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John Sinclair Großband 28 (eBook)

Folgen 191-200 in einem Sammelband

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Aufl. 2022
640 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2782-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair Großband 28 - Jason Dark
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10 gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band!

Mit über 300 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.
Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern aus den Jahren 1978 - 1989 und ziehe mit ihm in den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit. Erlebe mit, wie John Sinclair zum Schrecken der Finsternis wurde und die Serie Kultstatus erreichte.

Tausende Fans können nicht irren - über 640 Seiten Horrorspaß garantiert!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 271-280

Jetzt herunterladen und losgruseln!

Vom Teufel besessen


Der Mann betrat die Boutique kurz vor Ladenschluss, als Isabella Norton bereits den Schlüssel in der Hand hielt, um die gläserne Eingangstür abzuschließen.

Wir haben schon geschlossen, wollte sie sagen, die Worte blieben ihr buchstäblich im Halse stecken, denn der Mann schaute sie mit einem Blick an, der tief in ihre Seele hineinbrannte.

Die rotblonde Frau zuckte zurück. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Mit fast 40 Jahren hatte sie so ziemlich alle Höhen und Tiefen des Lebens hinter sich gebracht, zwei Scheidungen überstanden und sich von dem Geld die Boutique einrichten können, nun war sie sprachlos.

Und ein Gefühl der Furcht kam hinzu.

Dieser Mann flößte ihr Angst ein. Zwei Schritte vor der Tür blieb er stehen und hatte nur Augen für sie. Isabella fühlte sich unter dem Blick wie ausgezogen. Unsichtbare Fingerspitzen schienen über ihren Rücken zu laufen.

Das war kein Kunde – niemals!

Sie hatte einen Blick dafür, wer bei ihr einkaufen wollte. Zumeist waren es Frauen. Wenn Männer mitkamen, dann traten sie erstens anders auf und besaßen zweitens auch immer einen leicht gequälten Gesichtsausdruck, weil ein Einkauf bei Isabella immer stark ins Geld ging.

Zweimal musste sie Luft holen, bevor sie die Frage stellen konnte, die ihr auf dem Herzen lag. »Wer … wer sind Sie?«

Der Mann lächelte, bevor er einen Satz so locker dahinsagte. »Ich bin der Teufel!«

*

Ein Witzbold!

Diesen Gedanken hatte Isabella zuerst. Das kann nur ein Witzbold sein, der so etwas sagt. Sie wollte die passende Erwiderung geben, als sie schluckte.

Nein, der Mann nicht. Dieser Typ machte keine Scherze, dem war es ernst, er war gekommen, um etwas von ihr zu fordern.

Geld?

Ein Dieb, ein Einbrecher, ein Gangster. So musste es sein. Sicherlich hatte es sich herumgesprochen, dass ihre täglichen Einnahmen nicht gerade gering waren, und Menschen waren schon für weniger als zehn Pfund in London umgebracht worden.

Irgendwann musste es ja passieren. Bisher war alles gut gegangen, dank einer hervorragenden Alarmanlage, doch nun hatte man sie erwischt.

Gefährlich sah der Mann aus. Ihm war anzumerken, welch eine Macht er besaß. Mit einem Blick nur konnte er die Kontrolle über seine Mitmenschen bekommen.

Ein Teufel?

Isabella Norton hatte sich den Teufel immer anders vorgestellt. Als ein ziegenköpfiges bockbeiniges Wesen, das nach Schwefel stank, aber keinen dunkelgrauen Zweireiher mit Nadelstreifen trug, dazu ein weißes Hemd und eine dezent gestreifte Krawatte. Sein Haar war schwarz, ziemlich kurz geschnitten, dennoch dicht gelassen. Auf den Wangen glaubte die Frau, den Schatten eines Barts zu sehen. Wie zwei Striche wirkten die ebenfalls dunklen Augenbrauen, sie hoben sich von der helleren Haut stark ab, und die Pupillen der Augen erinnerten an düstere Perlen.

Sah so ein Dieb aus?

Auch diese Theorie brach innerhalb von Sekunden zusammen. Isabella Norton wollte daran nicht glauben, dieser Mann musste einen anderen Grund für sein Kommen haben.

»Sie sind also der Teufel«, stellte sie mit rauer Stimme fest.

»Stimmt genau.«

»Und was wollen Sie hier?« Isabella hatte sich entschlossen, auf das Spiel einzugehen. »Gehören Sie nicht in die Hölle, Mr. Teufel?«

Ein knappes Lächeln umspielte die Lippen des Mannes. Die Augen erreichte es nicht. Sie blickten kalt und starr. »Aus der Hölle komme ich geradewegs«, erklärte er. »Und ich hatte mir vorgenommen, Sie zu besuchen.«

»Das ist gut.« Allmählich gewann Isabella ihre Fassung wieder zurück. »Möchten Sie etwas kaufen? Vielleicht ein kleines Geschenk für Frau oder Freundin? Ich habe eigentlich schon geschlossen, aber für Sie mache ich eine Ausnahme.«

»Ich will nichts kaufen.«

»Was wollen Sie dann?« Isabella wurde wütend.

»Dich!«

Das Wort war scharf und hart ausgestoßen worden, und die Sicherheit der Boutique-Besitzerin brach zusammen wie ein Kartenhaus. Jetzt hatte sie wieder Angst, und sie ging unwillkürlich zwei Schritte zurück, wobei sie einen Arm hob. Ihre Hand presste sie dorthin, wo sie den Herzschlag spüren konnte, der auf einmal seltsam hämmerte.

Reiß dich nur zusammen! Lass dich nicht verrückt machen! So dachte die Frau und atmete hart und heftig. Obwohl es ihr schwerfiel, überwand sie sich und sprach den vor ihr stehenden Kunden an.

»Verlassen Sie meinen Laden. Und zwar auf der Stelle. Ich will Sie hier nicht mehr sehen!«

Der Besucher lächelte nur spöttisch. Dann ging er vor, wobei der lindgrüne Teppichboden seine Schritte zur Lautlosigkeit dämpfte. Er blieb neben einem fahrbaren Ständer stehen, streckte seinen linken Arm aus und fasste nach einem Rock, der weit geschwungen war und dessen Stoff er durch die Finger laufen ließ.

»Wäre doch schade um das alles hier«, sprach er, ohne sich um die Aufforderung der Inhaberin zu kümmern.

»Ich rufe die Polizei!«, stieß Isabella hervor.

»Bitte.« Der Mann deutete mit der Hand auf den kleinen Holzschreibtisch, auf dem unter anderem auch das Telefon stand.

Isabella Norton war geschockt. Damit hätte sie nicht gerechnet. Hatte der Mann keine Angst?

Sie ging zurück und drehte sich dabei zur Seite. Okay, sie hatte ihn gewarnt, und sie wollte ihren Vorsatz auch in die Tat umsetzen.

Der Mann blieb stehen und schaute gelassen zu, wie sie den Hörer in die Hand nahm. Sie schielte den Besucher an, während sie gleichzeitig die Nummer eintippte.

Die Taste für die letzte Zahl hatte sie noch nicht berührt, als etwas geschah, das sie fast bis in den Wahnsinn trieb.

Der rote Hörer veränderte sich. Der Kunststoff in ihrer Hand wurde zu einer widerlich weichen Masse, die zwischen ihren Fingern hervorquoll.

Wie zäher Sirup sah das Zeug aus, das über ihren Handrücken rann, die Uhr bedeckte und zwischen Haut und Ärmel verschwand.

Mit einem Schrei auf den Lippen fuhr Isabella Norton herum. Sie schüttelte den Kopf, ihre rotbraunen Haare flogen, und sie hörte den unheimlichen Besucher lachen, bevor er fragte: »Wollten Sie nicht telefonieren, Isabella?«

Hohn! Der reine Hohn sprach aus diesen Worten. Der Kerl wusste genau, dass es nicht ging. Irgendetwas hatte den Apparat zerstört, er war nur noch eine weiche, warme Masse, die man kneten konnte.

»Was ist da geschehen?«, hauchte sie. »Verflucht, wie ist das möglich?«

»Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich der Teufel bin, Gnädigste!«

Pfeifend saugte Isabella die Luft ein. »Den Teufel gibt es nicht!«, schrie sie. »Verdammt, das ist eine Erfindung! Es gibt keinen Teufel! Hören Sie auf!«

»Sie müssen es ja wissen.« Der Besucher blieb gelassen. »Wollen Sie noch eine Kostprobe?« Er kam langsam näher.

»Nein!«, keuchte Isabella. »Nein, auf keinen Fall. Hauen Sie ab, verschwinden Sie! Ich … ich …«

»Wirst du mir gehören?« Er war jetzt so nahe herangekommen, dass Isabella Norton nicht mehr ausweichen konnte, denn sie stieß mit der Hüfte gegen ihren Schreibtisch.

Der Mann stand dicht vor ihr. Sein Blick bohrte sich in ihre Augen, und dann hob er die Arme an.

Die Frau spürte seine Hände an ihrer Taille. Sie trug eine weiße Bluse aus Baumwolle und einen pechschwarzen Rock.

Kalte Hände besaß der Mann. Sie glitten höher und näherten sich ihrer Brust.

Isabella vereiste innerlich. Sie stellte sich auf Abwehr ein, ihre Hände hatte sie gedreht und die Ballen auf den Schreibtisch gestützt. So weit wie möglich beugte sie sich zurück, und sie spürte seine Finger jetzt auf ihren Brüsten.

Nicht dass sie prüde gewesen wäre, nein, das auf keinen Fall, aber diese Anmache ekelte sie an. Was nahm dieser Kerl sich überhaupt heraus, und er grinste sie dabei noch lüstern an.

Mit routinierten Bewegungen ließ er seine Hände über ihren Körper gleiten. Er drückte sie immer weiter zurück, und Isabella spürte, wie ihr dunkler Wickelrock an der rechten Oberschenkelseite aufklaffte.

Die Frau konnte sich nicht mehr halten. Jetzt würde sie von dem Kerl auf den Rücken gelegt werden.

Und das an einer belebten Straße, dachte sie. Es passierten doch Menschen das Eckgeschäft mit der großen Schaufensterscheibe, und sie schauten auch in das Geschäft, aber Hilfe bekam sie nicht.

Sie ruckte weiter zurück. »Lassen Sie mich los!«, keuchte sie. »Sie … Sie tun mir weh …«

Der Mann lachte nur. Er hatte seinen Mund geöffnet, und Isabella glaubte, einen Schwefelgeruch wahrzunehmen, der über die Lippen des Mannes wehte.

Etappenweise rückte sie mit den Händen zurück. Und plötzlich lag ihr rechter Handballen auf etwas Hartem aus Metall.

Sie wusste sofort, dass es eine Schere war. Eine lange Stoffschere mit sehr scharfen Spitzen.

Wenn alles nichts half, dann …

Automatisch riss sie ihr Knie hoch, als der Mann sie noch weiter nach hinten drücken wollte.

Und sie traf.

Er hätte jetzt schreien müssen. Jeder an seiner Stelle hätte geschrien, nicht dieser Besucher. Er starrte die Frau nur an, während er sie losließ und zurückging.

Tief holte sie Luft. Sie fühlte sich von einem Druck befreit, drängte ihren Oberkörper vor und hielt plötzlich die Schere in der rechten Hand. Beide Schenkel lagen zusammen, sie bildeten eine Linie, und Isabella Norton hob den rechten Arm.

»Wenn du nicht verschwindest, du Bastard, dann steche ich zu!«, zischte sie, wobei sie sich selbst über die Worte wunderte, die aus ihrem Mund drangen.

»Du willst mich töten?«, höhnte der Mann.

»Bei...

Erscheint lt. Verlag 25.1.2022
Reihe/Serie John Sinclair Großband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geist • Geisterjäger • Gespenst • Gespensterjäger • Großband • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paket • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Spuk • Staffel • Stephen-King • Terror • Thriller • Tod • Tony-Ballard • Top • Vampir • Werwolf
ISBN-10 3-7517-2782-5 / 3751727825
ISBN-13 978-3-7517-2782-2 / 9783751727822
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