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John Sinclair Großband 30 (eBook)

Folgen 291-300 in einem Sammelband

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
640 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2980-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair Großband 30 - Jason Dark
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10 gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band!
Mit über 300 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.
Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern aus den Jahren 1978 - 1989 und ziehe mit ihm in den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit. Erlebe mit, wie John Sinclair zum Schrecken der Finsternis wurde und die Serie Kultstatus erreichte.
Tausende Fans können nicht irren - über 640 Seiten Horrorspaß garantiert!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 291 - 300.

Jetzt herunterladen und losgruseln!

Satans Knochenuhr


Gellende Schreie drangen aus den Stereo-Lautsprechern. Sie übertönten das Fauchen der Flammen und das Knistern des zusammenfallenden Holzes.

Die Hexe wand sich in Todesqualen. Vor ihr schoss die lodernde Feuerwand in die Höhe, und es war nur eine Sache von Sekunden, bis die Glut ihren Körper erfasst und vernichtet hatte.

Hunderte gafften!

Männer, Frauen und Kinder, sie ließen sich dieses grausame und für sie faszinierende Schauspiel nicht entgehen, denn wieder einmal sollte eine Hexe brennen, und so etwas brachte Stimmung in ihr eintöniges Leben.

Groß erschien das Gesicht der Hexe. Sie war nicht mehr so jung, hatte die 40 schon überschritten. Ein hartes Leben hatte Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen. Tiefe Falten, die wie kleine Gräben in ihrer Haut lagen.

In den Augen spiegelte sich der Schrecken wider, den die angebliche Hexe empfand, während die Flammenzungen immer näher kamen und die Gluthitze ihre Haut bereits schrumpfen ließ.

Ihre Henker standen abseits. Noch immer hielten sie brennende Pechfackeln in den Händen. Plötzlich kam Bewegung in sie, denn in ihrem Rücken hatte sich ein Mann an sie herangeschlichen, rammte beide Fäuste zur gleichen Zeit vor und schleuderte die Männer zur Seite.

Der Mann hatte freie Bahn.

»Claire!«, brüllte er mit sich überschlagender Stimme. »Claire, was haben diese Schweine nur mit dir gemacht? Mein Gott …«

Er war durch nichts mehr aufzuhalten. Zwar wurde es versucht, doch der Mann entwickelte Bärenkräfte. Einen Häscher warf sein Fausthieb in die Flammen hinein, einem zweiten Mann zerschmetterte er das Nasenbein, um danach selbst mit gewaltigen Sätzen auf das hochlodernde Feuer zuzurennen.

Niemand hielt ihn mehr.

Er stürzte in die Flammen hinein. Als seine Füße das glimmende und brennende Holz zusammentraten, flogen Funkenbahnen in die Höhe und bildeten funkelnde Wolken vor rot blitzender Farbe.

Es war der reine Wahnsinn oder Selbstmord, was der Mann da tat, aber darauf schien es ihm nicht anzukommen. Für ihn war es wichtig, die am Pfahl angebundene Frau zu erreichen.

Längst hatte ihn das Feuer eingeschlossen. Für die Zuschauer war er nur als hin- und herhuschender Schatten zu sehen, der von langen Feuerzungen umhüllt wurde.

Er brannte.

Aber er schaffte es, sich durch die Hölle zu wühlen und auch das Podest zu erklimmen.

Plötzlich sah ihn die Hexe dicht vor sich. Einen Menschen, dessen Haare zu feurigen Lohen geworden waren und der sich mit dem Mute der Verzweiflung gegen die Frau warf.

»Claire!«, schrie er mit letzter Kraft. »Wir sterben gemeinsam!«

Es war furchtbar. Von den Zuschauern wandten sich einige Frauen ab, weil sie es nicht mehr mit ansehen konnten, und es war der Mann, der die angebliche Hexe in Flammen setzte.

Er hatte sich so hart und wuchtig gegen sie geworfen, dass das Feuer einfach zupacken musste.

Im nächsten Augenblick brannten beide.

Die Schreie der Hexe verstummten. Es schien, als hätte das Feuer ihren Widerstand auf diese Weise gelöscht.

Und dann geschah etwas Unheimliches. Kurz bevor die Flammen über beiden zusammenschlugen, veränderte sich die Frau. Über ihre Gesichtszüge schoben sich neue, andere, die einer völlig fremden Person gehörten, die eigentlich nichts mit der Szene zu tun hatte.

Aber jemand kannte die Person und schrie den Namen.

»Sheila Conolly, mein Gott!«

*

Es war Sarah Goldwyn, die Horror-Oma, die den Namen der Frau gerufen hatte. Sie reagierte auch weiter, drückte auf den Knopf der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus.

Wie erstarrt hockte die Horror-Oma in ihrem bequemen Sessel. Sie sah nicht, wie sie bleich wurde, aber sie merkte, dass das Blut aus ihrem Gesicht wich.

Die Hände lagen auf den Sessellehnen, die Finger zitterten und trommelten mit den Spitzen auf das harte braune Holz. Was sie da gesehen hatte, war ungeheuerlich. Sie fand keinen Ausdruck für dieses Phänomen, oder hatte sie sich getäuscht?

Fast fürchtete sie sich ein wenig davor, den Apparat wieder einzuschalten. Zuvor ließ sie den Film ein Stück zurücklaufen und konnte die Szene noch einmal erleben.

Als der brennende Mann gegen seine am Pfahl stehende Ehefrau fiel, da schaltete die Horror-Oma die Zeitlupe ein, denn sie wollte auf dem Bildschirm genau verfolgen, ob sie auch wirklich keiner Täuschung zum Opfer gefallen war.

Sehr genau schaute sie hin, nahm dabei sogar auf der Sesselkante Platz und fand sich voll bestätigt.

Über das Gesicht der Hexe im Film schob sich das der bekannten Persönlichkeit Sheila Conolly.

Mit dieser letzten Einstellung lief der Film auch aus, denn der Begriff »the end« erschien.

Sarah Goldwyn lehnte sich wieder zurück. Sie atmete flach. Aus ihrem Mund drang ein tiefes Stöhnen, wobei sie ein paar Mal den Kopf schüttelte.

Begreifen konnte sie es nicht.

Was hatte Sheila Conolly in diesem Film zu suchen? Minutenlang blieb Sarah Goldwyn sitzen, dachte nach, wobei sie es nicht schaffte, ein Ergebnis zu bekommen.

Danach stand sie auf. Mit müden Schritten ging sie zur Tür, um den Lichtschalter umzulegen.

In der ausgebauten Dachkammer wurde es hell. Der Raum war eine Mischung aus Kino, Video-Zimmer und Bücherei. Hier fühlte sich die mehrfache Witwe Sarah Goldwyn wohl, denn das war ihr kleines Horror-Reich. Sie sammelte alles, was nur im entferntesten mit Grusel und Gänsehaut zu tun hatte. Da spielte es keine Rolle, ob es sich um Bücher oder Filme handelte. Ihre Videothek konnte sich sehen lassen. Dabei wusste sie, dass es den Horror nicht nur im Film gab. Auch in der Wirklichkeit existierte er, das hatte sie schon oft genug am eigenen Leibe erfahren müssen, und nicht umsonst zählte der Geisterjäger John Sinclair zu ihren besten Freunden. Und ihn musste sie informieren.

Da sich über das Gesicht der Hexe das der Sheila Conolly geschoben hatte, musste einfach eine tiefere Bedeutung haben. Das war nicht normal. Irgendwie war es anderen Kräften gelungen, in einen Fall einzugreifen, von dem die Horror-Oma noch nichts wusste.

Jedenfalls musste John gewarnt werden.

Sie hatte lange nichts mehr von ihm gehört. Ein, zwei Telefonate und diese meist in Eile. Zuletzt hatten sie einen schreckliche Fall in einem Altersheim erlebt. 1

Lady Sarah fühlte einen Kloß im Magen. Das machte die Aufregung, dagegen allerdings wusste sie ein gutes Mittel. Ob unten im Haus oder oben, sie hatte überall eine kleine Flasche von ihrem Speziallikör stehen. In einer Privatbrauerei holte sie sich ihn immer ab, und dieses Gebräu half gegen alles.

Ob Grippe, Magendrücken, Halsschmerzen, es war einfach fantastisch, und Lady Sarah trank es jedes Mal mit Genuss.

Auch heute brauchte sie einen Schluck.

Das kleine Kristallglas stand ebenfalls bereit. Die Horror-Oma schenkte es voll, hob es an und nahm einen kräftigen Schluck. Zur Hälfte war das Glas leer.

Sie wartete eine halbe Minute und nahm den nächsten Schluck. Allmählich kehrte Farbe in ihr Gesicht zurück. Sie drehte sich um, räusperte sich noch einmal und setzte die Brille auf, die an einer Kette um den Hals baumelte. Sie brauchte die Gläser, um Telefonzahlen erkennen zu können.

Die Nummer von Sinclairs Büro kannte sie auswendig. Da der Mittag gerade vorbei war, musste John, falls er sich nicht auf einer Dienstreise befand, zu erreichen sein.

Von dem ruhigen Herbstwetter merkte Sarah Goldwyn unter dem Dach nichts. Sie hatte die Fenster abgedunkelt.

John Sinclair meldete sich persönlich, und die Horror-Oma wusste noch nichts, dass sie mit diesem Anruf eine Lawine in Gang gesetzt hatte …

*

Im Gegensatz zum freundlichen Herbstwetter zeigte mein Gesicht große Sorgenfalten. Es gab wirklich keinen Grund, freudig zu lächeln, in der letzten Zeit war einfach zu viel Schlimmes passiert.

Dabei dachte ich nicht einmal an die Sache in Deutschland und die geheimnisvolle Begegnung mit Morgana Layton, einer rätselhaften Werwölfin, für mich zählte nach wie vor, dass sich Sheila Conolly in den Krallen des Teufels befand und Bill, ihr Mann, im Krankenhaus lag, um seine Verletzungen auszukurieren, die er sich bei der Jagd auf den Golem zugezogen hatte.

Mein Freund Suko und dessen Partnerin Shao wohnten wärenddessen im Haus der Conollys, um auf den kleinen Johnny achtzugeben. Zusammen natürlich mit Nadine, der Wölfin.

Auch sie war eine Wölfin. Wie Morgana Layton. Nur konnte man beide nicht miteinander vergleichen. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass es irgendwann einmal zu einem Zusammentreffen zwischen ihnen kommen würde.

Will Mallmanns gute Wünsche hatten mich auf den Flug begleitet, und die konnte ich wirklich gebrauchen.

Der Himmel wirkte wie blank gefegt. Bunt schimmerte das Laub. Wärmende Sonnenstrahlen fielen in die Straßen und erfreuten die Menschen. Der Winter würde noch lange genug werden.

Sarah Goldwyn hatte mich schon entdeckt. Als ich durch den kleinen Vorgarten eilte, öffnete sie die Tür, streckte ihre Arme aus, umfing mich und drückte mich an sich.

»John, mein Junge«, sagte sie.

Dieses »mein Junge« war eine Standardbemerkung von ihr. Sie hatte mich wirklich in ihr Herz geschlossen, und auch ich mochte die alte Dame unheimlich gut leiden.

Sie besaß eine Aktivität, die ihre Ärzte sicherlich vor Rätsel stellte. Und wenn man über ihr Hobby nachdachte, konnte man nur den Kopf schütteln.

Welche 70-jährige Frau beschäftigte sich schon mit gruseligen Dingen? Da gab es – wenn überhaupt – nur sehr wenige.

»Komm rein,...

Erscheint lt. Verlag 25.5.2022
Reihe/Serie John Sinclair Großband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geist • Geisterjäger • Gespenst • Gespensterjäger • Großband • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paket • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Spuk • Staffel • Stephen-King • Terror • Thriller • Tod • Tony-Ballard • Top • Vampir • Werwolf
ISBN-10 3-7517-2980-1 / 3751729801
ISBN-13 978-3-7517-2980-2 / 9783751729802
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