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Ein Hauch von Grauen und verborgene Hoffnung

Eine Anthologie ukrainischer Literatur des Ersten Weltkriegs
Buch | Softcover
544 Seiten
2025
ARCO (Verlag)
978-3-96587-030-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Hauch von Grauen und verborgene Hoffnung
CHF 38,90 inkl. MwSt
Wie sehr die Ukraine schon im 1. Weltkrieg aus »Feldern und Schlachtfeldern« bestand, ist wenig bekannt. Es gab aber ukrainische Autoren, die zu Augenzeugen jener Jahre zwischen »Grauen und verborgener Hoffnung« wurden. Die Hoffnung war 1919 die unabhängige Ukraine. Diese machte die sowjetischen Besetzung zunichte.
Die Ukraine, am Rande Europas, ist für viele noch ein unbekanntes Land. Ihre Literatur ist ein Wegweiser zu einem besseren Verständnis ihrer Geschichte und Gegenwart. Ukraine - das heißt übersetzt: »Land an den Grenzen«. Dessen Reichtum lag auch im oft friedlichen Miteinander verschiedener Ethnien, an der Lage zwischen Osten und Westen. Diese brachte viele fruchtbare, aber auch furchtbare Begegnungen mit den Nachbarn mit sich. Wie sehr das Land im Ersten Weltkrieg aus »Feldern und Schlachtfeldern« bestand, ist im »Westen« wenig bekannt. Es gab aber ukrainische Autoren, die zu Augenzeugen jener Jahre zwischen »Grauen und verborgener Hoffnung« wurden. Das Grauen, das war der Krieg. Die Hoffnung, das war 1919 die kurze Aussicht auf eine unabhängige Ukraine. Diesen Traum machte die sowjetischen Besetzung zunichte. Darüber zu lesen ist bei Mykola Chwylovyj, wo der Wahnsinn zum Muttermord führt bei Jurij Janowskyj gipfelt der apokalyptische Ritt durch die Steppe in einem Massaker. Walerijan Pidmohylnyj erzählt von der Anarchistenrevolution um Nestor Machno. Wasyl Stefanyk und Jurij Lypa nehmen uns mit ins Hinterland zu Kleinstädtern, Bauern, Kindern, mit all ihren Hoffnungen. Den beklemmenden Eindruck von Wirren und Chaos vermittelt die expressionistische Lyrik von Leonid Zymnyj, Iwan Kruschelnyzkyj und Mychajlo Lebedynez Maik Johansens Gedichte zeigen Gewalt und Visionen einer nachrevolutionären Zukunft, die von Mychajlo Semenko spiegeln Fronterlebnisse in Wladiwostok. Was viele dieser Autoren unter sowjetischer Herrschaft erwartete, ist nicht minder tragisch. Die meisten von ihnen wurden auch ihrer Sprache wegen zum Schweigen gebracht oder unter Stalin ermordet. So ist dieses Buch Vermächtnis und Dokument einer gewaltsam um ihre volle Entfaltung gebrachten Moderne, die ihren Platz in einem gesamteuropäischen Zusammenhang beansprucht. Und gleichzeitig mögen manche der aktuellen Erfahrungen der Ukraine wie ein déja-vu erscheinen angesichts der bitteren Lektionen ihrer Geschichte. Abermals muß das Land seine Unabhängigkeit und sein Territorium in einem Krieg verteidigen. Es sind heutige ukrainische Autoren und Autorinnen, die in ihren Büchern auf diese Bedrohung reagieren, in diesem Sinne sind sie Nachfolger der hier versammelten Schriftsteller.
Erscheinungsdatum
Übersetzer Kati Brunner, Claudia Dathe, Beatrix Kersten, Alexander Kratochvil, Lydia Nagel
Verlagsort Wuppertal
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Schlagworte anarchistenrevolution • Erster Weltkrieg • iwan kruschelnyzkyi • jurij janowskyi • leonid zymnyi • Literarische Moderne • maik johansen • mychajlo lebedynez • mychajlo semenko • mykola chwylowyj • Nestor Machno • Roter Terror • Serhij Zhadan • stalinistische Säuberungen • Ukraine • Ukrainische Literatur • walerijan pidmohylnyj
ISBN-10 3-96587-030-0 / 3965870300
ISBN-13 978-3-96587-030-7 / 9783965870307
Zustand Neuware
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