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City of Dreams (eBook)

Spiegel-Bestseller
Thriller | Das zweite Buch der Saga von Spiegel Bestseller Autor Don Winslow

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
400 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-7499-0541-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

City of Dreams -  Don Winslow
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Die Odyssee geht weiter: Band 2 der furiosen Trilogie von SPIEGEL-Bestsellerautor Don Winslow

Nach dem tragischen Tod seiner Frau hat sich Danny Ryan mit seinem Sohn in Kalifornien niedergelassen. Seit dem Umzug ist er einflussreicher denn je. Als ein Film über den Bandenkrieg in Neuengland gedreht werden soll, macht Danny sich auf den Weg nach Hollywood, um die Produzenten in die Schranken zu weisen. Am Filmset begegnet er Diane Carson, die seine verstorbene Frau spielt. Er fühlt sich sofort zu ihr hingezogen. Doch es dauert nicht lange, da findet er heraus, dass sie ein Verbrechen aus ihrer Vergangenheit vertuscht. Während Danny versucht ihr zu helfen, ruft er neue Feinde auf den Plan, die nicht wollen, dass er sich in ihre Westküstenaktivitäten einmischt. Und schon bald steht ein weiterer Krieg bevor ...

»Der beste Thrillerautor unserer Tage.« WELT am Sonntag



Don Winslow ist Autor von zweiundzwanzig preisgekrönten internationalen Bestsellern, darunter der New York Times-Bestseller »Corruption«, der internationale Nr.-1-Bestseller »Das Kartell« sowie »Tage der Toten«, »Zeit des Zorns« und »Frankie Machine«. »Zeit des Zorns« wurde von dem dreifachen Oscar-Preisträger Oliver Stone verfilmt. »Tage der Toten«, »Das Kartell« und »Jahre des Jägers« wurden an den TV-Sender FX verkauft, der die Ausstrahlung als wöchentliche Serie plant. Die Filmrechte von »City on Fire« sicherten sich Sony und 3000 Pictures. Winslow, ein ehemaliger Privatdetektiv, Antiterrorausbilder und Prozesssachverständiger, lebt in Kalifornien und Rhode Island.

EINS


Kurz nach Morgengrauen brechen sie auf.

Ein kalter Wind aus Nordost – gibt es überhaupt andere, fragt sich Danny – weht vom Ozean herein, als wollte er ihnen einen Arschtritt verpassen. Ihm und seiner Familie, oder besser gesagt, dem kläglichen Rest davon. Seine Crew sitzt in den Autos dahinter, mit viel Abstand dazwischen, es soll nicht nach einem Flüchtlingstreck aussehen, auch wenn’s einer ist.

Dannys Vater Marty singt:

»Farewell to Prince’s landing stage,

River Mersey fare thee well

I am bound for California …«

Danny Ryan weiß nicht, wohin sie fahren, nur dass sie schleunigst aus Rhode Island verschwinden müssen.

»It’s not the leaving of Liverpool that grieves me …«

Dabei verlassen sie nicht Liverpool, sondern das verfluchte Providence. Müssen eine möglichst große Entfernung zwischen sich und die Morettis, die Cops aus der Stadt, die State Trooper und die Feds legen … eigentlich so ziemlich alle.

So ist das, wenn man einen Krieg verliert.

Aber Danny kann nicht trauern.

Seine Frau Terri ist erst vor wenigen Stunden gestorben – der Krebs hat sie dahingerafft, wie ein langsam aufziehender, aber unaufhaltsamer Sturm –, doch Danny hat keine Zeit für seinen Kummer, sein zweijähriger Sohn schläft auf dem Rücksitz.

»… but, my darling when I think of thee …«

Es wird eine Messe geben, denkt Danny, eine Beerdigung und eine Trauerfeier, aber ich werde nicht dabei sein. Wenn mich die Cops oder die Feds dort nicht erwischen, dann tun es die Morettis, und Ian wird als Waisenkind aufwachsen.

Der Junge schläft weiter, während sein Großvater singt. Wer weiß, denkt Danny, vielleicht funktioniert der alte irische Song ja auch als Schlaflied.

Danny hofft, dass Ian nicht so bald aufwacht.

Wie soll ich ihm sagen, dass er seine Mommy nie mehr wiedersehen wird, dass sie »beim lieben Gott« ist?

Wenn man dran glaubt.

Danny weiß nicht, ob er es noch tut.

Wenn es einen Gott gibt, denkt er, dann ist er ein grausames, rachsüchtiges Arschloch, das meine Frau und meinen kleinen Jungen für meine Taten büßen lässt. Ich dachte, Jesus ist für meine Sünden gestorben, jedenfalls haben das die Nonnen behauptet.

Vielleicht hab ich meinen Kredit bei Jesus ja schon verspielt.

Du hast geraubt, denkt Danny, hast Menschen verprügelt. Drei Männer hast du getötet. Den letzten erst vor ungefähr einer Stunde an einem eisigen Strand tot liegen lassen. Allerdings hat er vorher versucht, dich zu erschießen. Ja, rede dir das nur ein. Tot ist er so oder so. Und du hast ihn ermordet. Du hast für eine Menge geradezustehen.

Du bist ein Drogendealer, wolltest zehn Kilo Heroin auf die Straße bringen.

Danny wünscht, er hätte von Anfang an die Finger davon gelassen.

Du hast es doch gewusst, denkt er jetzt beim Fahren. Kannst dich rausreden, so viel du willst. Du hast es getan, um zu überleben, für deinen Sohn, für ein besseres Leben, und irgendwie wolltest du’s später wiedergutmachen – aber die Wahrheit ist, du hast es getan.

Danny wusste, dass es verdammt noch mal falsch war, dass er Leid und Elend in eine Welt brachte, in der es von beidem schon viel zu viel gab. Und das auch noch, während seine Frau im Sterben lag, im Arm einen Schlauch, durch den die gleiche scheiß Droge lief.

Wenn er damit Geld verdient hätte, würde Blut dran kleben.

Kurz bevor er den korrupten Cop erschoss, hatte Danny Ryan Heroin im Wert von zwei Millionen Dollar ins Meer geworfen.

Angefangen hat der Krieg wegen einer Frau.

Jedenfalls wird die Geschichte meistens so erzählt: Pam war schuld.

Danny war dabei an dem Tag, als sie wie eine Göttin dem Wasser entstieg und zum Strand kam. Damals wusste niemand, dass diese weiße amerikanische Eisprinzessin Paulie Morettis Freundin war und er sie wirklich liebte.

Sollte Liam Murphy es geahnt haben, dann war’s ihm egal.

Liam interessierte sich sowieso ausschließlich für sich selbst. Pam war eine schöne Frau und er ein schöner Mann, also gehörten sie zusammen. Er nahm sie sich wie eine Trophäe, wie eine Auszeichnung einfach dafür, dass er Liam war.

Und Pam?

Danny hat nie verstanden, was sie an Liam fand, oder warum sie so lange bei ihm blieb. Er hat sie immer gemocht; sie war klug und witzig, und anscheinend waren ihr andere Menschen nicht vollkommen egal.

Paulie kam nicht drüber weg, Pam zu verlieren und von einem irischen Weiberhelden die Frau ausgespannt zu bekommen.

Aber die Iren und die Italiener waren befreundet. Verbündete seit Generationen.

Dannys Vater Marty – der jetzt zum Glück eingedöst ist und laut schnarcht, statt zu singen – hat maßgeblich dazu beigetragen. Den Iren gehörten die Docks, den Italienern das Glücksspiel, und die Gewerkschaften teilten sie sich. Gemeinsam gaben sie in New England den Ton an. Als Liam sich an Pam ranmachte, feierten sie gerade alle zusammen eine Strandparty.

Vierzig Jahre Freundschaft in einer einzigen Nacht zerstört.

Die Italiener prügelten Liam halb tot.

Pam besuchte ihn im Krankenhaus, und als er entlassen wurde, waren sie schon ein Paar.

Von da an herrschte Krieg.

Klar, die meisten schieben alles auf Pam, denkt Danny, dabei war Peter Moretti schon seit Jahren scharf auf die Docks, und die Demütigung seines Bruders diente ihm nur als Vorwand.

Spielt jetzt keine Rolle mehr, denkt Danny.

Egal, wer angefangen hat, der Krieg ist vorbei.

Und wir haben ihn verloren.

Die Verluste gehen weit über die Docks und die Gewerkschaften hinaus.

Menschen haben ihr Leben verloren.

Danny ist kein Murphy, er hat nur eingeheiratet in die Familie, die die irische Mafia anführt. Früher gehörte er eigentlich eher zum Fußvolk. John Murphy und seine beiden Söhne Pat und Liam leiteten die Geschäfte.

Aber jetzt sitzt John in einem Bundesgefängnis und wartet darauf, wegen Heroinhandels vor Gericht gestellt zu werden, anschließend wird er wahrscheinlich lebenslänglich hinter Gitter wandern.

Liam ist tot, erschossen von dem Cop, den Danny eben getötet hat.

Und Pat, Dannys bester Freund – sein Schwager, aber eigentlich eher so was wie ein Bruder –, wurde auch ermordet. Von einem Wagen überfahren, mehrere Straßen mitgeschleift und bis zur Unkenntlichkeit zerschunden.

Danny hat es das Herz gebrochen.

Und Terri …

Der Krieg war’s nicht, der sie ihr Leben gekostet hat, denkt Danny. Jedenfalls nicht direkt, auch wenn sie den Krebs nach dem Mord an Pat bekam, ihrem geliebten Bruder, und Danny sich manchmal fragt, ob das der Grund war. Als wäre die Trauer aus ihrem Herzen in ihre Brust gewuchert.

Oh Gott, Danny hat sie geliebt.

In einer Welt, in der die meisten Männer wild herumvögeln, Geliebte oder gumars haben, war Danny nie fremdgegangen. Er war so treu wie ein Golden Retriever, und Terri zog ihn damit auf, obwohl sie Treue von ihm erwartete.

Danny und sie lagen zusammen am Strand, an dem Tag, an dem Pam aufgetaucht und aus dem Wasser gestiegen ist, ihre salzige Haut glänzte in der Sonne. Terri bekam mit, dass Danny die fremde Frau anstierte, und rammte ihm ihren spitzen Ellbogen in die Seite, danach gingen sie zusammen in ihr Ferienhäuschen und liebten sich leidenschaftlich.

Der Sex – mit dem sie vor der Hochzeit lange gewartet hatten, weil sie katholische Iren waren und Terri Pats Schwester – war immer gut. Danny hatte gar nicht das Bedürfnis, sich nach anderen umzusehen, auch nicht, als Terri krank wurde.

Erst recht nicht, als Terri krank wurde.

Bevor sie vollgepumpt mit Morphium ins Koma fiel, waren ihre letzten Worte an ihn:

»Kümmer dich um unseren Sohn.«

»Mach ich.«

»Versprich es mir.«

»Ich verspreche es«, sagte er. »Ich schwör’s.«

Als sie auf der Route 95 durch New Haven fahren, fällt Danny auf, dass die Gebäude mit riesigen Kränzen geschmückt sind. In den Schaufenstern der Geschäfte blinken rote und grüne Lichter. Ein riesiger Weihnachtsbaum ragt vor einem Bürogebäude auf.

Weihnachten, denkt Danny.

Verdammt fröhliche Weihnachten.

Das hatte er ganz vergessen, hatte Liams blöden Heroinwitz verdrängt, von wegen weiße Weihnacht. In einer Woche ist es so weit, denkt Danny. Was zum Teufel spielt das für eine Rolle? Ian ist noch zu jung, um es zu kapieren oder sich was draus zu machen. Vielleicht nächstes Jahr … falls es eins für uns gibt.

Also tu’s jetzt, denkt er.

Hat keinen Sinn, es vor sich herzuschieben, später wird’s nicht besser.

Er verlässt den Highway bei Bridgeport, folgt einer Straße nach Osten bis ans Meer. Oder jedenfalls zum Long Island Sound. Dort fährt er auf einen Parkplatz an einem kleinen Strand.

Innerhalb weniger Minuten biegen die anderen hinter ihm ein.

Danny steigt aus dem Wagen. Er stellt den Kragen seiner dicken Seefahrerjacke auf, die kalte Winterluft tut gut.

Jimmy Mac kurbelt die Scheibe runter. Sie sind seit dem verfluchten Kindergarten Freunde. Jimmy wird mit jedem Jahr dicker, hat inzwischen einen Bauch wie ein Wäschesack, aber er ist der beste Fluchtwagenfahrer der gesamten Branche. Er fragt: »Was ist los? Wieso bist du abgefahren?«

...

Erscheint lt. Verlag 23.5.2023
Reihe/Serie Die City on Fire-Saga
Übersetzer Conny Lösch
Sprache deutsch
Original-Titel City of Dreams
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Aeneis • Bandenkriege • bücher krimi • Corruption • Das Kartell • Don Winslow • don winslow bücher • Drogen • Epos • Familensaga • Familie • Gang • Gangster • Gangster Squad • griechische Sagen • Ilias • Jahre des Jägers • John Grisham • Kartell • Korruption • Kriminalroman • Kriminalthriller • Krimi Thriller • Mafia • mafia crime • Mafiaroman • Mord • Polizei • Rache • Rhode Island • Saga • Thriller • Trilogie • Verrat • Virgil • weltbewegend
ISBN-10 3-7499-0541-X / 374990541X
ISBN-13 978-3-7499-0541-6 / 9783749905416
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