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Romana Weihnachten 2019 (eBook)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4509-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Romana Weihnachten 2019 - Anna Keller, Lilli Wiemers, Nikki West
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DER SÜSSE DUFT VON WEIHNACHTEN VON LILLI WIEMERS
Wenn süßer Zuckerduft die Luft erfüllt, beginnt für die Dresdner Stollenbäckerin Laura eigentlich die schönste Zeit. Doch um die kleine Backstube ihrer Eltern zu retten, muss sie für ihren verhassten Konkurrenten Tom Reuther arbeiten. Warum nur knistert es so heiß zwischen ihnen?
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FEST DER LIEBE - ZEIT DER WUNDER VON NIKKI WEST
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<p>Früher zog es Lilli Wiemers stets in die weite Welt hinaus. Kein Reiseziel war zu weit, kein Flug zu anstrengend. Erst durch ihren Ehemann hat sie erkannt, wie viel Wahrheit in dem alten Sprichwort steckt: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt? Heute erforscht sie gemeinsam mit ihm die schönsten Winkel Deutschlands - und lässt uns, zusammen mit den Heldinnen und Helden ihrer Romane, daran teilhaben.</p>

2. KAPITEL

Laura schaffte es noch bis zu ihrem Auto, ehe sie in Tränen ausbrach. Zum Glück regnete es noch immer in Strömen, und das Wasser, das über die Fenster lief, verhinderte, dass Passanten einen Blick ins Wageninnere erhaschen konnten.

Was bildete sich dieser unverschämte Kerl eigentlich ein?

Der Name Reuther war ihr natürlich ein Begriff, immerhin stand die Stollenmanufaktur schon mit der Bäckerei ihrer Eltern in Konkurrenz, solange sie zurückdenken konnte.

Wobei – von Konkurrenz konnte eigentlich nicht die Rede sein, denn dazu musste man in derselben Liga spielen. In Wahrheit handelte es sich mehr um einen Kampf David gegen Goliath. Während der Betrieb ihrer Eltern unter dem Druck der rückgängigen Verkaufszahlen zu leiden gehabt hatte, waren sie für das sehr viel größere Unternehmen allerhöchstens so störend gewesen wie eine lästige Fliege.

Und nun kam dieser Reuther daher, überheblich und arrogant, und erwartete, dass sie ihren Betrieb für einen geradezu unverschämt niedrigen Betrag an ihn verkaufte und – was eine noch größere Frechheit war – sogar noch als seine Assistentin für ihn arbeiten sollte!

Das war wirklich die Höhe!

Wie konnte er auch nur eine Sekunde lang glauben, dass sie auf ein solches Angebot eingehen würde? Und doch …

Als die Tränenströme langsam versiegten, fuhr sie sich mit dem Ärmel ihres weiten Strickpullovers über die Augen und atmete tief durch. Erst als sie vollkommen sicher sein konnte, dass sie sich weitgehend gefasst hatte, steckte sie den Schlüssel ins Zündschloss und startete den Motor.

Zurück im Betrieb schlich Laura sich durch den Hintereingang herein und verschwand in ihrem Büro. Sie wollte – konnte – jetzt niemanden sehen oder sprechen. Dazu war sie einfach noch viel zu aufgewühlt. Ein falsches Wort reichte, und sie würde wieder in Tränen ausbrechen, und das wollte sie auf gar keinen Fall.

Wut war sicherer als Traurigkeit.

Ihre Wut konnte sie wachsen lassen und all die anderen Gefühle darunter begraben. Mit Wut konnte sie umgehen. Sie würde ihr dabei helfen, nicht unter der Last der Dinge, die ihr in unmittelbarer Zukunft bevorstanden, zusammenzubrechen.

Hoffentlich.

Es klopfte. Laura unterdrückte ein Seufzen und rief stattdessen „Herein“.

Es war Ulf, der kurz darauf eintrat und sich auf die Kante ihres Schreibtisches setzte. „Ich habe bemerkt, wie du reingeschlichen bist, Chefin. Und vorhin bist du ziemlich aufgebracht davongestürmt. Stimmt was nicht?“

Laura holte tief Luft. „Ich kann das Hexenhäuschen nicht mehr halten“, gestand sie leise. „Ich weiß, ich hätte es allen schon viel früher sagen sollen, aber ich habe immer gehofft, dass ich das Ruder vielleicht doch noch irgendwie herumreißen kann.“

Zu ihrer Überraschung nickte der alte Bäckermeister bloß. „Ich habe mir so etwas schon gedacht“, sagte er. „Du bist schon eine ganze Weile nicht mehr so fröhlich und gelassen, wie ich dich eigentlich kenne. Man merkt dir an, dass dir etwas auf dem Herzen liegt.“ Er schenkte ihr ein Lächeln. „Du wirst also verkaufen …“

Schon wieder spürte Laura, wie ihr Tränen in die Augen traten. Hastig blinzelte sie sie weg, doch natürlich hatte Ulf es bemerkt.

„Ach, Kindchen, das ist doch kein Grund zum Weinen. Ich weiß, dass dir das Hexenhäuschen sehr wichtig ist, aber so ist nun einmal der Lauf der Dinge. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man.“

Laura schniefte. „Du siehst das ganz schön gelassen, dafür, dass es dich vermutlich den Job kosten wird.“

Immer noch lächelnd zuckte Ulf mit den Achseln. „Würde sich irgendetwas ändern, wenn ich mit einer Leichenbittermiene durch die Gegend liefe? Man muss das Leben so nehmen, wie es kommt. Was denkst du, wie oft ich schon dachte, in einer ausweglosen Situation zu stecken? Aber schau mich an.“ Er deutete an sich herunter. „Ich bin immer noch hier, und die Welt ist nicht untergegangen. Ich will damit nicht sagen, dass ich mich darüber freue, in meinem Alter noch einmal auf Arbeitsuche zu gehen. Aber es gibt Schlimmeres. Hauptsache ist doch, man ist gesund.“ Fragend sah er sie an. „Hast du denn schon einen Kaufinteressenten?“

Laura schnaubte. „Könnte man so sagen. Du erinnerst dich an den Herrn, der heute Vormittag hier war? Er kam im Auftrag der Reuthers, um mir ein Angebot zu unterbreiten. Wenn man das wirklich so nennen möchte – ich würde es eher als schlechten Witz bezeichnen.“

„So wenig?“

„Das Geld würde nicht einmal reichen, um die Hypothek zur Gänze zu tilgen. Ich würde mich noch Jahre für einen Betrieb abstrampeln, den ich gar nicht mehr besitze. Aber viel schlimmer ist, dass ich euch nicht einmal eine Abfindung zahlen kann, wenn ich annehme. Nicht, dass das zur Diskussion steht. Dieser Reuther …“ Sie schüttelte den Kopf. „So ein unverschämter Kerl ist mir wirklich noch nie begegnet.“

„Ich dachte, der alte Reuther liegt im Krankenhaus?“, entgegnete Ulf überrascht. „Oder war es sein Sohn? Chris Reuther?“

„Keine Ahnung. Ich habe nicht nach seinem Vornamen gefragt, aber er war etwa in meinem Alter, groß, schlank, dunkles Haar, leicht gewellt …“

„Chris Reuther ist doch blond. Wie … Moment, du hast mit Tom Reuther gesprochen?“

Sie zuckte mit den Achseln. „Ich habe wirklich keine Ahnung. Wieso? Wäre das so außergewöhnlich?“

„Kann man wohl sagen. Er und sein Vater sind miteinander verkracht. Er ist der jüngere Reuther-Sohn. Chris, sein Bruder, ist eigentlich der Erbe des Unternehmens. Soweit ich weiß, hat Tom mit dem Familienbetrieb nichts am Hut. Er ist … Maler. Oder nein, nein, Schauspieler. Meine Frau hat mal einen seiner Auftritte am Theater gesehen und war ganz hin und weg von ihm. Nicht, dass das jetzt eine besondere Auszeichnung wäre.“ Er lachte leise in sich hinein. „Karin ist ja nicht gerade das, was man eine Theaterkritikerin nennen könnte. Aber er soll wirklich gut gewesen sein.“

Laura runzelte die Stirn. „Er saß im Büro der Geschäftsführung hinter dem Schreibtisch, von daher bin ich davon ausgegangen, dass er auch zuständig ist.“

„Dann wird das sicher auch so sein. Aber wie auch immer – das Angebot der Reuthers war also nicht besonders gut.“

„Nein. Und dann besaß dieser Kerl auch noch die Frechheit, mir einen Job anzubieten.“

Er hob eine Braue. „Einen Job?“

„Ja, stell dir vor! Als seine Assistentin! Ist das zu fassen?“

„Du hast doch hoffentlich zugesagt.“

Laura blinzelte. „Was? Nein, natürlich nicht! Wie kommst du denn darauf?“

„Na, weil es Sinn ergeben würde.“ Er stand auf, trat hinter Laura und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Wenn du das Hexenhäuschen nicht halten kannst, wirst du eine neue Arbeitsstelle benötigen. Und davon abgesehen, könntest du damit vielleicht sogar uns anderen helfen.“

Fragend schaute sie zu ihm auf. „Wie denn das?“

„Als seine Assistentin könntest du ein wenig Einfluss auf ihn gewinnen. Und wenn du ihm dabei hilfst, seine Ziele zu erreichen, sieht er sich möglicherweise veranlasst, auch dir zu helfen. Frei nach dem Motto: Eine Hand wäscht die andere.“

Laura dachte darüber nach. Ganz unrecht hatte Ulf nicht. Sie durfte sich nicht von falsch verstandenem Stolz und fehlgeleitetem Ehrgefühl beeinflussen lassen. Wenn sie bei der Bank noch weiter in Rückstand geriet und man dort zu dem Schluss kam, dass man lange genug geduldig gewesen war, liefe es auf eine Zwangsversteigerung heraus. An deren Ende würde vermutlich ebenfalls Reuther neuer Besitzer des Hexenhäuschens sein – und zwar zu einem noch geringeren Betrag als dem, den er ihr derzeit anbot.

Wenn sie für ihn arbeitete, würde es dazu hoffentlich nicht kommen. Der Gedanke, sich bei Reuther einschmeicheln zu müssen, war ihr zwar zuwider, doch wenn sie damit irgendetwas für ihre Angestellten erreichen konnte, würde sie in den sauren Apfel beißen.

„Ich … werde darüber nachdenken“, sagte sie schließlich.

Ulf klopfte ihr auf die Schulter. „Mehr kann niemand von dir verlangen. Ich gehe jetzt wieder an die Arbeit. Ach, und Monika lässt ausrichten, dass sich schon ein paar Kunden nach dem diesjährigen Spezialstollen erkundigt haben.“

Laura nickte. Wenn sie ehrlich sein wollte, hatte sie daran in den vergangenen Wochen keinen einzigen Gedanken verschwendet. Dabei war es eine althergebrachte Tradition der Bäckerei Hexenhäuschen, jedes Jahr zur Weihnachtszeit mit einem überraschenden neuen Stollenrezept aufzuwarten.

Obwohl das Erfinden neuer, kreativer Rezepte ihr eigentlich das Liebste an ihrer Arbeit war, stand Laura in diesem Jahr der Sinn nicht danach.

Zum ersten Mal, solange sie zurückdenken konnte, graute es ihr regelrecht vor Weihnachten.

Es war das Fest der Liebe, der Besinnlichkeit und des harmonischen Miteinanders. Doch alles, was Laura empfinden konnte, waren Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.

„… heute in den frühen Morgenstunden eine Kaltfront aus Sibirien erreicht, die deutlich niedrigere Temperaturen und trockeneres Wetter mit sich bringt. Wie es scheint, gibt es sogar tatsächlich wieder Chancen auf weiße Weihnachten. Na, wenn das keine überraschenden Neuigkeiten sind, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Zu welchem Weihnachtstyp gehören Sie? Sind Sie Muffel oder Fan? Rufen Sie uns an unter 0800…“

Tom schaltete das Autoradio mit einem ärgerlichen...

Erscheint lt. Verlag 27.9.2019
Reihe/Serie Romana Weihnachten
Romana Weihnachten
Romana Weihnachten 2019
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romana • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Fernweh • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Reiselust • Romana Traumziele der Liebe • Romantische Bücher • Urlaubsbücher • Urlaubslektüre • Wintersale • Wintersale24 • Wintersale25
ISBN-10 3-7337-4509-4 / 3733745094
ISBN-13 978-3-7337-4509-7 / 9783733745097
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