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Liebewesen

Roman

**** 20 Bewertungen

Buch | Hardcover
224 Seiten
2023
Eichborn (Verlag)
978-3-8479-0130-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Liebewesen - Caroline Schmitt
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Vor drei Monaten war ich sicher, dass ich nicht schwanger werden konnte. Dann war ich sicher, dass der Abbruch erfolgreich gewesen und ich in meinem Körper wieder allein war. Ich lag in beiden Fällen daneben.

Lio starrt auf den positiven Schwangerschaftstest - und damit auf das Ende einer mühsam erarbeiteten Normalität. Sie ist unfähig, ihrem Freund Max von der Schwangerschaft zu erzählen, doch genauso unfähig, sie zu beenden. Während das Kind in Lios Bauch wächst und ihre beste Freundin Familienpläne schmiedet, prasseln dunkle Erinnerungen an ihre eigene Mutter auf Lio ein. Wird sie jemals Liebe geben und empfangen können? Als Lio sich dieser Frage zum ersten Mal stellt, riskiert sie, dass alles zusammenbricht - oder sie endlich befreit.

Caroline Schmitt wurde 1992 in Lahnstein geboren. Auf dem Dorf aufgewachsen und vor Langeweile beinahe gestorben. Nach dem Studium in London pleite, übernächtigt und um zehn Jahre gealtert in Berlin gelandet. Schwer zu beeindrucken, leicht abzulenken und daher Journalistin geworden. Hat als Social-Media-Redakteurin in den Nachrichten der Deutsche Welle und als CvD bei ZDF heute gearbeitet. Liebewesen ist ihr erster Roman.

"Eine Liebesgeschichte, die mit jedem Klischee bricht und zeigt, dass Verliebtsein ein Kampf sein kann, vor allem mit sich selbst. Caroline Schmitt lässt Widersprüche in ihren Figuren zu und lässt Kompliziertes an den richtigen Stellen kompliziert sein. Von mir 5 Sterne für dieses Buch!" Mona Ameziane, WDR 1LIVE "Das perfekte Buch für den Moment, wenn du eine Umarmung brauchst" Deutschlandfunk Nova "Nach den ersten Seiten war ich verknallt in dieses Buch! Man hat das Gefühl, man ist einmal durchgekehrt, aber im besten Sinne. Fantastische Dialoge, unglaublich witzig und warmherzig. Ein Roman, der unheimlich viel bewegt. Ganz sicher einer der besten deutschsprachigen Debütromane des Jahres!" Maria-Christina Piwowarski "Wer eine Liebesgeschichte frei von Klischees lesen möchte, sollte zu Caroline Schmitts Debütroman LIEBEWESEN greifen." MDR "Knallhart und gleichzeitig berührend erzählt" Myself "Caro Schmitt erzählt Schweres ganz leicht und killt Stereotype über Romantik und Liebesgeschichten." Glamour "Absolut toll erzählt und geschrieben! Ich bin total begeistert und freue mich schon auf das nächste Buch von Caroline Schmitt." Eleni Efthimiou, Radio Eins "Es gibt Bücher, da lese ich die ersten Sätze, die ersten Seiten und bin schockverliebt. Caroline Schmitts Ton ist so frisch, ihre Protagonist*innen Lio, Mariam und Max fühlen sich so echt an, die unkompliziert-komplizierte Liebesgeschichte ist so heutig - einfach gut! Und wie Schmitt auch von schmerzhaften und traumatischen Lebenserfahrungen erzählt, ohne ihre Held*innen darauf zu reduzieren, schärft das Bewusstsein, wie oft man Leuten ihre Versehrtheiten nicht ansieht, und hat mich mit Zärtlichkeiten für Menschen geflutet." Emotion "Erzählt mit viel Charme, aber auch mit einem klaren Blick für die Verletzlichkeit der beiden Liebenden" Münchner Kirchenradio Eine der "drei besten Roman-Neuerscheinungen 2023" Für Sie

"Es gibt Bücher, da lese ich die ersten Sätze, die ersten Seiten und bin schockverliebt. Caroline Schmitts Ton ist so frisch, ihre Protagonist*innen Lio, Mariam und Max fühlen sich so echt an, die unkompliziert-komplizierte Liebesgeschichte ist so heutig - einfach gut! Und wie Schmitt auch von schmerzhaften und traumatischen Lebenserfahrungen erzählt, ohne ihre Held*innen darauf zu reduzieren, schärft das Bewusstsein, wie oft man Leuten ihre Versehrtheiten nicht ansieht, und hat mich mit Zärtlichkeiten für Menschen geflutet." Silvia Feist, Emotion

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch
Maße 135 x 215 mm
Gewicht 345 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abtreibung • Beziehung • Caroline Wahl • Daniela Dröscher • Freischwimmen • Gewalt • Julia Friese • Körper • Körperbewusstsein • Liebe • literarische Unterhaltung • Mareike Fallwickl • Maren Wurster • Missbrauch • Mutter • Partnerschaft • Schwangerschaft • Schwangerschaftsabbruch • Schwimmen • Selbstfindung • Sex • Tochter • Trauma • Traumata • Vergewaltigung
ISBN-10 3-8479-0130-3 / 3847901303
ISBN-13 978-3-8479-0130-3 / 9783847901303
Zustand Neuware
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4 aufwühlend und voller Emotionen

von , am 08.04.2023

Lesenswert? Ja, auch wenn es ein wenig dauert, bis man in die Geschichte hinein findet. Bruchstückhaft und teilweise mit großen und kleinen Zeitsprüngen begleitet man Lio von ihrem ersten Date mit Max bis hin zum weiteren Verlauf dieser beiden Menschen. Bereits das Date wurde nicht von ihr selbst initiiert und generell wirkt der gesamte Ablauf ungewollt, aber wie ein Versuch, sich in eine Norm zu quetschen. Auch in der weiteren Handlung wird dieser Zwang immer wieder präsent, in schwer ertragbaren oder kaum nachvollziehbaren Situationen. Man möchte Protagonistin Lio zugleich packen und schütteln, aber auch tröstend in den Arm nehmen.
Dauernd missachtet sie ihre eigenen Wünsche und lässt viele Dinge mit sich geschehen. Dann wiederum ist sie eher dickköpfig mit starkem eigenen Willen.
Sie war mir nicht unbedingt sympathisch und trotzdem habe ich mit ihr gelitten und war immer wieder schockiert über das Verhalten von ihrem Date Max, wie wenig er sich hinterfragt, wie wenig Feingefühl er besitzt.
Die Geschichte ist in einer gut lesbaren Sprache verfasst, die Kapitel kurz und trotz Zeitsprüngen gut verständlich. Das Cover ist definitiv ein Hingucker und passt wirklich gut zu dem Inhalt.
Ich fand angenehm, dass es auch wohlwollende Figuren in der Geschichte gab, dass man es nicht nur mit unsympathischen Personen zu tun hatte. Diese Randfiguren haben das ganze ein bisschen erträglicher gemacht.
Prinzipiell ist das Thema und die ganze Handlung nicht einfach zu ertragen, wobei der Klappentext/die Zusammenfassung meiner Meinung nach auch eine unkorrekte Darstellung der Handlung wiedergibt.
Wenn man eine aufwühlende, teilweise rohe, teilweise lieblose Geschichte lesen möchte und kann, dann würde ich dieses Buch empfehlen. Bewegend ist es auf jeden Fall!

3 Schwierig, regt aber zum Nachdenken an

von (Chemnitz), am 18.03.2023

Eine intensive Warnung vorab: „Liebewesen" ist kein Wohlfühlbuch!
Hier erwartet den Leser/ die Leserin keine Liebesgeschichte mit Happy End. An vielen Stellen der Story von Max und Lio wurde es für mich sehr unbehaglich. Ich bin einiges gewohnt, da ich am liebsten Thriller und Krimis lese, die mich allerdings äußerst selten mit ihrer Thematik bis in den Schlaf verfolgen. Doch diese Geschichte wirkt immer noch in mir nach. Der Schreibstil von Caroline Schmitt ist krass anders als ich es gewohnt bin. Sie erzählt frei von der Leber weg, schnörkellos, geradlinig, teils sarkastisch, teils zynisch, humorvoll bis salopp.

Lio, eine junge Biologin, ist eine ambivalente Persönlichkeit, die ihre traumatischen Erlebnisse der Kindheit und frühen Jugend in die Liebesbeziehung mit Max einbringt. Doch auch der junge Mann hat eine anscheinend schwierige Vergangenheit. Zumindest litt er unter der Abwesenheit eines Vaters und hat des Öfteren depressive Phasen. Die gesamte Geschichte ist aus der Sicht Lios geschrieben, so dass man lediglich ihre Auffassungen, Ansichten und Auslegungen erfährt. Erschreckend zu lesen, wie Lio sich selbst, ihren Körper empfindet und wahrnimmt. Sie liebt sich selbst nicht. Ekelt sie sich sogar vor sich selbst? Ihre Emotionslosigkeit ist einfach nur schlimm.
Hier ein Beispiel: S. 124 „Außerdem musste die Natur doch ein Interesse daran haben, dass so jemand wie ich sich nicht fortpflanzte.“

Ihre Handlungen sind für mich oft überhaupt nicht zu verstehen. Sie sind schlichtweg übertrieben. An schweren Thematiken wird einiges in dem nur 224 Seiten umfassenden Buch eingebracht. Wer über Kindesmisshandlung, Alkoholsucht, Depression, unlustigen Sex, ungewollte Schwangerschaft und deren Abbruch lesen möchte, wäre hier richtig. Für mich war dieses Buch keine angenehme Unterhaltung, zumal der Ausgang der Story nichts Optimistisches in der Zukunft für die Protagonistin vermuten lässt. Den vielen überaus positiven Rezensionen kann ich leider nicht zustimmen.

Meine Interpretation der Geschichte verhält sich konträr zum Klappentext. Ich bin nicht der Meinung, dass wir hier die Geschichte einer großen Befreiung lesen. Was soll damit gemeint sein? So wie ich das verstanden habe, wird die Protagonistin ihre seelischen Verwundungen weiter in sich tragen. Daraus werden in ihrer Zukunft weitere entstehen, wenn sie sich keiner professionellen Hilfe unterzieht.
Die Bewerbung des Buches mit der Textauswahl auf dem Buchumschlag finde ich unglücklich ausgesucht. Problematisch auch die Aussage: Sie sind wie wir. Also ich bin und war nicht so (bin aber auch schon alt!). Vielleicht habe ich die Geschichte hinsichtlich der genannten Themen und über Partnerschaft, Zusammengehörigkeitsgefühl und gegenseitiges Verständnis auch nicht begriffen.

Das Cover mit dem Bild des Künstlers Mark Tennant und den Titel finde ich auch nicht so übermäßig gelungen. Ich bewerte das Debüt von Caroline Schmitt mit drei von fünf Sternen.

4 Ein Buch mit Tiefgang

von , am 06.03.2023

Achtung, Tiefgang! In diesem Buch werden Themen angesprochen, die so manche/r AutorIn bestimmt gerne umgeht. Vergewaltigung, Gewalt in der Erziehung, fehlende Bindungen, Selbstverletzung, Tod und Abtreibung sind nur ein paar der Kategorien, die in diesem Buch thematisiert werden. Dabei wird alles schonungslos ehrlich beschirieben und kein Blatt vor den Mund genommen. Der moderne Schreibstil und die Perspektive von Lio in der Ich-Form geben noch den Rest, dass ich mich als Leserin gut in die Geschichte einfinden kann. Das Cover ist in jedem Fall besonders und regt ebenso wie der Titel des Buches zum Nachdenken an. Der Roman ist mit seinen 224 Seiten recht kurzweilig, länger hätte er aber auch nicht sein müssen, da die Seiten wirklich vollgepackt sind mit wichtigen Botschaften und unschönen, aber lebensnahen Anekdoten.

5 Ein erschütternd eindrücklicher Roman über die Liebe und das Leben

von , am 06.03.2023

Mit ihrem Debüt legt die 1992 geborene Caroline Schmitt einen eindrücklichen Roman zur Bindungsfähigkeit von Menschen mit Kindheiten in dysfunktionalen Familien vor, das wie ein Leichtgewicht beginnt und mit zunehmenden Verlauf zu einem echten Schwergewicht wird.

Caroline Schmitt lässt uns durch ihren direkten, ungeschönten und mitunter lakonischen Erzählstil ganz entgegen der Erwartung, die solche Beschreibungen eines Schreibstils aufkommen lassen, sehr nah an ihre Protagonistin und ihr soziales Umfeld herankommen. Zunächst wird man durch die lockere Art, wie Lio mit ihrer Freundin Mariam und dann auch mit ihrem Partner Max umgeht, auf die falsche Bahn geleitet. Denkt man doch, dass sie eine witzige, unbedarfte junge Frau ist. Aber umso tiefer fällt man, wenn man dann durch Rückblicke Details aus ihrer Vergangenheit erfährt. Und umso verständlich wird es den Lesenden gemacht, warum diese Frau mit dem in ihr wachsenden Leben und auch der Beziehung zu Max hadert.

So kommt die Ich-Erzählerin Lio immer wieder in ihren Gedanken, an denen wir teilhaben dürfen, zu Feststellungen, die ihre Prägung und ihre Beziehungsschwierigkeiten mit Max auf den Punkt bringen, wie: „Als wäre es in der Geschichte von Beziehungen jemals eine gute Idee gewesen zusammenzubleiben, um einander in Krisen beizustehen, die man ohne die andere Person nicht hätte.“ Oder auch die alles sagende Frage: „Wie konnte irgendjemand, der dort aufgewachsen, wo ich herkam, guten Gewissens Kinder bekommen?“. Psychologisch vollkommen nachvollziehbar und korrekt leitet die Autorin die entstandenen Probleme in der Liebe von Lio und Max mithilfe der erlernten Muster und gemachten Erfahrungen her. Die Figuren handeln schlüssig und wirken mit all ihren Problemen trotzdem insgesamt äußerst authentisch. Die Autorin schafft es nicht nur in diese Liebesbeziehung hineinzuziehen, sondern auch die Verbindung zu den Eltern sehr gut herauszuarbeiten. Der Stil von Schmitt pack zu und kann gleichzeitig die eigenen Erinnerungen und Gefühle berühren.

Ich bin schlussendlich von diesem Roman überrollt und mitgerissen worden, wie es nur eine Welle von gekonnter Schonungslosigkeit und klarer Aussprache von Zusammenhängen vermag. Deshalb bekommt dieses ganz hervorragende Debüt eine klare Leseempfehlung von mir. Ein weiteres Highlight aus dem Bereich der jungen, deutschsprachigen Autor:innen, die kein Blatt vor den Mund nehmen und gleichzeitig nie auf Krawall gebürstet sind sondern Sichtbarkeit und Aufklärung mit viel Empathie für ihre weiblichen Figuren erreichen. Das grandiose Cover des Buches mutet wie eine Kampfansage an, soll aber sicherlich - ebenso wie der Roman - aufrütteln und einen Perspektivwechsel anstoßen. Es zeigt ein Gemälde des 1950 geborenen, amerikanischen Künstlers Mark Tennant, nicht etwa einer jungen feministischen Malerin. Soll heißen: Hier wird mit Erwartungen gebrochen. Ein rundum tolles Paket, welches daran erinnert, dass wir nicht nur Lebewesen sondern auch Liebewesen sind, die das Wesen der Liebe, sowohl zwischen Partner:innen als auch zwischen Eltern und ihren Kindern, immer wieder ergründen müssen. 5/5 Sterne

5 Eine umwerfend direkte, offene und sehr berührende Lektüre

von (Penzberg), am 04.03.2023

Dieses Buch ist wirklich atemberaubend! Man liest los, kann es nicht mehr aus der Hand legen und ist gefesselt. Dabei ist es kein Buch, das glücklich macht. Eher eines, das auch schockiert, und in mir das unbehagliche Gefühl erzeugt hat, ich sei ein Voyeur. Unweigerlich fragt man sich, wie Menschen eine schlimme Kindheit verarbeiten und/oder ob das überhaupt machbar ist. Lio ist so echt, so ehrlich, entwaffnend und verwundbar. Ein Mensch, wie eben aus dem Leben gegriffen.
Caroline Schmitt hat eine brutal offene Liebesgeschichte geschrieben, die an den Unzulänglichkeiten des Menschseins scheitert. Und vielleicht gerade deswegen so berührt und lange nachhallt.

3 zu teuer

von (Wuppertal), am 05.02.2023

Ich war so gespannt auf die Leseprobe, einfach weil das Cover einen wirklich fesselt. Ich könnte mir beim Klapptext nicht viel vorstellen, aber die Leseprobe hat mich total überzeugt. Mir gefällt es sehr dass die jetzige Zeit geschildert wird. Netflix, Tinder und Co. Durch diesen Zustand kann ich mich gut in die Charaktere hinein versetzen.

Cover und Schriftart: Wollen wir ehrlich sein, alleine für dieses Cover müsste der Roman 5 Sterne bekommen. Weder der Titel noch der Klapptext haut einen so um wie das Cover. Die Schriftart ist gut gewählt und liest sich auf den knapp 220 Seiten sehr angenehm.

Mir hat der Roman gut gefallen. Er las sich flüssig und einfach.
Allerdings fehlte mir der Inhalt. Da passiert einfach zu wenig: Junge und Mädchen lernen sich kennen, verlieben sich, entlieben sich. Erwarten ein Kind (Mann weiß von nichts) Mädchen versucht Kind abzutreiben, es klappt beim ersten mal nicht. Junge trennt sich von Mädchen. Und ja das war es dann auch.
Es werden zwar Themen wie Mißbrauch, Depressionen u.s.w. angeschnitten, aber es fehlt einfach an Tiefe. Trotzdem hat mir der Roman gefallen, weil er schnell wegzulesen war. Ich denke durch das Tolle Cover sind 3 Sterne absolut angemessen.

3 Vielfältige Gesellschaftskritik

von , am 02.02.2023

An sich hat mir dieser kurze und dennoch intensive Einblick in das Leben der Protagonistin gut gefallen. Jedoch hat mich die Geschichte an manchen Punkten streckenweise immer mal wieder verloren. Das liegt vielleicht daran, dass ein starker Fokus auf der Zeit vor der Schwangerschaft liegt. Das ist eine Zeit, die durch eine toxische Beziehung, dem "Frausein", Selbstzweifeln und alter Wunden geprägt ist.

Das Innenleben der Protagonistin wird dabei gut geschildert, aber ich hätte mir noch tiefere Einblicke in ihre Kindheit gewünscht. Man bekommt nach und nach immer mehr ein Gespür wie prägend diese Zeit für sie war, und doch finde ich keinen Zugang zu ihrer Vergangenheit.

Das auf dem Klappentext angedeutete Thema mit der Schwangerschaft spielt auch erst eher zum Ende hin eine wirklich zentrale Rolle. Das "davor", wie es dazu kam, ist natürlich wichtig, aber da hätte mich eben mehr interessiert was im wirklichen Kern steckt, der Kindheit. Denn die aktuelle Zeit, vorallem die Beziehung dreht sich für mich als Leserin wie ein Strudel, bei dem einem schnell klar wird, dass am Ende nur das Ertrinken stehen kann, wenn man ihn nicht stoppt. Ein paar mehr Seiten, noch tiefere Einblicke und das Buch wäre noch besser gewesen.

Aber auch so finden viele Themen Gehör und bekommen ihren Raum. Man hinterfragt sämtliche Werte der Gesellschaft und sich selber, das hat mir gut gefallen.

5 Intensiv, hat mich vollkommen in den Bann gezogen

von , am 29.01.2023

Caroline Schmitts Schreibstil würde ich als intensiv beschreiben. Sie changiert zwischen sehr speziellem Humor, Tatkraft und Euphorie, Depression, Aufbruch und Stillstand. Und das alles geht wechselnd Hand in Hand und konnte mich von Beginn an begeistern.

Ich mag Protagonistin Lios Sichtweise, ihre Perspektive und ihren Ton sehr gern. Es wird schnell klar, dass sie sich selbst als verkorkst sieht und auf der Suche ist. Ihre Kindheit und Jugend ist geprägt durch ihre kalte, gewaltvolle Mutter, ihren gleichgültigen Vater und ein traumatisches Erlebnis, das sie lange nicht aufgearbeitet hat. Max hingegen kämpft gegen seine Depressionen an, bringt Buntes in Lios und seine Beziehung und tänzelt trotzdem immer wieder am Abgrund.
Mit "Liebewesen" hat Caroline Schmitt nicht nur einen fantastischen Neologismus geschaffen, sondern auch ein brillantes Debüt vorgelegt. Sie thematisiert queere Liebe, Missbrauch, Beziehungsängste, -sorgen und -sehnsüchte sowie Identitätsfragen und Kinder(nicht)wunsch.
Bereits nach den ersten Seiten hat sie mich vollständig in ihren Sog gezogen, ich habe Lios und Max' gemeinsame Zeit wie im Rausch verfolgt und wurde mit vielen Gedanken und Gefühlen zurückgelassen.

Ein fantastisches Buch, das eine wichtige Stimme für unsere Gesellschaft und all die immer noch tabuisierten Themen sind.

4 Muttersein

von , am 27.01.2023

Ich mochte den reduzierten, lauten Schreibstil von Caroline Schmitt an sich wirklich gerne, auch wenn die Dialoge und Szenen teils etwas zu gestellt auf mich wirkten und viele Szenen mit Sarkasmus uberladen waren. Dennoch mochte ich den Ansatz der Autorin sehr, die Beziehung zwischen Lio und Max ist angesiedelt in der heutigen Zeit und wirkt dabei durchaus authentisch. Lios Gedanken sind sehr gut dargestellt und ich war beim Lesen ganz bei ihr.

Die Depressionen von Max und die alltäglichen Probleme hat Caroline Schmitt gut geschrieben, dennoch hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle mehr Tiefe gewünscht. Dennoch passt es zur Erzählperspektive, die aus Lios Sicht auf die Beziehung blickt.

Um die ungewollte Schwangerschaft geht es erst gegen Ende des Buches, doch das macht nichts, denn so erfährt man alles von Beginn an, man sieht die Höhen und Tiefen, die guten und die schlechten Seiten. Die Entwicklungen sind interessant mitzuverfolgen, die Gedanken Lios zu ihrem Körper, ihrem Leben haben mich berührt, auch wenn ich nicht alles nachvollziehen konnte.

Insgesamt habe ich Lebewesen gerne gelesen und kann es weiterempfehlen, auch wenn es mich nicht in allen Punkten so sehr begeistert hat, wie erhofft.

5 Ein Jahreshighlight

von , am 27.01.2023

Dieses Buch tut weh. Und man kann einfach nicht aufhören. Immer fester drückt es zu, dass einem die Luft wegbleibt. Ungemein authentisch, ohne sich gängiger Klischees zu bedienen oder Dinge schönzureden, erzählt Caroline Schmitt in ihrem Debütroman „Liebewesen“ von transgenerationalen Traumata und Gewalt, von Liebe und Leere, von Vorwürfen und Geheimnissen, Freundschaft - und einer ungewollten Schwangerschaft. Kurz: vom Leben. Zärtlich beschreibt sie, wie Lio und Max sich kennenlernen, die Welt rosarot, doch je intensiver ihre Beziehung wird, desto deutlicher zeigen sich ihre jeweiligen Narben: Max‘ Depressionen und Verlustängste eine Mutter, die bereut, Mutter geworden zu sein, und Lio das mit jeder Faser spüren lässt; ein Vater, der dem Alkohol verfallen ist; ein Körper, der Angst vor Berührung und Intimität hat, traumatisiert ist. Der nicht mehr der ihre ist: weil er von ungewollter Hand berührt worden ist – und sie ihn sich nun plötzlich teilen muss. Wohl eines der ehrlichsten, schmerzhaftesten und zugleich schönsten Debüts in diesem Jahr!

5 Schatten der Vergangenheit

von (Wiesbaden ), am 27.01.2023

Wow, was ein mega Cover ist das denn Bitteschön. Das Buch 'Liebewesen' von Caroline Schmitt, ist mal ein Debütroman der sich gewaschen hat. Ich liebe ja wie schon erwähnt dieses provokante Cover, das nach Beendigung der Story noch dazu Sinn macht. Die Themen sind krass, hallen nach, beschäftigen, schockieren, aber manche haben mir auch ein Gefühl des verstanden werden gegeben und mir bewusst gemacht das man mit manchen 'Macken' nicht alleine auf der Welt ist.
Lio und Max lernen sich per Datingplattform kennen und lieben. Es ist eine etwas andere Beziehung zwischen zwei Menschen die ihre Päckchen zu tragen haben und oft von Ihren Schatten der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eingeholt werden. Einzig das Ende war mir etwas zu abrupt.Thematisiert wird Kindesmisshandlung, Depressionen, Abtreibung und sexuelle Gewalt. Diese unbequemen Themen werden durch einen lockeren Schreibstil und einen grandiosen Humor seitens der Protagonisten aufgelockert und das Buch wird trotz der ernsten Handlungsstränge zu einem lockeren Lesevergnügen.
Ich mochte es, deshalb von mir eine klare Leseempfehlung.

4 Beeindruckender Debütroman

von , am 26.01.2023

Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben und bringt dem Leser dadurch Lios Gedanken und Probleme noch näher. Der Roman liest sich sehr flüssig, die Sprache ist sehr direkt, in meinen Augen manchmal zu direkt. Der Autorin ist es gelungen, die Entwicklung der Beziehung von Lio und Max sehr authentisch zu schildern. Lios Erinnerungen an die erlittenen Traumata und die damit verbundenen Probleme sind schonungslos offen und eher nüchtern beschrieben. Trotz der zahlreichen, mit viel Humor erzählten Passagen handelt es sich bei dem Buch um keine leichte Kost, es geht hier auch um Misshandlungen in der Kindheit, Vergewaltigung und Selbstverletzung. Auch Lios Erinnerungen an ihre kaltherzige Mutter und den alkoholkranken Vater schockieren, sie machen betroffen und traurig.

Das aufwühlende Buch wird mich noch länger beschäftigen - Leseempfehlung!

5 "Wer sein Herz an ein Lebewesen hängt, kann nur verlieren"

von , am 25.01.2023

Was für ein absolut perfekt passendes Cover für diesen Roman, der locker-lustig-rosarot daherkommt, um sich dann unvermittelt umzudrehen, und mit Schmitts unglaublich präzisen Worten zielstrebig genau überall dorthin zu treffen, wo es am meisten Schmerzen verursacht - "wie eine alte Bekannte, die jede Woche auf einen Kaffee oder halt eine Machete vorbeikam".

Auch der Titel, "Liebewesen", ist ebenso treffsicher, für das was Liebe, oder die Abwesenheit von Liebe, oder das was als Liebe verstanden wird, oder das welche Formen Liebe annehmen kann, aus Menschen macht - diese ganzen Figuren, die alle auf irgendeine Weise so wunderschön kaputt sind.

"Warum machst du alles so bunt?" - "Damit noch ein bisschen Farbe da ist, wenn die große Schwarzmalerei losgeht."
Für jemanden mit hinreichender Erfahrung mit Depressionen und Angststörungen ist das so ein prägnantes Bild, die widersprüchliche emotionale Verfassung eines Betroffenen zu beschreiben. Auch die Traumata der Protagonistin, und wie sie auf sie wirken, sind stark und berührend charakterisiert.

Ein wirklich beeindruckendes Romandebut einer sehr vielversprechenden Autorin - ich erwarte gespannt, was da noch kommt!

4 Das war aufwühlend

von (Wiesbaden), am 11.01.2023

Lio ist eine junge Frau, die unfassbar vieles aus ihrer Kindheit bzw. durch das Verhalten ihrer Eltern mit sich herum trägt. Auch ein Vorfall vor einigen Jahren hat ihrem seelischen Zustand stark zugesetzt und so ist sie heute ein Mensch mit vielen Traumata und einem schwierigen Verhältnis zu sich selbst und vor allem dem eigenen Körper.

Max fängt sie auf. Sie findet zu sich und erlebt die Liebe. Doch auch er ist ein komplexer Charakter und so entwickelt sich die Beziehung mehr und mehr in eine toxische Richtung. Zu allem Überfluss wird Lio dann noch ungeplant schwanger und das Desaster ist perfekt.

Diese gut 200 Seiten waren eine sehr aufreibende Lektüre für mich, da Lios schwieriges Verhältnis zu sich selbst mich einfach nur unfassbar traurig gemacht hat. Dazu noch die Disharmonie in ihrer Beziehung, die im Laufe des Romans immer deutlicher wird und die vielen Flashbacks in ihre Kindheit und Jugend, in der ihr viel Unrecht widerfuhr...all das macht den Roman wohl zum absoluten Gegenteil von Wohlfühllektüre. Allerdings hat das Geschriebene eine unglaubliche Wucht und es macht deutlich, wie einfach ein Mensch von seinem Umfeld "kaputt" gemacht werden kann. Ein wirklich guter Roman, der für mich gerne noch 100-150 Seiten mehr hätte haben können. Da vor allem das Ende für mich sehr abrupt und kurz gefasst war.

Seid lieb zueinander, man weiß nie, wieviel nachhaltigen Effekt das eigene Tun auf das Gegenüber haben kann.

5 Desillusionierend

von , am 26.12.2022

„Liebewesen“ ist desillusionierend. Es zeigt den Verlauf einer Beziehung brutal ehrlich, ohne Beschönigungen und schafft dabei eine Verbindung zu mir als Leser und meinen eigenen Erfahrungen und Gedanken aufzubauen.
Selten dachte ich mir im Nachhinein, ist ein Cover so passend für eine Geschichte. Ich war von der Titelabbildung zunächst abgeschreckt, doch das Mädchen in rosa Kleidchen und mit Maschinengewehr ist die perfekte Metapher für dieses Buch. Es enttarnt die rosarote, häufig verklärte Liebe als etwas, dass in der Realität und im Alltag zu einem harten Kampf werden kann.
Mit dem Buch durchleben die Leser alle Phasen einer Beziehung. Die Euphorie, aber auch die Zweifel in der Anfangsphase, die schönen und verrückten Momente, ebenso wie die Streits, die Herausforderungen des Zusammenziehens, die Angst verlassen zu werden, das Gefühl einen Menschen bis ins Detail zu kennen. Vieles kennt man auch als Leser und bekommt es hier auf sehr ehrliche Weise auf gut 200 Seiten destilliert.
Die Botschaft, die dabei bei mir ankommt, ist: jeder hat seine Macken und die Liebe kann und sollte diese nicht ausbessern. Das Buch vermittelt sowohl ein Gefühl der Einsamkeit, dass wir letztendlich doch alleine sind mit unseren Dämonen, Zweifeln und Schmerzen, als auch das Selbstbewusstsein für sich, seine Wünsche und den eigenen Körper einzustehen. Vor allem bei letzterem zeigt das Buch einen sehr weiblichen Blickwinkel auf Selbstbestimmung, der sowohl Verständnis, als auch Mut weckt. So lässt die Geschichte mich abwechselnd deprimiert, verstanden und zuversichtlich fühlen, wühlt mich emotional auf.
Wesentlich dafür, dass die Gefühle ankommen und die Geschichte so authentisch erscheint, ist der Schreibstil. Er ist brutal direkt, aber auch auf eine zynische und sarkastische Weise komisch. Er gibt der Geschichte Leichtigkeit und Bedeutung.
Als ich das Buch zuklappe, sehe ich wieder das Mädchen in rosa Kleid mit Maschinengewehr und denke mir, dass ich ihre Welt verstanden und miterlebt habe. Ich habe das Cover noch eine ganze Weile betrachtet und die Geschichte in mir nachhallen lassen. Es ist ein Buch, das von seinen Lesern verlangt sich selbst Gedanken zu machen, das schmerzlich oft schonungslos ehrlich ist und mit dieser Art sicherlich nicht jeden Lesegeschmack trifft.

5 Ungewöhnlicher Roman

von (Regensburg), am 18.12.2022

Liebewesen von Caroline Schmitt war eine kleine Überraschung für uns. Gekonnt erzählt die Autorin einen Beziehungsroman, einen modernen Familienroman ohne Kitsch, der an einige Stellen schmerzhaft ist, aber nie langweilig oder trivial. Inhaltlich folgen wir der Protagonistin in ihrem Alltag, ihren Erinnerungen. Der Debütroman kann dabei auch sprachlich und stilistisch überzeugen.

Die Überraschung war übrigens das Auseinanderfallen von Cover und Inhalt. Es gibt wirklich gar keinen Zusammenhang, aber das Cover ist einfach ziemlich cool.
Eine klare Leseempfehlung für einen ungewöhnlichen Roman

5 Intensives Leseerlebnis

von , am 17.12.2022

Der Debütroman von Caroline Schmitt ist ein intensives, erfrischendes und berührendes Leseereignis. Das Erzählte und Erlebte ist teilweise sehr bedrückend und ich musste das ein oder andere Mal schlucken. In der Kombination mit einer Prise Humor und sehr genauen, realistischen Beobachtungen ist der Autorin hier eine echte Meisterleistung gelungen. Caroline Schmitt’s Schreibstil war für mich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, ich habe mich aber ganz schnell darin verliebt.

Lio ist eine wirklich tolle und mutige Hauptfigur - die Autorin bringt ihre Ängste, Gefühle und Gedanken auf realistische und berührende Art und Weise zu Papier ohne jemals kitschig zu sein. Neben ihrer komplexen Beziehung zu Max sind auch Lio’s Beziehungen zur ihren Eltern und ihrer besten Freundin Mariam toll beschrieben. Vor allem Letztere, die Freundschaft zwischen Lio und Mariam, ist eines meiner Highlights und hätte meiner Meinung nach gerne noch mehr Raum einnehmen dürfen.

Trauma, sexueller Missbrauch, Intimität und Sexualität, Abtreibung und komplexe menschliche Beziehungen sind alles Themen, die hier auf eine frische, ehrliche und berührende Art und Weise behandelt werden. Dieser Roman wird vielleicht nicht jeden oder jede ansprechen, wer Interesse an den genannten Themen oder einfach guter Literatur hat, findet hier aber eine wirklich mitreißende und moderne Lektüre von einer tollen neuen Autorin.
„Liebewesen“ hat jetzt schon eines der besten Cover und Titel des neuen Jahres und auch inhaltlich ist es ein grandioser Einstieg und einer der ersten Empfehlungen in der neuen Lesesaison.

5 Lio und die Liebe

von (Remscheid), am 16.12.2022

Als Lio Max kennen lernt fühlt sie sich verkorkst und nicht normal. Die Beziehung verläuft mit vielen Höhen und Tiefen, bis eine ungewollte Schwangerschaft schließlich eine Entscheidung erzwingt.
Es ist ein ungeheuer intensives Buch, das Caroline Schmitt hier als Debüt vorlegt. Die zutiefst traurige Kindheit von Lio tritt langsam zu Tage, eine grausame Mutter und ein gleichgültiger Vater prägen ihre jungen Jahre. Nach einer traumatischen Erfahrung, von der sie niemandem erzählen kann, ist ihr der eigene Körper zuwider, jeder Gedanke an Sex stößt sie ab. Ausgerechnet der labile und zu Depressionen neigende Max ist da kein einfacher Partner.
Wortgewaltig und mit erstaunlich viel Humor beschreibt die Autorin die Suche einer jungen Frau nach sich selbst. Ganz aus der Sicht von Lio geschrieben ist diese Achterbahnfahrt der Gefühle zwischen Liebe und Zweifel, Ängsten und Wut, Trauer und glücklichen Momenten.
Jung und modern ist dieser Roman, greift viele Themen auf wie queere Liebe, Missbrauch, Freundschaft und Beziehungsstress.
Der erste Eindruck dieses Romans trügt nicht: das tolle Cover in Kombination mit einer guten Wortschöpfung als Titel trifft hervorragend den Ton und Inhalt des Buches. Ein ungewöhnliches, intensives und bewegendes Buch, das bei mir eine regelrechte Sogwirkung entfaltet hat.

5 ein unheimlich bedrückendes und ermutigendes Buch zugleich

von (Berlin), am 15.12.2022

Der Roman hat mir wirklich wahnsinnig gut gefallen und gehört jetzt schon zu meinen Lieblingsbüchern dieses Jahr. Die Geschichte rund um Lio und Max hat ich wirklich emotional sehr mitgenommen und ich hatte endlich mal wieder das Gefühl, UNBEDINGT wissen zu müssen, wie es weitergeht. Die Autorin hat jegliche Emotionen wahnsinnig gut in ihren angenehmen Schreibstil verpackt und auch die Protagonist*innen sind mit viel Liebe charakterisiert und bieten viel Raum zur Identifikation. Außerdem ist die ganze Thematik rund um das Thema Schwangerschaft natürlich auch unglaublich wichtig und hier literarisch extrem gut umgesetzt. Nebenbei schafft es die Autorin aber auch, noch ganz viele andere Themen unterzubringen, wie psychische Probleme, Missbrauch und Trauer ohne, dass es irgendwie gewollt oder zu viel wirkt.

Das Ende tat mir zwar wirklich weh (nicht aufgrund Lios Entscheidung! sonder der Beziehung zu Max), hätte aber trotzdem nicht logischer und besser sein können. Aus dem Roman und Lios und Max Situation kann man aber auch echt viel mitnehmen, zum Beispiel, wie wichtig gute Kommunikation ist :(

Mein einziger Kritikpunkt, wenn überhaut wäre, dass mir die Freundschaftsbeziehung zwischen Mio und Mariam etwas zu kurz kam und ich mir da einfach mehr Tiefe und Raum gewünscht hätte.
Alles in allem aber einfach ein großartiger Roman, der sich unbedingt zu Lesen lohnt !

3 Lebensbürde

von , am 10.12.2022

Dieser Roman beinhaltet ein trauriges Thema: Lio hat Schwierigkeiten sich ihrem Freund Max wirklich zu öffnen, da sie einige traumatische Kindheitserfahrungen mit sich herumschleppt. Aber auch Max hat seine Probleme, so dass sich die beiden nicht immer gegenseitig gut tun. Der Leser taucht immer tiefer in die Beziehungen der Protagonisten ein und kommt ihnen oft sogar viel zu nahe.

Das Thema der Intimität ließe sich auch gern weniger öffentlich gestalten. Viele Details hätte man hier auch weglassen können oder es bei Andeutungen belassen können. Der Schreibstil ist manchmal etwas sperrig. Insgesamt hat mir das Buch nicht so gut gefallen, auch wenn es einen realistischen Einblick in die Seele der Protagonistin gibt, die verzweifelt versucht, mit dem Leben und der Liebe klarzukommen. Auch ein Buch über Freundschaft.
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