. Die separierten Segmente schwebten wie eine Rauchfahne hinter dem Hauptschiff her.

Gucky rückte sich in seinem Sessel zurecht. »Haltet sie einfach noch ein bisschen hin. Dann ist sowieso nichts mehr von ihnen übrig!«

»So viel Zeit haben wir leider nicht.« Rhodan deutete auf den Kubus, mit dem SENECA das Posbiraumschiff im Taktikholo darstellte. Eine Zwiebelschalengrafik umgab den Würfel. Die Schalen waren von grün über gelb bis rot gestaffelt. Die SOL, eine winzige Hantel, lag noch im grünen Bereich, aber der gelbe näherte sich bereits mit erschreckender Geschwindigkeit. »Im roten Bereich können sie uns beschießen.«

Montgomery wandte sich an Deccon. »Noch können wir die Dragonflys ausschleusen. Zusammen mit unseren Impulsgeschützen können wir das Posbischiff rechtzeitig lahmlegen! Wir müssen es ja nicht zerstören.«

»Das ist nicht ganz richtig«, mischte sich die Stimme der Schiffsintelligenz SENECA ein. »Falls wir die Posbis nicht sofort mit der ersten Salve außer Gefecht setzen, werden sie Gelegenheit haben, mindestens einen Schuss aus der Transformkanone abzugeben. Der äußere Zustand des Fragmentraumers legt zudem den Schluss nahe, dass eine schwere Beschädigung sogar ungewollt zu seiner Vernichtung führen kann.«

»Außerdem sind es Posbis«, stellte Rhodan klar. »Funktionsgestörte, gewissermaßen kranke Posbis vielleicht, aber dennoch Angehörige unserer Verbündeten. Durch den Vorfall beim Karzer ist das Verhältnis ohnehin schon angespannt. Die Vernichtung eines ihrer Raumschiffe kann unabsehbare Folgen nach sich ziehen.«

Deccon saß buddhagleich in seinem Kommandosessel und verzog die Lippen. »Wenn wir uns wehren, haben wir keine Zeit für Präzisionsangriffe. Da heißt es alles oder nichts. Dann werden entweder wir oder die Posbis übrig bleiben. – Mister Hayes!«

Das verschwitzte Gesicht des Technokommandanten erschien in einem Kommunikationshologramm. Er hielt ein kompliziert aussehendes Messinstrument in der einen Hand und hatte neben sich vier Holos mit einem Wust aus technischen Angaben schweben. »Kommandant?«

»Wann ist die SOL wieder für eine Transition bereit?«

»Wir...

Erscheint lt. Verlag 13.4.2023
Reihe/Serie Perry Rhodan Neo
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Neo • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-5502-6 / 3845355026
ISBN-13 978-3-8453-5502-3 / 9783845355023
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