Historical Saison Band 81 (eBook)
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0295-5 (ISBN)
STÜRMISCHE ROMANZE MIT HINDERNISSEN von DIANE GASTON
Als Captain Lucien Roper nach einem Schiffsunglück Lady Rebecca aus den eisigen Fluten rettet, denkt er nur daran, die anmutige Schönheit in seinen Armen zu wärmen. Noch nie hat eine Frau ihn so betört. Doch ihre Küsse sind nicht nur süß, sondern auch verboten. Denn Lucien weiß, auf seine Meerjungfrau wartet ein anderer ...
DER DUKE UND DIE SCHÖNE REBELLIN von LOUISE ALLEN
Der Duke of Aylsham hält es für einen Fehler, sie geküsst zu haben? Verity ist empört. Als ob sie darauf aus wäre, mit einem intoleranten Lord anzubandeln! Sie spürt genau: Eine unabhängige Frau wie sie passt einfach nicht in sein Weltbild. Aber warum zieht der smarte Aristokrat sie dann so leidenschaftlich in seine Arme?
<p>Louise Allen lebt mit ihrem Mann - für sie das perfekte Vorbild für einen romantischen Helden - in einem Cottage im englischen Norfolk. Sie hat Geografie und Archäologie studiert, was ihr beim Schreiben ihrer historischen Liebesromane durchaus nützlich ist.</p>
1. KAPITEL
Juni 1816
Lucien Roper stand an der Reling des Paketschiffs Dun Aengus und sah zu, wie der Hafen von Dublin in der Ferne verschwand. Er atmete die salzige Meeresluft ein und spürte den frischen Wind im Gesicht.
In wenigen Tagen würde er hoffentlich ein eigenes Schiff kommandieren, hätte seine alte Crew zurück und könnte wieder das Leben führen, das ihm schon so viel gegeben hatte: ein Vermögen an Prisengeldern, Anerkennung und Respekt und einen Platz, wo er hingehörte.
Hinter ihm erklang plötzlich das Lachen einer Frau. Der fröhliche Ton war solch ein Gegensatz zu seiner inneren Unruhe, dass er erschrocken herumfuhr. Sie trug einen grauen Umhang mit Kapuze, die leider ihr Gesicht verbarg.
Worüber freute sie sich wohl so?
Das war das Opfer, das ein Leben bei der Marine forderte: Er konnte keiner jungen Dame mit einem fröhlichen Lachen den Hof machen. Er konnte keine Frau heiraten, weil er sie für seine Geliebte, das Meer, doch bald wieder verlassen müsste. Er hatte bei seinen Eltern aus nächster Nähe miterlebt, was passierte, wenn ein Seemann heiratete. Der Mann fuhr aufs Meer und ließ seine Gattin die meiste Zeit allein.
Es war indes lange her, dass er unter der Abwesenheit seines Vaters gelitten hatte. Inzwischen fuhr Lucien selbst schon seit mehr als zwanzig Jahren, seit seinem zwölften Lebensjahr, zur See.
Er konnte es kaum erwarten, wieder dorthin zurückzukehren. Seine geliebte Foxfire war abgewrackt worden, nachdem der Krieg jetzt vorbei war, aber man hatte ihm ein neues Schiff versprochen. Natürlich gab es Dutzende von Kapitänen, denen es ähnlich ging, er jedoch hatte sich einen Platz ganz oben auf der Liste verdient.
Bei diesem frischen Wind würde die Dun Aengus spätestens morgen Nachmittag in Holyhead eintreffen, sodass er schon in wenigen Tagen in London sein würde.
Er betrachtete den Himmel und runzelte die Stirn. Die Überfahrt würde ziemlich rau werden. Vielleicht zu rau. Es wäre besser gewesen, man hätte die Abreise auf morgen verschoben. Andererseits … je eher er England erreichte, desto besser.
Trotzdem …
Er schlenderte hinüber zum Kapitän: „Sieht nach schlechtem Wetter aus.“
Der Kapitän wusste, wer Lucien war – ein hochdekorierter Kapitän und Kriegsheld –, dennoch wirkte er überrascht, dass Lucien ihn ansprach. „Was? Oh, schlechtes Wetter. Ja. Müssen wir durchsegeln.“
Lucien hatte schon vielen Stürmen getrotzt, da würde er es auch mit dem, der gerade aufzog, aufnehmen. Er hätte es allerdings vorgezogen, wenn der Kapitän nicht ganz so zerstreut wirken und sich stattdessen mehr mit dem Wetter und dem Geschehen an Deck beschäftigen würde. Zum Beispiel mit der jungen Frau in dem Umhang, die der Gischt auswich und dabei leicht strauchelte.
„Wäre es nicht besser, wenn man die Passagiere auffordern würde, unter Deck zu bleiben?“, sagte Lucien eher befehlend als fragend.
„Hmm?“
„Die Passagiere“, fuhr Lucien ihn an und deutete auf die Frau, „sollten unter Deck bleiben.“
„Oh?“ Der Kapitän hob die Augenbrauen. „Natürlich. Wollte ich gerade anordnen.“ Er rief einen Matrosen heran und erteilte den Befehl.
Lucien schüttelte den Kopf und marschierte über das Deck. Aus Gewohnheit prüfte er, wie die Seeleute sich auf den Sturm einstellten. Er begutachtete die Segel und Taue, die alle ordnungsgemäß aussahen. Anschließend warf er noch einen Blick auf den Kapitän, der eine Hand auf die Brust presste und leicht abwesend wirkte.
Lucien seufzte. Es war wohl besser, er ging auch nach unten, ehe er noch anfing, selbst Befehle zu erteilen.
Unten im Gang traf er auf zwei Damen, die beide in graue Umhänge gehüllt waren. Welche war die Frau mit dem fröhlichen Lachen? Das Gesicht der einen konnte er nicht sehen, doch die andere war eine Schönheit. Eine vornehm gekleidete Schönheit. Er hätte sie ansprechen können, um herauszufinden, welche von ihnen so bezaubernd gelacht hatte, aber das wäre zu aufdringlich gewesen.
Sie traten beiseite, damit er an ihnen vorbeigehen konnte. Er nickte ihnen zu und meinte: „Die Damen sollten lieber in den Kabinen bleiben. Es herrscht starker Seegang. Sicher wird ein Matrose Ihnen das Essen bringen.“
Zumindest hoffte er das – falls der Kapitän daran dachte, entsprechende Befehle zu erteilen.
Claire Tilson hatte hastig das Gesicht zur Seite gedreht, als der große, dunkelhaarige Gentleman mit den breiten Schultern die Treppe heruntergekommen war. Ihr Herz schlug ihr bereits bis zum Hals, denn die Begegnung mit dieser Lady war schon verstörend genug gewesen. Trotzdem war ihr der Mann bereits an Deck aufgefallen. Aus der Nähe sah er tatsächlich so gut aus, wie sie vermutet hatte. Dichte Brauen über hellbraunen Augen, die wachsam wie die eines Fuchses blickten.
Was war nur los mit ihr? Wieso interessierte sie sich überhaupt für einen Mann? Sie war gerade aus einem Herrenhaus geflüchtet, weil der Mann, der sie für seine drei kleinen Kinder als Gouvernante eingestellt hatte, versucht hatte, sie zu verführen. Direkt vor den Augen seiner Gattin. Er hatte ihr seine unsterbliche Liebe geschworen. Als könnte man einem Mann trauen, der seine Ehefrau so hinterging.
Claire schüttelte sich. Sie durfte sich nicht ablenken lassen. Stattdessen musste sie mit der Lady reden, die neben ihr stand. Mit dieser Frau, die sie gerade erst getroffen hatte.
Und die genauso aussah wie sie.
Dasselbe braune Haar. Dieselben braunen Augen. Das gleiche Gesicht.
Was sagte man zu einer Fremden, die aussah wie eine Zwillingsschwester?
Lady Rebecca Pierce hieß sie.
Claire wartete, bis der gut aussehende Gentleman in einer der Kabinen verschwunden war, und überlegte, ob es ihr zustand, um eine Erklärung zu bitten.
„Wir sollten auf ihn hören“, meinte sie stattdessen. Sie ging zu ihrer Kabinentür und öffnete sie. „Ich bin hier untergebracht.“
Was sie eigentlich sagen wollte, war: Warten Sie. Reden Sie mit mir. Warum sehen Sie genauso aus wie ich? Woher kommen Sie? Sind wir verwandt?
Liebend gern würde sie wieder eine Familie haben.
Aber sie wollte sich der Lady nicht aufdrängen und machte einen Schritt in ihre Kabine.
Lady Rebecca rief sie zurück. „Ich würde mich gern mit Ihnen unterhalten. Ich bin allein, meine Begleiterin leidet unter Seekrankheit. Kommen Sie doch einfach mit in meine Kabine.“
Claire stimmte zu und folgte Lady Rebecca in die Kabine, die größer als ihre und zudem mit einem schmalen Tisch und zwei Stühlen ausgestattet war. Durch ein winziges Fenster konnte man das Meer sehen. Wie der Gentleman schon gesagt hatte, war die See rau.
Lady Rebecca bat sie, Platz zu nehmen, dann fragte sie: „Wohin reisen Sie, Miss Tilson?“
Claire hätte gedacht, dass sie die offensichtliche Frage stellen würde, die, die ihr selbst unter den Nägeln brannte: Warum sehen wir uns so ähnlich?
„Zu einer Familie im Lake District“, erwiderte sie. „Das heißt, genau genommen ist es keine Familie. Ich soll zwei kleine Mädchen betreuen, deren Eltern bei einem Unfall ums Leben kamen. Sie sind jetzt in der Obhut ihres Onkels, dem neuen Viscount Brookmore.“ Und mit ein bisschen Glück war der Viscount nicht häufig zu Hause.
„Wie tragisch.“
Ja. Die kleinen Mädchen waren allein. Claire wusste, wie sich das anfühlte.
Doch sie wollte sich jetzt nicht solchen traurigen Gedanken hingeben, schließlich hoffte sie, dass sich ihr Leben verbessern würde. „Und Sie, Lady Rebecca? Wohin wollen Sie?“
„Nach London.“
„London!“ Claire lächelte. Eine Stadt voller Geschäfte, Paläste, Theater und imposanter Gebäude. Der Tower. Westminster Abbey. Hyde Park. „Wie aufregend. Ich war einmal dort. Es war so … belebend.“
„Belebend. Mag sein“, meinte Lady Rebecca verächtlich.
Claire musterte sie. „Das klingt, als wollten Sie nicht nach London.“
„Stimmt. Ich reise dorthin, um zu heiraten.“
Claire hob eine Augenbraue. „Heiraten?“
Lady Rebecca winkte ab. „Es ist eine arrangierte Ehe. Auf Betreiben meines Bruders.“
Es gab Schlimmeres als eine arrangierte Ehe. „Möchten Sie diesen Mann nicht heiraten?“
„Nein.“ Lady Rebecca richtete sich auf. „Können wir das Thema wechseln?“
Claire blinzelte. Sie hatte sich zu viel herausgenommen. „Entschuldigen Sie. Ich wollte nicht neugierig sein.“
Lady Rebecca zuckte mit den Schultern. „Vielleicht erzähle ich Ihnen die ganze Geschichte später.“ Sie beugte sich vor. „Aber jetzt habe ich so viele andere Fragen. Wieso sehen wir einander so ähnlich? Wie kann das sein? Sind wir irgendwie verwandt?“
Es waren dieselben Fragen, die sich auch Claire stellte.
Sie tauschten sich über ihre Stammbäume und Familien aus, doch nichts ließ auf eine Verbindung schließen. Lady Rebecca war die Tochter eines englischen Earls, dessen Grundbesitz in Irland lag, während Claire die Tochter eines englischen Vikars war.
Sie waren beide in England im Internat gewesen. Aufgrund ihrer Ausbildung dort hatte Claire schließlich eine Stelle als Gouvernante in Irland bekommen.
„Wie kann das nur sein?“, wunderte sich Lady Rebecca. „Wir sind nicht verwandt …“
„… sehen aber gleich aus“, beendete Claire den Satz für sie. „Ist das einfach nur ein unglaublicher...
| Erscheint lt. Verlag | 11.5.2021 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Historical Saison |
| Historical Saison | Historical Saison |
| Übersetzer | Mira Bongard, Gabriele Ramm |
| Verlagsort | Hamburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
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| ISBN-10 | 3-7515-0295-5 / 3751502955 |
| ISBN-13 | 978-3-7515-0295-5 / 9783751502955 |
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