Romana Exklusiv Band 317 (eBook)
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4500-4 (ISBN)
RUF DER WILDNIS - RUF DER LIEBE von CARA COLTER
Anstatt in einem Luxushotel landet die erfolgreiche Anwältin Lacey auf der Ranch von Ethan Black. Wider Erwarten findet sie Gefallen am Leben in den Weiten der kanadischen Natur ... und an ihrem aufregenden Gastgeber. Bis sie unversehens ihr altes Leben wieder einholt und das Liebesglück gefährdet!
SO WEIT DAS LAND - SO GROSS DIE LIEBE von JESSICA HART
Rinderfarm statt Cityleben: Sechs Monate soll Meredith in Australien dem Rinderzüchter Hal den Haushalt führen. Schon bald hat sie ihn mit ihrer natürlichen Art verzaubert. Nach einer zärtlichen Nacht will er ihr die alles entscheidende Frage stellen; da bekommt Meredith einen Anruf aus London ...
INSEL DER ERFÜLLUNG von ELLEN JAMES
Auf einer malerischen kleinen Insel vor der Pazifikküste begibt Jamie sich auf die Suche nach ihrem Verlobten Shawn, der sie vor dem Altar stehen ließ - und trifft seinen Bruder Eric. Ein faszinierender Mann. Schnell knistert es zwischen ihnen - da kommt Shawn plötzlich zurück ...
<p>Cara Colter hat Journalismus studiert und lebt in Britisch Columbia, im Westen Kanadas. Sie und ihr Ehemann Rob teilen ihr ausgedehntes Grundstück mit elf Pferden. Sie haben drei erwachsene Kinder und einen Enkel. Cara Colter liest und gärtnert gern, aber am liebsten erkundet die begeisterte Reiterin auf ihrer gescheckten Stute Dakota die kilometerweiten Waldwege, die direkt an ihrem Haus vorbei- und in die freie Natur führen. Als Autorin von insgesamt 40 Büchern wurde Cara Colter mehrfach ausgezeichnet. 2006 erhielt sie von der Romantic Times einen Sonderpreis für ihre humorvollen Romane, 2007 kam sie erstmalig auf die Bestellerliste von Waldenbooks.</p>
1. KAPITEL
Ethan sah aus dem Küchenfenster über dem Waschbecken. Seine Arme steckten bis zu den Ellenbogen in Spülwasser. Draußen ging gerade die Sonne unter; die schwarzen Silhouetten kahler Bäume und schneebedeckter Sträucher zeichneten sich deutlich vor dem orange und rosa eingefärbten Abendhimmel ab.
Auf den sanft geschwungenen Hügeln, die sich bis zum Horizont zogen, waren noch vereinzelte Lichter zu sehen. Ethan konnte zwar nicht mehr die Straße erkennen, die sich durch das Tal bis nach oben zu seinem Haus in Black’s Bluff emporschlängelte, aber an klaren Abenden wie diesem konnte er die Scheinwerfer jedes Fahrzeugs ausmachen, das sich bis auf mehrere Kilometer näherte.
Doch im Augenblick waren keine Lichter zu sehen.
Er runzelte die Stirn. Gumpy, sein ältlicher Hilfsarbeiter, hätte schon längst aus Calgary zurück sein sollen. Mit der angeforderten Verstärkung.
Verstärkung in Person von Mrs. Betty-Anne Bishop.
Widerwillig löste Ethan seinen Blick von der Stelle des Gebirgskamms, an der die Scheinwerfer als Erstes sichtbar sein würden, und wandte sich wieder dem schmutzigen Geschirr zu. Dem Berg von schmutzigem Geschirr, um genau zu sein. Es war noch gar nicht allzu lange her, da hatte Geschirrspülen bedeutet, dass Ethan einen einzigen Teller unter heißes Wasser hielt. Zwei Teller, wenn Gumpy zum Essen herübergekommen war.
Nein, das war noch nicht allzu lange her. Zwei Wochen. Wie konnten sich zwei Wochen nur so in die Länge ziehen?
Lautes Gelächter drang aus der Diele, und Ethan schloss die Augen. Das war der Grund.
Seufzend lehnte er sich zurück und blickte den Flur hinunter, wobei er sich bemühte, nicht den Boden nass zu tropfen. In seinem Schlafzimmer am anderen Ende des Ganges brannte Licht.
Die beiden Kinder sprangen auf seinem Bett auf und ab und kreischten vor Vergnügen.
Es waren Zwillinge, und obwohl sie keine eineiigen waren, war die Ähnlichkeit doch ausgeprägt. Beide hatten dichtes schwarzes Haar, wenn auch nicht ganz so dicht und schwarz wie sein eigenes. Doreens Augen waren blau, Dannys schiefergrau. Ihre Wangenknochen verrieten nur demjenigen, der davon wusste, das Erbe ihrer indianischen Großmutter, der Mutter seiner Mutter. Gumpy wäre entsetzt, wenn er wüsste, dass Ethan insgeheim erleichtert war, dass sein Neffe und seine Nichte in der Schule nicht beschimpft werden würden, so wie es ihm in seiner Jugend widerfahren war. Diese Erfahrung hatte ihn geprägt und immer wieder dazu getrieben, sich anderen gegenüber zu beweisen. Zu beweisen, dass er genauso gut war. Nein, besser. Stärker, härter, wilder. Furchtloser.
Er betrachtete die Kinder und dachte, dass eines der beiden mit Sicherheit gleich vom Bett fallen würde. Er sollte sie ermahnen, nicht so wild zu sein.
Auf der anderen Seite stritten sie sich ausnahmsweise einmal nicht.
Ethan wandte sich wieder dem Waschbecken zu. Nachdem er das Geschirr vom Frühstück und vom Mittagessen gespült hatte, sprach er sich selbst Mut zu, dass das Ende bereits in Sicht sei, und räumte die Überreste des Abendessens vom Tisch.
„Ich mag das nicht essen“, hatte die fünf Jahre alte Doreen ihm vor einer halben Stunde erklärt.
„Iss es trotzdem“, hatte er geantwortet.
Ihre großen blauen Augen hatten sich auf der Stelle mit Tränen gefüllt, wie ein Goldfisch-Glas, in dem der Wasserpegel steigt. Ethan wusste nicht, ob es bei allen Menschen so aussah, wenn ihnen die Tränen in die Augen stiegen, denn er hatte noch nicht allzu oft Gelegenheit gehabt, anderen beim Weinen zuzusehen. Gott sei Dank.
Natürlich hatte das Mädchen daraufhin keinen Bissen von seinem Steak essen müssen. Oder von den Kartoffeln, die zugegebenermaßen noch nicht ganz gar gewesen waren. Stattdessen hatte Doreen ein einziges Salatblatt gegessen. Wenn man allerdings bedachte, mit welcher Energie sie im Augenblick auf seinem Bett herumtobte, war das anscheinend vollkommen ausreichend.
Er ließ die Teller ins Wasser gleiten. Das Spülen verlangte, dass er sich die ganze Zeit leicht vorbeugte, und mittlerweile tat ihm der Rücken davon weh. Möglicherweise waren die Schmerzen aber auch auf den Sturz von einem Stier zurückzuführen, der nun schon einige Jahre zurücklag. Für seine gerade einmal dreißig Jahre hatte Ethan eine ganze Menge Narben und Verletzungen.
Doch im Laufe seiner siebenjährigen Karriere als professioneller Rodeoreiter hatte er nichts so Furchteinflößendes erlebt wie den Moment, als er seinen Neffen und seine Nichte am Flughafen abgeholt hatte. Mit ängstlichem Blick und einem Namensschild an ihrer Kleidung hatten die beiden vor ihm gestanden und ihn ängstlich angesehen.
Hinter Ethan erklang ein dumpfes Geräusch, als eines der Kinder vom Bett fiel. Er wartete auf das unvermeidliche Aufheulen, doch zu seiner Überraschung blieb es ruhig. Seine Nackenmuskeln entspannten sich merklich. Kurz darauf war wieder das Quietschen der Bettfedern zu hören.
Ängstlich waren sie nicht mehr. Vielleicht waren sie das auch nie gewesen. Möglicherweise war das nur seine eigene Panik gewesen, die sich in ihren Augen widergespiegelt hatte. Für einen Mann, der sein halbes Leben damit verbracht hatte, tonnenschwere wütende Stiere zu bändigen, war es eine äußerst unrühmliche Erfahrung, angesichts von zwei Kleinkindern einen Schweißausbruch zu bekommen.
Seine Schwester Nancy und ihr Mann Andrew arbeiteten als Ärzte in einem Land namens Rotanbonga. Ethan konnte den Namen immer noch nicht richtig aussprechen. Die Zwillinge waren dort geboren worden, und er hatte nichts dagegen gehabt, ihre Kindheit nur aus der Ferne mitzuerleben. Seine einzigen Aufgaben als Onkel hatten darin bestanden, jedes Jahr bis Ende September ein Paket mit Weihnachtsgeschenken zur Post zu bringen.
Doch vor ein paar Wochen hatte er einen völlig verängstigten Anruf von seiner Schwester bekommen, die sich normalerweise durch nichts aus der Ruhe bringen ließ. Die Verbindung war sehr schlecht gewesen. Aber was er verstand, war, dass irgendeine Epidemie das Land erfasst hatte und dass es für die Kinder dort nicht sicher war. Nancy und Andrew fühlten sich jedoch verpflichtet zu bleiben, jetzt wo ihre medizinische Ausbildung stärker benötigt wurde denn je.
Was hätte er in dieser Situation sagen sollen? Ich muss mich um meine Ranch kümmern?
Natürlich hatte er damals keine Ahnung gehabt, dass zwei Fünfjährige ihn so sehr in Anspruch nehmen würden, dass keine Zeit mehr für die Ranch blieb. Dass zwei kleine Kinder ihn so strapazieren würden, dass er abends völlig erschöpft auf sein Bett sank.
„Komm schon, Gumpy“, murmelte er mit Blick auf die Straße, die immer noch in vollkommener Dunkelheit lag.
Er hoffte, dass der altersschwache Truck nicht den Geist aufgegeben hatte. Gumpy führte zwar immer Werkzeug und ein paar kleinere Ersatzteile mit sich und konnte wahre Wunderwerke an dem alten Kasten vollbringen, doch ein solcher Zwischenfall würde mit Sicherheit keinen guten Eindruck auf Mrs. Bishop machen.
Gewiss würde es ihr nicht gefallen, in der Dunkelheit am Straßenrand zu stehen und frierend zuzusehen, wie Gumpy das rostige Gefährt zusammenflickte, das sein ganzer Stolz war.
Und Ethan wollte Mrs. Bishop auf keinen Fall verärgern, bevor sie überhaupt angekommen war.
Betty-Anne Bishop war die Cousine seines Nachbarn. Sie war Ethan empfohlen worden, als dieser seine Freunde und Bekannte mit panischen Anrufen bestürmt hatte.
Das war drei Tage gewesen, nachdem die Zwillinge angekommen waren. Jedes Mal, wenn Ethan die Waschküche betrat, schien sich die schmutzige Wäsche auf dem Boden verdoppelt zu haben, das Vieh musste entwurmt werden, und Danny und Doreen hatten ihm immer noch nicht zu verstehen gegeben, ob sie Englisch verstanden.
Er hatte Mrs. Bishop am Telefon nach ihren Qualifikationen befragt. Sie war siebenundfünfzig Jahre alt und hatte vier Kinder großgezogen. Keines davon befand sich im Gefängnis.
Mehr hatte Ethan nicht wissen wollen.
Es hatte ihn auch nicht weiter gestört, dass sie in Ottawa lebte, mehr als zweitausend Kilometer entfernt. Ohne zu zögern, hatte er das völlig überteuerte Flugticket nach Calgary gezahlt.
„Das ist meiner!“, kreischte Doreen.
„Ist es nicht!“, schrie Danny.
Ethan seufzte und schloss die Augen.
Jetzt stritten sie sich also doch. In mancher Hinsicht war es einfacher gewesen, als sie noch nicht beschlossen hatten, ihn wissen zu lassen, dass sie Englisch sprachen.
Wieder lehnte er sich zurück und sah in sein Schlafzimmer hinüber. Die Zwillinge standen immer noch auf seinem Bett und zerrten beide an seinem Cowboyhut. Wussten sie denn nicht, dass der Hut eines Mannes heilig war?
„Hey!“, rief er.
Doreen fuhr zusammen und ließ vor Schreck den Hut los. Daraufhin fiel sie auf ihr Hinterteil und blickte vorwurfsvoll zu Ethan hinüber. Selbst von der Küche aus konnte er sehen, wie sich ihre blauen Augen mit Tränen füllten.
Mit etwas mehr Kraft, als dazu notwendig war, wrang er das Spültuch aus und murmelte einen Fluch, der seine Schwester vermutlich hätte in Ohnmacht fallen lassen. Dann steuerte er sein Schlafzimmer an.
Ein paar Minuten später saßen sie zu dritt auf dem Sofa, Doreen zu Ethans rechter Seite und Danny zu seiner linken. Die Kinder kuschelten sich an ihn, während der Vorspann von „Toy Story“ begann.
„Wie oft haben wir den Film jetzt schon gesehen?“, fragte Doreen ihren Onkel strahlend.
„Siebenundzwanzig Mal“, antwortete dieser mürrisch.
Das...
| Erscheint lt. Verlag | 13.12.2019 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Romana Exklusiv |
| Romana Exklusiv | Romana Exklusiv |
| Übersetzer | Alexa Christ, Jochen Gaida, Tatjána Lénárt-Seidnitzer |
| Verlagsort | Hamburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Exklusiv • Romantische Bücher • Sammelband • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre |
| ISBN-10 | 3-7337-4500-0 / 3733745000 |
| ISBN-13 | 978-3-7337-4500-4 / 9783733745004 |
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