KREUZZUG: DER ANSCHLAG (eBook)
340 Seiten
Luzifer Verlag
978-3-95835-698-6 (ISBN)
Tom Abrahams konnte als US-amerikanischer Autor sowohl traditionell über Verlage als auch als Self-Publisher bereits große Erfolge feiern. Er schreibt postapokalyptische Thriller, Abenteuerromane und Politikthriller. Seine als Self-Publisher herausgebrachte Serie HOME - in Deutschland exklusiv als TRAVELER-Reihe im Luzifer-Verlag erschienen - hielt sich über Monate hinweg auf den Bestseller-Listen von Amazon. Tom lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern am Rande von Houston und schreibt derzeit an seiner THE SPACE MAN-Reihe.
Tom Abrahams konnte als US-amerikanischer Autor sowohl traditionell über Verlage als auch als Self-Publisher bereits große Erfolge feiern. Er schreibt postapokalyptische Thriller, Abenteuerromane und Politikthriller. Seine als Self-Publisher herausgebrachte Serie HOME - in Deutschland exklusiv als TRAVELER-Reihe im Luzifer-Verlag erschienen - hielt sich über Monate hinweg auf den Bestseller-Listen von Amazon. Tom lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern am Rande von Houston und schreibt derzeit an seiner THE SPACE MAN-Reihe.
Kapitel 1
Tag der Detonation
90 Meilen vor der Küste von Alabama
Golf von Mexiko
John Beck stand am Rand des Monsters und sah auf den aufgewühlten Golf hinaus. Der graue Himmel verschmolz mit dem kriegsschifffarbenen Ozean, sodass die Linie des Horizonts unmöglich zu erkennen war. Nicht weit von ihm ging ein Regenvorhang nieder. Es streckte sich weit aus und beeinträchtigte seinen Blick auf die Küste, die sich etwa neunzig Meilen entfernt in den Golf schob. Der Vorhang breitete sich aus, als er sich näherte, also ob unsichtbare Hände ihn auf beiden Seiten auseinanderziehen würden. Die Vorhersage stimmte. Dies war der Anfang eines üblen Wetterzyklus.
Und das war nicht das Schlimmste.
Wegen des Sturms wurde seine Heimreise wahrscheinlich abgesagt. Der Transporthubschrauber, der die Belegschaft von der Ölbohrinsel abholte und zurückbrachte, würde bei diesem Wetter nicht fliegen. Aus seinen drei Wochen vor der Küste würden mindestens drei Wochen und ein Tag werden. Oder auch zwei.
Was immer es auch sein würde, es war zu lang. Beck kniff die Augen gegen den Wind zusammen und leckte sich Salz von den Lippen. Er bemühte sich, in dem trüben Licht ihr Bild zu sehen. Millie. Sein Mädchen. Sie war fast sechzehn und Becks Ebenbild. Sie hatte Becks nachdenkliche Augen, sein feuriges Temperament und seinen Kampfgeist.
Er lächelte, als die ersten schweren Regentropfen auf seinen Helm trommelten, und er an sie dachte. Er sah sie, wie sie mit einer Steinschleuder auf eine Tanne schoss, oder, noch besser, einem Jungen, der zu frech wurde, gegen das Schienbein trat.
Millie war der Grund, warum er immer noch auf der Ölbohrinsel arbeitete. Sie wollte zum College gehen. Im Gegensatz zu ihm hatte sie das Potenzial für einen Bürojob, bei dem sie sich nicht die Hände schmutzig machen musste. Eines Tages würde sie gutes Geld verdienen. Das Mädchen war brillant. Und die Art, wie sie ihn ansah, wie sie ihn stolz machte, war besser als alles auf der Welt. Wirklich alles. Das war die Arbeit hier wert. Wenn nur ihre Mutter ihn immer noch so lieben würde, wie es Millie tat.
Beck war ganz in Gedanken versunken gewesen und hatte das beständige Rattern und Knarren der Tiefwasser-Bohrinsel so ausgeblendet, dass er zusammenzuckte, als sich eine schwere Hand auf seine Schulter legte. Seine Muskeln spannten sich an. Aus einem Reflex ballte er die Hände zu Fäusten, drehte sich um und sah seinen Zimmergenossen, Gabe Vazquez.
»Himmel, Gabe. Willst du, dass ich einen Herzanfall bekomme?«
Gabe rückte seinen Schutzhelm zurecht. »Tut mir leid, Bruder. Ich wollte dich nicht erschrecken. Aber ich wollte dich wissen lassen, dass der Hubschrauber heute nicht kommt. Das Wetter ist zu rau. Wir stecken hier für mindestens weitere vierundzwanzig Stunden fest.«
Beck runzelte die Stirn. Enttäuschung breitete sich in ihm aus. Er schüttelte den Kopf. »Das habe ich mir schon gedacht. Aber ich hatte noch Hoffnung. Es war ein langer Turnus.«
Gabe zeigte in die entgegengesetzte Richtung des Helikopterlandeplatzes, zu den Wohnquartieren. Er machte einen Schritt in diese Richtung. »Warum kommst du nicht rein, Bruder? Der Wind hier ist höllisch. Es wird Starkregen geben. Und da wir gerade von Herzanfällen reden, das Mittagessen ist fertig. Es gibt Käse-Makkaroni mit Maisbrot.«
Beck wandte sich wieder gen Norden. Ein heftiger Windstoß traf ihn. Er schmeckte Salzwasser auf seiner Zunge und wischte sich die Feuchtigkeit aus den Augen. Es war ein stechend kalter Wind. Ein Teil von ihm hoffte, den Hubschrauber hinter dem Regenvorhang auftauchen zu sehen, trotz aller Gegenbeweise. Als nichts passierte, drehte er sich wieder zu Gabe um.
»Käse-Makkaroni klingt gut«, sagte er. »Mir wäre Brunswick-Eintopf lieber, aber im Augenblick ist mir jegliche Hausmannskost recht.«
Gabe schob die Tür auf und hielt sie für Beck offen, bis er über die Schwelle getreten war. Die Tür schloss sich hinter ihnen, und das Rauschen des ständigen Golf-Windes wurde durch die allgegenwärtige Vibration der Bohrinsel ersetzt.
»Hey«, sagte Gabe. »Die gute Nachricht ist, dass uns Überstunden angerechnet werden. Die werde ich brauchen, wenn ich eine Frau finde, die mich ertragen kann.«
»Warte ab, bis du und diese tolerante Frau Kinder habt. Dann wird das Leben wirklich teuer. Dann brauchst du Überstunden, willst sie aber nicht machen. Dir ist die Zeit dann lieber als das Geld.«
»Da wir gerade von Kindern sprechen, wie geht es Millie? Bricht sie immer noch alle Herzen?«
»Jeden Tag. Ich soll nach Tuscaloosa fahren und sie bei ihrer Mutter abholen, wenn ich zurückkomme. Das muss ich wohl absagen. Oder zumindest verschieben. Ich rufe sie nach dem Mittagessen an.«
»Es ist eine Schande, dass Debbie sie nach Tuscaloosa mitgenommen hat. Das ist ein gutes Stück von Mobile entfernt. Hast du daran gedacht, umzuziehen?«
»Nein«, sagte Beck. »Ich bin lieber an der Küste, wenn die Firma mich braucht. Ich übernehme zusätzliche Arbeit, wenn ich kann. Wenn ich da oben wäre, würde es schwieriger sein.«
»Ergibt Sinn«, sagte Gabe. »Es ist aber trotzdem schade.«
Beck polterte die Metalltreppe hinunter, seine Stiefelsohlen fanden auf den erhöhten Profilen Halt. Ihre Stimmen hallten wider, als sie über Familie und Kosten sprachen. Drei Treppen später erreichten sie die Etage, auf der sich die Küche, der Fitnessraum und das Fernsehzimmer befanden.
Der Geruch nach zu lange gekochter Pasta erfüllte den Raum, genau wie Stimmengewirr, das von den festen Oberflächen widerhallte. Andere ertränkten ihre Sorgen bereits in der kohlenhydratreichen Mahlzeit, nach der man dringend ein Schläfchen brauchte.
Beck wartete, bis Gabe an ihm vorbeigegangen war, dann traten beide in die Kantine. Sie war wie eine Cafeteria eingerichtet, mit einem Tresen an einer Seite des großen Raumes. Den Rest des Platzes beanspruchten lange Tische mit Bänken davor.
Ein Mann mit dem Spitznamen Goose, den er wegen seines langen Halses bekommen hatte, setzte ein Glas mit süßem Tee ab und schob sein Kinn Richtung Beck vor. Er leckte sich über die Lippen, bevor er sprach. Nichtsdestotrotz trieften seine Worte vor Sarkasmus, was offensichtlich beabsichtigt war. »Hey, JB. Hast du das mit dem Hubschrauber gehört? Wir stecken hier fest, Mann. Heute kommen wir nirgendwo mehr hin. Da musst du die Verabredung mit deiner Tochter wohl absagen. Zu schade, Mann.«
Beck mochte es nicht, mit ‚Mann‘ angesprochen zu werden, und er mochte Goose nicht. Er war ein Unruhestifter. Vielleicht lag es an dem langen Hals, aber der Mann steckte seine Nase immer in Angelegenheiten, die ihn nichts angingen. Er betrog beim Kartenspielen und verriet immer das Ende von Filmen, die er bereits gesehen hatte. Goose hatte Spaß daran, andere unglücklich zu machen, und war schmieriger als das Produkt, das sie unter dem Ozeanboden hervorholten.
»Ich habe es schon gehört«, sagte Beck. »Eigentlich wollten sie dich zurückschwimmen lassen, aber du steckst so voller Scheiße, dass du auf den Grund des Golfes sinken würdest.« Er ging weiter, ohne auf eine Antwort zu warten.
Die Männer an Gooses Tisch lachten über seine verbale Spitze. Denn in Wahrheit mochten sie Goose auch nicht. Doch auf einer Tiefsee-Bohrinsel, wo die Quartiere eng und die Arbeitstage lang waren, sparten die meisten Männer ihre Kräfte.
»Du bist nicht so witzig, wie du denkst, JB«, rief Goose. »Und du bist genauso hässlich, wie deine Frau glaubt.«
Das Gelächter hörte auf. Im Raum wurde es totenstill. Beck stand am Ende der Schlange, die auf das Essen wartete, und schloss die Augen. Seine Kiefermuskeln spannten sich an, und er dachte über seine Möglichkeiten nach.
»Und deine Tochter«, sagte Goose und provozierte ihn weiter, »sie ist fast volljährig, oder? Nur noch ein oder zwei Jahre? Aber was sind schon ein paar Monate unter Freunden, was?«
Gabe Vazquez legte eine Hand auf Becks angespannten Bizeps. Er trat dicht an ihn heran und flüsterte: »Lass es sein, Bruder. Er ist es nicht wert.«
Beck drehte den Hals, bis es knackte. Er spannte die Finger um das leere Essenstablett in seinen Händen und verstärkte den Griff, bis seine Knöchel weiß hervortraten. Das Blut stieg ihm in den Kopf, und er kämpfte gegen die Wut, die in ihm aufwallte. Die Dämonen kamen an die Oberfläche und sagten ihm, dass er Gabe ignorieren und Goose in seine Schranken weisen sollte. Die Dämonen waren mächtig. Sie waren alte Freunde. Er ignorierte sie vorerst.
Er öffnete die Augen. Sein Zimmergenosse sah ihn mit einem bittenden Ausdruck auf seinem gebräunten Gesicht an. Beck atmete tief durch und ließ ein Lächeln aufblitzen. Er sprach laut genug, dass alle im Raum ihn hörten. »Du hast recht, Gabe«, sagte er. »Goose ist ein Gänschen, das den Job nur bekommen hat, weil sein Onkel Daddy dafür gesorgt hat. Ohne Schaubild kann er seinen eigenen Arsch nicht finden.«
Beck hielt das Tablett mit einer Hand, während er mit der anderen auf die Pfanne mit Käse-Makkaroni hinter der Scheibe zeigte. Er lächelte den Koch an und bat um eine Portion. »Nicht zu viel, bitte.«
Der Koch tauchte eine Kelle in die orange-gelbe Pasta und griff nach einer Plastikschüssel. Bevor er die Portion hineinfüllte, schoss sein Blick über Becks Schulter. Seine Augen weiteten sich, und er trat zurück.
In der Reflexion der Scheibe nahm Beck hinter sich eine Bewegung wahr. Ohne sich umzuwenden, drehte er die Hüften in eine Richtung und schwang das Tablett in die andere. Das flache Ende traf auf Gooses Kehle.
Der dünne Mann griff sich...
| Erscheint lt. Verlag | 11.4.2024 |
|---|---|
| Reihe/Serie | KREUZZUG | KREUZZUG |
| Übersetzer | Sylvia Pranga |
| Verlagsort | Ayios Georgios |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction |
| Schlagworte | Abenteuer Bestseller Crime Drama • Abenteuerroman • abenteuerroman deutsch • abenteuerromane kindle für erwachsene • Action Abenteuer • Action Bücher • action fantasy • action kostenlos • action militär • action thriller • action thriller deutsch • apokalypse buch • apokalypse bücher • bücher krimi • bücher krimi deutsch • dystopie Bücher • dystopie erwachsene • dystopie romane • ebooks kindle krimi • ebooks prime krimi • endzeit Bücher • Fantasy Bücher • fantasy deutsch • Fantasy Romane • grusel für erwachsene • grusel kostenlos • Gruselromane • Jugend Klassiker Liebe Pulp Spannung • kindle ebooks deutsch krimi • Krimi Bestseller • Krimis und Thriller • New York usa Amerika Weltuntergang • Psychothriller Bestseller • psychothriller kindle • science fiction bücher • science fiction deutsch • science fiction kindle • science fiction kostenlos • Suspense Terror Roman luzifer verlag lucifer • Thriller Bestseller • Thriller Buch • Thriller kindle • Thriller Neuerscheinungen |
| ISBN-10 | 3-95835-698-2 / 3958356982 |
| ISBN-13 | 978-3-95835-698-6 / 9783958356986 |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich