Kaspar Hauser
Berliner Kreis (Hersteller)
978-3-949904-26-4 (ISBN)
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Zugleich beginnt das große Elend der jüdischen Menschen und der politisch Andersdenkenden. Sie geraten in eine unmenschliche Verfolgung. Die ersten Konzentrationslager werden geschaffen. Und dazu der Nürnberger Trichter der den Menschen täglich einhämmert wie sie zu leben haben, was sie sagen dürfen und was sie zu denken haben. Überall breitet sich ein Denunziantentum aus und die Angst geht bei vielen Menschen um. Die Menschen werden ausgesiebt und benutzt.
Von Verantwortung übernehmen für all das was sie zulassen kann gar keine Rede sein. Alles hat sich nur noch dem täglichen Zwang unterzuordnen. Alles wird vorgeschrieben. Die „Göbbels“ und die „Görings“ hatten das alleinige Sagen. Und der schlimmste Trichter war der Volksempfänger der in jedes Haus seinen Weg fand. Und dann saßen sie wie die Klammeraffen vor dieser Göbelschnauze und lauschten dem Geschrei eines Adolf Hitlers. Und als das 1945 alles Unterging will es natürlich keiner gewesen sein. Dem sollte eigentlich eine Neue Zeit folgen.
Aber Gerd Tolzien schreibt von den vier Freiheiten: Die erste Freiheit ist die Freiheit der Rede und der Meinungsäußerung überall in der Welt. Die zweite Freiheit ist die Freiheit eines jeden Gotts auf seine Weise zu dienen überall in der Welt. Die dritte Freiheit ist die Freiheit von Not. Das bedeutet, gesehen vom Gesichtspunkt der Welt. Wirtschaftliche Verständigung, die für jede Nation ein gesundes, friedliches Leben gewährt, überall in der Welt. Die vierte Freiheit ist die Freiheit von Furcht. Das bedeutet, gesehen vom Gesichtspunkt der Welt. Weltweite Abrüstung, so gründlich und so weitgehend, dass kein Volk mehr in der Lage sein wird, irgendeinen Nachbarn mit Waffengewalt anzugreifen überall in der Welt.
Und dazu überall Frieden auf Erden…
Gerd Tolzien wurde geboren als ältester Sohn des Pastors und späteren evangelisch-lutherischen Landesbischofs von Mecklenburg-Strelitz, Gerhard Tolzien (1870–1946), und dessen Frau Martha, geb. Bard (1880–1972), einer Tochter des Schweriner Superintendenten und Oberkirchenrats Paul Bard (1839–1927). Er wuchs unter vier Geschwistern an Dienstorten des Vaters in Grevesmühlen, Pinnow (bei Schwerin), Schwerin und Neustrelitz auf. Tolzien bestand das Abitur wahrscheinlich in Neustrelitz und studierte an der Kunstschule Charlottenburg und der Kunstakademie Berlin. Seit 1925 war er schriftstellerisch tätig und arbeitete zugleich als Chefdramaturg der Märkischen-Panorama-Film-AG in Berlin. Politisch stets links orientiert erhielt er 1933 ein partielles, 1936 ein totales Arbeitsverbot. Die Machtergreifung der NSDAP erlebte Tolzien in Neustrelitz mit und berichtete darüber in einem Manuskript zu einem Roman, der unveröffentlicht blieb. Er musste auch miterleben, wie seine frühen Werke am 10. Mai 1933 bei der Bücherverbrennung in Neustrelitz dem Feuer übergeben und sein Vater amtsenthoben wurden. In dieser Zeit schuf er für die Stadtkirche Neustrelitz ein „Luther-Fenster“, das bis heute erhalten blieb. Ab 1940 musste er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teilnehmen. Nach Kriegsende fand Tolzien in Süddeutschland eine neue Heimat. Er erhielt eine der ersten Zulassungen als Journalist und wurde 1945 von der amerikanischen Militäradministration als Chefredakteur der Tageszeitung „Aufbau“ berufen und wurde 1945 zum Begründer und Chefredakteur der „Fränkischen Presse“ in Bayreuth. 1948 arbeitete er in Schwäbisch Hall und seit 1960 als freier Schriftsteller und freier Mitarbeiter des Münchner Kindler-Verlags. Gerd Tolzien war seit 7. Oktober 1936 mit Erna, geb. Mollenschott (1902–1991) verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. Werke Gerd Tolzien schrieb zahlreiche, meist kunstwissenschaftliche Veröffentlichungen, aber auch Schauspiele, Romane und Reportagen. Mitautor von Kindlers Malerei-Lexikon (1964–1971). Mitautor der Enzyklopedie Die Großen der Welt. Rathenau. Ein Schauspiel in 5 Aufzügen. 1925. Der Ketzer. Siegel, Frankfurt a. M. 1947. Kaspar Hauser. Kulturpolitische Zeitbetrachtungen. Westkulturverlag, Meisenheim 1947. Berliner Novelle. Selbstverlag, München [1949]. Der verpfuschte Sohn eines großen Vaters. Selbstverlag, München 1967. [Neudruck: Berliner Kreis, Berlin. 2019. ISBN 978-3-948413-38-5.] Katrin. Mit Zeichnungen von Hermann Koller. Stefan Schwarz, München 1967. [Neudruck: Berliner Kreis, Berlin 2011. ISBN 978-3-948413-83-5.] Deutsche Zeitung im Jahre Null. Dokumentation. S. Schwarz, München 1975. Hinter dem Eisernen Vorhang. Reportage. Berufsverbot und Klassenjustiz in der Bundesrepublik. Rede für den Kulturbund der DDR. Freies Volk, München 1980. Anathema. Vom „Geist von Bayreuth“ zum „Bayrischen Fall Dreyfus“. Das Freie Buch, München 1984. Metanoeite zum Frieden! Das freie Buch, München 1986. Ich lass mich nicht BRD-igen! Selbstverlag, München 1990. Ab 1967 veröffentlichte Tolzien in der Samstag-Ausgabe der Bayerischen Rundschau unter dem Pseudonym Erasmus als „Sonntagsgedanken“ regelmäßig Kolumnen, von denen einige 1978 unter dem Pseudonym und dem Titel Moralitäten. Kolumnen der Bayerischen Rundschau als Sonntagsgedanken im Verlag Baumann in Kulmbach erschienen.
Kurzbiographie: Grundschule in Bad Wilsnack und kaufmännische Berufsschule in Wittenberge an der Elbe. Vater infolge der Ereignisse des 17. Juni 1953 verhaftet und verurteilt. Von da an zählte er zu den verfolgten Schülern. Von 1961 bis 1965 Berufsverbot. Von 1965 bis 1967 Wehrpflicht bei der Marine der DDR-Kommando der Volksmarine. Von 1967 bis 1970 politisch verfolgt und inhaftiert in Bützow - Dreibergen und auf Ummanz. 1970 Berufsverbot und Schreibverbot Keine Delegierung zur Fachschule nach Güstrow zur Ausbildung als Ökonom. Erlebte die politische Verfolgung durch die Stasi der Ostzone und DDR weiterhin von 1970 bis 1989. Von 1990 bis 1995 Durchsetzung seiner politischen und auch beruflichen Rehabilitation mit der Hilfe von Manfred Stolpe. In diesem Zeitraum machte er weiterhin viele Tagebuch/Notiz- Aufzeichnungen und fertigte dazu Manuskripte an. Ab 1990 ist er ehrenamtlich tätig für politisch Verfolgte in der ehemaligen DDR. Sein Manuskripte bereitete er nun vor zum späteren Druck. 2011 trifft er dann auf die Germanistin Anneliese Löffler und veröffentlicht mit ihr zusammen das erste Buch. Dem folgen danach viele weitere Bücher. Von nun an kann er endlich seine Manuskripte veröffentlichen. Ab 2013 ist er Pate des Gedenksteins der Opfer des Stalinismus in Berlin. Er ist der Begründer des Aufrufs über die Ministerpräsidenten das NPD Verbot auf den Weg zu bringen. Seit 2012 ist er als freier Schriftsteller tätig.
| Verlagsort | Berlin |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Maße | 130 x 210 mm |
| Gewicht | 150 g |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | Adolf Hitler • Kaspar Hauser • Literatur • Zeitgeschichte |
| ISBN-10 | 3-949904-26-3 / 3949904263 |
| ISBN-13 | 978-3-949904-26-4 / 9783949904264 |
| Zustand | Neuware |
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