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Die Akte R.O.T.H. (eBook)

Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 2. Auflage
628 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-6393-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Akte R.O.T.H. -  Mala Niem
Systemvoraussetzungen
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Der Bankier Dr. Grohmann wird während seiner Verhaftung auf den Treppenstufen seiner Bank erschossen. Seine Mitarbeiterin Laura Junginger erhält daraufhin von ihrem toten Chef konkrete Anweisungen und verschlüsselte Botschaften. Sie soll Beweise für einen Skandal herbeischaffen, der seinesgleichen sucht. Dr. Grohmann schickt sie nach Fuerteventura. Dort erfährt sie von ihrer bisher unbekannten Herkunft. Ehe sie sich versieht, steckt sie bis zum Hals in dem Sumpf der organisierten Kriminalität. Dort, wo Geldwäsche und Menschenhandel an der Tagesordnung sind, stößt sie auf die abscheulichsten aller Verbrechen: dem Baby- und Organhandel. Laura schwebt in größter Gefahr und braucht Hilfe. Diese findet sie bei Dr. Grohmanns Freunden. Für sie ist nichts mehr, wie es war, und es wird nie wieder so sein. Freuen Sie sich auf ein spannungsgeladenes Buch und auf viele Überraschungen.

Das Leben ist eine Reise, meine Reise begann am 18.12.1962 in der westfälischen Kleinstadt Haltern am See. Individualität ist mein Lebenselixier. Ich liebe Camping, ich liebe Bootfahren, ich liebe die Natur und ich liebe das Schreiben. Meine Werke sind vielfältig, Romane, Krimis, Thriller, ein buntes Repertoire also, eine bunte Reise. Individuell wie das Leben. Gerne lasse ich mich überraschen, wohin mich die Reise noch führt. Vielleicht haben Sie Lust, mich auf meinen Reisen zu begleiten?! Ihre MALA NIEM

Pünktlich um vierzehn Uhr erschien Laura auf dem Polizeirevier.

Als sie ihr Haus verließ, lief sie zunächst ohne Ziel. Der Vormittag war ausgesprochen frisch. Laura zog den Kragen ihres Mantels hoch.

Am Straßenrand entdeckte sie ein Werbeplakat: „Unser Kirchturm ist täglich von zehn bis sechzehn Uhr für Besucher geöffnet.“ Mehr unbewusst folgte sie der Einladung. Die Kirche war nur wenige hundert Meter von ihrem Haus entfernt.

Laura sah die anmutige Silhouette des im 19. Jahrhundert erbauten, doch recht modernen Kirchengebäudes.

Der aus rotem Sandstein erschaffene Turm ragte wie ein Obelisk hoch hinaus, senkrecht und stolz. An der Westseite befand sich das eigentliche Kirchenschiff und beeindruckte durch monumentale Fenster, die im Tiffany-Stil dem Gebäude ein ganz besonderes Flair verpassten, eine architektonische Inspiration, die sich völlig schmeichelnd in das Gesamtbild der Umgebung einfügte. Die Reminiszenz zu den modernen, zumeist Freikirchen in Frankfurt, war unverkennbar.

Sie stellte sich die Frage, welche christliche Gemeinde dieses Bauwerk erschaffen hatte, versäumte es aber, weitere Inschriften auf den angebrachten Tafeln zu beachten.

Laura stieg die schmale Treppe zum Kirchturm hinauf, nachdem sie an der Pforte eine erbetene Spende in die metallene Kasse gegeben hatte. Zweihundert und vier Stufen zählte sie, als sie völlig außer Atem die Empore erreichte. Vor ihr öffnete sich die Stadt und bot ihr einen atemberaubenden Anblick.

In diesem Moment fragte sich Laura, warum sie nicht schon früher einmal hierhergekommen war.

Auf der Empore konnte der Turm umrundet werden. Nachdem sie sich orientiert hatte, suchte sie nach ihrem Haus. Tatsächlich! Ihr Nachbar kam gerade nach Hause, Kinder sprangen aus dem Auto und rannten vor ihm ins Haus. Wie winzig klein die Welt von hier oben aus aussah! Sie holte tief Luft und genoss den frischen Wind, der ihr in dieser Höhe kräftig ins Gesicht blies.

Plötzlich stutzte sie. Unwillkürlich machte sie einen Schritt zurück, als würde sie befürchten müssen, entdeckt zu werden. Aus ihrer Haustür trat ein Mann. Er hatte es eilig. Er lief ziemlich schnell die Straße hinunter, dann war er verschwunden.

Augenblicklich begann Laura zu zittern.

Spätestens jetzt wurde ihr klar, in welcher Situation sie sich befand. Wie war der Mann ins Haus gelangt? Was hatte er dort gemacht? Hatte er gefunden, was er suchte? Hatte er ihr Haus verwüstet? Oder hatte er tatsächlich Kameras in dem Haus installiert? Sollte sie sofort nach Hause gehen, um zu kontrollieren, ob die Akte und der USB-Stick noch an dem deponierten Platz lagen? Verzweiflung und unsagbare Angst krochen in ihr hoch. Sollte sie die Polizei rufen?

Täuschen Sie Ihre Beobachter, indem Sie sich normal bewegen.

„Oh Gott, Grohmann, wie soll das gehen? Verdammt, in was reißt Du mich da rein?“

Laura blieb noch über eine Stunde auf dem Turm und beobachtete ihr Haus weiterhin, aber nichts geschah mehr. Es gab keine weiteren ungebetenen Gäste.

Die Kälte kroch in ihr hoch, der Wind wurde immer eisiger. Langsam stieg sie hinab. Ihren Drang, nach Hause zu laufen, um nach der Akte zu schauen, unterdrückte sie.

Stattdessen ging sie durch die Stadt und steuerte auf den Bahnhof Offenbach zu. Sie löste ein Ticket und fuhr mit der Regionalbahn zum Frankfurter Hauptbahnhof.

Täuschen Sie Ihre Beobachter, indem Sie sich normal bewegen.

Mittlerweile war es kurz nach zwölf Uhr. Sie musste noch fast zwei Stunden Zeit überbrücken. Laura ging in ein Bahnhofsrestaurant, bestellte sich ein Stück Pizza und eine Cola. Obwohl sie gar keinen Hunger hatte, zwang sie sich zum Essen. Sie bestellte noch einen Kaffee, um die Zeit bis zum Termin im Kommissariat III totzuschlagen. Täuschen Sie Ihre Beobachter, indem Sie sich normal bewegen.

Nun saß sie in der modernen Sitzgruppe im Vorraum des Büros des ermittelnden Beamten. Dieser sei noch beschäftigt, sie möchte bitte kurz Platz nehmen. Ihr wurde Kaffee angeboten, den sie jedoch dankend ablehnte.

Nach etwa zehn Minuten erschien Kommissar Fischer und bat sie zu sich herein. Wenigstens empfing sie nicht dieser unfreundliche Mensch, dem sie gestern im Büro begegnet war.

Inzwischen war es Laura gelungen, sich etwas zu beruhigen. Sie sagte sich immer wieder das vor, was Grohmann ihr geraten hatte. Täuschen Sie Ihre Beobachter, indem Sie sich normal bewegen.

Kommissar Manfred Fischer stand kurz vor der Pensionierung. Sein Haar war völlig ergraut, sein Körperbau ziemlich untersetzt. Fischers Augen waren wachsam. Insgesamt passte Fischer genau in das Raster eines Beamten, wie sich ihn neunzig Prozent der Bevölkerung vorstellen. Mit einer Handbewegung wies er Laura an, sie möge ihm gegenüber Platz nehmen.

Manfred Fischer saß an seinem recht aufgeräumten Schreibtisch. Vor ihm lag aufgeschlagen die Akte Grohmann. Er musterte Laura über die Ränder seiner Lesebrille.

In Fischers Büro herrschte ein geordnetes Chaos. Akten stapelten sich auf den Ablagen, der Schreibtisch an sich war jedoch nur mit einer einzigen Akte bestückt, der Akte Grohmann. Darin blätterte Fischer, bevor er seine Fragen stellte.

Zuerst verlangte er alle persönlichen Angaben von Laura. Name, Geburtsdatum, wo geboren, wo wohnhaft, Beruf, seit wann im Bankhaus tätig.

„Wann haben Sie an diesem Morgen die Bank betreten?“

„Ich kam um kurz vor acht Uhr, so wie jeden Morgen. Um acht Uhr beginnt meine Arbeitszeit.“

„War Ihr Chef schon im Büro, als Sie kamen?“

„Ja, das war er.“

„War er in seinem Büro?“

Laura bejahte.

„War er immer vor Ihnen im Büro?“

„Ja, fast immer.“

„Haben Sie mit ihm gesprochen? Hat er etwas zu Ihnen gesagt, das vielleicht jetzt erst für Sie eine Bedeutung bekommt?“

„Nein. Ich habe ihm in der Tür zu seinem Büro einen guten Morgen gewünscht und bin unverzüglich an meinen Schreibtisch gegangen. Ich wollte gerade meinen PC hochfahren, als schon Ihre Kollegen im Büro erschienen.“ Laura fiel erst jetzt auf, dass Grohmann ihren Gruß an diesem Morgen gar nicht erwidert hatte.

„Wo waren Sie, als der Schuss fiel.“

„Ich war in meinem Büro.“

„Gibt es dafür einen Zeugen?“ Noch bevor Laura protestieren konnte, fügte er hinzu: „Das sind Routinefragen, die ich Ihnen stellen muss.“

Laura nickte verständnisvoll. „Ja, den gibt es tatsächlich. Einer der Beamten hatte den Auftrag erhalten, das Büro zu bewachen. Er saß mir direkt gegenüber.“

„Können Sie sich in jüngster Vergangenheit an einen Vorfall erinnern, den Sie in Verbindung mit dem Mord bringen?“

„Nein. Ich habe mich das auch schon gefragt, aber da war absolut nichts, was nun in ein anderes Licht gerückt werden kann.“

„Wie sieht es mit Kunden aus, die sich verspekuliert haben? Wurde da nie ein Kunde, sagen wir einmal… renitent?“

„Natürlich gab es Kunden, die Werte verloren hatten und sich deshalb aufregten, aber Herr Dr. Grohmann stand ihnen stets zur Seite. So ist nie etwas wirklich hocheskaliert.“

„Inwiefern sind Sie über das Privatleben Grohmanns unterrichtet?“ Fischers Blick verhieß nichts Gutes.

„Herr Dr. Grohmann hat sein Privatleben nicht vor mir ausgebreitet. Ich wusste, er war zum zweiten Mal geschieden. Ich kannte beide seiner Ehefrauen, da beide früher, also während der Ehezeit, hin und wieder erschienen, um meinen Chef abzuholen.“

„Hatten Sie eine Beziehung zu Grohmann über die geschäftliche Beziehung hinaus?“

Laura lächelte ihn an. Sie war über diese Frage nicht empört. „Nein, ich war nicht seine Geliebte, falls Sie darauf anspielen möchten. Er hat mich nie in seine privaten Dinge eingeweiht. Ich bin auch nie mit ihm ausgegangen. Er war mein Chef und nichts darüber hinaus.“

Manfred Fischer sah Laura direkt in die Augen, diese hielt seinem Blick stand.

„Wissen Sie, ob Martin Grohmann wieder liiert war und mit wem?“

„Er hat nie mit mir darüber gesprochen. Er hat mich nicht gefragt, was ich in meiner Freizeit mache, und ich habe ihn nicht gefragt.“

„Aber finden Sie gerade das nicht etwas ungewöhnlich? Sie arbeiten Tür an Tür, acht Stunden täglich. Da gibt es doch schon einmal die eine oder andere private Unterhaltung.“

„Natürlich gibt es die, aber dabei ging es eher um Hobbys oder völlig belanglose Dinge, aber niemals um Beziehungen.“

„Hat er denn nie mit Ihnen über Probleme mit seinen Ehefrauen gesprochen?“

„Nein, niemals. Wirklich nicht. Nicht einmal über seine Scheidung hat er gesprochen. Diese Informationen kamen immer nur über den Flurfunk.“

„Verstehe!“ Ganz offensichtlich war Fischer mit dieser Schilderung zufrieden. Fischer hatte mit Sicherheit bereits schon ihre Kollegen befragt, die ihre Aussage untermauerten...

Erscheint lt. Verlag 16.1.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Geldwäsche • Menschenhandel • Organhandel • Organisierte Kriminalität • Verbrechen
ISBN-10 3-7578-6393-3 / 3757863933
ISBN-13 978-3-7578-6393-7 / 9783757863937
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