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INSELgelb (eBook)

(INSELfarbe 3)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
290 Seiten
Sótano (Verlag)
978-3-7393-7637-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

INSELgelb -  Stina Jensen
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Ein Roman, magisch wie ein Regenbogen über dem Wasserfall.

»Du wirst dich wohl nie ändern« - mit diesen Worten verlässt Josh Claire, nachdem sie ihn bitter enttäuscht hat. Ihr bleibt nur eine Hoffnung, sein Herz zurückzuerobern: Sie muss nach Island reisen und dort nach seinen Wurzeln suchen, schließlich war das immer sein größter Traum.
Gleich nach ihrer Ankunft geht jedoch alles schief, und Claires Mission scheint zum Scheitern verurteilt. Erst als sie unerwartet Hilfe von Kristjan erhält, dem wortkargen Sohn einer Schafzüchterin, fasst sie neuen Mut. Gemeinsam begeben sie sich auf eine aufregende Reise über die faszinierende Insel, auf der Claire fast ihre Mission vergisst. Doch dann erhält sie überraschend Nachricht von Josh ...

Die Romane der INSELfarben- und GIPFELfarben-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Die chronologische Reihenfolge der Romane:
Inselblau (Svea, Langeoog und Mallorca), Inselgrün (Wiebke, Irland), Inselgelb (Claire, Island), Inselpink (Ida, Mallorca), Inselgold (Amanda, Rügen), Gipfelblau (Annika, Zermatt), Gipfelgold (Mona, Bad Gastein), Gipfelrot (Valerie, Schottland), Inseltürkis (Terry, Sardinien), Inselrot (Sandra, Sylt), Gipfelpink (Susa, Teneriffa), Inselhimmelblau (Svea, Langeoog), Gipfelglühen (Sebastian, Allgäu), Inselorange (Vicky, Sizilien)

Außerdem:
»Plätzchen, Tee und Winterwünsche«, »Misteln, Schnee und Winterwunder«, »Sterne, Zimt und Winterträume«, »Muscheln, Gold und Winterglück«, »Vanille, Punsch und Winterzauber«, »Mondschein, Flan und Winterherzen«, »Engel, Blues und Winterfunkeln«, »Pancakes, Samt und Winterglanz«, »Sommertraum mit Happy End«, »Stürmisch verliebt«, »Meersüchtig verliebt«, »Meerglück, friesisch blau«

Spannung und Gefühl vor bedrückender Küstenkulisse. Die Levke-Sönkamp-Reihe - Privatermittlerin mit stolperndem Herzen: Möwentrauer, Möwenschuld, Möwenzorn

STINA JENSEN schreibt Insel- und Gipfelromane, romantische Komödien und Krimis. Sie liebt das Reisen und saugt neue Umgebungen in sich auf wie ein Schwamm. Meist kommen dabei wie von selbst die Figuren in ihren Kopf und ringen dort um die Hauptrolle in ihrem nächsten Roman. Wenn sie nicht verreist, lebt die Autorin mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt am Main.

STINA JENSEN schreibt Insel- und Gipfelromane, romantische Komödien und Krimis. Sie liebt das Reisen und saugt neue Umgebungen in sich auf wie ein Schwamm. Meist kommen dabei wie von selbst die Figuren in ihren Kopf und ringen dort um die Hauptrolle in ihrem nächsten Roman. Wenn sie nicht verreist, lebt die Autorin mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt am Main.

2


Als ich ins Freie trat, wehte mir überraschend kühle Morgenluft entgegen, und ich zog meine Jacke enger. Ich kannte mich mit den Jahreszeiten auf dieser Insel nicht gut aus, doch hatte ich bei meinen Recherchen nicht gelesen, im Mai begänne die heißeste Zeit des Jahres?

»Na, auch schon hier?« Mit diesen Worten tauchte der Mann, der neben mir im Flieger gesessen hatte, an meiner Seite auf und musterte mich. Vermutlich hatte er bereits beim Ausstieg aus dem Flugzeug bemerkt, dass ich das Bein nachzog. Jetzt begutachtete er auch endlich eingehend die Narbe auf meiner Augenbraue. Was ist der denn passiert?, las ich seine Gedanken.

»Wissen Sie, welchen Bus wir nehmen müssen?«, fragte ich und wich seinem Blick aus. Er hatte ebenfalls ein Busticket bei der Stewardess gekauft.

Er deutete auf eine Reihe Reisebusse in einiger Entfernung. »Die Flybusse stehen dort drüben.«

Ich nickte und setzte mich in Bewegung.

»Soll ich Ihnen mit dem Gepäck behilflich sein?«, fragte er. »Den Wagen müssen Sie hier stehen lassen.«

Damit hatte er natürlich recht. Ich legte den Kopf schräg und sagte höflich – eine Eigenschaft, die mit der »Wesensveränderung«, die Mom mir seit den Ereignissen vor einem Jahr attestiert hatte, einherging –: »Ich komme wirklich gut alleine klar. Aber riesigen Dank für Ihre Hilfsbereitschaft.«

Mit diesen Worten nahm ich Joshs Gitarrenkasten und meinen Koffer vom Wagen. Die Gitarre hängte ich mir über die Schulter, den Rollkoffer zog ich hinter mir her.

Der Mann ging an mir vorbei, offenbar hatte ich ihn trotz aller Höflichkeit gekränkt. Wie alt mochte er sein? Mindestens zwanzig Jahre älter als ich. Sah ich aus, als ob ich mit einem Mittvierziger anbändeln würde, nur weil ich nicht gut zu Fuß war?

Im Bus angekommen, ließ ich mich mit Joshs Instrument im Arm auf den ersten freien Sitz hinter dem Fahrer fallen. Wir warteten auf weitere zusteigende Fahrgäste, ehe es endlich losging und der Bus vom Parkplatz rollte. Er bog auf eine Landstraße ein – die einzige Straße weit und breit.

Ich sah aus dem Fenster und betrachtete die endlos scheinende Weite. Nun war ich also hier. Wieder erfasste mich eine leise Aufregung: Wie würde ich mich fühlen, wenn ich in zwei Wochen zurückkehrte? Was würde ich erreicht haben? Würde ich die Gitarre noch immer bei mir tragen oder sie jemandem übergeben haben? Und wo würde ich die Menschen finden, die ich suchte? Auf den Internetbildern hatte die Insel gar nicht so klein ausgesehen. Allerdings war ich bis zu meiner Abreise gar nicht in der Lage gewesen, mich intensiver damit zu beschäftigen. Ich hatte bis zur letzten Minute gehofft, Josh würde sich bei mir melden und wir würden die Reise wie geplant gemeinsam antreten. Doch das war nicht geschehen.

Ich sah aus dem Fenster über sattgrüne Wiesen hinweg, die sich bis zum Meer hinstreckten, und auf denen Gehöfte wie wahllos hingeworfene Spielsteine lagen, dazwischen Ansiedlungen mehrerer Häuser – doch nichts schien einer Ordnung zu folgen. Der Zustand der Gebäude überraschte mich. Ich hatte farbenfroh gestrichene Bauten erwartet, etwas, das man gemeinhin als »skandinavisch« bezeichnete, auch wenn ich dort noch nie gewesen war. Diese Behausungen hier wirkten trostlos. Weißgestrichene, mit Wellblech beschlagene Häuser. Die Dächer ebenfalls aus weißem Metall. Dazwischen kein Baum und kein Strauch. Wo war denn die legendäre atemberaubende Landschaft?

Erschöpft schloss ich die Augen. Allein der Gang vom Flugzeug zum Bus war anstrengend gewesen. Würde ich es schaffen herumzureisen, wenn ich in Reykjavík nicht fand, was ich suchte? Es gab nicht einmal Bahnverkehr auf der Insel, hatte Mom gewarnt, die – das war zumindest mein Verdacht – nur danach zu googeln schien, was auf meiner Reise beschwerlich werden könnte. Auch keine Fernbusse, wie wir sie kennen, nur solche, die auf einer Ringstraße an der Küste entlang hielten, und die lediglich für Zelttouristen und Menschen, die gut zu Fuß sind, geeignet wären. Zudem war sie strikt dagegen, dass ich Auto fuhr, meinte, es sei noch zu früh – auch wenn ich fand, dass es langsam Zeit wurde, wieder damit anzufangen. Moms Warnungen hatten mich jedenfalls nicht von meiner Mission abbringen können. Ich musste diese Davidssons finden, deren Urahne den seltsamen Vornamen Eyvindur trug, wie Josh mir einmal erzählt hatte.

»Was willst du von diesen armen Leuten?«, hatte Mom gefragt. »Es wird sie kaum beeindrucken, dass jemand in Amerika ihren Nachnamen trägt. Stell dir vor, hier stünde plötzlich so jemand vor der Tür. Den würde ich zum Teufel schicken!« Mom schickte rasch Leute zum Teufel. Zum Beispiel meinen Dad, als er ein paar Probleme bekam und öfter zu tief ins Glas schaute.

Aber Josh hatte vor unserem schrecklichen letzten Abend unbedingt hierher gewollt. Es war seine Überraschung für mich gewesen: eine Reise nach Island. Er hatte mir das Land seiner Urahnen zeigen wollen, hatte gehofft, dass es noch Davidssons aus seiner Linie gab.

Insgeheim vermutete ich, dass er nebenbei hatte feststellen wollen, ob seine musikalische Ader vielleicht von hier stammte. In seiner direkten Linie der amerikanischen Vorfahren gab es nämlich keinen einzigen Angehörigen mit Rhythmus im Blut. Möglicherweise hatte er gedacht, hier einen Seelenverwandten zu finden. Er suchte immer nach neuen Einflüssen für seine Musik, hatte sogar einen Song geschrieben, der so ganz anders klang als das, was er sonst komponierte: Isländisch womöglich. Anything can happen hieß das Lied. Vielleicht war der Titel ein gutes Omen? Jedenfalls musste ich die Spurensuche für ihn übernehmen. Vielleicht kehrte er dann zu mir zurück?

»Recherchiere doch erst mal im Internet«, hatte Mom vorgeschlagen. Doch das würde Josh bestimmt nicht gelten lassen. Nein, ich wollte diesen Davidssons persönlich Joshs Song vorspielen. Es war das einzige Musikstück, das ich spielen konnte – ich hatte monatelang mit Lance, einem von Joshs Bandmitgliedern, dafür geübt.

Was Mom am allerwenigsten verstanden hatte, war die Tatsache, dass ich für diese »Schnapsidee« in meinem Leben feststeckte und »einfach nicht in die Realität zurück« fand. Darüber hinaus hatte ich auch noch eine Einladung zu Wiebke nach Mallorca sausen lassen. Meine deutsche Freundin, die ich während meiner und Joshs Reise nach Irland kennengelernt hatte, heiratete bald auf dieser Mittelmeerinsel, auf der sie mit ihrem Freund lebte. Sie erwarteten ein Baby und waren voller Vorfreude. Zu viel Freude für mich – doch das hatte ich weder Wiebke noch Mom gestanden.

Als ich zu mir kam, rüttelte jemand an meiner Schulter.

»Wir sind da, junge Frau«, raunte der Fahrer und sah mich aufmunternd an. »Sie müssen aussteigen.«

Ich schluckte und rappelte mich auf die Füße, reckte die steifen Glieder, griff nach der auf den Boden gerutschten Gitarre. Mist. Ich hatte doch aus dem Fenster schauen wollen. Die fremde Landschaft bewundern, jedes noch so kleine Detail dieses Landes in mich aufsaugen, um Josh davon berichten zu können. Noch während des Aussteigens stellte ich fest, dass dieser Busbahnhof ebenso wie der Flughafen einsam dalag. Nur ein paar wenige Häuser befanden sich in der Nähe. Nach Innenstadt sah es hier nicht gerade aus.

»Ist es weit bis in die City?«, fragte ich und hielt das Instrument umklammert, während der Mann mir meinen Koffer aus dem Laderaum reichte.

Der Fahrer deutete an dem vor uns liegenden Gebäude vorbei und sagte: »Zehn bis fünfzehn Minuten zu Fuß, Sie können den Hinweisschildern folgen. Oder Sie lassen sich fahren: Bushaltestellen und einen Taxistand finden Sie gleich hinter dem Gebäude.«

Ich überquerte den mit Schotter bedeckten Parkplatz in die Richtung, in die der Mann gezeigt hatte. Mein Rollkoffer holperte schwerfällig über den knirschenden Kies, sodass ich glaubte, die Rollen würden jeden Moment schlappmachen. Doch daran, ihn zu tragen, war nicht zu denken – ich hatte schon so die größte Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Meine Hüfte schmerzte wieder fürchterlich.

Schon von weitem erkannte ich meinen Sitznachbarn aus dem Flugzeug. Er schien unschlüssig, ob er ein Taxi oder den Bus nehmen sollte, sah zwischen beiden Haltestellen hin und her. Vielleicht konnte er sich wie ich kein Taxi leisten. Mein Reisebudget war knapp kalkuliert. Ich hatte ewig keinen Job angenommen, hatte stattdessen unentwegt Joshs Song auf der Gitarre geübt. Außerdem lag ich mit all meinen Handicaps nicht mehr ganz im Beuteschema der Produzenten. Und die Einnahmequelle, von der ich geglaubt hatte, dass Josh sich darüber freuen würde – nun, man konnte mich nach allem, was geschehen war, wenigstens nicht wegen Vertragsbruchs verklagen

Schwer atmend wollte ich an dem Typen vorbeilaufen, um zur Bushaltestelle zu gelangen.

»Sie wollen auch in die City?«, fragte er.

Ich nickte.

Er streckte mir die Hand entgegen. »Gregory übrigens. Sag einfach Greg zu mir.«

»Claire.«

Ob ihm schon mal jemand gesagt hatte, dass …

»Ich weiß, ich sehe aus wie Donald Trump. Das ist ein echtes Problem. Die Leute begegnen mir mit einer gewissen Skepsis.«

Ich grinste. »Tut mir leid, dass es so offensichtlich war.«

»Dafür siehst du aus wie Natalie Portman.«

Das...

Erscheint lt. Verlag 15.3.2017
Reihe/Serie INSELfarben-Reihe
INSELfarben-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • Inselroman • Island • Liebe • Liebesroman • Meer • Reisen • Romantik • romantisch • Urlaub
ISBN-10 3-7393-7637-6 / 3739376376
ISBN-13 978-3-7393-7637-0 / 9783739376370
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