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Im sinnlichen Bann des Dukes (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0239-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Im sinnlichen Bann des Dukes - Sarah Maclean
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Seit der Duke of Marwick einst ihre Liebe verriet und sie um ihr rechtmäßiges Erbe brachte, sinnt Grace auf Rache. Jetzt ist der Moment gekommen: Mit klopfendem Herzen steigt sie die Stufen zum geheimen Hinterzimmer ihres Etablissements hinauf, hinter dessen Tür der Duke verletzt im Bett liegt. Aber statt sich einen letzten Kampf mit ihm zu liefern, kann sie nicht widerstehen, als er sie wenig später mit einem hungrigen Kuss überrascht. Und beim Blick in seine um Vergebung flehenden braunen Augen fragt sie sich jäh: Ist er doch nicht so skrupellos wie gedacht? Oder lässt sie sich gerade erneut von ihm das Herz brechen?



<p>Sarah MacLean wurde in Rhode Island geboren und besuchte die Harvard University, bevor sie ihren ersten historischen Roman schrieb. Bereits ihr Debüt landete auf der New-York-Times-Bestsellerliste. Die zweimalige Gewinnerin des begehrten RITA-Awards verfasst regelmäßig Zeitungskolumnen über Liebesromane und engagiert sich zudem für Feminismus. Mit ihrem Ehemann lebt Sarah MacLean in New York.</p>

1. KAPITEL

Burghsey House

Stammsitz des Herzogtums Marwick

Vergangenheit

Auf der ganzen Welt gab es nichts, das seinem Lachen gleichkam.

Es spielte keine Rolle, dass sie nicht für die ganze Menschheit sprechen konnte. Sie hatte sich nie weit von dem riesigen Herrenhaus entfernt, das versteckt in der Provinz von Essex lag, zwei Tagesmärsche nordöstlich von London, umgeben von weitläufigen grünen Hügeln, die sich zum Herbst hin in Weizen kleideten.

Es spielte keine Rolle, dass sie weder die Geräusche der Großstadt noch den Duft des Ozeans kannte. Oder dass sie nie eine andere Sprache als Englisch gehört, nie ein Theaterstück gesehen und nie einem Orchester gelauscht hatte.

Es spielte keine Rolle, dass sich ihre Welt auf dreitausend Morgen fruchtbaren Landes beschränkte, das sich seiner flauschigen Schafe und seiner riesigen Heuhocken rühmte. Und seiner Menschen, mit denen sie nicht sprechen durfte – für die sie buchstäblich unsichtbar war, weil sie ein Geheimnis darstellte, das es um jeden Preis zu hüten galt.

Ein Mädchen, als Erbe des Herzogtums Marwick getauft. In prächtige Spitze gehüllt, die einer langen Ahnenreihe von Dukes vorbehalten gewesen war. Mit Ölen gesalbt, die nur für den privilegiertesten Bewohner von Burghsey House gedacht waren. Vor Gott hatte das Mädchen einen Knabennamen und einen Titel erhalten, noch ehe sein Vater Dienerschaft und Priester für Stillschweigen und falsche Dokumente bestochen hatte. Noch ehe er den Plan geschmiedet hatte, die uneheliche Tochter seiner Duchess durch einen seiner eigenen unehelichen Söhne zu ersetzen, am selben Tag geboren – doch nicht etwa von der Duchess. Diese Söhne, sein einziger Weg, das herzogliche Vermächtnis zu bewahren … durch Diebstahl.

Wodurch dem nutzlosen Mädchen, dem greinenden Säugling in den Armen des Kindermädchens, ein bloßes Schattendasein vergönnt war, geprägt von der quälenden Einsamkeit einer Welt, die so groß und doch so klein war.

Und dann, vor einem Jahr, war er gekommen. Zwölf Jahre alt und voller Feuer und Kraft und der Welt dort draußen. Hochgewachsen und schlank und bereits jetzt gewieft und durchtrieben und zudem das Schönste, was sie je gesehen hatte. Blondes Haar, das zu lang war und ihm über die leuchtend bernsteinfarbenen Augen fiel, in denen tausend Geheimnisse verborgen lagen. Ein Lachen, leise und kaum je zu vernehmen – so selten gar, dass es wie ein Geschenk anmutete, wenn es ertönte.

Nein, auf der ganzen Welt gab es nichts, was seinem Lachen gleichkam. Das wusste sie, auch wenn diese Welt ihr so fern war, dass sie nicht einmal zu sagen vermochte, wo sie begann.

Er schon.

Er liebte es, ihr davon zu erzählen. Und ebendas tat er an diesem Nachmittag. Es war einer jener kostbaren gestohlenen Momente, in denen der Duke nicht damit beschäftigt war, sie gegeneinander auszuspielen oder zu manipulieren – ein gestohlener Tag vor einer Nacht, in der der Mann, der ihrer aller Zukunft in der Hand hatte, seine drei Söhne neuerlich malträtieren mochte. Nun jedoch, an diesem friedvollen Nachmittag, während der Duke in London weilte und tat, was immer Dukes tun, genossen die vier ihr Glück dort, wo sie es am ausgiebigsten genießen konnten – draußen, inmitten der wilden, hügeligen Landschaft des Anwesens.

Ihr selbst war die Gegend im Westen am liebsten, weit genug vom Herrenhaus entfernt, dass man es hätte vergessen können, ehe man sich seiner wieder entsann. Dort stand ein prachtvoller Hain, der bis in den Himmel zu ragen schien, und daran entlang strömte ein Flüsschen. Eher ein Bach denn ein Fluss, wenn sie ehrlich war. Er hatte ihr stunden-, tage-, wochenlang mit seinem Plätschern Gesellschaft geleistet, als sie jünger gewesen war und sich mit niemandem außer dem Wasser hatte unterhalten können.

Doch hier und jetzt war sie nicht einsam. Sie lag unter den Bäumen, lag rücklings auf dem mit Sonnenlicht gesprenkelten Boden – wo sie nach dem Wettrennen querfeldein niedergesunken war. Tief atmete sie die Luft ein, die mit dem Duft von wildem Thymian geschwängert war.

Er saß neben ihr, Hüfte an Hüfte, einander gegenüber. Auch er keuchte, seine Brust hob und senkte sich, während er sie ansah. Seine Beine, die nicht aufhören wollten zu wachsen, hatte er neben ihrem Kopf ausgestreckt. „Wieso kommen wir immer hierher?“

„Es gefällt mir hier“, erwiderte sie schlicht und hob das Gesicht der Sonne entgegen. Ihr trommelnder Herzschlag beruhigte sich, während sie durch die Baumkronen hindurch zum Himmel emporblickte, der mit ihr Verstecken spielte. „Und es würde dir ebenfalls gefallen, wenn du nicht ständig so ernst wärst.“

Prompt wurde die Atmosphäre im Idyll bleiern, als sich die Wahrheit hereinschlich – das Wissen, dass sie keine gewöhnlichen Kinder waren, dreizehn und unbedarft. Nur durch Vorsicht überlebten sie. Nur durch Ernsthaftigkeit.

Aber daran wollte sie jetzt nicht denken, während die letzten Sommerschmetterlinge über ihr in den Sonnenstrahlen tanzten und diesen Ort mit einer Magie erfüllten, die das Schlimmste von hier fernhielt. Daher wechselte sie das Thema.

„Erzähl mir davon.“

Er fragte nicht, wovon. Das war unnötig. „Schon wieder?“

„Schon wieder.“

Er drehte sich um, und sie zog ihre Röcke beiseite, damit er sich neben ihr ausstrecken konnte, so wie Dutzende Male zuvor. Hunderte Male. Als er auf dem Rücken lag, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, sprach er zu dem grünen Baldachin. „Dort ist es niemals still.“

„Wegen der Wagen auf den Pflastersteinen.“

Er nickte. „Die Holzräder machen Lärm, aber es ist nicht nur das, sondern auch das Grölen aus den Wirtshäusern und die Schreie der Straßenhändler. Das Bellen der Hunde in den Lagerhäusern. Die Straßenschlägereien. Oft habe ich vom Dach des Hauses aus, in dem ich gewohnt habe, auf die Kämpfer gewettet.“

„Deshalb kämpfst du so gut.“

Er hob eine Schulter, die Andeutung eines Achselzuckens. „Ich habe geglaubt, es wäre die beste Möglichkeit, meiner Mutter zu helfen. Bis …“

Er verstummte, doch sie wusste, wie der Satz endete. Bis seine Mutter erkrankt war und der Duke ihn, der alles für sie getan hätte, mit Titel und Vermögen geködert hatte. Sie wandte sich ihm zu und sah ihn an. Sein Gesicht wirkte angespannt. Er starrte zum Himmel hinauf, die Zähne zusammengebissen.

„Erzähl mir vom Fluchen“, drängte sie ihn.

Er stieß ein leises, überraschtes Lachen aus. „Fluchen ist ein Sturzbach an schmutzigen Ausdrücken. Dieser Teil gefällt dir besonders.“

„Ich hatte keine Ahnung davon, bevor ich euch dreien begegnet bin.“ Drei Jungen, die, ebenfalls einem Sturzbach gleich, über ihr Leben hereingebrochen waren, rau und chaotisch und unflätig und wunderbar.

„Vor Devil, meinst du.“

Devil, auf den Namen Devon getauft, war einer seiner beiden Halbbrüder. Er war in einem Waisenhaus für Knaben aufgewachsen, was seine Ausdrucksweise bewies. „Er hat sich als höchst nützlich erwiesen.“

„Ja. Zurück zum Fluchen. Vor allem am Hafen wird geflucht. Niemand flucht wie ein Seemann.“

„Verrate mir den schlimmsten Fluch, den du kennst.“

Er sah sie spitzbübisch an. „Nein.“

Sie würde später einfach Devil fragen. „Erzähl mir vom Regen.“

„Wir sprechen von London. Dort regnet es immer.“

Sie knuffte ihn mit der Schulter. „Erzähl mir vom Schönen am Regen.“

Er lächelte, und sie erwiderte sein Lächeln. Sie liebte es, wie geduldig er ihre Fragen beantwortete. „Der Regen lässt die gepflasterten Straßen wie poliert glänzen.“

„Und nachts verwandelt er sie in Gold, wegen des Lichts der Wirthäuser“, ergänzte sie.

„Nicht nur der Wirtshäuser. Auch der Theater in der Drury Lane. Und der Lampen, die vor den Bordellen hängen.“ Bordellen wie dem, in dem seine Mutter gelandet war, nachdem der Duke sie fallen gelassen hatte. Weil sie beschlossen hatte, seinen Sohn auszutragen. Und wo jener Sohn zur Welt gekommen war.

„Um die Dunkelheit in Schach zu halten“, sagte sie leise.

„Die Dunkelheit ist gar nicht so schlecht“, entgegnete er. „Schlecht ist nur, was die Menschen in ihr alles gezwungen sind zu tun, um das, was sie brauchen, zu bekommen.“

„Und bekommen sie es? Das, was sie brauchen?“

„Nein. Sie bekommen nicht, was sie brauchen, und auch nicht, was sie verdienen.“ Kurz schwieg er, ehe er hinauf zu den Baumkronen flüsterte, als wären sie tatsächlich von Magie durchdrungen: „Aber all das werden wir ändern.“

Das „wir“ entging ihr nicht. Nicht bloß er. Sie alle. Sie alle vier, die sie einen Pakt geschlossen hatten, als die Jungen für diesen aberwitzigen Wettstreit hergebracht worden waren – wer immer den Sieg davontrüge, würde die anderen beschützen. Und anschließend würden sie von diesem Ort fliehen, an dem sie alle in einem Kampf gefangen waren. Einem Kampf, der mit Verstand und Waffen ausgefochten wurde, um dem alternden Vater der Jungen zu geben, was er wollte: einen Erben, des Herzogtums würdig.

„Wenn du Duke bist“, wisperte sie.

Er schaute sie an. „Wenn einer von uns Duke ist.“

Sie schüttelte den Kopf und begegnete dem Blick seiner glänzenden Bernsteinaugen, die denen seiner Brüder, denen seines Vaters so sehr ähnelten. „Du wirst gewinnen.“

Lange sah er sie an, bevor er...

Erscheint lt. Verlag 17.12.2021
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Übersetzer Nina Hawranke
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adel • Aristokratie • Autor • Bareknuckle Bastards • Belletristik • beste • Buch • bücher für frauen • Chance • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • Deutsch • Drama • eBook • ebook liebesroman • Ehefrau • emotionale • Erfolgsautor • erotische • Familie • Feinde • Fiktion • Frauen • Frauenliteratur • Frauenroman • Freundin • für • Gemütlich • Geschichte • Geschichten • herzerwärmend • Herzog • highlander liebesromane • highlanderliebesromane • Historical Gold Extra • historisch • Historische • Historische Liebesromane • Historischer • Historisches • historisch roman • Leidenschaft • Liebe • liebenden • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mädchen • Mama • Mutter • Muttertag • Racheplot • Regency • Regency-Ära • Roman • romantisch • Romantische Bücher • Romanze • SIE • Top • Top-Titel • verbotene • Vergebung • Verrat • zu • Zweite
ISBN-10 3-7515-0239-4 / 3751502394
ISBN-13 978-3-7515-0239-9 / 9783751502399
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