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Rausch der Lust in den Armen des Ritters (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3697-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Rausch der Lust in den Armen des Ritters - Carol Townend
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Frankreich, 12. Jahrhundert: Frei und ungebunden reist die wunderschöne Elise durch die Lande. Mit ihren romantischen Liedern bezaubert sie ihre Zuhörer - und weckt das Interesse des stolzen Ritters Gawain Steward. Einen Rausch der Lust findet sie in seinen starken Armen, obwohl sie genau weiß: Für den adligen Vertrauten des Königs ist sie nicht die Richtige. Schweren Herzens verlässt sie ihn, ihre heimliche Liebe zu ihm tief in ihrem Herzen verborgen. Doch ein Jahr später sieht sie Gawain im prächtigen Troyes wieder. Die Sinnlichkeit erwacht erneut, auch wenn er nie erfahren darf, welche Folgen ihre Liebesnacht hatte ...



<p>Carol Townend schreibt packende Romances, die im mittelalterlichen England und Europa spielen. Sie hat Geschichte an der Universität London studiert und liebt Recherchereisen nach Frankreich, Griechenland, Italien und in die Türkei - historische Stätten inspirieren sie. Ihr größter Traum ist, den Grundriss einer mittelalterlichen Stadt zu entdecken, die einzelnen Orte abzuschreiten und sich ihre Heldinnen und Helden dort vorzustellen. Beim Schreiben hat sie einen lateinischen Leitspruch 'Omnia vincit amor', das bedeutet 'Liebe siegt über alles'.</p>

1. KAPITEL

Troyes, Champagne, im August 1174 – ein Lager vor den Toren der Stadt

Troyes platzte aus allen Nähten – der Sommermarkt befand sich auf seinem Höhepunkt. Jedes Gasthaus, jede Taverne war bis zum Dach gefüllt mit Händlern, und Hausfrauen, Jongleure und Sänger kämpften um die besten Plätze auf den Marktplätzen. Söldner und Taschendiebe streiften durch die engen Gassen, suchten nach dem einfachsten Weg, schnelles Geld zu machen. Tatsächlich waren so viele Menschen nach Troyes gekommen, dass man auf einem Feld vor den Stadtmauern vorübergehend ein Lager errichtet hatte, das als „Stadt der Fremden“ bekannt war. Reihe um Reihe staubiger Zelte bedeckten jeden Zentimeter des Bodens.

Ein Zelt hob sich ab von allen anderen. Es war etwas größer als die übrigen, mehr ein Pavillon als ein Zelt, aus purpurfarbener Leinwand und mit silbernen Sternen bemalt.

In dem purpurfarbenen Pavillon saß Elise auf einem Hocker neben Pearls Wiege und wedelte mit einem Tuch sanft vor dem Gesicht ihrer Tochter. Es war Mittag und selbst für August ungewöhnlich heiß. Elise rollte ihre Schultern. Das Kleid klebte ihr am Körper, und sie hatte das Gefühl, schon seit Stunden hier zu sitzen. Zum Glück wurden endlich Pearls Lider schwer.

Als sie von draußen Stimmen hörte, blickte sie zum Eingang. André war zurückgekehrt, sie hörte, wie er mit Vivienne sprach, die im Schatten ihren kleinen Bruno stillte.

Elise wartete, während sie weiter Pearl Kühlung zufächelte. Wenn André Neuigkeiten mitbrachte, würde er sie ihr bald berichten. Tatsächlich schob er sich gleich darauf durch den Zelteingang.

Seine Augen leuchteten. „Elise, ich habe es geschafft!“ Er legte die Laute auf seine Matratze. „Blanchefleur le Fay hat den Auftrag bekommen, im Palast zu singen. Beim Erntefestmahl.“

„Im Palast? Du hast schon einen Auftrag vom Palast bekommen? Himmel, das ging schnell.“ Elise biss sich auf die Lippe. „Ich hoffe nur, dass ich bereit bin.“

„Natürlich bist du bereit. Ich habe dich noch nie besser bei Stimme erlebt. Comte Henris Verwalter war begeistert, als er hörte, dass Blanchefleur in der Stadt ist. Der Hof hier wird dich lieben.“

„Es ist eine Weile her, seit ich das letzte Mal etwas vorgetragen habe – ich fürchtete schon, man hätte mich bereits vergessen.“

„Vergessen? Blanchefleur le Fay? Das ist wenig wahrscheinlich. Elise, das ist der Auftritt deines Lebens. Ich kann mir keinen besseren Ort für Blanchefleur vorstellen, um auf die Bühne zurückzukehren.“

Elise warf einen Blick auf Pearl. Sie war eingeschlafen. Behutsam faltete sie das Tuch zusammen, das sie zum Fächeln benutzt hatte, und lächelte, um ihre Unruhe zu verbergen. „Das hast du gut gemacht, André. Danke.“

„Du könntest etwas glücklicher aussehen“, bemerkte André und musterte sie aufmerksam. „Du hast Angst davor, in der Champagne zu singen.“

„Unsinn!“, wehrte Elise ab, obwohl in Andrés Bemerkung ein Fünkchen Wahrheit lag. „Aber ich darf sie nicht enttäuschen.“

„Du hast Angst, ihn zu treffen.“

Sie hob den Kopf. „Ihn?“

„Pearls Vater natürlich. Elise, mach dir keine Sorgen. Gawain hält sich nicht in Troyes auf. Er ist fort, um sein Erbe zu beanspruchen.“

„Du hast den Klatschmäulern zugehört.“

„Du etwa nicht?“

Elise verzog das Gesicht, aber es wäre sinnlos zu leugnen. Vielleicht hätte sie nicht hinhören sollen, doch wenn es Gawain Steward betraf, schien das unmöglich zu sein. Sie hatte seine stolze Erscheinung nie vergessen, sah ihn selbst jetzt klar und deutlich vor sich: ein starker Ritter mit dichtem blonden Haar und durchdringenden dunklen Augen. „Es ist seltsam, sich ihn als den Comte de Meaux vorzustellen“, murmelte sie. „Er hatte nicht damit gerechnet, der Erbe zu sein.“

„Oh?“

„Ich glaube, es gab böses Blut zwischen ihm und seinem Onkel. Mehr weiß ich auch nicht.“

André zuckte mit den Achseln. „Nun, jetzt ist er der Comte, also müssen sie ihren Streit wohl beigelegt haben.“

„So scheint es.“

Elise freute sich für Gawain über sein Glück. Tatsächlich freute sie sich für sich selbst. Gawains Erbe war auch für sie ein Glücksfall. Blanchefleur le Fay hatte schon seit Jahren an dem berühmten Hof der Champagne singen wollen. Nicht einmal die Probleme während ihres letzten Aufenthalts hier hatten diesen Traum zerstört.

Gleich nach Pearls Geburt war Elise bewusst geworden, dass Blanchefleur auf spektakuläre Weise zurückkehren musste, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Und sie hatte sich ausgemalt, ihre Rückkehr im Palas von Troyes zu inszenieren. Es wäre ein Coup, vor Comtesse Marie persönlich zu singen. Die war immerhin die Tochter des Königs von Frankreich!

Sie hatte ein paar persönliche Geister bekämpfen müssen, ehe sie in die Champagne zurückgekehrt war. Nie würde sie vergessen können, dass ihre Schwester Morwenna in der Nähe von Troyes gestorben war. Aber wäre Morwenna noch am Leben, so hätte sie als Erste zugestimmt, dass der Hof in Troyes der ideale Ort für Blanchefleur le Fayes triumphale Rückkehr war.

Und dann waren da noch Gawain und ihre Furcht, ihm zufällig zu begegnen. Was sollte sie ihm sagen? Er ist der Vater meines Kindes, und er weiß es nicht …

Aber dann hatte Elise gehört, dass Gawain der Comte de Meaux geworden war, und zumindest dieses Hindernis war damit aus dem Weg geräumt. Gawain war meilenweit weg, beanspruchte sein Erbe auf der Ile-de-France. Die Luft war rein.

„Wie ist er so?“, fragte André.

„Hm?“

„Gawain.“

Gawain. „Als ich ihn traf, war er ein einfacher Ritter. Ein Krieger. Aber er war auch sehr freundlich. Ein Beschützer.“

Im vergangenen Jahr war Elise gleichermaßen überrascht und geschmeichelt gewesen, dass sie Gawains Interesse geweckt hatte. Eine Tatsache, die umso erstaunlicher war, weil sie ihm gegenüber niemals die Rolle der Blanchefleur le Fay gespielt hatte. Nein, sie war nur Elise gewesen, das scheue und zurückhaltende Hausmädchen.

„Und doch fürchtest du ihn. Du willst ihm nicht begegnen.“

Elise warf einen Blick auf Pearl und biss sich erneut auf die Lippe. „Ich habe keine Angst vor Monsieur Gawain. Ich möchte nur Komplikationen vermeiden.“

„Komplikationen?“

„André, Pearls Vater ist ein Comte. Ich weiß nicht, wie er reagieren würde, wenn er erfährt, dass er eine Tochter hat.“

„Dir ist es lieber, wenn er es nicht erfährt.“

„Ehrlich gesagt, ja. Die Tatsache, dass Gawain nun ein Comte ist, wird seinen Charakter nicht verändern. Er ist ein pflichtbewusster Mann mit Ehrgefühl. Ich habe mich mit ihm angefreundet, um Zugang zu Ravenshold zu erlangen.“

André runzelte die Stirn. „Was ist mit Isobel? Ich dachte, du wärst ihre Zofe geworden, um nach Ravenshold zu kommen.“

„Das stimmt, aber meine Beziehung zu Madame Isobel war völlig unerprobt. Es gab durchaus die Möglichkeit, dass sie zu nichts führen würde.“

„Daher hieltest du dir Lord Gawain in Reserve.“ André blickte einigermaßen schockiert zu Pearl. „Ich dachte – da ich dich kenne –, es wäre mehr als das.“

„Ich mag diesen Mann natürlich“, betonte Elise hastig. In Wahrheit hatte sie ihn nicht einfach nur gemocht. Ja, zunächst hatte sie sich Gawain vielleicht aus Verzweiflung genähert, aber die Anziehung hatte sie nicht vortäuschen müssen. Die Leidenschaft zwischen ihnen war da, ohne dass sie sich bemühen musste, die Glut hatte von Anfang an gelodert. „Ich bin nicht sicher, ob er mir verzeihen wird. Immerhin habe ich ihn hintergangen.“

Elise biss sich wieder auf die Lippe. Gawain zu hintergehen, war das Leichteste und gleichzeitig das Schwerste gewesen, was sie jemals getan hatte. Das fing schon damit an, dass sie mit jemandem flirten musste, und es war ihr nie leicht gefallen zu flirten. Doch mit Gawain war das anders gewesen als ihre früheren Erfahrungen. Es hatte vor allem Spaß gemacht, auch wenn sie ihm anfangs nur deshalb Avancen machte, weil sie hoffte herauszufinden, wie ihre Schwester gestorben war. Ehe sie Gawain richtig kannte, hatte sie sich eingeredet, dass es einzig und allein darum ging, die Wahrheit über Morwennas Tod zu erfahren. Aber schnell war ihr klar geworden, dass sie sich selbst ebenso belog wie Gawain. Die Zuneigung zwischen ihnen war stark gewesen. Sie waren ein leidenschaftliches Liebespaar geworden, obwohl sie nicht umhin konnte, ihren Gefühlen für ihn zu misstrauen. War es denn wirklich möglich, so viel für einen Mann zu empfinden, und so schnell?

„Es ist eine Erleichterung für mich zu wissen, dass ich ihn nicht sehen werde“, fuhr sie fort. „Vor allem, da er nun der Comte de Meaux ist. André, er lebt in einer anderen Welt.“

„Der Welt des Hofes.“

„Genau. Wir mögen dort auftreten, doch es ist nicht unsere Welt. Aber dass du so schnell ein Engagement vereinbaren konntest! Das ist großartig!“ Sie verzog das Gesicht. „Abgesehen von einer Sache.“

„Oh?“

„Blanchefleurs Kleider.“ Elise deutete auf ihren Bauch und versuchte, nicht länger an Pearls Vater zu denken. „Als ich sie das letzte Mal anprobierte, saßen sie noch immer ein wenig eng.“

„Unsinn! Du bist genauso schlank wie in der Zeit vor Pearls Geburt.“

„Du bist ein Schmeichler. So, wie die Kleider jetzt sitzen, sind sie nicht anständig, und Blanchefleur...

Erscheint lt. Verlag 19.11.2019
Reihe/Serie Historical
Historical
Historical
Übersetzer Bärbel Hurst
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Lord Gawain's Forbidden Mistress
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-3697-4 / 3733736974
ISBN-13 978-3-7337-3697-2 / 9783733736972
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