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Flesh and Fire - Liebe kennt keine Grenzen (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
800 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-27675-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Flesh and Fire - Liebe kennt keine Grenzen -  Jennifer L. Armentrout
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Alles, woran die junge Poppy jemals geglaubt hat, hat sich als Lüge herausgestellt. Auch ihre große Liebe. Das Volk, das sie bis vor Kurzem noch als Auserwählte verehrt hat, will nun ihren Tod. Ihr ganzes Leben lang hat Poppy sich auf ihr Amt vorbereitet - wenn sie keine Auserwählte mehr ist, was ist sie dann? Als sich der ebenso attraktive wie dunkle Prinz von Atlantia erhebt, ist Poppy gezwungen zu kämpfen, wenn sie das Königreich retten will. Doch der Prinz verwickelt sie in ein perfides Spiel aus Intrigen und Verrat, und schon bald kann Poppy niemandem mehr trauen - nicht einmal sich selbst ...

Jennifer L. Armentrout ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA. Immer wieder stürmt sie mit ihren Romanen - fantastische, realistische und romantische Geschichten für Erwachsene und Jugendliche - die Bestsellerlisten. Ihre Zeit verbringt sie mit Schreiben, Sport und Zombie-Filmen. In Deutschland hat sie sich mit ihrer »Obsidian«-Reihe und der »Wicked«- Saga eine riesige Fangemeinde erobert. »Crown and Bones«, der dritte Band der »Blood and Ash«-Reihe, stand auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in West Virginia.

1

»WIR KEHREN HEIM, UM ZU HEIRATEN, meine Prinzessin

Heiraten?

Ich sollte ihn heiraten?

Mir kamen die Mädchenfantasien von früher in den Sinn, bevor ich erfahren hatte, wer ich war und was von mir erwartet wurde – Tagträume, entstanden aufgrund der Liebe, die meine Eltern füreinander empfunden hatten.

In keiner dieser Fantasien hatte ein Heiratsantrag eine Rolle gespielt, der nicht einmal annähernd ein Heiratsantrag war. Ganz zu schweigen davon, dass er mir an einem Tisch voller Fremder gemacht worden war, von denen mich die Hälfte am liebsten tot gesehen hätte. Und ich hatte ganz sicher nie davon geträumt, einen derart schlimmen – und wahnwitzigen – Nicht-Heiratsantrag von dem Mann zu bekommen, der mich gefangen hielt.

Vielleicht hatte mein Gehirn im Laufe der letzten Wochen einen Schaden davongetragen. Oder ich litt unter stressbedingten Halluzinationen. Immerhin musste ich viele schmerzhafte Verluste ertragen. Ich musste damit klarkommen, dass er mich verraten hatte. Außerdem hatte ich gerade erfahren, dass zur Hälfte atlantianisches Blut in meinen Adern floss. Dabei war mir immer eingetrichtert worden, dass dieses Königreich die Quelle des Bösen und allen Leids in diesem Land war. Stressbedingte Halluzinationen waren also viel glaubhafter als das, was gerade tatsächlich passierte.

Ich starrte auf die breite Hand hinunter, die meine sehr viel kleinere Hand umfasste. Seine Haut war eine Spur dunkler und wirkte wie von der Sonne geküsst. Schwielen zeugten von einem jahrelangen Umgang mit dem Schwert, das er mit eleganter, aber tödlicher Präzision führte.

Er hob meine Hand an seine unanständig wohlgeformten, vollen Lippen, die gleichzeitig sanft und unnachgiebig sein konnten. Lippen, die mir wunderschöne Worte zugeflüstert und sündhafte Versprechen über meine nackte Haut geschickt hatten. Lippen, die den unzähligen Narben gehuldigt hatten, die meinen Körper und mein Gesicht überzogen.

Lippen, die mir blutgetränkte Lügen erzählt hatten.

Genau diese Lippen pressten sich nun auf meinen Handrücken, und noch vor ein paar Wochen oder sogar Tagen wäre mir diese Geste unglaublich zärtlich erschienen. Einfache Dinge wie Händchenhalten oder tugendhafte Küsse waren mir verboten gewesen. Genauso wie begehrt zu werden oder Verlangen zu empfinden. Ich hatte mich vor langer Zeit damit abgefunden, dass ich solche Dinge niemals erleben würde.

Bis er in mein Leben getreten war.

Ich hob den Blick von unseren ineinander verschlungenen Händen, von dem Mund, der sich bereits zu einem Lächeln verzog, das von einem zarten Grübchen auf der rechten Wange begleitet wurde, und von seinen leicht geöffneten Lippen, hinter denen tödlich scharfe Eckzähne zu erahnen waren.

Seine Haare kräuselten sich im Nacken und fielen ihm in die Stirn, und die dicken Strähnen waren so tiefschwarz, dass sie im Sonnenlicht beinahe blau schimmerten. Mit den hohen, kantigen Wangenknochen, der geraden Nase und dem stolzen, gemeißelten Kinn erinnerte er mich an die große, anmutige Höhlenkatze, die ich als Kind in Königin Ileanas Palast gesehen hatte. Wunderschön, aber auf eine Art, die allen wilden, gefährlichen Raubtieren gemein ist. Als sich unsere Blicke trafen und ich in seine auffallenden, kühlen Bernsteinaugen sah, setzte mein Herz kurz aus.

Mir war klar, dass ich Hawke anstarrte …

Eine kalte Faust umfing mein Herz, während ich meine Gedanken zum Schweigen brachte. Das war nicht sein Name. Ich wusste nicht einmal, ob Hawke Flynn reine Erfindung war oder ob der ursprüngliche Besitzer sein Leben hatte lassen müssen, um ihm die Identität zu stehlen. Ich befürchtete Letzteres. Denn Hawke war angeblich mit den besten Empfehlungen aus Carsodonien, der Hauptstadt des Königreiches Solis, nach Masadonien gekommen. Andererseits hatte sich der Kommandant der Wächter Masadoniens inzwischen als Anhänger der Atlantianer – also als dunkler Nachkomme – zu erkennen gegeben, weshalb auch das eine Lüge sein konnte.

Sicher war, dass der Wächter, der geschworen hatte, mich mit seinem Schwert und seinem Leben zu beschützen, nicht real war. Genauso wenig wie der Mann, der gesehen hatte, wer ich war – und nicht nur, was ich war.

Die Jungfräuliche.

Die Auserwählte.

Hawke Flynn war nicht mehr als ein Trugbild meiner Fantasie, genauso wie meine Tagträume als kleines Mädchen.

Real war nur der Mann, der gerade meine Hand hielt: Prinz Casteel Da’Neer. Seine Hoheit. Der dunkle Sohn.

Das Grinsen über unseren verschränkten Händen wurde immer breiter. Das Grübchen auf der rechten Wange war deutlich zu erkennen. Das linke Grübchen erschien selten. Nur ein echtes Lächeln brachte es zum Vorschein.

»Poppy«, sagte er, und mein ganzer Körper zog sich zusammen. Ich war mir nicht sicher, ob die Verwendung meines Spitznamens oder seine tiefe, melodiöse Stimme schuld daran war. »Derart sprachlos habe ich dich noch nie erlebt.«

Das neckende Leuchten in seinen Augen riss mich aus meiner Starre. Ich entzog ihm meine Hand und hasste den Gedanken, dass ich es nicht geschafft hätte, wenn er mich daran hindern hätte wollen.

»Heiraten?«, presste ich hervor.

Seine Augen blitzten herausfordernd auf. »Ja. Heiraten. Du weißt doch, was das bedeutet, oder?«

Ich ballte die Hand zur Faust und erwiderte seinen Blick. »Warum sollte ich das nicht wissen?«

»Nun«, erwiderte er müßig und griff nach seinem Glas. »Du klangst verwirrt. Und als Jungfräuliche hast du immerhin ein sehr … behütetes Leben geführt.«

Mein Nacken unter dem geflochtenen Zopf begann zu glühen und wurde vermutlich so rot wie meine Haare im Sonnenlicht. »Nur weil ich die Jungfräuliche bin und behütet wurde, heißt das nicht, dass ich dumm bin«, fauchte ich und merkte durchaus, wie still es an dem Tisch und im gesamten Speisezimmer geworden war – ein Raum voller dunkler Nachkommen und Atlantianer, die allesamt für den Mann, den ich gerade in Grund und Boden starrte, getötet hätten und gestorben wären.

»Nein.« Casteel warf mir einen kurzen Blick zu, bevor er an seinem Glas nippte. »Das heißt es nicht.«

»Aber ich bin tatsächlich verwirrt.« Mit einem Mal spürte ich etwas Scharfes in meiner Faust. Offenbar war ich bis jetzt zu geschockt und durcheinander gewesen, um das Messer mit dem Holzgriff und der dicken gezackten Klinge zu bemerken. Es war ein normales Fleischmesser und nicht mit meinem Dolch aus Blutstein und Wolfsknochen zu vergleichen. Seit den Geschehnissen in den Stallungen war er verschwunden, und es traf mich tief, dass ich ihn vielleicht nie wiedersehen würde. Dieser Dolch war nicht nur eine Waffe. Vikter hatte ihn mir zu meinem sechzehnten Geburtstag geschenkt, und er war meine einzige Verbindung zu dem Mann, der mehr als ein Leibwächter für mich gewesen war. Er hatte nach dem Tod meines Vaters dessen Rolle eingenommen. Mittlerweile war der Dolch verschwunden, und Vikter war tot.

Getötet von Casteels Anhängern.

Und angesichts dessen, dass ich Casteel den letzten Dolch, den ich in die Hände bekommen hatte, ins Herz getrieben hatte, bezweifelte ich, dass ich ihn bald wiedersehen würde. Das Fleischmesser musste vorerst als Waffe genügen.

»Was verwirrt dich denn?« Er stellte sein Glas ab, und sein Blick wurde wärmer. So wie immer, wenn ihn etwas amüsierte, oder wenn er … bestimmte Gefühle hegte, die ich nicht anerkennen wollte.

Meine Gabe drängte an die Oberfläche und verlangte, dass ich sie benutzte, um seinen Empfindungen nachzuspüren, während ich die Faust öffnete und das Messer mit der flachen Hand abdeckte. Ich konnte die Gabe im Zaum halten, bevor sich eine Verbindung zu ihm aufgebaut hatte. Ich wollte nicht wissen, ob ich ihn amüsierte oder ob er … was auch immer für mich empfand. Seine Gefühle interessierten mich nicht.

»Wie schon gesagt«, fuhr der Prinz fort und ließ seinen langen Finger um den Rand des Glases kreisen. »Atlantianer können den Bund der Ehe nur eingehen, wenn beide Partner auf heimatlicher Erde stehen, Prinzessin.«

Prinzessin.

Der nervende, aber auch irgendwie zärtliche Spitzname, den er sich für mich ausgesucht hatte, hatte gerade eine vollkommen andere Bedeutung bekommen. Wobei sich die Frage stellte: Wie viel hatte er von Anfang an gewusst? Er hatte zugegeben, mich schon an dem Abend im Red Pearl erkannt zu haben, behauptete aber, dass er sich meiner atlantianischen Abstammung erst bewusst geworden war, nachdem er mich gebissen und mein Blut getrunken hatte. Die Male an meinem Hals prickelten, doch ich widerstand dem Drang, sie zu berühren.

Wie viel von diesem Spitznamen war Zufall? Ich wusste nicht, warum, aber es war mir wichtig, dass nicht auch er auf einer Lüge basierte.

»Welcher Teil davon verwirrt dich?«, fragte er und sah mich mit seinen bernsteinfarbenen Augen an, ohne zu blinzeln.

»Dass du tatsächlich glaubst, dass ich dich heiraten werde.«

Auf der anderen Seite des Tisches ertönte ein ersticktes Lachen. Mein Blick huschte zu dem hübschen Gesicht eines Mannes mit hellbrauner Haut und blassblauen Augen. Er war ein Wölfischer, eine Kreatur, die sowohl als Sterblicher als auch als Wolf in Erscheinung treten konnte. Bis vor ein paar Tagen hatte ich gedacht, die Wölfischen wären ausgestorben. Getötet vor vierhundert Jahren im Krieg der zwei Könige. Aber das war ebenfalls eine Lüge. Kieran war nur einer von vielen,...

Erscheint lt. Verlag 8.3.2022
Reihe/Serie Liebe kennt keine Grenzen
Liebe kennt keine Grenzen-Reihe
Übersetzer Sonja Rebernik-Heidegger
Sprache deutsch
Original-Titel Kingdom of Flesh and Fire - From Blood and Ash Book 2
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 2022 • Autorin von Wicked • eBooks • Fantasy • Fantasy-Abenteuer • High Fantasy • Liebe • Magie • Neuerscheinung • New-York-Times-Bestsellerautorin • Prophezeiung • Rache • Romantasy • Spiegel-Bestsellerautorin
ISBN-10 3-641-27675-6 / 3641276756
ISBN-13 978-3-641-27675-1 / 9783641276751
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