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Ein Erbe für den Duke? (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
264 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0093-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Erbe für den Duke? - Eloisa James
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Ist sie es wirklich? Lord Roland Northbridge Wilde kann nicht glauben, wer vor ihm steht: Miss Diana Belgrave, die er einst heiraten wollte, die ihn am Tag der Verlobungsfeier aber urplötzlich und ohne eine Erklärung verließ! Sie ist mindestens so schön wie damals und arbeitet jetzt als Gouvernante für seine Familie auf Lindow Castle. Was ist in der Zeit geschehen, als er in den Kolonien im Krieg war, um Diana und sein gebrochenes Herz zu vergessen? Und was ihn fast noch mehr beschäftigt: Ist der kleine Junge an ihrer Seite wirklich sein Sohn, wie die gesamte feine Gesellschaft Londons behauptet?



<p>New-York-Times-Bestseller-Autorin Eloisa James schreibt nicht nur packende historische Liebesromane, sie ist auch Professorin für Englische Literatur. Eloisa lebt mit ihrer Familie in New York, hält sich aber auch oft in Paris oder Italien auf. Sie hat zwei Kinder und ist mit einem waschechten italienischen Ritter verheiratet.</p>

1. KAPITEL

Lindow Castle

15. Mai 1780

Diana Belgrave dachte nur noch selten an jene Zeit, in der sie die verhätschelte Erbin gewesen war, die London im Sturm erobert und das Herz eines zukünftigen Duke gewonnen hatte. Wenn sie doch einmal daran dachte, konnte sie nur den Kopf schütteln.

Sie war so unglaublich jung gewesen! Sie hätte alles getan, um ihre ehrgeizige Mutter zufriedenzustellen – eine Meisterleistung, die unmöglich zu bewältigen war. Was Diana allerdings erst im Rückblick erkannt hatte. Vielleicht war das die Definition von Reife: zu erkennen, dass es nicht möglich war, alle Menschen zufriedenzustellen.

Auf lange Sicht hätte sie auch ihren Verlobten North – oder korrekterweise Lord Roland – nicht zufriedengestellt. Zumindest redete sie sich das ein, wenn sie sich schuldig fühlte. Schließlich hatte er nicht wirklich um ihre Hand angehalten. Ihre Mutter hatte sie gezwungen, die Rolle einer stillen und fügsamen jungen Dame zu spielen, und dieser jungen Frau hatte North einen Heiratsantrag gemacht. Nicht Diana Belgrave.

Und die aufflackernde Sehnsucht, die sie früher in seinem Blick gesehen hatte? Die galt nicht ihr, sondern der Schöpfung ihrer Mutter, diesem sanftmütigen Wesen mit den turmhohen, verzierten Perücken.

Sie war davon überzeugt, dass es North nie gefallen hatte, was er für sie empfand. Seine Sehnsucht nach ihr ärgerte ihn, als würde dieses Verlangen seine Macht schmälern. Als würde sie dadurch einen Teil von ihm besitzen. Dabei war der zukünftige Duke of Lindow daran gewöhnt, in seiner Welt der absolute Herrscher zu sein.

Man stelle sich nur vor, wie wütend er geworden wäre, wenn er gemerkt hätte, dass die Frau, die er zu seiner Gemahlin auserkoren hatte, überhaupt gar nicht die Frau war, um die er geworben hatte.

Seufzend konzentrierte Diana sich wieder auf die Gegenwart. Früher einmal war sie die zukünftige Herrin von Lindow Castle gewesen; jetzt lebte sie hier als Bedienstete. Doch es gab etwas, das wichtiger war: Früher war sie eine unglückliche junge Dame gewesen, jetzt war sie eine sehr glückliche Gouvernante. Vielleicht keine gute Gouvernante, aber sie mochte ihre Arbeit.

Meistens jedenfalls.

Sie beugte sich vor und hob ihren zweijährigen Schützling, Lady Artemisia Wilde, hoch. Sie setzte sich das Mädchen auf die Hüfte und drehte sie sich zu dem dreijährigen Jungen um, der auf dem Boden saß und Muster in sein Rübenmus malte. „Godfrey, musst du auf den Topf?“

Ihr Neffe, Godfrey Belgrave, schüttelte den Kopf. Zum Glück, denn in diesem Moment sah Diana, dass der Nachttopf auf dem Kaminvorleger auf der Seite lag, anstatt ordentlich hinter dem Wandschirm verstaut zu sein.

Hoffentlich war er leer gewesen.

Sie roch nach Rüben und sehnte sich nach einer Tasse starken Tee mit Milch. Aber der Tee war kalt, und die Milch tropfte vom Kinderzimmertisch in das Rübenmus.

Die Haushälterin würde einen Schreianfall bekommen, wenn sie das Esszimmer der Kinder sah, bevor Diana es schaffte, hier sauberzumachen. Mrs. Mousekin war immer wieder verblüfft über die Unordnung, die Diana und den Kindern überall hin zu folgen schien, aber die Haushälterin hatte die Angewohnheit, sich ständig zu ärgern.

Zumindest redete Diana sich das ein.

Es schien ihr einfach nicht gelingen zu wollen, die grundsätzlichen Sauberkeitsregeln und einen glücklichen Tag für zwei Kleinkinder unter einen Hut zu bekommen.

„DeeDee“, sagte Artie, steckte ihre kleinen Pummelfinger in Dianas Haarknoten und zog eine Locke heraus, woraufhin der ganze Zopf Diana über den Rücken fiel. Es war ziemlich anstrengend gewesen, das Essen im ganzen Raum zu verteilen, und Artie war schon lange vor der Dämmerung aufgewacht, sodass es jetzt Zeit für ein Nickerchen war. Das Kind steckte sich Dianas Haar in den Mund und bettete schläfrig den Kopf auf ihre Schulter.

Diana holte tief Luft, als eine Woge der Erschöpfung sie überkam. Es lag nicht nur an dem langen Tag, sondern auch an dem nervenaufreibenden Gefühl einer Gefahr, die über ihrem Kopf schwebte.

North war zu Hause.

Diese vier Worte hallten ihr in den Ohren wider. Ihr früherer Verlobter war aus dem Krieg in den Kolonien zurückgekehrt.

Sie hatte gewusst, dass er auf dem Heimweg war. Nachdem der Duke verkündet hatte, sein Sohn habe den Dienst quittiert, hatte sie die halbe Nacht vor Erleichterung geweint. Es bedeutete, dass sie nicht dafür verantwortlich war, dass ein zukünftiger Duke getötet wurde. Soweit sie wusste, hatte ihre gelöste Verlobung dazu geführt, dass er sich vollkommen überstürzt ein Offizierspatent gekauft hatte. Wenn er gestorben wäre …

Nun, er war nicht gestorben.

Doch nach dem Schrecken waren da immer noch die Schuldgefühle wegen all der anderen Dinge, die sie ihm angetan hatte. Auch wenn er von den meisten noch nicht einmal wusste.

In den letzten Minuten hatten zwei livrierte Diener nach Ausreden gesucht, um hinauf in den Kindertrakt zu laufen und Diana vorzuwarnen, dass Norths Ankunft bevorstand – besser gesagt Lord Rolands, wie sie ihn jetzt zu nennen hatte. Jeder hier im Haushalt wusste, dass der Duke angeordnet hatte, Diana in keinem einzigen Brief an seinen Sohn zu erwähnen. Er wollte nicht, dass North im Krieg von häuslichen Angelegenheiten abgelenkt wurde.

Anders gesagt: Jeder wusste, dass Norths angeblicher Bastard hier in diesem Haus lebte – außer North selbst.

Vielleicht würde ihm niemand erzählen, dass sie hier war. Arties Eltern, der Duke und die Duchess of Lindow, weilten in London, und Lady Knowe, die Zwillingsschwester des Dukes, stattete dem Kindertrakt nur selten einen Besuch ab …

Nein.

Boodle, sein Kammerdiener, würde ihm die Neuigkeiten auf jeden Fall mitteilen. Boodle sah in North eine Erhöhung seiner eigenen Bedeutung, und jede Verunglimpfung seines Herrn kam für ihn einer persönlichen Beleidigung gleich. Ein Bastard war auf jeden Fall eine Schande für den Ruf eines Gentlemans.

Boodle musste völlig berauscht sein von der Rückkehr Seiner Lordschaft. Nachdem North in den Krieg gezogen war, hatte er Norths Vater, dem Duke, gedient. Doch sehr zum Verdruss des Kammerdieners mangelte es Seiner Gnaden erheblich an Interesse für sein Äußeres. Jetzt, da der überaus modebewusste Erbe zurückgekehrt war, würde Boodle erneut uneingeschränkter Herrscher unter den Kammerdienern der englischen Gentlemen sein – zumindest, sobald das lästige Problem von Norths illegitimen Sprössling geklärt war.

Während ihrer Verlobungszeit war North stets steif und respektvoll gewesen. Er hatte niemals gelacht, gerülpst oder einen Witz erzählt. Er war auch niemals ungehalten gewesen. Er hatte seine Gefühle fest im Griff gehabt. War Lachen zu spontan für einen zukünftigen Duke? Vielleicht hatte er auch einfach keinen Humor.

Egal, wie ruhig er von Natur aus war – jeder Mann würde fuchsteufelswild werden, wenn er erfahren würde, dass er – oder besser sein Vater – ein Kind unter falschen Voraussetzungen in seinem Haus beherbergte.

Diana straffte die Schultern und wappnete sich. Sie war nicht länger das fügsame Mädchen, das sie früher einmal gewesen war. Sie war eine starke und unabhängige Frau, die sich ihren Lebensunterhalt selbst verdiente.

Es gab vieles, was sie North gerne sagen würde, egal, wie wütend er sein würde – und er hatte jedes Recht, wütend zu sein. Aber sie wollte unbedingt loswerden, was sie zu sagen hatte. Die unzähligen schlaflosen Nächte, in denen sie sich damit gequält hatte, was sie ihm angetan hatte, sollten nicht umsonst gewesen sein. Selbst wenn er sie noch heute Abend aus dem Haus warf, würde sie sich vorher bei ihm entschuldigen.

„Augen zu und durch“, hätte ihr Großvater gesagt.

Godfrey kam zu ihr und griff mit seiner klebrigen Hand nach ihrem Rock. Mit den knotigen Knien, den eckigen Wangenknochen und dem rostroten Haar war er kein hübscher Junge.

Aber er gehörte zu ihr, egal, wie er aussah. Diana versuchte immer noch zu begreifen, wie sie einen Blick auf ein dürres, plärrendes Baby hatte werfen und sofort wissen können, dass sie alles tun und alles opfern würde, um für das Kind zu sorgen.

„Zeit für das Bad“, sagte sie zu den Kindern. Auf dem halben Weg den Korridor hinunter blieb sie stehen, um Arties Gewicht auf der Hüfte zu verlagern. „Spatz, bitte sabbere meinen Hals nicht voll. Godfrey, könntest du bitte etwas schneller gehen?“

Sie hätte über ihre eigene Dummheit stöhnen können. Man musste Godfrey nur um etwas bitten, um ihn zu veranlassen, genau das Gegenteil zu tun. Schon ließ sich der kleine Junge auf die Knie fallen und kroch den Korridor zurück in Richtung Esszimmer.

„Godfrey!“, rief sie und bemühte sich, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen. Wenn man ihn anschrie, wurde er nur noch frecher.

„Ich gehe“, sagte Artemisia, spuckte Dianas Haare aus und zappelte herum. „Ich hole Free.“ So nannte sie Godfrey. Godfrey hatte keinen Namen für seine Spielgefährtin, weil er noch immer kein Wort sprach, obwohl er bereits über drei Jahre alt war.

Als Diana Artie auf den Boden setzte, hörte sie Schritte auf der nackten Holztreppe, die in den Kindertrakt führte. Panik erfasste sie.

Nein.

North trägt Absätze, rief sie sich in Erinnerung. Hohe Absätze. Gestreifte Socken mit aufwändigen Verzierungen. Leuchtende Seidenjacken. Perücken, die den Träger zwangen, sich...

Erscheint lt. Verlag 12.10.2021
Reihe/Serie Historical Gold
Historical Gold
Historical Gold
Übersetzer Maria Beck
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adel • Aristokratie • Autor • Baby • Belletristik • beste • Buch • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • Deutsch • eBook • ebook liebesroman • Ehefrau • Erbe • Erfolgsautor • Familiengeheimnisse • Fiktion • Frauenroman • Freundin • für • geheimes • Geschichte • Geschichten • Gesellschaft • Gouvernante • Heirat • Herzog • highlander liebesromane • Historical Gold • Historische • Historische Liebesromane • Historischer • historisch roman • höhere • Kolonien • Krieg • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • London • Lord • Mama • Muttertag • Regency-Roman • Roman • Romantische Bücher • Schloss • Skandal • The Wildes of Lindow Castle • Top • Top-Titel • wiedersehensromanze • zweite-chance-romanze
ISBN-10 3-7515-0093-6 / 3751500936
ISBN-13 978-3-7515-0093-7 / 9783751500937
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