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Sherbrooke - Savage Love (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 2. Auflage
245 Seiten
MORE by Aufbau Digital (Verlag)
9783967970951 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sherbrooke - Savage Love - Jen Curly
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Georgia hat wenig Lust von New York nach Boulder zu der Jubiläumsfeier der Tierklinik ihres Vaters zu fliegen. Dabei auch noch Evan, Dads neuem Assistenzarzt, zu begegnen, noch viel weniger. Denn der hält sie für eine versnobte Großstadttussi und bei jedem Aufeinandertreffen zwischen ihnen beiden fliegen die Fetzen. Als dann ihre Schwester auf der Feier verkündet, im Sommer heiraten zu wollen, ist Georgia eines klar - ihren Plan erst an Weihnachten wieder ihrer Familie einen Besuch abzustatten, kann sie getrost vergessen. Aber mit jedem weiteren Besuch in Colorado fliegen plötzlich nicht mehr nur die Fetzen, sondern auch die Funken.

Steckt hinter Evans Verhalten doch mehr als nur Ablehnung?



Hinter Jen Curly verbirgt sich das Pseudonym der deutschen Autorin Jennifer Wellen, die derzeit mit Kind und Kegel im Ruhrgebiet lebt. Seit 2010 schreibt sie neben ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Dozentin bevorzugt Liebesromane über starke, selbstbewusste Frauen, die mit beiden Beinen im Leben stehen und nicht unbedingt die reiche Millionärsnadel im Heuhaufen suchen.  

Prolog


Das Logo mit den drei verschiedenen Tierköpfen sowie der verschnörkelte Schriftzug Sherbrooke sprangen mir direkt ins Auge. Es ließ mich leise aufseufzen. Ich ahnte bereits, welche Hiobsbotschaft in dem weißen Umschlag auf mich wartete. Das Event war immerhin schon seit Monaten geplant, aber ich hatte es erfolgreich verdrängt. Bis jetzt …

Obwohl ich es lieber nicht getan hätte, fuhr ich mit dem Zeigefinger am Kleberand unter die Lasche und riss an dem marmorierten Papier. Nur Sekunden später flog mein Blick über die schwarz gedruckten Zeilen. Ich erhaschte die Wörter Einladung, dreißigjähriges Jubiläum und März. Hatte ich es doch gewusst. Mist!

Verzweifelt kniff ich die Augen zusammen und ballte die Hand mit der Karte zur Faust.

Auf keinen Fall würde ich dem fröhlichen Ringelpietz mit Anfassen meiner Familie beiwohnen. Ganz sicher nicht. Und dafür gab es mindestens zwei gute Gründe.

Zum einen mein Dad, der ständig auf mir herumhackte. Seiner Meinung nach würde ich nach meinem Kunstdesignstudium auf der Straße landen und selbst gebastelte Aschenbecher aus Kaugummiresten verkaufen.

Zum anderen lagen knapp dreitausend Kilometer Entfernung zwischen New York und Dads Tierklinik am Fuße der Rocky Mountains, für die nun eine Jubiläumsfeier geschmissen wurde.

Stöhnend schloss ich den Briefkasten wieder zu und stieg die Treppe hinauf zu meinem Apartment. Im Flur kam mir Mrs. Robinson entgegen, die ich freundlich grüßte. Direkt nachdem die Tür hinter mir ins Schloss gefallen war, griff ich nach meinem Handy und wählte die Nummer der Klinik. Ich musste absagen. Sofort!

»Sherbrooke Animal Hospital. Mein Name ist Olive Granby, was kann ich für Sie tun?«, ertönte eine mir wohlbekannte helle Frauenstimme.

Ich ließ mich auf das Bett sinken und zog die High Heels aus, die mit einem dumpfen Laut auf das Parkett plumpsten. »Hi, Olive, hier ist Georgi, kann ich bitte mit Dad sprechen?« Anschließend schälte ich mich aus der dicken Jacke und warf den Schal beiseite.

»Hey, Georgi, altes Haus, was macht die brotlose Kunst? Nagst du schon am Hungertuch?«

Ich musste schmunzeln. Im Gegensatz zu meinem Dad durfte Olive mich in dieser Hinsicht frotzeln. Bei der Tierarzthelferin, die mir mehr wie eine Schwester vorkam, wusste ich nämlich, dass es nicht ernst gemeint war. Sie zog mich nur damit auf.

Vom Bett aus ging ich rüber zur Küchenzeile, die durch eine Frühstückstheke mit zwei Stühlen optisch vom restlichen Bereich abgetrennt war. Mein Apartment bestand aus einem großen Raum mit bodentiefen Fenstern. Einzig das Badezimmer war vom Rest abgeteilt und besaß eine eigene Tür. Alles andere war offen und auch nicht wirklich groß. Deshalb gab es nur ein Bett, einen Sessel, einen Schrank und eine Staffelei, die direkt vor dem Fenster stand, weil das Licht dort hervorragend zum Zeichnen war.

»Granby, du dumme Nudel«, frotzelte ich zurück. »Meine brotlose Kunst ist doch genauso brotlos wie dein mieses Liebesleben.«

Olive prustete in den Hörer. »Herrje, wie kann denn mein Liebesleben brotlos und mies zugleich sein?«

»Wenn man seinen Verlobten am Tag der Hochzeit zum Teufel jagt, zum Beispiel«, schoss ich zurück und grinste. »Hast du mal wieder was von Ex-Shawn gehört?«

Das Auflachen am anderen Ende der Leitung war eindeutig. Es hatte sich scheinbar in den letzten Wochen nichts geändert. »Klar, es vergeht kein Tag, an dem er mich nicht per SMS oder E-Mail anfleht, ihm zu verzeihen. Mittlerweile zeigt mein Handy mir schon zu wenig Speicherplatz an.« Leider hatte Shawn, Olives Ex, ihr verschwiegen, dass er mal verheiratet gewesen war und sogar ein Kind mit einer anderen Frau hatte. Wenn Olive nicht zufällig am Tag der Hochzeit besagter Ex-Frau morgens beim Friseur begegnet wäre und dies erfahren hätte, hätte sie den Leiter des lokalen Tierheims wahrscheinlich geheiratet, ohne seinen ganzen Beziehungsballast zu kennen. Daraufhin hatte sie die Hochzeit in letzter Sekunde abgeblasen. Zum Glück hatte es ohnehin nur eine kleine Feier im engsten Freundes- und Familienkreis werden sollen.

»Dann schaff dir doch eine neue Nummer an. Oder kauf dir einfach ein Handy mit mehr Speichervolumen.«

»Hab ich mir auch schon überlegt. Also die Sache mit der neuen Nummer. Vielleicht mache ich das wirklich, denn so langsam geht er mir echt auf den Nerv. Und was das Handy betrifft – ich sollte wohl einfach mal die ganzen Mails und Nachrichten löschen. Dann habe ich auch genügend Speicherplatz. Nur kann ich mich gerade nicht wirklich dazu durchringen. Auch wenn ich nicht weiß, wieso.« Das verstand ich voll und ganz. In diesem Moment fiel mein Blick wieder auf die verknitterte Karte – der eigentliche Grund für meinen Anruf.

»Okay, Olive, so gern ich auch mit dir quatsche, kannst du mir vielleicht mal meinen Dad ans Telefon holen? Die Einladung ist heute gekommen, und ich will versuchen, irgendwie aus der Nummer mit der Jubiläumsfeier rauszukommen.«

Olive sog scharf die Luft ein. »O weh, ich glaube, das ist heute kein guter Zeitpunkt, um ihm eine Abfuhr zu erteilen. Die Tische für den Pferde-OP-Bereich sind nicht pünktlich geliefert worden, und dein Dad ist seit heute Morgen durchgehend bei einem Puls von 180. Und das mit seinem Herzen.«

Ich stöhnte auf. »Egal, vielleicht kann ich Dad noch zusätzlich so auf die Palme bringen, dass er einen Herzinfarkt bekommt. Dann muss ich ganz sicher nicht kommen.«

Mit einem Auflachen sagte Olive: »Das war jetzt echt fies, und dazu fände ich es wirklich schade, wenn du nicht kämst. Ich hätte mich gerne mal wieder mit dir und Peyton ins alte Baumhaus verzogen und ein Weinchen getrunken. Nur diesmal vielleicht ohne Grund.« Nach der geplatzten Hochzeit hatten Olive, meine große Schwester Peyton und ich im Baumhaus im Garten meiner Eltern Olives Misere ordentlich in Alkohol ertränkt. Der Kater am nächsten Morgen war nicht nur bei mir ein ausgewachsener Tiger gewesen.

»Nächstes Mal gerne Granby, in Ordnung?«, vertröstete ich sie.

»Alles klar, dann verbinde ich dich jetzt. Ich wünsch dir viel Glück. Bis dann, Georgi, und tue nichts, was ich nicht auch tun würde.«

Es knackte in der Leitung, kurz darauf ertönte eine dieser typischen Warteschleifenmelodien. Ich war gerade bei der ersten Wiederholung angekommen, als es erneut knackte und Dads tiefe Stimme an mein Ohr drang. »Georgia, mein Schatz, was gibt es? Ist dir etwa das Geld ausgegangen?«

Dieser eine Satz genügte, um mein Herz binnen dem Bruchteil einer Sekunde doppelt so schnell schlagen zu lassen. War ja klar, dass er gleich wieder eine Spitze abfeuern musste.

Den Hörer zwischen Schulter und Ohr geklemmt, griff ich fester zur Kaffeekanne als beabsichtigt. Es rauschte laut, als das Wasser aus dem Hahn kam. Genau wie das Blut in meinen Ohren.

»Nein, Dad, ich habe einfach den Müll bei uns vorm Haus nach Essensresten durchwühlt und bin fündig geworden, du glaubst ja gar nicht, was Leute so alles wegwerfen«, schnappte ich zurück und drehte den Wasserhahn energisch wieder zu. »Das Geld liegt wirklich auf der Straße.«

Ein Schnauben ertönte. »Wenn du hier in der Klinik arbeiten würdest, müsstest du dich nicht vom Schwarzen unter deinen Fingernägeln ernähren«, ätzte Dad weiter. Er hatte anscheinend wirklich miese Laune, denn auf diese Art und Weise begannen unsere Gespräche nur dann, wenn ihm etwas arg über die Leber gelaufen war. Ich befüllte schnell die Kaffeemaschine mit dem Wasser, gab Filterpapier und Kaffeepulver dazu und donnerte den Deckel runter.

»Du weißt aber schon, dass das immer noch nichts für mich ist, weil ich kein Blut sehen kann, oder?« Was ich wirklich nicht konnte. Noch nie gekonnt hatte, was Dad auch wusste. Zudem hatte ich es überhaupt nicht mit Tieren. Tiere zeichnen? In Ordnung. Aber mir die Hände von einer biestigen Katze zerkratzen lassen? Oder die Kotze eines Hundes aufwischen? Nein danke!

»Aber damit kannst du wenigstens Geld verdienen. Was machst du denn bitte nach deinem Studium? Dich mit deinen selbst gemalten Bildern auf den Trödelmarkt stellen?« Und schon waren wir wieder bei der brotlosen Kunst angelangt. Typisch!

Dass Kunstdesign mehr als eine brotlose Kunst sein könnte, kam ihm leider nicht in den Sinn. Dabei absolvierte ich derzeit sogar ein Orientierungspraktikum in einer großen Verlagsgruppe. Dank der zahlreichen Kurse zum Thema kreatives und wissenschaftliches Schreiben wollte ich nach dem Abschluss gerne an der Entstehung von Fachliteratur mitwirken oder kulturelle Zeitungsartikel verfassen. Das war alles andere als brotlos, sondern wurde sogar sehr gut bezahlt.

Und mal davon abgesehen – Dad überwies mir zur Unterstützung ohnehin gerade mal genug für die Miete und die Studiengebühren. Wenn ich nicht fünfmal die Woche in dem kleinen Bastelladen bei mir um die Ecke ausgeholfen oder hin und wieder mein Taschengeld mit dem Verfassen von Zeitungsartikeln aufgepeppt hätte, wären mir nicht einmal Essen, Klamotten, Collegeblöcke, Kohlestifte oder meine geliebte Ölkreide vergönnt gewesen, mit der ich nun mal gerne zeichnete.

Ich rollte mit den Augen, ging zurück zum Bett und ließ mich in den danebenstehenden kleinen Ohrensessel sinken, der meist meinen Klamotten als Zwischenablage diente. »Dad, ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass sich mir nach dem Studium auch andere Möglichkeiten bieten werden.« Die Sache mit dem Praktikum im Verlag sparte ich mir. Höchstwahrscheinlich war auch das Verfassen von Literatur jeglicher Art...

Erscheint lt. Verlag 20.12.2022
Reihe/Serie Rocky Mountains Love
Rocky Mountains Love
Rocky Mountains Love
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Amerika • billionaire • Billionär • Book Boyfriend • Brittainy C. Cherry • Cheeky Room Mate • Dorf • Familie • Familiensaga • From Enemies to Lovers • happily ever after • Happy End • hot single dad • Katy Evans • Kleinstadt • Landleben • Ländlich • Olivia Miles • Olvia Anderson • Romance • Schwester • Sex and the City • Small Town • Small Town Romance • Washington • Winter Renshaw
ISBN-13 9783967970951 / 9783967970951
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