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Boston Belles - Rake (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
522 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1708-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Boston Belles - Rake -  L. J. Shen
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Sie hat eine feste Regel: Keine Gefühle. Bis sie ihn trifft ...

Nichts schätzt Emmabelle Penrose mehr als ihre Unabhängigkeit. Die selbstbewusste Geschäftsfrau sucht daher Männer nur für eine Nacht. Bis sie sich auf einmal etwas noch mehr wünscht als ihre Freiheit - ein Baby. Der perfekte Vater ist schnell gefunden. Devon Whitehall ist ein britischer Adeliger, attraktiv, millionenschwer - und das Beste: Er hat eine ebenso große Abneigung gegen die Ehe wie sie. Es ist der ideale Deal: ein Kind zeugen, gemeinsames Sorgerecht, aber mehr nicht. Doch obwohl Emmabelle sich nie an einen Mann binden wollte, kommt sie nicht gegen die starken Gefühle an, die sie plötzlich für Devon empfindet ...

'RAKE ist für mich ein Jahreshighlight, ein neuer Buchliebling und eins meiner Herzensbücher von L. J. Shen.' CHARLIE_BOOKS

Band 4 der BOSTON-BELLES-Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin L. J. Shen



<p><strong>L. J. Shen</strong> lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einer faulen Katze in Kalifornien. Wenn sie nicht schreibt, genießt sie ein Buch mit einem Glas Wein oder schaut ihre Lieblingsserien auf <i><b>NETFLIX.</b></i></p>

L. J. Shen lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und einer faulen Katze in Kalifornien. Wenn sie nicht schreibt, genießt sie ein Buch mit einem Glas Wein oder schaut ihre Lieblingsserien auf NETFLIX.

Prolog


Devon

Kurz vor meiner Zeugung war ich bereits verlobt.

Noch vor der ersten Ultraschall-Untersuchung hatte man meine Zukunft vereinbart, schriftlich niedergelegt und besiegelt.

Bevor ich ein Herz, einen Puls, eine Lunge und ein Rückgrat hatte, Ideen, Wünsche und Vorlieben. Als ich nichts anderes als eine abstrakte Vorstellung war.

Ein Plan für die Zukunft.

Ein Kästchen zum Abhaken.

Ihr Name war Louisa Butchart.

Eigentlich Lou, für alle, die sie kannten.

Allerdings wusste ich von dieser Vereinbarung nichts, bis ich vierzehn wurde. Ich erfuhr erst kurz vor dem vorweihnachtlichen Jagdausflug davon, auf den sich die Whitehalls traditionell mit den Butcharts begaben.

An Louisa Butchart gab es nichts auszusetzen. Jedenfalls nichts, was mir aufgefallen wäre.

Sie war nett, wohlerzogen und hatte einen erstklassigen Stammbaum.

Es war also absolut nichts an ihr auszusetzen bis auf eines: Sie war nicht meine Wahl.

Ich schätze, damit fing alles an.

Darum bin ich der geworden, der ich heute bin.

Ein lebenslustiger, Whiskey trinkender, fechtender, skifahrender Hedonist, der sich niemandem gegenüber verantworten musste und mit jeder ins Bett stieg.

Sämtliche Zahlen und Variablen waren da und ergaben die perfekte Gleichung.

Große Erwartungen.

Multipliziert mit erdrückenden Ansprüchen.

Moralisch geteilt durch mehr Geld, als ich jemals verbrennen könnte.

Ich war mit der richtigen Statur, dem richtigen Bankkonto, dem richtigen Grinsen und der richtigen Menge Charme gesegnet. Nur eine unsichtbare Sache gab es, die mir fehlte – eine Seele.

Erstaunlich, dass mir diese Tatsache nicht einmal bewusst war.

Es musste erst ein spezieller Mensch kommen und mir zeigen, was mir gefehlt hatte.

Jemand wie Emmabelle Penrose.

Sie schnitt mich auf, und was herausquoll, war Pech.

Dunkel, klebrig, endlos.

Dies ist das wahre Geheimnis des royalen Lebemannes.

Mein Blut war niemals blau.

Es war tiefschwarz wie mein Herz.

Vierzehn Jahre alt

Bei Sonnenuntergang ritten wir los.

Die Hunde liefen voraus, mein Vater und sein Kamerad, Byron Butchart senior, folgten ihnen dichtauf. Ihre Pferde galoppierten im perfekten Rhythmus. Byron junior, Benedict und ich hingen weit zurück.

Uns Jungs gaben sie die Stuten, denn die waren widerspenstig und schwerer zuzureiten. Die Zähmung junger, temperamentvoller weiblicher Wesen war eine Aufgabe, die sich Männern meiner Klasse von Kindesbeinen an stellte. Schließlich wurden wir in ein Leben geboren, das eine wohlerzogene Ehefrau, pummelige Babys, Krocket und faszinierende Geliebte verlangte.

Kinn und Hacken gesenkt und mit stocksteifem Rücken war ich der Inbegriff eines königlichen Reiters. Obwohl das nicht verhindern konnte, dass ich in den Schwitzkasten gesetzt wurde und mich darin zusammenrollte wie eine Schnecke.

Papa liebte es, mich in das Ding hineinzustoßen, um zu sehen, wie ich mich wand, egal, wie eifrig, wie verzweifelt ich ihm zu gefallen versuchte.

Der Schwitzkasten, auch Isolierbehälter genannt, war ein Speiseaufzug aus dem siebzehnten Jahrhundert. Er war geformt wie ein Sarg und vermittelte dieselbe Erfahrung. Da ich bekanntermaßen klaustrophobisch war, griff mein Vater bei Fehlverhalten meinerseits besonders gern zu dieser Strafe.

Fehlverhalten war allerdings etwas, das ich selten bis gar nicht an den Tag legte. Das war der traurige Teil. Ich wollte unbedingt akzeptiert werden. Ich war ein Einserschüler und ein talentierter Fechter. Mit dem Säbel hatte ich es bis zur englischen Jugendmeisterschaft geschafft, wurde aber trotzdem in den Speiseaufzug gesteckt, als ich gegen George Stanfield verlor.

Vielleicht hatte mein Vater immer schon gewusst, was ich vor den Blicken anderer zu verbergen versuchte.

Nach außen hin war ich perfekt.

Doch innerlich war ich durch und durch verdorben.

Mit vierzehn hatte ich bereits mit den Töchtern zweier Bediensteter geschlafen, es fertiggebracht, das Lieblingspferd meines Vaters vorzeitig zu Tode zu reiten, und mit Kokain und Special K geflirtet (damit meine ich nicht die Getreideflocken).

Und jetzt gingen wir auf die Fuchsjagd.

Die mir einigermaßen verhasst war. Und einigermaßen bedeutet in diesem Fall total. Ich hasste die Jagd als Sport, als Konzept und als Hobby. Das Töten wehrloser Tiere bereitete mir kein Vergnügen.

Vater sagte, Blutsport sei eine großartige englische Tradition, so ähnlich wie Käserennen und Morris Dance. Ich persönlich war der Ansicht, dass manche Traditionen tatsächlich weniger gut alterten als andere. Das Verbrennen von Ketzern auf dem Scheiterhaufen war ein Beispiel, die Fuchsjagd ein weiteres.

Hervorzuheben ist, dass die Fuchsjagd im Vereinigten Königreich illegal war … oder vielmehr ist. Aber ich hatte gelernt, dass mächtige Männer eine komplizierte und häufig sehr stürmische Beziehung zu Recht und Gesetz unterhielten. Sie legten es fest und setzten es durch, schenkten ihm jedoch selbst kaum Beachtung. Mein Vater und Byron senior genossen die Fuchsjagd umso mehr, als sie den unteren Schichten verboten war. Diese Tatsache verlieh dem Sport zusätzlichen Glanz, eine ewige Erinnerung daran, dass sie anderer – besserer – Herkunft waren.

Über die gepflasterte Straße zu dem großen schmiedeeisernen Tor von Whitehall Court Castle, dem Anwesen meiner Familie in Kent, machten wir uns auf den Weg in den Wald. Mein Magen rebellierte beim Gedanken an das, was ich sehr bald tun würde. Unschuldige Tiere töten, um meinen Vater zu besänftigen.

Das leise Tappen von Mary Janes auf dem Kies erklang hinter uns.

»Devvie, warte!«

Die Stimme klang atemlos und flehend.

Ich lehnte mich auf Duchess zurück, drückte die Knie durch und zog am Zügel. Breitbeinig wich die Stute zurück. Louise tauchte neben mir auf, in der Hand etwas nachlässig Aufgewickeltes. Sie trug einen rosa Pyjama, ihre Zähne waren von einer grauenhaften, bunten Zahnspange bedeckt.

»Hier ift etwaf für dich.« Energisch wischte sie sich ein paar braune Haarsträhnen aus der Stirn. Lou war zwei Jahre jünger als ich. Ich befand mich in dem unglücklichen Stadium der Adoleszenz, in dem ich alles, einschließlich scharfkantiger Gegenstände und gewisser Früchte, sexuell verlockend fand. Aber Lou war noch ein Kind mit beweglichen Gelenken und einem Körper im Taschenformat. Ihre Augen waren groß und wissbegierig und saugten die Welt förmlich in sich auf. Mit ihren durchschnittlichen Gesichtszügen und dem jungenhaften Körperbau war sie nicht gerade ein Hingucker, und ihre Zahnspange behinderte ihre Aussprache auf eine Weise, die sie verlegen machte.

»Lou«, sagte ich gedehnt und zog eine Braue hoch. »Deine Mum wird Zustände bekommen, wenn sie merkt, dass du dich aus dem Haus geschlichen hast.«

»Mir egal.« Sie reckte sich auf die Zehenspitzen und gab mir etwas, das in einen ihrer vernünftigen Strickpullis eingewickelt war. Ich drehte den Pullover um und war hocherfreut, den gravierten Flachmann meines Vaters darin zu entdecken, schwer von Bourbon.

»Ich weiß, dass du die Fuchsjagd nicht magst, darum habe ich dir etwas mitgebracht, das … Wie sagt Daddy immer? Das ihr die Schärfe nimmt«, erklärte sie lispelnd.

Die anderen ritten weiter in den dichten, moosigen Wald hinein, der Whitehall Court Castle umgab, entweder weil meine Abwesenheit sie nicht interessierte oder weil sie diese überhaupt nicht bemerkt hatten.

»Verrücktes Haus.« Ich trank einen großen Schluck aus dem Flachmann und spürte das heftige Brennen der Flüssigkeit, die mir die Kehle hinunterrann. »Wie hast du das denn in die Finger bekommen?«

Lou strahlte vor Stolz und hielt die Hand vor den Mund, um die Metallklammern zu verbergen. »Ich bin ins Arbeitszimmer von deinem Papa geschlichen. Mich bemerkt sowieso niemand, darum komme ich immer ungeschoren davon!«

Die Niedergeschlagenheit in ihrer Stimme machte mich traurig. Lou träumte davon, nach Australien zu gehen und Wildtierretterin zu werden, von Kängurus und Koalas umgeben zu sein. Ihr zuliebe hoffte ich, dass es dazu kommen würde. Wilde Tiere, wie angriffslustig sie auch sein mochten, waren immer noch besser als Menschen.

»Ich bemerke dich aber.«

»Wirklich?« Ihre Augen wurden größer, das Braun dunkler.

»Ehrenwort.« Ich kraulte Duchess hinter dem Ohr. Frauen, hatte ich bereits erkannt, waren lächerlich leicht zufriedenzustellen. »Mich wirst du nie mehr los.«

»Ich will dich nicht loswerden!«, sagte sie aufgeregt. »Ich würde alles für dich tun.«

»Oh, tatsächlich alles?«, fragte ich und lachte in mich hinein. Die Beziehung zwischen Lou und mir entsprach der zwischen einem großen Bruder und seiner kleinen Schwester. Sie tat Dinge, um meine Zuneigung zu gewinnen, und ich versicherte ihr im Gegenzug, dass sie nett und fürsorglich war.

Sie nickte eifrig. »Ich halte immer zu dir.«

»Also gut.« Ich war bereit, den anderen zu folgen.

»Willst du deinen Eltern eigentlich erzählen, dass du Vegetarier bist?«, platzte sie heraus. Woher wusste sie das nur?

»Mir ist aufgefallen, dass du beim Dinner vor Fleisch und sogar vor Fisch zurückschreckst.« Sie vergrub die Spitze eines Mary Janes in den Kieselsteinen, wühlte mit den Zehen darin...

Erscheint lt. Verlag 27.5.2022
Reihe/Serie Boston Belles
Übersetzer Anne Morgenrau
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Boston Belles - The Rake
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bookstagram • Booktok • Boston Belles • Bostoner High Society • dramatisch • Emotional • Erin Watt • Große Gefühle • Instagram • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nähe • New Adult • Paper Princess • Romance • Romantik • romantisch • Sinners-of-Saint • the hunter • The Monster • The Rake • The Villain • TikTok • twisted love • vicious love
ISBN-10 3-7363-1708-5 / 3736317085
ISBN-13 978-3-7363-1708-6 / 9783736317086
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