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Eine Rose für den Highlander (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4866-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Eine Rose für den Highlander - Brenda Joyce
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Entsetzt nimmt Alana wahr, was sich vor ihren Augen abspielt. Diese Szene hat sie erst vor Kurzem im Traum gesehen. Deshalb weiß sie: Wenn sie nicht eingreift, wird der schottische Krieger, der erbittert das Schwert gegen seinen Gegner schwingt, diesen Kampf nicht überleben. Im letzten Moment ruft sie ihm eine Warnung zu, und der stattliche Highlander kann ausweichen. Doch auf die Erleichterung folgt Entsetzen, denn als der fremde Kämpfer sich ihr zuwendet, muss Alana erkennen: Er trägt die Farben des Feindes ...



<p>Brenda Joyce glaubt fest an ihre Muse, ohne die sie nicht New-York-Times-Bestseller-Autorin hätte werden können. Ihre Ideen treffen sie manchmal wie ein Blitz - zum Beispiel beim Wandern, einem ihrer Hobbys neben der Pferdezucht. Sie recherchiert für ihre Historicals so genau, dass sie auch reale historische Figuren und sogar echte Zeitungsschlagzeilen von damals in ihre Romane einbinden kann. Oft verliebt sie sich beim Schreiben regelrecht in ihre Hauptfiguren.</p>

1. KAPITEL

Brodie Castle, Schottland

1. Dezember 1307

Das Feuer war allgegenwärtig, ein loderndes Inferno. Menschen schrien im Todeskampf, Pferde wieherten panisch, Schwerter klirrten.

Der Rauch verflüchtigte sich. Alana wurde von blankem Entsetzen gepackt.

Das Landgut stand in Flammen, und vor den brennenden Mauern kämpften Männer mit Schwertern und Spießen, zu Fuß und zu Pferde. Bei den einen handelte es sich um englische Ritter in vollem Harnisch, die anderen waren Männer aus dem Hochland. Ein englischer Recke wurde von der Klinge eines Highlanders durchbohrt, mit aufgeschlitztem Rumpf stürzte ein mächtiges Schlachtross zu Boden; sein Reiter, ein Highlander, sprang aus dem Sattel …

Wo bin ich?

Alana schwirrte der Kopf. Der Boden unter ihren Füßen schien bedrohlich zu schwanken. Sie merkte, dass sie fiel, verkrallte sich in die Erde. Sah hoch.

Ihr Blick erfasste einen Mann inmitten des brutalen Gemetzels. Der Krieger kämpfte zu Fuß, ein blutiges Schwert in der Hand. Die langen schwarzen Haare peitschten ihm ins Gesicht, seine Tunika reichte ihm über die bloßen Oberschenkel bis fast zu den Knien, den Fellumhang hatte er über den breiten Schultern zurückgeschlagen. Er brüllte den blutbespritzten Hochlandkriegern etwas zu, trieb sie an. Jeder von ihnen kämpfte verzweifelt um sein Leben.

Die Schlacht wogte hin und her, etliche der englischen Söldner flohen, ein paar Ritter zogen sich im Galopp zurück. Doch der dunkelhaarige Highlander focht weiter, duellierte sich mit einem englischen Ritter. Verbissen hieben sie mit ihren Schwertern aufeinander ein, wieder und wieder.

Alana erstarrte. Was hatte sie gerade gehört?

Ihr Blick flog zu dem Landgut. Aus dem Gebäude drangen die Hilfeschreie einer Frau. Und weinten da nicht auch Kinder?

Irgendwie kam sie auf die Füße. Doch der dunkelhaarige Highlander war bereits bei der lichterloh brennenden Haustür.

Qualm drang durch die Holzbohlen, Flammen schlugen aus dem benachbarten Fenster. Ohne den Rauch, die Hitze oder das Feuer zu beachten, rammte er eine Schulter hart gegen die Tür …

Urplötzlich bekam sie Angst um ihn, ebenso urplötzlich, wie er sich umwandte. Für einen kurzen Moment blickte sie ihm in das kantige, entschlossene Antlitz, starrte in seine durchdringend blauen Augen. Im nächsten Moment stürzte er in das brennende Gebäude.

Als er wieder auftauchte, trug er ein kleines Kind auf dem Arm und trieb eine Frau und ein weiteres Kind vor sich her ins Freie, in Sicherheit.

Sie verspürte grenzenlose Erleichterung. Er hatte die Frau und ihre Kinder gerettet – sie würden nicht sterben!

Das Dach stürzte ein. Hoch schossen die Flammen in den Himmel. Er ließ sich fallen, barg das Kind unter seinem Körper. Glühende Gebälkteile landeten neben ihm auf dem Boden.

Er sprang auf, brachte sich aus der Gefahrenzone. In sicherer Entfernung von dem brennenden Haus übergab er das Kleine seiner weinenden Mutter. Dann drehte er sich um, ließ den Blick suchend über das Gehölz gleiten, in dem Alana sich verbarg. Fast war es, als wisse er, dass sie dort sei.

Ein Hüne mit zotteligem rotem Haar, ein Mann aus dem Trupp der Highlander, tauchte hinter ihm auf, hob den Dolch, um ihn dem Krieger in den Rücken zu stoßen.

„Hinter dir!“, schrie Alana entsetzt.

Der dunkelhaarige Highlander schien die Gefahr zu wittern, denn in dem Moment, da der Dolch herniedersauste, wirbelte er herum. Er gab keinen Laut von sich, erstarrte nur, als die Klinge in seine Brust eindrang. Als Nächstes sirrte sein Schwert durch die Luft, so schnell, dass Alana der Bewegung kaum zu folgen vermochte.

Tödlich getroffen, ging der rothaarige Verräter in die Knie und kippte zur Seite. Der Highlander versetzte ihm einen weiteren tödlichen Stoß, dann hielt er inne, baute sich neben seinem Opfer auf. Er schwankte und stürzte zu Boden …

„Alana! Komm zu dir! Du machst mir Angst!“

Alana keuchte auf, schmeckte Erde und Schnee. Überwältigt vom Anblick der Schlacht – dem Verrat, dessen Zeugin sie gerade geworden war –, brauchte sie einen Moment, bis sie sich wieder rühren konnte.

Die Haare standen ihr zu Berge, in ihrem Nacken prickelte es. Sie hatte das Bedürfnis, sich zu übergeben.

„Alana! Komm schon! Rasch, ehe jemand dich sieht!“ Ihre Großmutter Eleanor rüttelte sie an der Schulter.

Erst jetzt wurde die junge Frau sich ihrer Umgebung bewusst. Sie lag im Schnee, mit dem Gesicht nach unten. Ihre Wangen fühlten sich eiskalt an, ebenso die Hände. Ihre Handschuhe waren steif gefroren. Sie wusste nicht, wie lange sie so gelegen hatte.

Sie rang nach Luft, rang um Fassung, hoffte, dass die Übelkeit vergehen würde. Das Kribbeln im Nacken ließ nach. Ihr Magen beruhigte sich. Sie atmete tief, doch als sie sich mit Eleanors Hilfe aufsetzte, machte ihre Erleichterung einer tiefen Bestürzung Platz.

Vor ihnen lag der kleine Fluss, der außerhalb der Festungsmauern entlanglief und im Frühjahr stets Hochwasser führte. Es war ein klarer, kalter Wintertag, darum hatte sie sich mit den Kindern der Mägde vor die Burg begeben, um mit ihnen zu spielen. Ihr Ohnmachtsanfall musste die Kinder zu Tode erschreckt haben, vermutlich waren sie umgehend zu Eleanor gelaufen.

Alana starrte auf den Fluss. Er war größtenteils zugefroren, doch hier und da konnte sie Wasserpfützen erkennen, die verrieten, dass das Eis zu schmelzen begann. Allmächtiger Gott. Das Wasser … selbst jetzt lockte es, dunkel und rätselhaft, barg Geheimnisse, die zu lüften keine Menschenseele das Recht hatte …

Es war ihre erste Vision seit Monaten. Sie hatte gebetet, niemals wieder von einer heimgesucht zu werden. Mit Mühe riss sie den Blick von dem gefährlichen Gewässer los und rappelte sich auf.

Die Großmutter zog fürsorglich den wollenen Umhang um sie zusammen und musterte sie besorgt. Erst jetzt bemerkte Alana, dass sie nicht allein waren.

In schweren Pelz gehüllt, stand Duncan of Frendraughts Sohn Godfrey breitbeinig hinter Eleanor, die blauen Augen in dem vor Abscheu verzerrten Gesicht furchtsam geweitet. „Was hast du gesehen?“, verlangte er hochfahrend zu wissen.

„Ich hatte keine Vision“, erklärte sie trotzig und reckte das Kinn höher. Sie lebten unter demselben Dach, waren indes nicht verwandt, und obwohl sie in dem Krieg, der das ganze Land überschattete, auf ein und derselben Seite standen, betrachtete sie ihn als ihren Feind.

„Sie ist gestolpert und hingestürzt“, schaltete Eleanor sich ein. In ihrem Ton lag eine für sie ungewöhnliche Autorität.

Godfrey grinste höhnisch. „Ich frage dich noch einmal, Alana. Was hast du gesehen?“ Seine Stimme klang warnend.

Alana erschauderte. „Deinen Vater. Siegreich in der Schlacht“, behauptete sie kühn.

Er hielt ihrem Blick stand. Starrte sie an, versuchte offenbar, zu entscheiden, was er von ihrer Auskunft halten sollte. „Wenn du mich anlügst, wirst du dafür büßen, du Hexe“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und marschierte davon.

Unendlich erleichtert, dass er fort war, sank sie gegen ihre Großmutter. Was hatte sie gerade erschaut?

„Weshalb lehnst du dich gegen ihn auf?“ Eleanor schüttelte den Kopf. „Er könnte dich niederstrecken, wenn er es wollte.“

Alana ergriff ihre Hand. „Er macht mich rasend, Gran.“

Mit blauen Augen musterte die Ältere sie besorgt. Eleanor Fitzhugh war eine zierliche alte Frau, doch sie verfügte über einen starken Willen. Sie selbst mochte gealtert sein, doch ihr Verstand war noch hellwach.

Nichts lag Alana ferner, als ihr Sorge zu bereiten, dennoch tat sie es immer wieder. Eleanor war für sie die Mutter, die sie nie gehabt hatte – und das, obwohl sie nicht einmal wirklich verwandt waren.

„Godfrey ist ein arroganter Flegel, aber er hat nun mal das Sagen auf der Burg.“ Eleanor seufzte. „Und er wird einen Tobsuchtsanfall bekommen, wenn wir ihm sein Abendessen nicht pünktlich auftischen.“ Sie zögerte. „Eins noch, Alana. Du darfst dir deinen Hass nicht anmerken lassen.“

Das ist unmöglich, dachte Alana sofort. Wie oft hatten sie diese Unterhaltung schon geführt! Sie verabscheute Godfrey nicht nur, weil er sie zur Weißglut brachte und sie ebenfalls verabscheute, sondern vor allem, weil er eines Tages Herr auf Brodie Castle sein würde.

„Ich versuch es ja“, beteuerte sie matt.

„Du musst dir mehr Mühe geben.“ Resolut schlang die Sechzigjährige der zwanzigjährigen Alana den Arm um die Taille und stützte sie auf dem Weg zum Burgtor.

Alanas Knie waren weich, nach wie vor verspürte sie leichte Übelkeit. Wenn sie Gesichte hatte, ging es ihr anschließend jedes Mal so schlecht.

Die Zugbrücke war heruntergelassen, das riesige Tor stand offen. Es war so breit, dass zwei Fuhrwerke oder ein Dutzend Ritter auf Schlachtrössern nebeneinander hindurchpassten. Godfrey war nirgends zu sehen. Leider konnte man ihm nicht leicht aus dem Weg gehen, jedenfalls nicht, solange Brodie Castle dem Earl of Buchan gehörte.

Alanas Mutter, Elisabeth le Latimer, hatte die Burg als Mitgift in die Ehe mit Eleanors Sohn, Sir Hubert Fitzhugh, eingebracht. Sir Hubert war auf dem Schlachtfeld gestorben – kinderlos –, und Elisabeth hatte Trost bei Alexander Comyn, dem Bruder des Earl of Buchan, gesucht. Einige Monate später hatte Alana das Licht der Welt erblickt.

Elisabeth war bei der...

Erscheint lt. Verlag 10.7.2020
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Übersetzer Gisela Grätz
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel A Sword Upon the Rose
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-4866-2 / 3733748662
ISBN-13 978-3-7337-4866-1 / 9783733748661
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