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Clé de l'amour (eBook)

Schlüssel der Liebe
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
253 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7541-8903-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Clé de l'amour -  Christel Siemen
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'Clé de l'amour' ist ein fesselndes Liebesdrama. Gibt es etwas Schlimmeres, als schamlos betrogen zu werden? Die Pariser Garten- und Landschaftsarchitektin Eve reist in die Pampa von Bordeaux, um davon Abstand zu gewinnen. Dort läuft ihr der charismatische Winzer Philippe über den Weg. Er ist seit zwei Jahren Witwer und Vater des neunjährigen Luc. Die Umstände führen dazu, dass sie für eine Weile bei ihm auf seinem Château die Betreuung seiner Mutter übernimmt. Ganz gegen ihren Plan entwickelt Eve Gefühle für Philippe. Ausgerechnet in diesem Gefühlschaos steht eines Tages ihr Ex François bei ihr auf der Matte und versucht, sie mit allen Mitteln zurückzugewinnen. Für wen wird sie sich entscheiden? Für den Mann, der ihr den beruflichen Erfolg garantiert oder für den Weingrafen, der ihr Herz berührt, für den sie aber ihr altes Leben komplett aufgeben muss? Kann sie sich darauf einlassen? Philippe steckt immerhin noch in einer komplizierten Beziehung zu Maxime, die seinem Sohn in den letzten Jahren ein guter Mutterersatz war. Dann überschlagen sich die Ereignisse und Eve wird in ein altes Geheimnis aus Tagen des Zweiten Weltkrieges verstrickt.

Christel Siemen, 1966 in Borken geboren, gelernte Bankkauffrau, lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern im Münsterland. Eine schmerzhafte Erkrankung zwingt sie, beruflich kürzerzutreten und sie entdeckt das Schreiben für sich. Sie vermarktet ihre Bücher selber über ihren eignen Verlag 'read-my-ebook'. Christel Siemen entführt Sie mit ihren Büchern in eine landschaftlich traumhafte Kulisse. Es geht um die Irrungen und Wirrungen einer neuen Liebe.

Christel Siemen, 1966 in Borken geboren, gelernte Bankkauffrau, lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern im Münsterland. Eine schmerzhafte Erkrankung zwingt sie, beruflich kürzerzutreten und sie entdeckt das Schreiben für sich. Sie vermarktet ihre Bücher selber über ihren eignen Verlag "read-my-ebook". Christel Siemen entführt Sie mit ihren Büchern in eine landschaftlich traumhafte Kulisse. Es geht um die Irrungen und Wirrungen einer neuen Liebe.

1. Kapitel


Eve lag in ihrem kleinen Zelt und lauschte den Geräuschen der Nacht. Durch die hochgeschlagene Zeltplane am Eingang konnte sie den Sternenhimmel beobachten. Weiße Waben schwebten vor dem funkelnden Meer am Firmament. Sie wurden dichter und dichter und die Lichtung auf der sie übernachtete, wurde zu einem riesigen, schwarzen Loch. In den Baumwipfeln rauschte es. Gerade noch rechtzeitig schloss Eve den Reißverschluss ihres Zeltes, bevor ein Regenguss einsetzte. Irgendwo raschelte es im hohen Gras. Genauso hatte sie sich das vorgestellt. Nur mit sich und der Natur im Einklang zu sein. Endlich einmal war genügend Zeit, um in Ruhe nachzudenken. Mit verschränkten Armen blickte Eve gegen das dunkle Zeltdach. Im Gleichklang der Regentropfen schweiften ihre Gedanken ab und wanderten zurück in ihre Jugend. Sie war noch ein junges Mädchen, als ein Jahrmarkt in ihr Dorf kam und seine Zelte aufschlug. Ganz genau konnte sie sich erinnern, dass sie mit ihren Freundinnen darum gewettet hatte, wer sich traute, von einer Wahrsagerin die Zukunft Voraussagen zu lassen. Das Los war auf sie gefallen. Ein mulmiges Gefühl hatte sie überkommen, als die Jugendlichen sie rigoros in den alten Wohnwagen schoben. Aber bevor Eve ihre Feigheit vor den Freunden zugegeben hätte, hatte sie sich ihrem Schicksal ergeben. Eine alte, runzlige Frau hatte sie gebeten, auf einem Schemel Platz zu nehmen. Lange, schillernde Ohrringe baumelten an ihren Ohren. Wenn Eve sich erinnerte, war sie mit einem langen bunten Kaftan bekleidet. Ihre Haare waren bereits schneeweiß. Es roch eigenartig nach irgendwelchen Räucherstäbchen. Da kaum Tageslicht in das kleine Refugium fiel, wirkte der Ort recht mystisch. Die Alte hatte Karten mit Engelsfiguren vor sich auf einem kleinen Tisch ausgebreitet und hatte Eves zitternde Hand in die ihre genommen. Mit leiser durchdringender Stimme sprach sie irgendetwas, was Eve nicht recht verstanden hatte. Dann sagte sie: „Du wirst ein langes Leben haben. Du wirst viel Geld verdienen. Aber pass auf, dass dich das nicht vereinnahmt. Hüte dich davor, dass dich dein Ehrgeiz auffrisst. Aber du kannst dich wieder erholen, denn du bist fleißig und klug. Pass gut auf deine Hände auf. Du brauchst sie für deine Arbeit.“ Nach einer kurzen Pause sprach sie: „Ich sehe verschiedene Männer in deinem Leben. Auch sehe ich Kinder. Ein Kind ist nicht dein Eigenes …“ So ungefähr waren die Worte der Alten. Doch erst heute, viele Jahre später, fielen ihr diese wieder ein. Ob es daran lag, dass ihre Beziehung zu François gerade in die Brüche gegangen war? Der Begriff Ehrgeiz war ihr nicht fremd. Davon hatte es in der letzten Zeit mehr als genügend gegeben. Eve bezog jedoch den Ehrgeiz mehr auf ihren Lebensgefährten, als auf sich selbst. François war es, der von Ehrgeiz besessen war. Ständig mussten neue Aufträge her, immer größer und anspruchsvoller sollten die Projekte sein. Die Arbeit in Frankreich reichte ihm schon lange nicht mehr aus. Er nahm Aufträge im Ausland an, die sie ständig an die Grenzen der Belastbarkeit trieben. Das Geld, das sie bisher verdient hatten, war ihm noch nicht genug. Immer neue Höhenflüge schossen ihm in den Kopf. Damit er sich diese leisten konnte, trieb er Eve ständig zu weiteren Höchstleistungen an. Denn zur Umsetzung seiner Projekte benötigte er sie. Sie zeichnete die Pläne, sie entwickelte die Konzepte und leitete die Baustellen vor Ort. Sie war die Praktikerin und er übernahm den kaufmännischen Teil und den Vertrieb.

Eve dachte an ihr schönes geerbtes Haus in Paris. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten François hatte sie es zu ihrem Lebensmittelpunkt umgestaltet. Unten im Haus befanden sich ihre Büros und darüber gab es eine wunderschöne Altbauwohnung. Eigentlich hatte sie gedacht, dass sie genau das Leben führte, was sie sich erträumt hatte. Wieso sah sie sich nicht mehr darin? Das Einzige was noch schwieriger war als zu bleiben, war zu gehen. Sie wollte keine heftigen Auseinandersetzungen und Streit. Es war nicht ihre Art, Porzellan zu zerschlagen. Sie wollte nur noch leise durch die Hintertür stehlen und nonstop im Dauerlauf davonrennen – vor der Enttäuschung ihres Lebens.

„Merde!“ Eve kniete sich in den Matsch und inspizierte ihren Fahrradreifen. „Da haben wir ja den Übeltäter!“ Ein kleines spitzes Stöckchen steckte im Reifen. Vorsichtig zog sie ihn heraus. Es zischte und die restliche Luft entwich nun auch noch. Jetzt war der Reifen endgültig platt. Eve fluchte leise vor sich hin und griff aus der Hocke heraus nach dem kleinen Reparaturtäschchen, welches hinter dem Sattel angebracht war. In Gedanken überlegte sie bereits, wie das Flicken eines Fahrradreifens noch mal ging. Es war lange her, dass sie als Kind ihrem Vater dabei zugeschaut hatte. Sie kratzte sich mit der Hand an den Hinterkopf. Sie hatte noch nie einen Fahrradreifen gewechselt. „Auch das noch!“ Bei dem Blick in das Täschchen entdeckte sie enttäuscht, dass dieses leer war. Da stand sie nun, mitten im Nirgendwo in der Aquitaine mit einem schwer bepackten Fahrrad und einem platten Reifen. Sie war in der Gegend von Bordeaux unterwegs, nur wenige Kilometer vom Atlantik entfernt. Nach Auskunft ihres Routenplaners wusste sie, dass sie sich in einem großen Weinanbaugebiet befand, fernab von irgendeiner Ortschaft. „Der Tag fängt ja gut an!“ Fluchte sie laut vor sich hin.

„Kann ich Ihnen helfen?“ Erschrocken ruderte Eve mit ihren Armen. Sie wähnte sich alleine inmitten der Weinreben und hatte nicht damit gerechnet, hier überhaupt jemandem zu begegnen. „Hoppla!“ Der Mann griff ihr rasch unter die Arme als sie sich aufrichten wollte. Fast wäre sie hintenüber in den aufgeweichten Matsch gefallen. Aus der Überraschungssituation heraus streifte sie wütend die männlichen Arme von ihrem Oberkörper. „Was müssen Sie mich auch so erschrecken! Unverschämtheit! Was fällt Ihnen eigentlich ein?“ Es blitzte temperamentvoll aus ihren graublauen Augen. Sie war rot angelaufen und musste hochschauen als sie direkt vor dem Unbekannten stand. Er war einen Kopf größer als sie und trug ein grünes Regencape. Noch während sich ihre Gedanken überschlugen, drückte sich auf einmal etwas Weiches von hinten gegen ihre Kniekehlen. Eve wandte ihren Kopf zur Seite. „Nanu, wer bist du denn?“ Ein Golden Retriever stand dort und blickte sie aus treuherzigen Augen an. Eve war von einer Sekunde auf die andere besänftigt. Sie beugte sich zu dem Hund hinab und kraulte ihn. Ihre Tierliebe gewann die Oberhand. „Das ist Filou“ mischte sich der Mann ein. „Guten Morgen Filou, du bist ja ein ganz Braver.“ Eve beschäftigte sich weiter mit dem Tier, welches sie ausführlich beschnupperte. „Was ist denn nun? Ihr Fahrrad? Soll ich Ihnen helfen oder nicht?“ „Ach ja, Entschuldigung.“ Eve blickte erneut auf den Mann. Er wirkte leicht ungeduldig. „Tatsächlich könnte ich Hilfe gebrauchen. Ich kann mein Rad nicht reparieren. Leider habe ich kein Flickzeug dabei. Können Sie mir sagen, wo ich so etwas bekommen kann? Soweit ich weiß, ist es noch ein gutes Stück bis zur nächsten Ortschaft.“ „Ich zeige es Ihnen!“ Der Mann setzte sich in Bewegung. „Filou, hier bei Fuß!“, befahl er seinem Hund. Eve beeilte sich und versuchte ihr schwer beladenes Rad zu schieben, um dem Helfer zu folgen. Doch das ging mit dem platten Reifen nicht gut. Der Abstand zwischen ihr und dem Mann wurde rasch größer. „Hey, nicht so schnell!“ Rief sie. Der Mann blickte sich um und murmelte etwas was Eve nicht verstehen konnte. Mit Sicherheit waren es keine freundlichen Worte. Trotzdem kehrte er zu ihr zurück. Kurzerhand zog er mit einem Ruck die schweren Satteltaschen aus ihren Verankerungen, schulterte sie wie ein leichtes Kleidungsstück und stapfte erneut davon. „Nicht schlecht, Herr Specht.“ Eve staunte. Zweifellos, der Mann besaß Kraft und Ausdauer. Eve beeilte sich, ihm weiter zu folgen.

Schweigend setzten sie ihren Marsch fort. Nach gut zwanzig Minuten verließen sie den Weg, der sie durch die Weinberge geführt hatte. Vor ihnen eröffnete sich ein groß angelegter Park. In der Ferne fiel das helle Morgenlicht auf ein riesiges Anwesen. Ein Château! Die vielen Fenster blitzten in der Morgensonne. Einige Erker und Türme erhoben sich majestätisch über dem Gebäude und eine riesige Freitreppe bildete den Mittelpunkt vor dem imposanten Bauwerk. Eve rief begeistert aus: „Wie malerisch!“ Wo war sie denn hier gelandet? Die Begeisterung der Garten- und Landschaftsarchitektin war sofort geweckt. Ihre Augen schweiften umher und nahmen die Eindrücke der vielfältigen Bepflanzungen wahr. Sie liefen nun über die weitläufigen Rasenflächen und bogen nach rechts auf einen Weg ab. Hinter hohen Eichen lag ein ringförmig angelegter Wirtschaftshof. Etliche Gebäude reihten sich aneinander. In der Mitte öffnete sich ein Torbogen und gab den Blick frei auf das Schloss. „Was machen wir hier?“ Eve blieb stehen, als der Mann vor einer Remise hielt und die Tür öffnete. „Ihr Rad reparieren, was sonst?“ Kam es erstaunt zurück. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen und zuckten kaum merklich. „Was dachten Sie denn?“ „Wenn Sie mir bitte Flickzeug geben könnten. Mit dem Reifen komme ich dann schon alleine klar. Das wäre sehr freundlich“ beeilte sie sich noch anzufügen. „Ach was, geben Sie schon her.“ Rigoros griff er in ihren Lenker und zog das Fahrrad an sich heran. Überrumpelt ließ Eve rasch los. Wie eine Feder hob er das Fahrrad hoch und drehte es auf den Kopf, um es dann wieder auf einer Werkbank abzustellen. Er knipste die Deckenlampe an. „Da wollen wir doch mal sehen.“ Nachdem er eine Zeit lang in einigen Schubladen gesucht hatte, zog er triumphierend das Gesuchte heraus. „Da haben wir es ja!“ Eve blieb im geöffneten...

Erscheint lt. Verlag 9.3.2022
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • Amour • Chateau • Frankreich • Liebe • Liebesroman • Romantik • Spannung
ISBN-10 3-7541-8903-4 / 3754189034
ISBN-13 978-3-7541-8903-0 / 9783754189030
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