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Die kleine Bucht in Kroatien (eBook)

Spiegel-Bestseller
Mit der SPIEGEL-Bestsellerautorin an die romantische Adria-Küste

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
448 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-01647-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die kleine Bucht in Kroatien -  Julie Caplin
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Sommer, Sonne, Sehnsuchtslektüre - Julie Caplins Bücher machen einfach glücklich. Als Maddie über ihre gute Freundin Nina das Angebot erhält, im Sommer ein paar Wochen an der Adria zu arbeiten, denkt sie nicht lange nach. Kurzerhand packt sie die Koffer und tauscht das verregnete Birmingham gegen die Sommersonne Kroatiens ein. Auf einem kleinen Boot soll sie für das leibliche Wohl der Gäste sorgen. Doch das Schiff entpuppt sich als Luxusyacht und die Urlauber als reichlich versnobt. Zum Glück ist auch Ninas Bruder an Bord - Nick verhält sich Maddie gegenüber allerdings nicht besonders höflich. Er scheint ihre Verbindung am liebsten verheimlichen zu wollen. Erst als die beiden in einer malerischen Bucht unerwartet Zeit zu zweit verbringen, entdecken Maddie und Nick, dass sie mehr gemeinsam haben, als sie ahnen ... Ein neuer Band der «Romantic Escapes»-Reihe von Spiegel-Bestsellerautorin Julie Caplin: ein traumhaftes Adria-Setting, eine turbulente Liebesgeschichte und viele Seiten zum Wegträumen.

Julie Caplin lebt im Südosten Englands, liebt Reisen und gutes Essen. Als PR-Agentin hat sie in zahlreichen Großstädten auf der ganzen Welt gelebt und gearbeitet. Mittlerweile widmet sie sich komplett dem Schreiben. Mit ihrer Romantic-Escapes-Reihe landet sie regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Die Romane sind auch unabhängig voneinander ein großes Lesevergnügen.

Julie Caplin lebt im Südosten Englands, liebt Reisen und gutes Essen. Als PR-Agentin hat sie in zahlreichen Großstädten auf der ganzen Welt gelebt und gearbeitet. Mittlerweile widmet sie sich komplett dem Schreiben. Mit ihrer Romantic-Escapes-Reihe landet sie regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Die Romane sind auch unabhängig voneinander ein großes Lesevergnügen. Christiane Steen ist Programmleiterin und Übersetzerin. Sie lebt in Hamburg.

Kapitel 1


Northumberland

Nick kuschelte sich tiefer in den Kragen seines Mantels, dankbar für den dicken Tweedstoff. Das Material schützte ihn vor dem steifen Nordwind, der um den Ausläufer der zerklüfteten Hügellandschaft pfiff. Beim Anblick der beiden weiblichen Models, die in der Kälte zitterten, verzog er seine Lippen zu einem mitfühlenden Lächeln.

Heute trugen sie bunte Wollponchos – im Pucci-Stil, wie man ihm erklärt hatte, was auch immer das hieß. Seiner Meinung nach sahen sie aus, als wären auf ihnen mehrere Farbtöpfe explodiert, aber er war ja kein Modeexperte. Zu den Outfits gehörten schicke schottische Wollmützen, die sie schief auf den Köpfen trugen, dazu gestreifte Wollschals, die man ihnen mehrfach um die eleganten schlanken Hälse gewickelt hatte und die in der Brise wehten wie tibetische Gebetsfahnen. Die frierenden Mädchen, die darauf warteten, dass der Fotograf die nächste Aufnahme vorbereitete, schienen hier genauso fehl am Platz zu sein wie zwei tropische Vögel.

Normalerweise hatte Nick das karge Moor morgens um halb acht für sich allein. Und hätten seine Schwägerinnen beim gestrigen Abendessen Dan und Jonathon nicht mit diesen bohrenden Blicken getadelt, dann wären heute hier oben mit Nicks Zwillingsbrüdern sogar noch mehr Menschen anwesend.

«Tara, stell dich da auf den Felsen in die Sonne!», wies der Fotograf eines der Models ruppig an. Sein Gesichtsausdruck lag hinter dunklen buschigen Augenbrauen und einem schwarz glänzenden Bart biblischen Ausmaßes verborgen – ein starker Kontrast zu seinem kahlen Kopf.

Das musste Nick diesem Model lassen: Sobald sich die Frau namens Tara vor die unerbittliche Linse stellte, hörte sie auf zu zittern und nahm eine professionelle Haltung ein, als würde ihr die eisige Kälte überhaupt nichts ausmachen. Mit schmalem Gesicht schaute sie leidenschaftslos über das Tal und schien das sich vor ihr ausbreitende sattgrüne Gras, das die Konturen des Hügels weich zeichnete, gar nicht wahrzunehmen, ebenso wenig wie die Sonne, die auf dem fernen Meer an der fünf Meilen entfernten Mündung des Tals glitzerte. Etwas zog sich bei ihrem Anblick in Nicks Innerem zusammen – wie sie dort auf dem Felsvorsprung stand, ein Knie gebeugt … sie wirkte zart, zerbrechlich, fast feenhaft, mit makellosem Teint und goldener Haarmähne, die von rotgoldenen Strähnen durchzogen war – wie Goldfäden, die in der Frühlingssonne schimmerten. Es fehlte nicht viel, und sie würde in ein anderes Reich entschwinden.

Nick lachte leise auf. Was für eine seltsame Vorstellung. Er schalt sich dafür, dieses Verlangen und den Wunsch, sie vor der Kälte zu beschützen, in sich zugelassen zu haben. Im Vergleich zu ihr kam er sich wie ein stabiles Zugpferd vor, das seinem Arbeitsalltag stoisch nachging, während sie zart und unerreichbar, so fern wie die Sterne, schien. Sie entstammte einer anderen Welt. Einer Welt, die eine Million Meilen von dieser abgelegenen Farm und der Dorfgemeinschaft entfernt war, in der er jeden kannte und jeder ihn, und das seit seiner Geburt. Sein Zuhause. Das war es immer gewesen und würde es immer sein. Er verzog den Mund. Was sollte er auch woanders? Das hier war alles, was er je gekannt hatte und wohl auch je kennenlernen würde.

«Nick, können Sie eins der Schafe in den Vordergrund bringen?», rief ihm der Assistent des Fotografen im Befehlston zu und wedelte mit dem Finger in Richtung der Stelle, wo das Tier gewünscht wurde.

«Klar.» Nick pfiff nach seinem Border Collie Rex, ohne sich die Mühe zu machen, den Mann zu korrigieren. Er hatte es gestern schon mehrmals zu erklären versucht, aber offenbar war niemand an dem Unterschied zwischen einem Schaf – eigentlich Mutterschaf – und einem Lamm interessiert. Ihnen ging es nur darum, diese niedlichen, sechs Wochen alten Tiere – Lämmer – mit im Bild zu haben. Die waren natürlich fotogener als die zotteligen Schafe mit ihrer erdverkrusteten, verfilzten Wolle, die bald geschoren werden musste.

Seit die Firma British Wool ihn gefragt hatte, ob sie ihren Prospekt auf den Hadley-Ländereien fotografieren dürfte, natürlich gegen Bezahlung, waren seine Tage … nun, abwechslungsreich geworden. Wer hätte gedacht, dass ein paar Fotos so viel Aufwand bedeuten konnten? Vor zwei Tagen hatten zwei Lastwagen stangenweise Bekleidung und massenweise Fotografieausrüstung angekarrt, als sollte die gesamte Bevölkerung von Bowden Rigg abgelichtet werden. Danach fuhren drei Taxis eine Entourage aus vier Models, zwei Stylisten, zwei Garderobieren, dem Fotografen, seinem Assistenten, einer Kreativdirektorin, einer persönlichen Assistentin und zwei der Auftraggeber von British Wool vom Bahnhof Carlisle herüber.

Rex kreiste eines der Lämmer ein, bis es mähte und ins Bild sprang, was dem Model ein Lächeln entlockte. «Oh, ist das nicht süß?»

«Es wäre noch verdammt süßer, wenn es jetzt mal still stehen könnte», knurrte der Fotograf und spähte durch die Linse.

Auf einen kurzen Pfiff und ein paar leise Kommandos trieb Rex das unruhige Lamm an seinen Platz. Nick beobachtete beeindruckt, wie Tara ihren Kopf in die eine, dann in die andere Richtung neigte und ihren Körper drehte, um die Kleidungsstücke bestmöglich zu präsentieren. Zu seiner Überraschung wandte sie ihre schläfrigen Mandelaugen auf einmal in seine Richtung und schaute ihn mit sinnlichem Lächeln an.

«Ja, Tara. Genau dieser Blick. Wunderbar. Genau so. Leg den Kopf nach rechts und schau Nick weiter an. Ja, genau so. Du willst ihn unbedingt. Ich liebe es!»

Ein verruchtes Funkeln leuchtete in den Augen des Models auf, und Nick spürte, wie er bis zu den Haarwurzeln errötete und die Hitze in seinem Körper aufwallte. Er schluckte und widerstand dem Drang, den Kopf einzuziehen. Stattdessen begegnete er ihrem leicht spöttischen Blick mit gehobener Augenbraue und seinem eigenen feurigen Blick. Nick Hadley hatte zur Verzweiflung seiner Mutter zwar noch nicht die richtige Frau gefunden, aber das hieß nicht, dass er wie ein Mönch lebte und keinen Spaß hatte.

Tara grinste zurück und stemmte dann nach den Anweisungen des Fotografen die Hände in die Hüften, warf den Kopf zurück – wieder mit diesem fernen, unnahbaren Blick. Nick fühlte sich plötzlich wie das fünfte Rad am Wagen, eigentlich hatte er massenhaft Dinge zu tun und sollte nicht hier herumstehen wie …

«Okay, Tara, mach kurz Pause!», rief der Fotograf dem Model zu.

Als Nick das Lamm zurück zur Herde führen wollte, trat Tara an den Rand des Felsens. «Fang mich!», rief sie und sprang.

Überrascht machte Nick einen Schritt nach vorn und fing sie, den zierlichen Schmetterling, in seinen Armen auf. Sie wog praktisch nichts, und als sie vor Begeisterung jubelte, als hätte er etwas ganz Besonderes vollbracht, fühlte er sich idiotischerweise tatsächlich wie ein Superheld. Vorsichtig stellte er sie auf dem Boden ab und befreite sich von ihrem Poncho und Schal.

«Sicher gelandet.» Er lächelte sie an.

«Ein richtiger Mann», hauchte sie, und er musste fast über diese absurde Bemerkung lachen, aber der wissende, anzügliche Blick in ihren Augen ließ ihn stocken.

«Zumindest, als ich das letzte Mal nachgeschaut habe», sagte er selbstsicher. Jetzt war es an ihr, rot zu werden. «Du wohnst im Dorf, im Gasthaus George, richtig?»

Sie nickte. «Ist ziemlich schlicht, aber ich habe schon schlimmer gewohnt.»

«Abendessen?», fragte Nick.

«Ist das eine Frage oder eine Feststellung?», antwortete Tara mit schüchternem Blick, doch um ihren Mund spielte ein Lächeln.

«Im Gutshaus gibt es ein vorzügliches Restaurant. Ich könnte dich um halb acht abholen.»

«Sagen wir acht, dann haben wir eine Verabredung», antwortete Tara. Es klang, als sei sie es gewohnt, ihren Willen durchzusetzen.

 

Verdammt, es war schon nach sechs Uhr. Heute hatte er für seine Arbeit länger gebraucht als geplant. Leider konnte man die Aufgaben auf der Farm nicht aufschieben, auch die nicht, die er wegen des Fotoshootings hintanstellen musste.

In der Küche des Farmhauses empfing ihn der Duft von Würstchen und Yorkshire Pudding aus dem Aga-Ofen und das vertraute Geräusch von Reden und Lachen wie eine familiäre Umarmung. Gail, die Frau seines älteren Bruders Dan, deckte den großen Kieferntisch in der Mitte des Raums. Sie sah auf und schenkte Nick ein warmes Lächeln. Er mochte seine Schwägerinnen, auch wenn er immer noch nicht begriff, wie die Zwillinge Dan und Jonathon die beiden davon überzeugt hatten, dass sie gute Ehemänner abgeben würden. Aber er war ja auch mit ihnen aufgewachsen, die beiden Frauen nicht.

«Hey, Nick», rief Dan von der Kommode herüber, wo er sich gerade durch verschiedene Netz- und Aufladekabel wühlte. Er kümmerte sich neuerdings um den Social-Media-Auftritt der Farm. «Langer Tag.»

Er nickte.

Mit dreiunddreißig aß er genau wie der Rest der Familie immer in der Küche seiner Eltern – zum Teil aus purer Faulheit, aber auch weil dieser warme, geschäftige Raum schon so lange zu seinem Leben gehörte. Doch sosehr er seine Familie liebte, war er auch dankbar für sein eigenes kleines Cottage am Rand der Farm, die ihm als Junggesellen die nötige Privatsphäre bot, besonders da seine Mutter so sehr darauf bedacht war, dass er endlich unter die Haube kam.

«Hey, Mum!», wandte er sich an sie. «Entschuldige, aber ich bin eben erst mit der Arbeit fertig geworden, und heute Abend gehe ich aus.»

«Wunderbar», sagte Jonathon mit Blick auf den...

Erscheint lt. Verlag 14.2.2023
Reihe/Serie Romantic Escapes
Übersetzer Christiane Steen
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adria • Bestseller 2023 • Booktok • Essen • Geschenk für Freundin • hygge • Idylle • Insel • Kochen • Kroatien • Kroatien Literatur • Kroatien Roman • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Meer • Mittelmeer • Reise • Rezepte • Roman für Frauen • Romantic Comedy • Romantic Escapes • Romantische Komödie • Segeln • Segelturn • Sommer • Sommerbuch • spiegel bestseller • Spiegel Bestseller 2022 • Spiegel Bestsellerliste aktuell • Strand • The Secret Cove in Croatia deutsch • TikTok • Urlaub • Urlaubsroman • Wohlfühlroman • Yacht
ISBN-10 3-644-01647-X / 364401647X
ISBN-13 978-3-644-01647-7 / 9783644016477
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