Heart of Fire (eBook)
384 Seiten
Piper Verlag
9783492600965 (ISBN)
Meredith Wild ist Nr. 1-New-York-Times- und USA-Today-Bestseller-Autorin. Sie lebt mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern in New Hampshire. Sie bezeichnet sich selbst als Techniknarr, Whiskey-Kennerin und eine hoffnungslose Romantikerin. Wenn sie nicht in der Fantasiewelt ihrer Charaktere lebt, trifft man sie meistens auf Facebook an.
Meredith Wild ist Nr. 1-New-York-Times- und USA-Today-Bestseller-Autorin. Sie lebt mit ihrem Ehemann und ihren Kindern in New Hampshire. Angel Payne lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Kalifornien, wo sie auch am liebsten schreibt.
Kapitel 1
Maximus
»Hier beginnt ein neues Leben.«
Mein raues Flüstern verhallt in der Stille von Karas Schlafzimmer, das in den letzten vierundzwanzig Stunden zu einem perfekten Zufluchtsort geworden ist.
Es hatte sich nicht richtig und schon gar nicht sicher angefühlt, in meiner Wohnung in Downtown L. A. zu bleiben, nachdem gestern Abend dieser Mann vorbeischneite, der behauptete, er sei mein lange verschollener Vater – und, o ja, der Allvater des Olymps und jedes unsterblichen Wesens darin. Kurz danach wimmelte es in meiner Straße von Paparazzi. Dagegen gleicht der Blick auf die Hollywood Hills geradezu einer ländlichen Szenerie.
Die Sterne über den verschlafenen Hängen werden langsam von der beginnenden Dämmerung verschluckt, während ich die Zeile ein weiteres Mal wiederhole. Dantes Worte haben sich immer wie die eines Seelenverwandten angefühlt, aber bei keinem der hundert Male, wenn ich im La Vita Nuova gelesen habe, hat dieses Gefühl solch einen Widerhall in mir gefunden. Oder solch ein Verlangen in mir geweckt, dagegen anzukämpfen.
Aber gegen was ankämpfen? Ich habe das Schicksal angefleht, Tage, Monate und Jahre, mich dorthin zu bringen, wo ich jetzt bin. Aber mein Flehen war nicht sehr spezifisch. Vielleicht war das der Fehler. Ich habe nie gebeten, die Wahrheit solle vernünftig sein. Oder logisch. Oder glaubhaft.
Denn sie ist absolut nichts davon.
Ich blinzele heftig und erwarte, aufzuwachen und diesen bizarren Fiebertraum mit einem Lachen abzutun. Wenn ich das tue, wird es wieder gestern Morgen in meiner Wohnung sein, als mein nackter warmer Körper eng an die Frau geschmiegt lag, die so viel von meinem Herzen, meinem Geist und meiner Seele erobert hat. Kein Fremder wird an meiner Tür klopfen, hereinspaziert kommen und eine Behauptung aufstellen, die derart bescheuert ist, dass ich mich fragen sollte, welchem Irrenhaus er entflohen ist und wie viel Mist er sich vorher in die Venen gespritzt hat. Denn das wäre die logischste Erklärung, wenn jemand behauptet, der König der Götter zu sein. Schlimmer noch, dass er und ich siebenundzwanzig Jahre Vatertag nachzuholen haben.
Dann musste Z seine dritte Bombe zünden – vergleichsweise eine kleinere Explosion, aber trotzdem ein Kracher. Selbst im Nachhinein. Vielleicht jetzt sogar noch mehr, wenn man bedenkt, wie klein, unschuldig und weich Kara in dem großen Bett hinter mir zu sein scheint. Ihre entspannten Lippen. Die dunklen, dicken Wellen ihres Haars auf dem luxuriösen weißen Leinen. Ihre sehnsüchtig zu Fäusten geballten Hände. Selbst die symmetrischen, schlanken Ovale ihrer Fingernägel.
Sie sieht aus wie ein Engel.
Aber sie ist meine perfekte kleine Dämonin.
Und allmählich glaube ich tatsächlich, dass sie ganz mir gehört.
Ich drehe mich wieder zum Fenster und meine Gedanken plagen sich mit den Optionen herum. Es ist schlimm genug, dass dieser Anspruch meine Sinne und mein Blut derart dominiert … Das Blut, das sie nicht begehren dürften. Dank meiner DNA verzehre ich mich ausschließlich nach ihr.
Und da haben wir wieder das Schicksal, das erneut mit mir spielt. Denn ich könnte sie jetzt wegen der DNA, die ihr Fluch ist, und dem Schicksal, an das sie gekettet ist, jeden Moment verlieren. Als wir auf diese Vereinbarung gepfiffen haben, haben wir uns nicht gerade beliebter gemacht, auch wenn mein Vater – oder wer immer er sein mag – angeboten hat, ein gutes Wort für uns einzulegen. Gestern Morgen war ich verzweifelt genug, um dem Mann zu trauen. Ich hatte keine andere Wahl. Die habe ich noch immer nicht. Außer … ich hätte sie. Falls all das in Wirklichkeit nicht passiert. Falls Z nicht mehr als ein Speed-Junkie aus einem Müllcontainer in der Pennergegend ist, statt wie versprochen mit Hades zu verhandeln.
Aber möchte ich diese Theorie wirklich auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen?
»Maximus Kane, bitte sag mir, dass du nicht schon vor den Vögeln wach bist.«
Hier ist die Antwort auf meine Zweifel. Hier, in dem melodischen Klang von Karas schlaftrunkener Stimme. In ihrem Anblick, der den Hunger in meinen Augen stillt, als sie sich wohlig unter der Bettdecke rekelt. Vor allem in jeder Nuance ihres inquisitorischen Blicks, der mir verrät, dass ihr mein brütendes Schweigen nicht entgangen ist.
In der Trainingshose, die ich vor ein paar Stunden angezogen habe, beginnt sich etwas zu regen. Überflüssig zu sagen, dass mir nicht mehr nach Brüten ist. Nicht im Traum, jetzt, wo sie wach ist und sich wieder auf mich konzentriert. Dieser Gesichtsausdruck rechtfertigt vollkommen die gestrige überstürzte Flucht. Was sichere Zufluchtsorte angeht, könnte ich mir deutlich Schlimmeres vorstellen, wenn ich mir den großzügigen Innenhof, die gut bestückte Bibliothek und all die nur denkbaren modernen Annehmlichkeiten anschaue. Aber im Moment geht es nicht um die Bäume, die Hügel oder das Hollywood Sign.
Hier zu sein, mit dieser atemberaubenden Schönheit, ist wie ein Traum. Der auch noch in dieser Sekunde anhält, in der ich so fasziniert bin wie beim allerersten Mal, als sie mich berührt und verwandelt hat.
Ich zucke mit den Schultern und versuche, mich lässig charmant zu geben. »Mehr Würmer für mich. Ich teile sogar.«
Kara setzt sich auf und zieht die Beine an. »Ich würde dir die Würmer überlassen, wenn ich stattdessen erfahre, was in deinem hübschen Kopf vor sich geht.«
Wieder zucke ich mit den Schultern, um meine Unruhe zu überspielen. Ich kann problemlos vor hundert Studierenden reden, aber dieses weibliche Wesen kann mich mit einem einzigen Blick aus der Fassung bringen. »Schlaf und ich waren noch nie die besten Freunde«, erwidere ich schließlich. »Ein paar Stunden pro Nacht, und ich bin fit.«
»Hmm.« Sie legt den Kopf schief. »Das ergibt Sinn, denke ich.«
»Denkst du? Wieso?«
»Nun, wenn man sich alles so durch den Kopf gehen lässt.«
»Alles? Was zum Beispiel?« Ich bin nicht auf eine Konfrontation aus, aber ich muss es aus einer anderen Quelle als aus meinem eigenen Kopf hören. »Sag es noch mal, Kara. Für mich.«
Sie reckt das Kinn vor. »Alles, zum Beispiel dass du ein Halbgott bist.«
Ihre Augen funkeln und erinnern mich an die Wunderkerzen, mit denen Jesse und ich in den Sommern unserer Kindheit gespielt haben. Die Erinnerungen an Glück und Hoffnung zaubern beinahe ein Lächeln auf meine Lippen, aber hier und jetzt sind die Erinnerungen gerade unzusammenhängend. Anders.
»Du kannst es ruhig aussprechen, Maximus. Und falls du darüber reden möchtest … nun, ich werde nicht verängstigt davonstürmen.«
»Nein.« Ich lasse mich auf die Matratze sinken, die unter meinem Gewicht aufstöhnt. »Aber ich werde das tun.«
»Wieso?« Ihre Verwirrung ist echt. Das spüre ich genauso wie ihre Wärme, die mich überflutet, sobald sie die Beine streckt und sich an mich schmiegt. »Du musst doch schon eine Ahnung gehabt haben. Zumindest einen Hauch. Du hattest doch bereits Fragen gestellt. Du hast mich ohne Scheu daran teilhaben lassen.«
Ich packe sie am Handgelenk. »Ab jetzt werde ich dich an allem teilhaben lassen.«
Sie stößt einen Seufzer aus, der meine Schulter wärmt. »Auch jetzt?«, hakt sie nach. »Jetzt, wo du weißt, was ich bin?«
Ich drehe mich einem Impuls folgend um und ziehe sie an mich, bis sie, umschlungen von meinen Armen, auf meinem Schoß sitzt. Die Bettdecke, die die Struktur von geschlagener Butter hat, legt sich noch enger um sie. »Jetzt erst recht«, erwidere ich und fahre mit dem Fingerknöchel über ihre Wange. »Jetzt, wo ich weiß, wer du bist.«
Auch wenn sie die Lippen zu einem Lächeln verzieht, schafft es der Funke der Erleichterung nicht bis in ihre Augen. »Genau«, murmelt sie. »Wer ich bin. Kara Valari, Brut der Dämonen, die deine Existenz kräftig ins Wanken gebracht hat.«
»Nein.« Ich lege die Hand an ihren Nacken und drücke ihn sanft, um mir ihre Aufmerksamkeit zu sichern....
| Erscheint lt. Verlag | 28.7.2022 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Kara und Maximus | Kara und Maximus |
| Übersetzer | Richard Betzenbichler |
| Verlagsort | München |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
| Schlagworte | Autorinnenduo • Bestseller Autorin • Blood of Zeus • Dämonen • Fantasy • Fantasy Roman • Fantasy Romance • Glomour • Götter • Hollywood • LA • Liebe • Neuerscheinung 2022 • New Adult • Romance • romantisch • Sexy • Universität • Urban Fantasy |
| ISBN-13 | 9783492600965 / 9783492600965 |
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