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Die Einsamkeit der Lüge (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
487 Seiten
dotbooks (Verlag)
9783961484249 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Einsamkeit der Lüge -  Gillian White
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Vor der Wahrheit kannst du nicht fliehen! Der psychologische Spannungsroman »Die Einsamkeit der Lüge« von Erfolgsautorin Gillian White als eBook bei dotbooks. Wenn du niemandem mehr trauen kannst - am wenigsten dir selbst ... Als Elly Freeman eine sagenhafte Summe im Lotto gewinnt, erzählt sie niemandem davon - auch nicht ihrem Ehemann Malcom. Sie ist besessen davon, sie beide um jeden Preis glücklich zu machen. Ohne dass er es weiß, beschafft Elly ihm einen neuen Job, der Malcolm rasch aufsteigen lässt. Aber je höher er gelangt, desto fremder wird er Elly. Sie beginnt, Malcolm nachzuspionieren ... und verstrickt sich immer tiefer in einem gefährlichen Netz aus Intrigen und Eifersucht. Aber ist es wirklich Malcom, der sie betrügt - oder ergreift der Wahnsinn erbarmungslos Besitz von ihr? Eine Hauptfigur, der man nicht trauen kann, ein gefährliches Spiel mit der Wahrheit, und ein Ende, das seine Leser sprachlos zurücklässt: Gillian White beweist einmal mehr, dass sie die britische »Queen of Suspense« ist. »Gillian White schreibt wundervolle Geschichten über die ganz alltägliche Niedertracht.« Fay Weldon Jetzt als eBook kaufen und genießen: Das fesselnde Spannungs-Highlight »Die Einsamkeit der Lüge« von Erfolgsautorin Gillian White - Fans von Paula Hawkins und Gillian McAllister werden begeistert sein. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Gillian White stammt aus Liverpool und arbeitete mehrere Jahre als Journalistin, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Mit ihrem Mann und zwei Hunden lebt sie in Totnes, Devon. Vier ihrer Romane wurden vom britischen Fernsehen erfolgreich verfilmt. Bei dotbooks veröffentlichte Gillian White ihre Spannungsromane »Denn du bist mein«, »Hexenwiege«, »Ein unheimlicher Gast«, »Der Peststein«, »Der Fluch der alten Dame«, »Du kannst uns nicht entkommen«, »Die Einsamkeit der Lüge«, »Der Nachmieter«, »Das Ginsterhaus«, »Das Familiengrab« und »Das Hotel bei den Klippen«. Die letzten drei Romane sind auch im Sammelband erhältlich.

Gillian White stammt aus Liverpool und arbeitete mehrere Jahre als Journalistin, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Mit ihrem Mann und zwei Hunden lebt sie in Totnes, Devon. Vier ihrer Romane wurden vom britischen Fernsehen erfolgreich verfilmt. Bei dotbooks veröffentlichte Gillian White ihre Spannungsromane »Denn du bist mein«, »Hexenwiege«, »Ein unheimlicher Gast«, »Der Peststein«, »Der Fluch der alten Dame«, »Du kannst uns nicht entkommen«, »Die Einsamkeit der Lüge«, »Der Nachmieter«, »Das Ginsterhaus«, »Das Familiengrab« und »Das Hotel bei den Klippen«. Die letzten drei Romane sind auch im Sammelband erhältlich.

Kapitel 1


Wieder einmal dämmert der Morgen über der Nelson Street, weht über die sanft gerundeten grünen Kuppeln der gläsernen Arcade hinweg und verwandelt sie in eine gespenstische Moschee, bevor er herabsinkt und sich auf den Kaminen der Luftschächte aufspießt. Dann gleitet er zur Tür Nummer neun hinüber, ruht sich auf der Schwelle aus und benetzt eine Kante des Mirror mit bernsteingelber Zunge.

Eine alte Gewohnheit führt Elly Freeman von Zimmer zu Zimmer, wo sie alle Vorhänge auseinanderzieht. Ihr Haar ist zerzaust, die Farbe ihres Morgenmantels erinnert an Cornflakes. In ihrem bescheidenen, ordentlichen Heim hat sich über Nacht nichts verändert. Alle Bilder hängen gerade an der Wand, die Möbel stehen an den richtigen Stellen, obwohl sie geschlafen und die Einrichtung sieben Stunden lang vernachlässigt hat. Sie legt die Zeitung vom Vortag mit dem halb gelösten Kreuzworträtsel neben den Abfalleimer und zuckt ein wenig zusammen, als sie das klebrige Zeug neben dem Linoleumboden sieht. Das spielt keine Rolle, sagt sie sich. Später wird sie sich drum kümmern. Heute ist ihr freier Tag, und sie wird das Haus saubermachen, weil sie es immer am Mittwoch saubermacht.

Als sie das Waschbecken im Oberstock gurgeln hört, denkt sie an einen Strohhalm, der träge die Reste aus einem Limonadenkarton saugt. Okay, also ist er schon aufgestanden. Dreimal geht sie am Briefkasten vorbei, wirft nicht einmal einen kurzen Blick auf die Zeitung, denn sonst würde sie in Versuchung geraten, auch nicht auf die Kuverts, die daneben herausragen, eng zusammengepfercht. Die Ränder biegen sich nach oben und berühren den Saum von Malcs Regenmantel. Alle Umschläge haben dieselbe Farbe, bis auf die Briefmarken, die kreuz und quer draufkleben und alt aussehen, wie das Mantelfutter. Die Zeitung rührt sie absichtlich nicht an – eine Belohnung für später. Dann will sie anfangen, das Kreuzworträtsel zu lösen, und Malc wird es abends vollenden.

»Irgendwas Interessantes?« Hinter Malc rauscht die Toilettenspülung, und sie hört ein Handtuch auf den Treppenabsatz fallen. Mittwoch – Waschtag – sogar Malc weiß das.

Also holt sie die Post und die Zeitung. Beiläufig gleitet ihr Blick über die Kuverts, während sie in die Küche geht und nach dem Wasserkessel greift. Dann schlitzt sie automatisch den einzigen Umschlag auf, der an sie adressiert ist, liest desinteressiert den Brief.

Und plötzlich weiß sie, wie sich Sterbende fühlen, die hoch in einer Zimmerecke schweben und sich selber beobachten, denn genau das geschieht jetzt mit ihr. Sie beobachtet sich selber von hinten.

Das ist sie –Elly Freeman. Sie weiß es, denn aus diesem Blickwinkel hat sie sich erst vor einer Woche im Fernsehen betrachtet. Erstaunt über ihre eigene Kehrseite, forderte sie diesen Dixons-Man auf, der sie gelangweilt anblinzelte: »Denken Sie doch an alle die Leute, die durchs Leben gehen und nur die Hälfte über sich selber wissen.«

»Nun, mit seiner Rückseite kann man nicht viel anfangen«, erwiderte er, sichtlich angeödet. »Wie die Leute von hinten aussehen, ist doch egal.«

Da ist Elly anderer Meinung. Sie achtet sehr genau darauf, wie die Menschen von hinten wirken, denn meistens fehlt ihr der Mut, ihnen ins Gesicht zu starren. Nein, Kehrseiten sind wichtig – und werden trotzdem ignoriert.

Und nun beobachtet sie ihren eigenen Kopf, der vom Brief aufblickt, steif wie ein Korken in einem Flaschenhals, dann sinkt er wieder hinab, um sich zu vergewissern. Sie kann sogar durchs Küchenfenster in den Hinterhof schauen, zur Mauer am anderen Ende, zur struppigen alten Sonnenblume neben der Mülltonne. Und sie schaut zu, als sich ihr Hals streckt und die Schultern vornüber hängen – die Anspannung vor der Explosion –, wie sie ihr Gewicht von einem Bein aufs andere verlagert, wie der verdrehte Gürtel des Morgenmantels an einer Seite herabhängt, weil er dort nicht in der Schlaufe steckt.

Von hinten, in ihrem blauen Kleid, hat sie in der Dixons-Sendung wie eine Putzmittelflasche ausgesehen, und darüber ist sie erschrocken.

Abrupt schlüpft sie in ihren Körper zurück, und ihr Gehirn schreit: Wieviel? Wieviel? Und da steht sie, schüttelt das Papier, weil es sich weigert, ihr das mitzuteilen – oder sie kann's nicht glauben!

Vor ihr erstreckt sich die breite Straße zum Reichtum. Eine Million, fünfhundertfünfundzwanzigtausend Pfund. In dem Brief steht noch eine ganze Menge, aber sie findet keine Zeit, alles zu lesen – über irgend jemanden, der diesen Morgen vorbeikommen wird, Ratschläge für Investments, aufrichtige Glückwünsche ... Wie eine Geburtstagskarte oder die Gratulation an jemanden, der eine gefährliche Operation überstanden hat, und Elly weiß, daß unweigerlich Blumen folgen werden. Dann wird sie noch gefragt, ob sie sich vielleicht anders besinnen und ein bißchen Publicity akzeptieren würde, und man habe sie anrufen wollen, aber sie sei unerreichbar gewesen.

Das ist sehr höflich von den Leuten, denn sie besitzt kein Telefon. Der Brief wirkt furchtbar aufgeregt, so als wären sie drauf und dran, irgendwas Verrücktes zu tun. Deshalb muß Elly sie anrufen und daran hindern, hierherzukommen. Die sollen sie in Ruhe lassen.

Aber sie hat kein Telefon und auch kein Auto.

In einem exakten Oval wandert sie durch die Küche, folgt dem Rand der alten Binsenmatte. Nicht einmal ein Bankkonto hat sie. »Für das bißchen Geld lohnt sich's nicht«, behauptete Malc, »diese Bastarde wollen dich nur in Schwierigkeiten bringen und an dir verdienen.« Am letzten Silvesterabend hatte Malcolm das Lottospielen aufgegeben, nach zwanzig Jahren. »Verdammte Zeitverschwendung! Angeblich wird man eher vom Blitz erschlagen, als ein einziges Mal zu gewinnen.«

Aber Malc lügt das Blaue vom Himmel runter. Das weiß Elly, wegen der einen Lüge, die er ihr ständig auftischt – nämlich, ihr Leben sei beendet. Das erzählt er ihr so kategorisch, als gäbe es keinerlei Gegenargumente. »Wir hatten alle Chancen, die wir nur kriegen konnten, und waren zu dumm, um was draus zu machen.«

Offensichtlich gibt er ihr die Schuld dran. Aber Elly freut sich auf jeden Tag, so wie immer, und hofft, irgendwas Nettes würde passieren. Und der Verdacht, es würde sich trotzdem nichts ändern . Nun, sie ist nicht dumm. Doch sie kann einfach nicht weiterleben, ohne irgendwelche angenehmen Erwartungen. Deshalb spielte sie weiterhin Lotto, heimlich, in ihrem eigenen Namen, während Malc die Fußball-Übertragungen sah, in seinem Sessel zusammengesunken, wütend und frustriert. Automatisch überprüfte sie die Ziehung. Seit er das Lotto aufgegeben hatte, fürchtete Elly, eines Tages könnten seine Zahlen auftauchen. Das würde ihn erledigen. Deshalb hatte sie die Zahlen geändert. Niemals träumte sie von einem Gewinn.

Wirklich komisch, denn normalerweise ist sie keine Heimlichtuerin. Sie hat ja auch nichts zu verbergen. Gedanken zählen nicht.

Sie stopft den Brief mit dem Scheck in die Tasche ihres Morgenmantels, unter eine Packung Papiertaschentücher, als wäre er ein schmutziges kleines Päckchen, ein ruchloses persönliches Geheimnis, das weggebracht und verbrannt werden muß.

O Gott, was habe ich getan, und was tue ich jetzt?

Warum springt sie nicht die Treppe hinauf, schreit aus Leibeskräften und erzählt Malc die Neuigkeit, um ihm zu beweisen, das Leben wäre noch längst nicht vorbei und würde erst beginnen?

Das tut sie nicht, denn sie könnte es nicht ertragen, seine Antwort zu hören. »Verdammte Närrin, das ist nur ein Werbetrick. Lies doch das Kleingedruckte, dumme Gans! Jedesmal fällst du wieder auf so was rein, du und all die anderen blöden Kühe.« Genau das würde er sagen. Das weiß sie. Und sie würde dastehen und beobachten, wie er zwischen Hoffnung und Angst schwankt, ein Kind, das die schlimmsten Gefahren befürchtet und um Widerspruch bettelt.

Oh, sie versteht, warum er so zornig und so verletzt ist, warum er sich in einen mißgelaunten verschreckten Mann verwandelt hat, wieso er sich nur noch um seine eigene Person kümmert. Das Leben – immer wieder redet er es ihr ein – sei nicht fair gewesen. Oft genug protestierte sie, ihm zuliebe, und jetzt hat sie's satt. Er ist kein Kind mehr.

Dann ist der Augenblick vorbei, wo sich die Gelegenheit zur Aktion geboten hätte. Ihr Entschluß steht fest – sie wird es verheimlichen. Bald steigert sich die Hinterlist zu einem gewaltigen Betrug. Sie deckt den Frühstückstisch und versucht nicht zu zittern.

»Eine Million, fünfhundertfünfundzwanzigtausend Pfund.« Es nützt auch nichts, die Summe vor sich hin zu flüstern. Denn das klingt genauso irreal, wie es schwarz auf weiß aussieht. Vielleicht ist Malcs Zynismus gerechtfertigt – es könnte tatsächlich ein Trick sein. Tapfer widersteht sie der Versuchung, sich irgendwo mit dem Brief einzusperren. Sie muß warten.

Seine Füße, nur mit Socken bekleidet, tappen die Treppe herab, und als Elly dieses Geräusch hört, schnappt sie zu ihrer eigenen Verblüffung nach Luft. Das hat nichts mit dem Brief zu tun. Wenn Malcolm morgens herunterkommt, ringt sie immer nach Atem, bevor sie weiß, in welcher Stimmung er sich befinden wird. Sie läßt zwei Eier in kochendes Wasser gleiten, ihr Magen krampft sich zusammen, sie hält immer noch den Atem an. Während die beiden Eier in den Topf hinabsinken, hinterlassen sie beklemmende weiße Blasen.

Elly Freeman dreht den Kopf seitwärts, um ihren Mann zu mustern. Es ist lange her, seit sie ihn wirklich gesehen und registriert hat, wie er aussieht, und nicht, welche Gefühle er erweckt.

Auf einen Fremden würde Malcolm wie ein verkaterter Säufer wirken. Das...

Erscheint lt. Verlag 1.8.2019
Übersetzer Eva Malsch
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Brit Crime Spannung • Charlotte Link • Domestic Thriller deutsch • Doppelleben • eBooks • Ehedrama • England • Gillian Flynn • gillian mcallister • Krimi • Kriminalroman England • London • Psychologischer Spannungsroman • Psycho-Thriller • Ruth Rendell • Tana French • Thriller
ISBN-13 9783961484249 / 9783961484249
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