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Namenloser Abt & Librum Hexaviratum: Zwei Patricia Vanhelsing Romane -  Alfred Bekker

Namenloser Abt & Librum Hexaviratum: Zwei Patricia Vanhelsing Romane (eBook)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
240 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
9783738900484 (ISBN)
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Namenloser Abt & Librum Hexaviratum Zwei Patricia Vanhelsing Romane von Alfred Bekker Der Umfang dieses Buchs entspricht 210 Taschenbuchseiten. Dieses Buch enthält folgenden zwei Romane: Namenloser Abt Librum Hexaviratum Mein Name ist Patricia Vanhelsing und - ja, ich bin tatsächlich mit dem berühmten Vampirjäger gleichen Namens verwandt. Weshalb unser Zweig der Familie seine Schreibweise von 'van Helsing' in 'Vanhelsing' änderte, kann ich Ihnen allerdings auch nicht genau sagen. Es existieren da innerhalb meiner Verwandtschaft die unterschiedlichsten Theorien. Um ehrlich zu sein, besonders einleuchtend erscheint mir keine davon. Aber muss es nicht auch Geheimnisse geben, die sich letztlich nicht erklären lassen? Eins können Sie mir jedenfalls glauben: Das Übernatürliche spielte bei uns schon immer eine besondere Rolle. In meinem Fall war es Fluch und Gabe zugleich.

4


Salisbury lag ungefähr hundertfünfzig Kilometer südwestlich von London. Zwei Stunden Fahrt, wenn man erst mal aus Greater London heraus war und nicht in einen Stau geriet. Die prähistorische Kultstätte von Stonehenge hatte den Ort berühmt gemacht und sorgte dafür, dass immer wieder Scharen von Okkultisten in die Gegend strömten. Esoteriker, die alte Druidenrituale durchführten oder sich zwischen den geheimnisvollen Steinkreisen an schwarzmagischen Experimenten versuchten. Besonders galt das natürlich für Tage, denen eine besondere Bedeutung zugemessen wurde. Etwa den 9.9.1999 oder den 2.2.2000. Hin und wieder war es in der Vergangenheit sogar vorgekommen, dass die Kultstätte von Polizisten hatte geräumt werden müssen.

Der Ort, an dem das mysteriöse Verbrechen geschehen war, dem Tom und ich auf den Grund zu gehen beabsichtigten, war weitaus weniger bekannt. SixStones war gewissermaßen ein esoterischer Insider-Tip.

Tom und ich fuhren mit meinem kirschroten 190er. Ich telefonierte während der Fahrt mit Tante Lizzy. Ich berichtete ihr über das Ziel unserer Fahrt.

"Salisbury?", echote Tante Lizzy nachdenklich.

"Ja. Ich weiß, woran du denkst."

"An das Kloster, in dem nach den Schriften des Namenlosen Abtes noch vor gut 800 Jahren sechs Exemplare des LIBRUM HEXAVIRATUM in jahrzehntelanger Arbeit hergestellt wurden... Leider existiert dieses Kloster bis auf ruinenhafte Überreste heute nicht mehr, sonst hätte ich ihm längst einen Besuch abgestattet, um in seiner Bibliothek zu stöbern. Übrigens lag das Kloster Salisbury wahrscheinlich ganz in der Nähe von SixStones..."

"Dir ist diese Kultstätte ein Begriff?"

"Aber natürlich, Patti! Unter Okkultisten gilt er als eine Art Knotenpunkt kosmischer Kraftlinien... Wenn dir das weiterhilft, kann ich ja mal im Archiv nachsehen, was in der Gegend an ungeklärten Geschehnissen Schlagzeilen gemacht hat..."

"Aber nur, wenn ich dich damit nicht zu sehr von deinen eigentlichen Studien abhalte."

"Du weißt, dass ich dir gern helfe, Patti! Pass gut auf dich auf. Es klingelt an der Tür! Das ist bestimmt Professor St.John... Also, bis später, Kind!"

Kind, so nannte sie mich immer noch.

Und wahrscheinlich würde das auch immer so bleiben. Schon oft hatte Tante Lizzy mir bei Recherchen weitergeholfen. Ihr Okkultismus-Archiv war einfach eine schier unerschöpfliche Fundgrube. Was den Bereich der Parawissenschaften anging, waren Tante Lizzys Quellen jedem Pressearchiv weit überlegen.

Tom und ich wechselten uns am Steuer in regelmäßigen Abständen ab.

Gegen Mittag erreichten wir Salisbury, eine typische mittelenglische Kleinstadt. Verwinkelte Häuser mit vielen Erkern säumten die Straßen. Eine Kirche im normannischen Stil ragte über sie hinaus und man hatte das Gefühl, sich an einem Ort zu befinden, der sich in den letzten hundert oder zweihundert Jahren nicht allzu sehr verändert hatte. Der Weg zu den Steinkreisen von Stonehenge war gut ausgeschildert. Schon weit vor der Stadt versuchte man, die Touristenströme aus der City - wenn das das richtige Wort für dieses kleine Städtchen war - herauszuhalten. Aber Stonehenge war nicht unser Ziel. Und SixStones war eine zu verwunschene und touristisch unerschlossene Stätte, als das man irgendwo auch nur einen einzigen Hinweis auf sie hätte finden können. Unser erster Weg führte zur örtlichen Kriminalpolizei, die in einem unscheinbaren Bürohaus in einer Seitenstraße untergebracht war. Erst ließ man uns eine ganze Weile warten. Ein ziemlich nervöser Constabler wollte uns am liebsten abwimmeln, fand aber wohl keine Handhabe gegen unsere Recherchen. Schließlich empfing uns der Inspector. Er hieß Drake, hatte feuerrotes Haar und ein mit Sommersprossen übersätes Gesicht. Seine dunkelbraunen Augen musterten uns abschätzig.

"Patricia Vanhelsing und Tom Hamilton von den LONDON EXPRESS NEWS", stellte ich uns vor. Meinen Presseausweis würdigte Inspector Drake keines Blickes.

"Wie Sie sich denken können, möchten wir aus fahndungstaktischen Gründen so wenig wie möglich Informationen über diesen Fall herausgeben", erklärte Drake.

"Fahndungstaktische Gründe?", hakte ich nach. "Das bedeutet, Sie gehen davon aus, dass diese Gruppe von Okkultisten ermordet wurde!"

"Nicht unbedingt", erwiderte Drake und lehnte sich etwas zurück. "Wir wissen bislang noch nicht, was diese Leute dort eigentlich gemacht haben. Sehen Sie, jedes Jahr kommen Menschen in diese Gegend, die sich ein Fell überziehen und so tun, als wären sie Druiden aus der Bronzezeit... Die meisten sind harmlose Spinner."

"Und diese waren es nicht?"

Drake hob die Augenbrauen.

"Das wissen wir noch nicht..."

"Was ist denn die Todesursache?"

"Sie haben doch sicher die Agenturmeldungen gelesen!"

"Ja, aber da stand nur, dass keinerlei äußere Verletzungen erkennbar seien!"

"Das ist noch immer der offizielle Kenntnisstand."

"Und der inoffizielle?"

Er atmete tief durch. Sein Blick bekam jetzt etwas Eisiges. Ich bin ihm zu weit gegangen!, dachte ich. Bei diesem Kerl laufe ich gegen eine Wand. Es hat kaum Sinn, die Unterhaltung mit ihm fortzusetzen...

"Wir warten noch immer auf den Bericht der Gerichtsmedizin, das ist alles, was ich Ihnen dazu sagen kann."

"Bedauerlich!"

"So ist es nun mal."

Jetzt mischte sich Tom ein. "Vielleicht könnten Sie uns den Weg nach SixStones beschreiben", meinte er. "Wir würden uns dort gerne mal umsehen..."

"Tut mir leid. Ich bin kein Touristik-Büro!" Inspector Drake hob die Schultern. Er wich meinem Blick aus und schien sich in seiner Haut nicht so recht wohl zu fühlen. Dann setzte er in gedämpftem Tonfall hinzu "Hören Sie, ich kann Sie nicht daran hindern, dort herumzuschnüffeln. Aber ich werde Sie auf keinen Fall dabei unterstützen. Diese Geschichte wird dem Image unserer Stadt noch genug Schaden zufügen! Da braucht nicht auch noch jemand wie Sie kommen, der uns die Arbeit schwerer macht und die ganze Story unnötig aufbauscht!"

Ich nickte und erhob mich von dem Platz, den der Inspector mir angeboten hatte. "Ich denke, wir haben verstanden, was Sie uns sagen wollten, Sir!"

Inspector Drake verzog den Mund zu einem verkniffenen Lächeln.

"Das möchte ich hoffen!"

"Guten Tag!"

Wir verließen die Polizeistation. Ich war ziemlich geladen, als wir wieder im Freien waren. "Was bildet dieser Kerl sich eigentlich ein?", machte ich meinem Ärger Luft. Tom legte mir beruhigend den Arm um die Schulter, nachdem er einen schönen Schnappschuss von der Außenfassade des Polizeigebäudes gemacht hatte. "Inspector Drake ist doch nicht der erste seiner Art, mit dem du zu tun hast!"

"Diese Arroganz!"

"Wenn du ihn mit Inspector Gregory Barnes vergleichst, dann wirkt Drake doch richtig nett!", erinnerte mich Tom an einen Scotland Yard-Beamten, der uns in der Vergangenheit stets Knüppel zwischen die Beine geworfen hatte, bis wir schließlich herausfanden, dass er ein Mitglied der verbrecherischen Weltuntergangssekte ORDEN DER MASKE war. Ich atmete tief durch, wandte den Blick zu Tom und konnte nicht anders, als sein sympathisches Lächeln zu erwidern. "Du hast recht", gestand ich zu. "Wahrscheinlich lohnt sich die Aufregung nicht!"

Wir besorgten uns in einer Buchhandlung eine detaillierte Landkarte der Gegend, auf der auch SixStones eingezeichnet war. Der Buchhändler war kleiner, hagerer Mann mit eingefallenem, aschgrauen Gesicht und unruhigen, wässrig blauen Augen.

"Sie wollen nach SixStones?", fragte er. "Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, Madam!"

Ich sah ihn etwas erstaunt an, während Tom die Karte wieder zusammenfaltete.

"Wieso sollte das keine gute Idee sein?", erkundigte ich mich.

Er blickte sich um. Es waren kaum Kunden im Geschäft. Ein Mann in den mittleren Jahren blätterte in einem Bildband mit dem Titel JAGDREVIERE IN MITTELENGLAND und schien sich für unser Gespräch nicht sonderlich zu interessieren.

"SixStones ist ein verfluchter Ort", wisperte der Mann. "Ein Ort des Unglücks und der Magie... Niemand, der bei Verstand ist, geht freiwillig dort hin..."

"Einige Männer und Frauen sind dort unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen", mischte sich Tom ein.

"Narren waren sie! Narren, die die Mächte mit ihren albernen Ritualen verhöhnt haben, die dort seit vielen Jahrtausenden wirksam sind..."

"Was für Mächte?", hakte Tom nach.

Die Augen des Buchhändlers weiteten sich. Er hob die Hand, so als wollte er eine unsichtbare Gefahr abwehren. Dann umfasste er das kleine silberne Kreuz, dass ihm an einem Kettchen um den Hals hing. Er schüttelte stumm den Kopf. Sein Mund öffnete sich halb, aber zunächst kam nicht ein einziger Laut über seine aufgesprungenen Lippen. "Ich kann nicht darüber reden", stieß er dann hervor. "Ich kann nicht..."

"Warum?", fragte ich.

"Es bringt Unglück. Ich kann Sie nur warnen!" Seine Stimme vibrierte.

Er musste furchtbare Angst haben.

Genau in diesem Augenblick spürte ich einen leichten Druck hinter meinen Schläfen. Meine übersinnliche Gabe meldete sich. Ich fühlte die Anwesenheit von mentaler Energie. Nur sehr schwach zwar, aber der Energieimpuls war doch unverkennbar. Irgend etwas ist hier, Patti!,...

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