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Sonne und Mond -  L.L. Barth

Sonne und Mond (eBook)

Licht und Schatten

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
148 Seiten
Morawa Lesezirkel (Verlag)
978-3-99057-745-5 (ISBN)
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(CHF 2,90)
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Eigentlich wollte Uta Mellenbruck nur für ein paar Tage weg. Sie wollte vergessen - vergessen, wie schonungslos und aufreibend die letzten Monate waren. Sie schien in einer Sackgasse zu stecken, ihre berufliche Zukunft war ungewiss und auch ihre letzte Beziehung verlief höchst unerfreulich. So kam sie per Zufall - oder war es doch Schicksal - nach Sizilien und lernte den charmanten Paolo Santini kennen. Aus der kurzen Urlaubsromanze wurde die ganz große Liebe. Für ein paar Jahre erleben Uta und Paolo den Himmel auf Erden. Uta hatte ihren beruflichen Traum verwirklicht und produzierte ihre eigene Talkshow. Es hätte besser nicht laufen können - doch Paolo hatte ein dunkles Geheimnis, das wie ein Schatten über ihrer Beziehung schwebte.

Leyla-Leona Barth sagt von sich selbst, dass sie eine hoffnungslose Romantikerin ist. Sie wurde 1970 in der Steiermark geboren und ist dort auch aufgewachsen. Sie wollte schon seit sie ein Kind war nur eines: Geschichten erzählen. Das Geschichtenerzählen wurde ihr schon in die Wiege gelegt, denn ihre Großmutter war eine in der Region bekannte Heimatdichterin. Doch sollte es eine Weile dauern, bis Barth sich ihren Traum verwirklichen konnte. Nach ihrem Literaturstudium begann sie zunächst als freie Werbetexterin zu arbeiten. Danach war sie als Mediaplanerin für unterschiedliche Unternehmen tätig. Bereits neben ihren regulären Jobs begann sie, Romane zu schreiben. Nach der Veröffentlichung ihres ersten Romans ist sie nun als freie Autorin tätig. Ihr Genre sind Liebesromane für Frauen, die an die große Liebe glauben. Barth reist sehr gerne und so spielen auch ihre Romane an traumhaft schönen Orten. Sie selbst sagt über ihre Bücher: "Ich möchte meinen Lesern ein paar schöne Stunden bescheren, in denen sie mit den Helden meiner Romane mitfiebern können - und ich möchte sie in die schönsten Ecken dieser Welt entführen." Barth ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann abwechselnd in Wien und auf einem kleinen Weingut in der Toskana. Ihr Motto ist ein Zitat von George Sand: "Das Leben gleicht öfter einem Roman als die Romane dem Leben."

1. Akt - Sonne und Mond – Teil 1

Am Weg zum Flughafen ließ Uta die letzten fünfzehn Jahre an sich vorüberziehen. Damals im Sommer – die Zeit mit Paolo und die unglaubliche Zeit danach.

Uta hatte nach dem überstürzten Aufbruch aus Sizilien auf dem Rückflug nach Wien einen Zwischenstopp in Rom eingelegt. Sie blieb für ein paar Tage dort, denn wie wollte noch nicht zurück in ihre gewohnte Umgebung, so lange sie keinen Plan hatte. Also quartierte sie sich in Roms prachtvoller Innenstadt in einem Hotel ein und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Sie schlenderte durch die Straßen Roms und aus einer Laune heraus ging sie zu einem Friseur. Sie wollte etwas ändern und so begann sie damit, ihr Äußeres zu verändern. Sie ließ sich ihre bis über den Rücken reichenden langen Haare zu einem kinnlangen Bob schneiden, ein paar helle Strähnchen umspielten ihr schmales Gesicht. Sie sah älter und reifer aus.

Im ersten Schritt würde sie ihren Job kündigen und ihren Traum angehen. Sie hatte schon lange eine Idee, hatte sich diese aber immer wieder aus dem Kopf geschlagen, weil sie nicht an deren Realisierung glauben konnte. Aber nun war es an der Zeit. Sie würde ihre eigene Produktionsfirma gründen und eine Talkshow mit ihr als Moderatorin auf die Beine stellen. Seit sie sich erinnern konnte, haben Menschen ihr ihre Geschichten erzählt – ungefragt und offen. Menschen hatten Vertrauen zu ihr. Und das konnten sie auch – was Uta zusagte, hielt sie ein, egal wie die Umstände waren. Daraus wollte sie etwas machen, Geschichten zeigen, die das Leben schrieb. Jeder Mensch hat seinen Rucksack zu tragen und manche wollten darüber sprechen, sei es um es sich selbst von der Seele zu reden, sei es um anderen mit ihren Erfahrungen zu helfen.

Uta hatte etwas Geld von ihrer Großtante geerbt, dass sie bisher noch nicht angegriffen hatte. Sie hatte auf die richtige Gelegenheit gewartet, es hätte ihre Hochzeit sein können, es hätte die Anzahlung für ein Haus sein können – aber es ist anders gekommen. Und so sollte es eben der Grundstein für ihre berufliche Zukunft werden.

Als nächstes würde sie eine Wohnung kaufen. Sie würde aus der kleinen Mietwohnung ausziehen, in der sie so viel an Stefan erinnerte und die schlimme Zeit, die sie mit ihm durchlebte.

Nach drei Tagen in Rom war sie endlich soweit, das Flugzeug nach Wien besteigen zu können. Sie freute sich nun richtig darauf, wieder nach Hause zu kommen. Und vor allem freute sie sich darauf, endlich ihre Pläne zu verwirklichen.

***

Uta hatte tatsächlich ihren Job gekündigt. Und sie hatte die Begegnung mit Stefan gut überstanden. Als er sah wie glücklich und erholt sie aus ihrem Urlaub zurückgekommen war, wollte er auch sofort wieder was mit ihr anfangen. Er umschmeichelte sie, als sie sich von allen Kollegen im Büro verabschiedet hatte. „Uta du siehst hinreißend aus. Wir sollten uns heute Abend treffen und deine Entscheidung feiern.“ Uta sah ihn an, wie konnte sie nur jemals auf so einen Schleimer hereinfallen? Es ekelte ihr regelrecht vor ihm. Wie er dastand in seiner augenscheinlichen Selbstgefälligkeit. Er glaubte, er brauche nur zu schnipsen und Uta wäre ihm sofort wieder verfallen. „Stefan, spiel deine Spielchen mit jemand anderen. Ich habe kein Interesse mehr an dir und ganz ehrlich, ich frage mich was ich je an dir gefunden habe. Mach’s gut.“ Uta machte auf dem Absatz kehrt und ließ den verdutzten Stefan einfach stehen. Sie verließ das Büro schnellen Schrittes und blickte nie wieder zurück.

Die Euphorie, endlich ihre Pläne zu verwirklichen hielt noch eine ganze Weile vor. Sie war damit beschäftigt, eine Wohnung zu finden, die Finanzierung aufzustellen und umzuziehen. So ganz nebenbei erstellte sie ein Konzept für ihre eigene Fernsehproduktion und begann auch hier schon nach geeigneten Mitarbeitern zu suchen. Sie hatte aufgrund des doch recht beträchtlichen Nachlasses ihrer Großtante einen großen Teil selbst finanzieren können und dadurch auch recht einfach Kredite bekommen.

Im September war es dann soweit. Sie stand in ihrer neuen schicken Dachwohnung, direkt am Wiener Naschmarkt gelegen. Sie hatte die Wohnung so ausgesucht, dass sie im selben Gebäude eine große Bürofläche im hinteren Teil des Hauses anmieten konnte, wo das Heim ihrer ‚Featuring USM‘ Produktionsfirma sein würde. USM stand für Uta Sophie Mellenbruck - sie war mächtig stolz, als sie das Schild am Eingang ihrer Firma eigenhändig befestigte.

***

„Kommst du zu mir zum Feiern? Ich habe zwar noch keine Möbel, aber einen Kühlschrank gefüllt mit Champagner“, lachte Uta ins Telefon. „Na klar, bei Champagner kann ich nicht nein sagen“, Hannah war ihr in den letzten Wochen eine große Unterstützung gewesen und sie sollte die erste sein, die Utas neues Heim betreten sollte. „Bin schon am Weg“, Hannah legte auf. Und tatsächlich nur eine halbe Stunde später läutete es an der Eingangstür. Ein eigener Aufzug führte in Utas Reich. Sie hatte keine Nachbarn, sie bewohnte das gesamte Dachgeschoß alleine. „Wow, du bist ja eine richtige Luxusbiene geworden“, begrüßte Hannah Uta überschwänglich. Die beiden Freundinnen umarmten sich. „Komm rein, wie du siehst endet der Luxus an der Wohnungstür. Für Möbel hat es nicht mehr gereicht“, lachte Uta zurück. Hannah betrat die riesengroße Wohnung und war überwältigt. Ein Vorraum ging über in eine weitläufige Halle, rechts davon eine vollausgestattete Küche, gegenüber lag ein langgezogener Patio mit Blick über den Naschmarkt. „Sieh dich einfach um, ich öffne inzwischen den Champagner“, rief Uta aus der Küche. Hannah ging weiter dem großen Raum entlang, am Ende war ein Wohnzimmer mit einem beinahe bis zum Boden reichenden Fenster. Davon ging ein kleiner schmaler Gang weg, der mit Regalen und Büchern gefüllt war – Utas Bibliothek. Eine kleine Tür in der Mitte der Wand erregte Hannahs Aufmerksamkeit. „Was ist hinter der Tür?“, rief sie Uta zu. „Da wird mein Büro, kannst ruhig reinschauen. Schaut aber noch chaotisch aus. Stehen nur Kartons herum.“ Das Büro glich einem Künstleratelier mit Blick auf die andere Seite der Wohnung. Hier lag eine große Dachterrasse mit Swimmingpool, der aufgrund der Jahreszeit nicht mehr gefüllt war. Sonst war die Terrasse leer. Hannah ging hinaus und stand in einem Paradies mitten in Wien. Offener Blick direkt in den Himmel und hinten eine Begrenzung mit einer alten Steinmauer, an der Ranken entlang wuchsen. Sie setzte ihren Gang über die Terrasse fort. Gleich neben der kleinen Bibliothek lag Utas Schlafzimmer mit einem großen Ankleideraum, ein Gang von der Terrasse führte wieder zurück in die Wohnung. Links davon lag ein großes geräumiges Badezimmer mit Blick direkt auf die Terrasse und den Pool. Außer einer großen Badewanne in der Mitte des Raumes und zwei Waschbecken war auch hier noch alles leer. Über den Gang zurück ins Apartment erwartete Uta sie bereits mit zwei Gläsern Champagner.

„Wenn du nicht Uta wärst, wäre ich jetzt so richtig neidisch auf dich. Wie kannst du dir das leisten?“, fragte Hannah. „Kann ich ja eigentlich nicht, aber du weißt ja die Erbschaft von Tante Trudi und ein paar nette Bankangestellte haben geholfen. Ich weiß, es ist ein bisschen größer geworden, als ich es geplant hatte. Aber worauf soll ich sparen? Ich wollte einfach meine Träume zum Leben erwecken und entweder der Plan geht auf oder du kannst mich in ein paar Jahren im Gefängnis oder im Obdachlosenasyl besuchen kommen“, antwortete Uta.

Uta fragte sich selbst manchmal, ob sie sich da nicht übernommen hatte. Aber sie hatte sich nun mal dazu entschieden und wollte es zumindest versucht haben. „Komm stoßen wir an. Auf deinen Start und deinen Erfolg. Ich bin überzeugt, dass du es schaffst“, Hannah umarmte Uta fest als sie erkannte, dass diese doch ein wenig unsicher war, ob sie das richtige getan hat. „Was gibt es bei dir Neues?“ „Ich habe meine Ausbildung zur Kosmetikerin begonnen, die Friseurlehre habe ich inzwischen abschließen können und ich habe in einem kleinen Salon angefangen zu arbeiten. Da kann ich gleich am lebenden Objekt lernen. Außerdem mache ich noch so eine kleinere Ausbildung zur Modeberaterin. Und wenn alles fertig ist, möchte ich gerne einen Salon eröffnen, wo man sich rundum verschönern lassen kann. Also nicht nur Kosmetik und Haare, sondern auch gleich das passende Outfit dazu.“

„Dann werde ich gleich deine erste Kundin. Was soll ich ändern?“ Uta meinte es ernst, sie legte nicht besonders großen Wert auf ihr Äußeres, doch sie wusste, wenn sie in der Branche durchstarten wollte, zählte Aussehen ebenso wie fundiertes Können. Hannah sprudelte vor Ideen und nach ein paar...

Erscheint lt. Verlag 25.4.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
ISBN-10 3-99057-745-X / 399057745X
ISBN-13 978-3-99057-745-5 / 9783990577455
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