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Der lange Traum vom Glück (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
180 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-7457-5061-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der lange Traum vom Glück - Nora Roberts
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Die Liebe ihres Lebens ? das ist der smarte Komponist Nick für die junge Frederica. Doch sie weiß nichts von seiner dunklen Vergangenheit, die eine gemeinsame Zukunft unmöglich erscheinen lässt.
Schon als Kind hat Frederica sich zu dem jungen Nick hingezogen gefühlt. Und jetzt als erwachsene Frau spürt sie, dass sie den eigenwilligen Komponisten nicht vergessen kann. Obwohl sie merkt, dass sie dem attraktiven Mann nicht gleichgültig ist, scheint doch eine unüberwindbare Kluft zwischen ihnen zu bestehen. Als Frederica schließlich die Wahrheit über Nicks Vergangenheit herausfindet, bricht für sie eine Welt zusammen ...



<p>Die preisgekrönte Schriftstellerin sitzt jeden Tag acht Stunden am Schreibtisch. Inzwischen sind fast 250 Romane geschrieben, die weltweit regelmäßig auf den Bestsellerlisten landen. Vom <em>New Yorker</em> wurde sie zu »Amerikas Lieblingsautorin« ernannt. Auch in Deutschland erfreut sich Nora Roberts einer großen Fangemeinde. Sie lebt mit ihrem Ehemann in Maryland.</p>

1. Kapitel

Sie war eine Frau mit einer Mission. Ihr Entschluss, von West Virginia nach New York umzuziehen, hatte eine Menge wohldurchdachter Gründe. Dort würde sie den idealen Ort zum Leben finden, beruflichen Erfolg und ihren Traummann.

Bevorzugt, aber nicht zwingend in genau dieser Reihenfolge.

Frederica Kimball hielt sich für eine flexible Frau.

Während sie im Zwielicht des frühen Frühlingsabends den Bürgersteig an der East Side hinunterschlenderte, dachte sie an daheim. Das Haus in Shepherdstown, West Virginia, mit den Geschwistern und Eltern war Freddies Meinung nach ein ideales Zuhause. Weiträumig, voller Musik und Leben.

Es war kaum anzunehmen, dass sie es je geschafft hätte, von dort wegzugehen, wenn sie nicht die Gewissheit gehabt hätte, jederzeit wieder mit offenen Armen aufgenommen zu werden.

Obwohl sie schon oft in New York gewesen war und in dieser Stadt auch über zahlreiche Bindungen verfügte, hatte sie doch stets ihre vertraute Umgebung vermisst, denn hier war ihr eigenes Zimmer im ersten Stock des alten Steinhauses, die Liebe und Kameradschaft ihrer Geschwister, die Musik ihres Vaters, das Lachen ihrer Mutter.

Doch nun war sie kein Kind mehr. Sie war mittlerweile vierundzwanzig und sollte eigentlich schon längst auf eigenen Beinen stehen.

Auf jeden Fall fühlte sie sich durchaus zu Hause in Manhattan. Schließlich hatte sie dort ihre ersten Lebensjahre verbracht. Und danach war sie oft zu Besuch hier gewesen – allerdings immer mit ihrer Familie, wie sie einräumen musste.

Nun, diesmal ist es anders. Du bist jetzt auf dich allein gestellt, dachte sie und straffte die Schultern. Und sie hatte etwas zu tun. Als Allererstes würde sie Nicholas LeBeck überzeugen müssen, dass er eine Partnerin brauchte.

Sein Erfolg und der Ruf, den er sich in den vergangenen Jahren als Komponist erworben hatte, würden noch wachsen, wenn sie ihm erst als Texterin zur Seite stand. Sie brauchte nur die Augen zu schließen, dann konnte sie bereits die Namen LeBeck/Kimball in Leuchtschrift vor sich sehen, während die Musik, die sie zusammen schreiben würden, auf sie einströmte.

Jetzt musst du nur noch erreichen, dass Nick dasselbe sieht und hört, dachte sie mit einem selbstironischen Lächeln.

Sie konnte, falls nötig, die Familie einspannen, um ihn zu überzeugen. Nick und sie waren angeheiratete Cousins.

Und am Ende ihrer Mission würde Nick sie genauso leidenschaftlich lieben wie sie ihn. Wie sie ihn schon immer geliebt hatte.

Sie hatte zehn Jahre auf ihn gewartet, und das war lange genug.

Es wird höchste Zeit, Nick, dachte sie, während sie an dem Saum ihres königsblauen Blazers zupfte.

Noch war sie voller Zuversicht, als sie da vor der Tür des »Lower the Boom« stand. Die beliebte Bar gehörte Zack Muldoon, Nicks Bruder. Stiefbruder genau genommen, aber in Freddies Familie schaute man da nicht so genau hin, allein die Zuneigung zählte. Die Tatsache, dass Zack die Schwester von Freddies Stiefmutter geheiratet hatte, machte aus den Familien Stanislaski, Muldoon, Kimball und LeBeck einen über tausend Ecken verwandten und verschwägerten Clan.

Freddies lang gehegter Traum war es, diesen Verwicklungen durch ihre Verbindung mit Nick noch eine weitere hinzuzufügen.

Sie holte tief Atem, zerrte noch einmal am Saum ihrer Jacke und fuhr sich mit der Hand glättend über ihre ungebändigten blonden Locken, wobei sie sich wieder einmal das exotische Aussehen der Stanislaskis wünschte. Dann streckte sie die Hand nach der Türklinke aus.

Es würde ihr nichts anderes übrig bleiben, als sich mit dem, was ihr das Schicksal mitgegeben hatte, zu bescheiden, und sie würde dafür sorgen müssen, dass es genug war.

Die Luft im »Lower the Boom« war angereichert mit heftigem Biergeruch, über dem der würzige, scharfe Duft von Oregano lag. Rio, Zacks langjähriger Koch, schien offensichtlich gerade eine Pasta Spezial auf dem Herd zu haben.

Alles war so wie immer, angefangen von den holzgetäfelten Wänden mit den Seefahrermotiven bis hin zu der langen verschrammten Theke und den funkelnden Gläsern. Nur von Nick war weit und breit nichts zu sehen. Trotzdem lächelte Freddie, als sie zur Theke ging und sich auf einen der gepolsterten Barhocker setzte.

»Spendierst du mir einen Drink, Seemann?«

Zack, der gerade ein Bier zapfte, schaute auf. Sein lässiges Lächeln verwandelte sich umgehend in ein breites Grinsen. »Freddie! Hi! Ich dachte, du kommst erst Ende der Woche?«

»Ich liebe Überraschungen.«

»So eine Überraschung lasse ich mir gern gefallen.« Zack versetzte dem randvollen Bierkrug einen geübten Schubs, sodass er die Theke entlangschlitterte und direkt in den wartenden Händen des Gastes landete. Dann beugte er sich vor, umrahmte Freddies Gesicht mit seinen großen Händen und gab ihr einen schmatzenden Kuss. »Hübscher denn je.«

»Du auch.«

Was tatsächlich stimmte. Zack war wie guter Whiskey, dessen Aroma erst im Laufe der Jahre zu voller Blüte heranreifte. Sein dunkles Haar war noch immer voll und lockig, und die dunkelblauen Augen hatten einen magnetischen Glanz. Sein Gesicht war kantig und sonnengebräunt, mit Lachfältchen, die seinen Charme noch erhöhten.

Nicht das erste Mal in ihrem Leben fragte Freddie sich, warum sie nur von diesen außergewöhnlich gut aussehenden Menschen umgeben war. »Wie geht es Rachel?«, erkundigte sich Freddie.

»Euer Ehren geht es prächtig.«

Freddie grinste. Zacks Frau – ihre Tante – war kürzlich zur Richterin ernannt worden. »Wir sind alle so stolz auf sie.«

»Eine Richterin in der Familie zu haben ist schon was.« In seinen Augenwinkeln bildeten sich Lachfältchen. »Und sie sieht großartig aus in dieser schwarzen Robe.«

»Das kann ich mir gut vorstellen. Wie geht’s den Kindern?«

»Dem schrecklichen Trio? Bestens. Was trinkst du, ein Mineralwasser?«

Sie legte den Kopf schräg. »Willst du dich mit mir anlegen, Zack? Ich bin vierundzwanzig, erinnerst du dich?«

Sein Kinn reibend, musterte er sie. Ihre zierliche Gestalt und die weiche Haut würden vielleicht immer über ihr wahres Alter hinwegtäuschen. Wenn er sie nicht ebenso gut gekannt hätte wie seine eigenen Kinder, hätte er sich ihren Ausweis zeigen lassen.

»Nimm es mir nicht übel. Ich kann es nur noch immer nicht fassen. Die kleine Freddie – erwachsen.«

»Du sagst es.« Sie schlug die Beine übereinander. »Warum also gibst du mir nicht einen Weißwein?«

»Sofort.« Seine langjährige Erfahrung befähigte ihn, ohne sich umzudrehen, nach dem richtigen Glas zu greifen. »Und wie geht es deinen Leuten so?«

»Auch gut, danke. Ich soll von allen schöne Grüße bestellen.« Sie nahm das gefüllte Glas entgegen und prostete ihm zu. »Auf die Familie.«

Zack stieß mit einer Flasche Mineralwasser mit ihr an. »So, und was hast du für Pläne, Honey?«

»Oh, eine ganze Menge.« Sie lächelte, ehe sie einen Schluck nahm. Und sich fragte, was er wohl dazu sagen würde, wenn sie ihm von ihrem Generalstabsplan, seinen jüngeren Bruder betreffend, erzählte. »Als Erstes muss ich eine Wohnung finden.«

»Du weißt, dass du so lange bei uns wohnen kannst, wie du willst.«

»Ich weiß. Oder bei Grandma und Papa oder Mikhail und Sydney oder Alex und Bess.« Sie lächelte erneut. Es war tröstlich zu wissen, dass man von Menschen, die einen liebten, umgeben war. Aber … »Ich will wirklich meine eigene Wohnung.« Sie stützte sich mit einem Ellenbogen auf der Theke auf. »Es wird Zeit für einen kleinen Vorstoß ins Unbekannte.« Als er widersprechen wollte, schüttelte sie lächelnd den Kopf. »Du hast doch nicht etwa vor, mich eines Besseren zu belehren, Onkel Zack? Ausgerechnet du, der schon als Junge zur See gefahren ist?«

Jetzt hat sie dich, dachte er. Er war viel jünger gewesen als vierundzwanzig, als er von zu Hause weggegangen war. »Also schön, dann eben keine Belehrung. Aber ich werde dich gut im Auge behalten.«

»Davon gehe ich aus.« Freddie lehnte sich zurück und kippelte ein bisschen mit dem Barhocker, dann fragte sie – beiläufig, wie sie hoffte: »Und was treibt Nick so? Ich war darauf gefasst, ihm direkt in die Arme zu laufen.«

»Er hat Wichtiges zu tun: Er ist hinten in der Küche und schaufelt sich Rios Spezialpasta rein.«

Sie hob die Nase. »Riecht himmlisch. Ich denke, ich geh mal kurz nach hinten und begrüße ihn.«

»Tu das. Und sag Nick, dass wir erwarten, dass er für sein Mittagessen etwas spielt.«

»Mach ich.«

Sie griff nach ihrem Weinglas und widerstand dem Drang, erneut an ihrem Jackensaum zu zerren. Was ihre äußere Erscheinung anbelangte, hatte sie ohnehin längst resigniert. »Niedlich« war anscheinend das Äußerste, was sich aus ihrer zierlichen Figur herausholen ließ. Ihre Fantasien von üppigen Kurven hatte sie bereits seit Langem ad acta gelegt.

Zusätzlich zu ihrem zarten Knochenbau und den wilden goldenen Locken musste sie auch noch mit Sommersprossen auf einer kecken Stupsnase leben. Hinzu kamen große graue Augen und Grübchen. Im Teenageralter hatte sie sich danach gesehnt, kühl, distanziert und weltgewandt auszusehen. Oder wild und verrucht, mit atemberaubenden Rundungen. Doch mit der Zeit hatte sie gelernt, sich so zu akzeptieren, wie sie war – zumindest redete sie sich das gern ein.

Und doch gab es immer noch diese Momente, in denen sie trauerte, dass sie es niemals mit einer der Renaissance-Skulpturen im Haus ihrer...

Erscheint lt. Verlag 23.9.2019
Reihe/Serie Die Stanislaskis
Die Stanislaskis
Übersetzer Emma Luxx
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel WAITING FOR NICK
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Autor • Belletristik • beste • Bestseller • Beziehungen • Buch • Bücher • bücher für frauen • Chance • Chancen • Deutsch • Deutscher • Drama • dunkle • Emotional • Entwicklung • Erfolgsautor • erste • erwachsenenromanze • Erwachsenwerden • Familie • Frauen • Frauenroman • Freundschaft • für • Geheimnisse • Geschichte • Geschichten • Herzschmerz • Kindheitsfreunde • Komponist • Leidenschaft • Liebe • liebenden • Liebesgeschichte • Liebesroman • liebesroman buch • Liebesromane • liebesromane bücher • Neuerscheinungen • Nora • nora roberts bücher • nora roberts neuerscheinungen • nora roberts romane • persönliche • roberts • Roman • Romance • Romane • Roman Frauen • Romantische • Romantische Bücher • romantisches • Romanze • Spiegel • Top • Top-Titel • verbotene • Vergangenheit • Werden • Zeitgenössische • zu • Zweite
ISBN-10 3-7457-5061-6 / 3745750616
ISBN-13 978-3-7457-5061-4 / 9783745750614
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