G. F. Unger Sonder-Edition Großband 8 (eBook)
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-7545-9 (ISBN)
10 spannende Westernromane von G. F. Unger zum absoluten Sparpreis in einem Band
G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 71 bis 80 der G. F. Unger Sonder-Edition.
Folge 71: Goldwölfe
Folge 72: Zaubercolt
Folge 73: Lockwood
Folge 74: Die War-Eagle-Saga
Folge 75: Jagd ohne Gnade
Folge 76: Todesweg
Folge 77: Rio Grande
Folge 78: Die Revolvermannschaft
Folge 79: Die Waycross-Fehde
Folge 80: Gehe nicht, Jesse!
Nun, diese drei so unterschiedlich wirkenden »Gentlemen« betreten also nacheinander kurz vor Geschäftsschluss die Bank und warten geduldig, bis sie die letzten Kunden sind. Hinter ihnen schließt einer der Angestellten schon den Haupteingang. Es ist so üblich, dass er von nun an dort verharrt, um die Kunden, die noch im Schalterraum sind, hinauszulassen, nachdem sie abgefertigt wurden.
Hinter dem vergitterten Kassenschalter blickt der Kassierer auf seine silberne Taschenuhr und sagt zu Lyn Skinner, der inzwischen an den Schalter trat: »Sie sind spät, Sir. Was kann ich für Sie tun? Ein- und Auszahlungen sind nicht mehr möglich. Unser Buchhalter ist schon weg. Aber Sie sind ja wohl keine Kunden von uns. Sonst würde ich Sie kennen, nicht wahr?«
»Ach«, erwidert Lyn Skinner sanft und verständnisvoll, »wir brauchen keinen Kontenführer, denn ich besitze wahrhaftig bei Ihnen kein Konto, sodass Ein- oder Auszahlungen auch nicht verbucht werden könnten. Aber dennoch möchte ich Geld von Ihnen, und zwar alles, was Sie da im offenen Tresor haben.«
Indes er so sanft und so verständnisvoll spricht, lässt er den Kassierer in die Mündung seines Colts blicken, der wie durch Zauberei in seiner Hand erschien und dessen Mündung dem Kassierer so groß dünkt wie die Mündung einer Kanone.
Neben dem Angestellten an der Ausgangstür verharrte der wie ein vornehmer Mexikaner zurechtgemachte Johnny Hackett. Er hat plötzlich ein Messer in der Hand und hält es dem noch jungen Mann an die Kehle.
Jeremy Kilroy aber hinkt mit seinem Krückstock zur vergitterten Tür des Kassenraumes und öffnet sie, indem er durch das Gitter nach innen greift, wo der Schlüssel im Schloss steckt.
»Ihr seid aber sehr unvorsichtig«, sagt er. »Habt ihr denn nie mit der Möglichkeit eines Überfalls gerechnet?«
»Nein«, erwidert der Kassierer. »Denn nur Narren würden uns auszurauben versuchen, nur Narren, das können Sie mir glauben, Mister Bandit. Den Banditenjägern der Kansas Bank entkommt keiner zwischen Alaska und Feuerland – keiner!«
Er verstummt mit dem Tonfall absoluter Überzeugung.
Aber Jeremy Kilroy lacht und erwidert: »Das werden wir mal ausprobieren.«
Indes er spricht, tritt er an den offenen Geldschrank. Er brachte einen großen Leinenbeutel zum Vorschein, den er unter seiner Kleidung eng zusammengefaltet trug, und beginnt das ganze Papiergeld aus dem Geldschrank zu nehmen und den Sack damit zu füllen.
Es dauert eine Weile, denn es ist eine Menge Geld im Tresor.
Als er es eingesammelt und sich dazu noch ein paar Zwanzig-Dollar-Goldstücke in die Westentasche gesteckt hat, nickt er dem Kassierer zu und sagt: »Gehen wir zur Hintertür, mein Freund.«
Er geht nach diesen Worten voraus. Ihm folgen der Kassierer und Lyn Skinner, der den Kassierer bisher mit dem Colt bedrohte und nun ebenfalls den Kassenraum betritt, von dem aus man zur Hintertür gelangt.
Johnny Hackett, der bislang sein Messer an die Kehle des Angestellten hielt, löst sich von dem jungen Mann und tritt einen Schritt zurück.
Doch dann schlägt er gnadenlos zu. Es sind die erbarmungslosen Schläge eines harten Mannes, der schon durch viele Grenzkämpfe ging und es mit fast jedem Preiskämpfer aufnehmen kann.
Dann folgt er seinen Partnern und dem Kassierer. Letzterer macht sich ernsthaft Sorgen. Was werden diese Kerle mit ihm tun?
Er spürt die Revolvermündung des Mannes hinter ihm in seinem Rücken.
Aber im nächsten Moment bekommt er auch schon den Revolverknauf auf den Kopf.
Jeremy Kilroy öffnet indes die Hintertür und tritt hinaus.
Sie folgen ihm. Johnny Hackett zieht die Tür vorsichtig hinter sich zu.
***
Es ist eine halbe Stunde später, als der Angestellte aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht und wie betrunken hinaus auf den breiten Gehsteig taumelt und heiser krächzend ruft: »Überfall! Überfall! Leute, holt den Marshal, Überfall! Sie haben die Bank ausgeraubt!«
Nun erst wird in Longhorn City bekannt, dass die Filiale der Kansas Bank überfallen und ausgeraubt wurde.
Den Kassierer findet man bewusstlos bei der Hintertür, genau noch dort, wo er zusammengeschlagen wurde.
Der Town Marshal alarmiert die Bürgerwehr. Aber die Treibherdenstadt Longhorn City ist voller Fremder.
Wer von ihnen könnte es getan haben? Man sucht nach Männern, auf die die Beschreibung des Angestellten zutrifft. Aber man kann diese Banditen nicht erkennen, weil Lyn Skinner, Jeremy Kilroy und Johnny Hackett jetzt ganz anders aussehen, nämlich so, wie sie wirklich sind.
Und niemand von all den Fremden hat einen Leinensack voll Geld bei sich.
Man findet in der Ecke des Hofes der Bank hinter einem Stapel Brennholz nur den wie immer ziemlich betrunkenen Blue-Pete, den Trunkenbold von Longhorn City, der sich den Schnaps durch Gehsteigfegen, Abortgrubenleeren und Spucknapfputzen verdient.
Es stellt sich später heraus, dass mehr als hunderttausend Dollar geraubt wurden. Es hätten noch mehr sein können, wenn die Bank nicht im Lauf des Tages einige größere Summen an Treibherdenbosse ausgezahlt hätte, die den Erlös für ihre Treibherden lieber in bar nach Texas mitnehmen wollten, weil man dort sehr dringend auf die blanken Dollars wartet und überhaupt Schecks sehr misstraut.
Die Treibherdenstadt Longhorn City hat an diesem Tag und die ganze Nacht hindurch bis zum nächsten Morgen reichlich Gesprächsstoff. Hunderttausend Dollar sind eine Menge Geld, und es gibt zurzeit in dieser wilden Stadt eine ganze Reihe harter Burschen, die die hunderttausend Dollar gerne für sich erobern würden.
Es suchen also in diesen Stunden bis zum nächsten Tage nicht nur der Town Marshal und dessen Aufgebot überall in der Umgebung nach verdächtigen Reitern, sondern auch noch einige andere Mannschaften. Aber die drei Banditen sind spurlos verschwunden. Niemand weiß, dass sie noch einige Stunden in der Stadt blieben, jedoch als scheinbare Müßiggänger stets getrennte Wege gingen und dann nach und nach verschwanden.
Lyn Skinner fuhr mit der Postkutsche nach Norden. Das war gegen Mitternacht.
Jeremy Kilroy ritt nach Westen, nachdem er fast bis zum Morgen Poker spielte.
Und Johnny Hackett, der jetzt nicht mehr wie ein Mexikaner aussieht, steigt gegen Mittag in den einzigen Personenwagen eines abgehenden Viehzuges nach Osten. Und keiner von ihnen hat mehr als dreihundert Dollar in seinen Taschen.
Wo ließen sie das viele Geld?
***
Es ist am Abend des Tages nach dem großen Bankraub, als Vance Coburne nach Longhorn City kommt, scheinbar als Spieler, der in dieser wilden Treibherdenstadt nach Opfern sucht, denen er das Geld abnehmen kann.
Man spricht immer noch an den Schanktischen in den Saloons über den großen Raub, und Coburne hört interessiert zu, stellt manchmal Fragen. Als er erfährt, dass Blue-Pete, der Trunkenbold von Longhorn City, betrunken im Hof lag, als die Banditen aus der Hintertür kamen, um durch die Gassen zu verschwinden, da beginnt er bald schon nach diesem Blue-Pete zu suchen.
Er findet ihn in Hof eines Saloons bei den Kisten mit den leeren Flaschen. Blue-Pete ist dabei, die Flaschen gänzlich zu leeren. In den meisten sind noch einige Tropfen Feuerwasser enthalten, die er sich geduldig in den Hals tröpfeln lässt, ja, geduldig, denn er muss den Flaschenboden stets eine ganze Weile gen Himmel halten, bis der letzte Tropfen unten aus der Flaschenöffnung gefallen ist.
»Das ist aber sehr mühsam«, sagt Vance Coburne, indes er zu ihm tritt.
»Ja, man muss fleißig sein«, erwidert Blue-Pete. Seine Aussprache verrät, dass er einst zu der gebildeten Klasse gehörte. »Auf dieser Erde bekommt man nie etwas geschenkt. Man muss etwas dafür tun. Und wenn ich alle Leerflaschenkisten von Longhorn City kontrolliert und alle Flaschen bis auf den letzten Tropfen geleert habe, dann habe ich mir meinen Rausch redlich verdient. Oder wollen Sie etwa einen Dollar für einen kranken Mann spenden, für den der Schnaps die beste Medizin ist?«
»Wie wär’s mit zehn?«, fragt Vance Coburne zurück. »Doch, um Sie an Ihre Worte zu erinnern, Mister Blue-Pete: Auf dieser Erde bekommt man nichts geschenkt. Man muss etwas dafür tun. Doch ich will eigentlich nur eine kleine Auskunft. Wie war das gestern, als die Bank ausgeraubt wurde und Sie hinter dem Brennholz im Hof lagen? Die Banditen mussten an Ihnen vorbei. Waren Sie so beschlaucht, dass Sie wirklich von der Sache nichts mitbekamen – oder können Sie mir doch einige Hinweise geben? Zum Beispiel wäre es möglich, dass die Kerle sich unterhalten oder sich etwas zugerufen haben. Denn offenbar trennten sie sich sofort nach Verlassen des Hofes. Da könnte es doch sein, dass sie sich noch etwas zuriefen. Wollen Sie nicht mal nachdenken, Mister Blue-Pete?«
Dieser stößt ein heiseres Kichern aus. »Sie sind ja ein ganz Schlauer«, kichert er dann. »Sie nennen mich Mister Blue-Pete und behandeln mich wie ein ehrenwertes Mitglied der menschlichen Gemeinschaft. Aber ich bin der letzte Dreck von Longhorn City – und davor war ich es in anderen Städten. Ich kam hierher, weil man mich in einer Stadt einfach in einen leeren Viehzug warf. Als ich meinen Rausch ausgeschlafen hatte, hörte ich Rinder brüllen und war in Longhorn City. Ja, Sie sind ein ganz Schlauer, Mister.«
»Und Sie waren mal das Gegenteil von einem Trunkenbold, Mister Blue-Pete«, erwidert Vance Coburne. »Ich würde fast darauf wetten, dass Sie mal ein wichtiger Mann waren, vielleicht sogar ein Professor.«
»Nein, nicht Professor«, widerspricht Blue-Pete, »aber drüben in Old...
| Erscheint lt. Verlag | 3.12.2019 |
|---|---|
| Reihe/Serie | G. F. Unger Sonder-Edition Großband |
| Verlagsort | Köln |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Westernromane • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp |
| ISBN-10 | 3-7325-7545-4 / 3732575454 |
| ISBN-13 | 978-3-7325-7545-9 / 9783732575459 |
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