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Bernsteinträume (eBook)

3in1 eBundle - Drei Sommer-Romane in einem Band
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
375 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7546-3880-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bernsteinträume -  Lilli Wiemers
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Der komplette Sommer-Dreiteiler im preisgünstigen Sammelband!

Das Versprechen eines Sommers. Rügen, 1956: Drei Mädchen, drei Teile eines Bernsteinamuletts, die sie jeweils dem Mann ihres Lebens geben wollen. Doch das Schicksal entscheidet anders.
Sechzig Jahre später machen sich drei junge Frauen auf den Weg, um die Bernsteine ihrer Bestimmung zuzuführen ...


Eine Sommerliebe auf Rügen
Nicht die berühmten Kreidefelsen haben Hanna nach Rügen geführt, sondern Recherchen nach der Jugendliebe ihrer Großmutter. Deren Bernsteinanhänger soll endlich in die richtigen Hände kommen. Doch auch für Hanna selbst hält die Reise eine Überraschung bereit, und zwar in Form des attraktiven Niels ...

Eine Romanze im Elbtal
Celina möchte ihrer Oma einen besonderen Wunsch erfüllen: Das Bernsteinherz von dem falschen Mann zurückholen und es dem richtigen übergeben. Dazu reißt sie nach Meißen und trifft dort in den Innenstadt auf dem charmanten Marc. Während die beiden sich rasch näherkommen, läuft in Hinblick auf den Gefallen, den sie ihrer Großmutter tun will, alles nach Plan - bis Celina das Unfassbare erfährt ...

Liebeszauber in Friesland
Ihr Bernstein-Projekt führt Emily ins Nordseebad St. Peter-Ording. Kaum ist sie im Küstenort angekommen, stürzt sie sich in ein Abenteuer mit dem attraktiven Alexander. Schon bald scheint ihr Glück perfekt - bis Alexanders Ex auf der Bildfläche erscheint und eine böse Intrige gegen sie anzettelt. Plötzlich ist nichts mehr, wie es war ...

ebook Bundle, Urlaubs-Edition. Neuauflage. Erstmals erschienen bei Mira Taschenbuch, Hamburg, unter dem Titel: 'Bernsteinzauber und Liebesglück'.

Früher zog es Lilli Wiemers stets in die weite Welt hinaus. Kein Reiseziel war zu weit, kein Flug zu anstrengend. Erst durch ihren Ehemann hat sie erkannt, wie viel Wahrheit in dem alten Sprichwort steckt: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Heute erforscht sie gemeinsam mit ihm die schönsten Winkel Deutschlands - und lässt uns, zusammen mit den Heldinnen und Helden ihrer Romane, daran teilhaben.

Früher zog es Lilli Wiemers stets in die weite Welt hinaus. Kein Reiseziel war zu weit, kein Flug zu anstrengend. Erst durch ihren Ehemann hat sie erkannt, wie viel Wahrheit in dem alten Sprichwort steckt: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Heute erforscht sie gemeinsam mit ihm die schönsten Winkel Deutschlands – und lässt uns, zusammen mit den Heldinnen und Helden ihrer Romane, daran teilhaben.

 

1.


 

Sommer 2016.

 

Entschlossen ging Hanna, ihren knallgrünen Trolley im Schlepptau, auf das kleine Café zu, das sich in einem weiß getünchten, im Bäderstil errichteten Haus befand. Die hoch am wolkenlosen Himmel stehende Sonne blendete sie leicht, sodass sie immer wieder blinzeln musste. Von der Ostsee her wehte eine frische Brise, die einen salzigen Geschmack auf ihren Lippen hinterließ. Touristen kreuzten ihren Weg; einige von ihnen schlenderten gemächlich und Eis schleckend von Haus zu Haus, um sich die Auslagen der ansässigen Geschäfte anzusehen, andere eilten mit großen Badetaschen die Straße zum Strand entlang.

Einen Augenblick lang gestattete Hanna sich, all diese Leute zu beneiden. Sie waren nach Rügen gekommen, um die schönsten Wochen des Jahres hier zu verbringen. Sie selbst hingegen war nicht hier, um Urlaub zu machen.

Sondern um ihrer Großmutter ihren allergrößten Wunsch zu erfüllen.

Aufregung erfasste Hanna, als sie das Café betrat. Ihre Finger strichen über die glatte Oberfläche des Bernsteinanhängers, den sie in ihrer Hosentasche aufbewahrte. Es mochte reine Einbildung sein, aber sie hatte das Gefühl, dass er sich warm und irgendwie lebendig anfühlte. Ein Glöckchen über der Tür läutete, und sobald sie über die Schwelle trat, empfing sie der Duft frisch gebackenen Brotes. Hinter der Theke packte eine ältere Angestellte gerade Brötchen in einen Stoffbeutel und überreichte sie einer Kundin. Eine andere, weitaus jüngere Bedienung eilte flinken Schrittes mit einem Tablett, auf dem sich dampfende Kaffeetassen befanden, an Hanna vorbei in den hinteren Teil des Raumes, wo sich das eigentliche Café befand. Der aromatische Kaffeeduft stieg Hanna in die Nase. Automatisch blickte sie der Bedienung hinterher, die die Tassen gerade auf einem Tisch abstellte, an dem ein altes Ehepaar saß, das sich verliebt anblickte. Unwillkürlich musste Hanna an ihre Großmutter denken – und an deren erste große Liebe.

Joachim …

Wäre damals alles anders gekommen, könnten die beiden dort zusammen am Tisch sitzen und Kaffee trinken. Sich verliebt ansehen und auf ihr gemeinsames Leben zurückblicken.

Doch dann wären weder meine Mutter noch ich je zur Welt gekommen …

Hanna spürte, wie sich ihr Herz bei dem Gedanken schmerzhaft zusammenzog. Vielleicht hatte sie sich deshalb verpflichtet gefühlt, nach Rügen zu kommen und ihrer Großmutter zu helfen – natürlich ohne ihr zu sagen, was sie vorhatte. Ihre Großmutter dachte, dass sie sich zu einer Fortbildung in Rostock befand. Hanna wollte nicht, dass sie sich zu große Hoffnungen machte, für den Fall, dass …

„Was kann ich für Sie tun?“

Die weibliche Stimme riss Hanna aus ihren Gedanken. Hastig wirbelte sie herum und blickte in das freundliche, fragende Gesicht der Verkäuferin. Vor der Theke wartete kein anderer Kunde mehr auf Bedienung.

„Ich … ähm …“ Hanna räusperte sich. „Ich bräuchte Ihre Hilfe“, brachte sie schließlich hervor. „Ich suche nämlich einen Mann.“

Die ältere Frau lächelte. „Nun, ich weiß zwar nicht, wie ich Ihnen dabei behilflich sein kann, aber hier auf Rügen ist die Auswahl nicht gerade klein. Zumindest zu der Jahreszeit.“

„Oh.“ Hanna lief rot an. „Nein, so … so war das nicht gemeint“, stellte sie rasch klar. Ganz und gar nicht sogar!, fügte sie in Gedanken hinzu. Denn wenn sie eines nicht gebrauchen konnte, dann irgendeinen Kerl, der ihr Leben wieder durcheinanderbrachte. Nein, von Männern hatte sie die Nase gestrichen voll! „Ich meine nur, dass ich auf der Suche nach jemand Bestimmtem bin. Sein Name ist Joachim. Joachim Hansen.“

Die Verkäuferin zog nachdenklich die Brauen zusammen. „Joachim Hansen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, damit kann ich nichts anfangen.“

Enttäuscht senkte Hanna den Blick. Etwas in der Art hatte sie bereits befürchtet. „Um ehrlich zu sein weiß ich nicht einmal, ob er überhaupt noch lebt“, erklärte sie niedergeschlagen. „Er hat vor der Teilung Deutschlands hier gewohnt. Ich weiß nur, dass er Koch war und sich bei der freiwilligen Feuerwehr engagiert hat.“

„Könnte es sein, dass Sie den alten Jo meinen?“ Sie lachte. „Aber ja, Jo ist die Abkürzung für Joachim. Das könnte der Mann sein, den Sie suchen.“

„Sie kennen ihn also?“ Hanna fühlte sich plötzlich wie elektrisiert. Sollte sich die Reise nach Rügen also doch gelohnt haben?

„Sicher doch. Hier wird er seit jeher immer nur Jo genannt, seinen vollen Namen kennt man eigentlich gar nicht mehr, daher konnte ich ihn anfangs nicht zuordnen. Aber ja, ich denke ich weiß, wen Sie meinen. Allerdings …“

„Ja?“

„Ich fürchte, wenn Sie ihn sprechen wollen, werden Sie kein Glück haben. Er empfängt nämlich grundsätzlich keinen Besuch.“

Aus den Augenwinkeln nahm Hanna wahr, wie die andere Bedienung an der Theke zwei Stück Torte abschnitt und auf Tellern arrangierte, die sie anschließend auf ein Tablett stellte und damit wieder zu dem Tisch eilte, an dem das ältere Ehepaar saß.

„Jo lebt völlig zurückgezogen in einem alten Leuchtturm“, erklärte die ältere Dame nun. „Drüben beim Kap Arkona. Einmal in der Woche versorgt ihn der Besitzer eines Ladens mit den nötigsten Lebensmitteln, aber auch mit ihm wechselt er praktisch kein Wort.“

„Aber ich muss unbedingt mit ihm sprechen“, stieß Hanna verzweifelt hervor. „Es … es geht um meine Großmutter. Sie und Joachim … Jo … Also, sie standen sich vor langer Zeit einmal sehr nah, und … Sie wünscht sich, dass ich ihm etwas von ihr gebe. Etwas sehr Persönliches.“

Die Verkäuferin nickte langsam. „Hm, Sie können natürlich versuchen, ihn einfach aufzusuchen, aber ich kann Ihnen wirklich keine großen Hoffnungen machen. Seit er völlig mit seiner Familie zerstritten ist, nimmt er praktisch gar nicht mehr am Leben teil. Er hat sich komplett abgeschottet und eigeigelt. Er würde Sie nicht einmal anhören. Und nach allem, was man so hört, kann er sehr ärgerlich werden, wenn sich Fremde seinem Leuchtturm nähern. Gerüchten zufolge schreckt er nicht einmal davor zurück, zu seiner alten Schrotflinte zu greifen, um Störenfriede in die Flucht zu schlagen. Aber vielleicht gibt es einen anderen Weg, an ihn heranzukommen.“

„Und der wäre?“

„Sein Neffe Niels. Vielleicht könnten Sie über ihn Kontakt zu ihm aufbauen.“

Hanna kniff die Augen zusammen. „Sagten Sie nicht eben, Jo habe sich mit seiner Familie zerstritten?“

„Nicht ganz. Im Grunde ist es umgekehrt. Nach einem … Vorfall hat sich der Rest der Familie von Jo abgewendet.“

Hanna entging nicht, wie sich bei den Worten ein Schatten auf die Züge der Verkäuferin legte.

„Jedenfalls weiß man hier, dass Jo ziemlich daran zu knacken hat, weil der Kontakt zu seinem Neffen abgerissen ist“, fuhr die Frau fort und fügte hinzu: „Wenn es Ihnen also gelänge, in dieser Angelegenheit zu vermitteln …“

„Sie meinen, so könnte ich an Jo herankommen?“

„Das wäre sicherlich besser, als direkt mit der Tür ins Haus zu fallen.“

Gar keine schlechte Idee, dachte Hanna und schürzte die Lippen. „Und dieser Niels – wo finde ich den?“

„Oh, das ist ganz einfach! Er führt zusammen mit seiner Mutter ein kleines Restaurant ganz hier in der Nähe. Wenn Sie wollen, beschreibe ich Ihnen rasch den Weg.“

„Sehr gerne!“ Hanna atmete erleichtert auf. Sie hatte zwar keine Ahnung, ob ein Treffen mit diesem Niels sie tatsächlich weiterbringen konnte, aber einen Versuch war es allemal wert.

 

„Ich werde in meinem Restaurant ganz bestimmt keine tiefgefrorenen Lebensmittel aus dem Supermarkt verarbeiten!“, stellte Niels entgeistert klar und stellte die Einkäufe in der Küche ab. „So etwas kommt bei mir nicht auf den Tisch, niemals!“

„Aber es wäre doch viel günstiger, und wir bräuchten auch nicht mehr jeden Tag zum …“

„Nein, Mutter!“, erwiderte er scharf. „Nein, nein und nochmals nein!“ Seufzend schüttelte er den Kopf und bemühte sich, etwas ruhiger weiterzusprechen. Ihm war natürlich klar, dass seine Mutter es nur gut meinte, und er wollte sie nicht vor den Kopf stoßen. Aber nachdem sie auf dem Bauernmarkt gewesen waren, hatte es auf dem Rückweg nur dieses Thema gegeben, und inzwischen war er genervt. „Hör zu, ich weiß, du machst dir Sorgen. Und was die momentane Situation des Restaurants betrifft, mache ich mir nichts vor. Ich kenne den Ernst der Lage, das kannst du mir glauben. Es vergeht keine Nacht, in der ich nicht aufstehe und immer und immer wieder die Bücher durchgehe, weil ich sonst keinen Schlaf finden kann. Aber das, was du da vorschlägst, würde das endgültige Aus für uns bedeuten, dessen bin ich mir absolut sicher. Weder die Einheimischen noch die Touristen hätten für derartige Sparmaßnahmen Verständnis. Qualitativ hochwertige Lebensmittel aus der Region, das ist es, was von uns erwartet wurde und wird. Sparen müssen wir an anderen Ecken.“

„Und wo?“ Seine Mutter, die begonnen hatte, die Einkäufe in die verschiedenen Regale zu räumen, hielt inne und sah ihn fragend an. In ihrem Blick lag tiefe Besorgnis. „Sag mir, wo sollen wir noch sparen?“

„Woher soll ich das wissen?“, entgegnete er nun wieder deutlich schärfer. „Und warum überhaupt muss ich das wissen? Wenn Vater das Restaurant nicht in einem solchen Zustand hinterlassen hätte …“

Er brach ab, als er sah, wie seine Mutter zusammenzuckte. Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie wandte sich hastig ab. Kopfschüttelnd trat er von hinten an sie heran und legte ihr eine Hand auf die...

Erscheint lt. Verlag 15.7.2022
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • eBundle • Familienromane • Humor • humorvolle Frauenromane • Kleinstadtleben • Küstenromane • Liebe • Liebesroman • Reisen & Abenteuer • Roman • Sammelband • Seeabenteuer • sommerliche Liebesromane • Urlaub Deutschland • Urlaubsbuch • Wohlfühlroman romantisch
ISBN-10 3-7546-3880-7 / 3754638807
ISBN-13 978-3-7546-3880-4 / 9783754638804
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