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Mord in Pilsum. Ostfrieslandkrimi -  Susanne Ptak

Mord in Pilsum. Ostfrieslandkrimi (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
240 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-95573-539-5 (ISBN)
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Das ostfriesische Nordseedorf Pilsum wird von grausamen Morden erschüttert. Einmal mehr mittendrin: Dr. Josefine Brenner. Zurzeit hält sich die Rechtsmedizinerin im Ruhestand bei ihrer Freundin Theda in Pilsum auf, und gemeinsam finden sie die Leiche von Klara Schiller. Die Imkerin half ehrenamtlich Au-pair-Mädchen in Not, und in letzter Zeit verschwanden gleich mehrere Au-pairs spurlos... Wenig später taucht eine zweite Leiche auf: ein hübsches chinesisches Au-pair. Beide getötete Frauen waren an Händen und Füßen gefesselt, an den Tatorten lagen rote Gladiolen. Viel deutet auf chinesische Triaden hin, aber organisiertes Verbrechen im tiefsten Ostfriesland? Josefine mag an diese Theorie nicht so richtig glauben. Wie immer ermittelt sie auf ihre eigene Art, und bringt sich dabei in tödliche Gefahr...
In der „Dr. Josefine Brenner ermittelt“ - Reihe sind erschienen:
1. Mord in Greetsiel
2. Mord in Wiesmoor
3. Mord in Leer
4. Mord in Pilsum
5. Mord in Ditzum
6. Mord in Aurich
7. Mord in Emden
8. Mord in Weener
9. Mord in Großefehn
10. Mord in Oldersum
11. Mord in Holtland
12. NEU: Mord in Norden
Alle Ostfrieslandkrimis von Susanne Ptak können unabhängig voneinander gelesen werden.

Kapitel 4


Die Fahrt von Pilsum bis zum Haus der Familie Alberts in Manslagt dauerte nur zehn Minuten.

Inzwischen war es dunkel und der Wind noch heftiger geworden.

Ralf parkte nicht an der Straße, sondern lenkte das Auto in die beleuchtete Einfahrt. Er wollte bei diesem Mistwetter keinen Meter weiter laufen müssen, als unbedingt nötig war.

„Es steht kein Auto in der Auffahrt. Hoffentlich ist überhaupt jemand zu Hause.“

Andreas wies auf eines der Fenster, hinter dem Licht brannte. „Ich nehme an, das Auto steht in der Garage.“

Rasch stiegen sie aus und liefen mit gegen Wind und Regen eingezogenen Köpfen zur Haustür.

Kaum hatte Andreas den Klingelknopf gedrückt, wurde die Tür auch schon geöffnet. Offenbar hatte man ihre Ankunft bemerkt.

Eine Frau Mitte dreißig schaute die beiden Kommissare fragend an.

„Moin, Polizei Aurich. Mein Name ist Coordes und das ist mein Kollege Toben. Sie sind Frau Alberts?“

Die Frau nickte und die vorher fragende Miene machte nun einer ängstlichen Platz. „Ist etwas passiert?!“

„Keine Sorge, Frau Alberts. Es ist nichts passiert. Wir haben nur ein paar Fragen an Sie, bezüglich Ihres Au-pair-Mädchens.“

„Das gibt’s doch wohl nicht! Schon wieder?! Wir haben doch gar kein Au-pair-Mädchen! Und wir hatten auch nie eins!“

Nun war es an den Kommissaren, ihr Gegenüber fragend anzusehen.

Die Frau winkte ungeduldig mit der Hand. „Kommen Sie rein. Sie werden ja patschnass.“

Coordes bedankte sich und die beiden Männer folgten Marina Alberts in die Küche.

„Tee?“, erkundigte sie sich.

Die Kommissare lehnten dankend ab.

„Frau Alberts, Sie sagten eben ‚schon wieder‘. Hat Sie bereits jemand bezüglich eines Au-pairs befragt?“

Marina Alberts nickte. „Vor ein paar Tagen war eine Frau hier. Klara Schiller hieß sie, wenn ich mich richtig erinnere. Sie war auch der Meinung, dass wir ein Au-pair-Mädchen hätten. Haben wir aber nicht, wie ich schon sagte.“

„Hat Frau Schiller Ihnen denn gesagt, wie sie auf die Idee kam, dass Sie ein Au-pair hätten?“

Die Frau wies auf den Küchentisch. „Setzen Sie sich doch bitte. Das macht mich ganz nervös, wenn wir hier so rumstehen.“

Alle drei nahmen Platz.

„Sie hat mir irgendetwas darüber erzählt, dass sie sich ehrenamtlich um Au-pair-Mädchen kümmern würde, denen es bei ihren Gastfamilien schlecht geht. Und dabei sei ihr aufgefallen, dass ein Mädchen gar nicht bei der Familie war, bei der es eigentlich sein sollte. Also, ganz wie bei uns.“

„Hat sie denn vielleicht eine Vermutung dahingehend geäußert, was mit den Mädchen passiert sein könnte?“

Marina Alberts schüttelte den Kopf. „Sie hat mich nur noch gefragt, ob wir uns jemals bei einer Au-pair-Agentur als Gasteltern beworben hätten.“

„Und, haben Sie?“

„Vor Jahren, als unsere Kinder noch klein waren. Doch dann wurde ich arbeitslos und habe mich selbst um meine Kinder gekümmert.“

„Wissen Sie vielleicht noch, bei welcher Agentur das war?“

„Nein, leider nicht. Ich bin auch nicht mehr ganz sicher, ob wir uns wirklich irgendwo beworben hatten oder ob wir nur auf einer dieser Internetseiten nachgeschaut haben, ob jemand dabei war, der für uns infrage kam. Wie ich schon sagte, die Kinder waren da noch klein und mein Mann hat sich eigentlich mehr damit beschäftigt.“

„Wäre es möglich, Ihren Mann auch zu sprechen?“

„Der ist noch arbeiten. Ich kann ihm aber gerne ausrichten, dass er sich bei Ihnen melden soll. Allerdings denke ich nicht, dass er sich an mehr erinnert als ich.“

Ralf Toben händigte ihr eine Visitenkarte aus. „Es wäre trotzdem nett, wenn er sich kurz melden würde. Vielleicht kann er uns ja doch noch etwas sagen. Manchmal helfen auch Kleinigkeiten weiter.“

Marina Alberts begleitete die Kommissare zur Tür. Sie schaute Coordes betroffen an. „Ist denn dem Mädchen, das Sie bei uns vermuteten, etwas zugestoßen?“

„Bisher wissen wir das noch nicht.“

„Eine sehr merkwürdige Geschichte“, sagte Toben nachdenklich, während er den Wagen durch Wind und Regen Richtung Aurich lenkte. „Was denkst du, was dahintersteckt?“

„Keine Ahnung“, antwortete Coordes. „Aber ich bin ziemlich sicher, dass es nicht die Triaden sind.“

„Warum nicht? Wie es scheint, ist der Vater der verschwundenen Chen Lu ein erfolgreicher Geschäftsmann. Über Jinjin wissen wir noch nichts. Wenn ihre Eltern ebenfalls Geschäftsleute sind, könnte es doch durchaus sein, dass sie der chinesischen Mafia in irgendeiner Form auf die Füße getreten sind.“

„Wir sollten versuchen, mit den Eltern Kontakt aufzunehmen. Vielleicht sind die Mädchen ja auch längst wieder zu Hause.“

„Und wir müssen unbedingt mehr über Klara Schiller herausfinden. Denn was sollte die chinesische Mafia von ihr gewollt haben, wenn sie sich lediglich um schlecht behandelte Mädchen gekümmert hat?“

„Wie spät ist es jetzt in China?“, fragte Andreas Coordes.

„Weiß ich nicht genau. Mitternacht oder so?“

Der Hauptkommissar lachte. „Auch das sollten wir herausfinden.“

Er nahm sein Handy und rief seine Frau Heike an, die in der Auricher Inspektion als Sekretärin arbeitete.

„Ah, du bist doch noch im Büro, Schatz!“, rief er ins Telefon, nachdem Heike sich gemeldet hatte.

Heike Coordes lachte. „Eigentlich warte ich nur darauf, dass es zu schütten aufhört, damit ich wenigstens halbwegs trocken nach Hause komme.“

Heike und Andreas wohnten in Aurich, nur wenige Straßen von der Inspektion entfernt, und fuhren darum meist mit dem Fahrrad zur Arbeit.

Der Hauptkommissar schaute betrübt auf die Scheibenwischer, die Ralf gerade von Intervall- auf Dauerbetrieb geschaltet hatte. „Ich fürchte, da wird heute nichts mehr draus. Ralf wird uns nachher zu Hause absetzen müssen. Aber bis dahin kannst du vielleicht schon mal herausfinden, wie spät es in China ist.“

„Null Uhr sechsundzwanzig“, antwortete Heike wie aus der Pistole geschossen.

„Warum weißt du so was?“ Andreas war wirklich erstaunt.

Doch Heike lachte. „Weil Josefine mich eben angerufen und sich erkundigt hat, ob wir einen Dolmetscher für Chinesisch auftreiben können. Natürlich hat sie mir auch von eurem Mordfall und der verschwundenen Chinesin erzählt. Also gehe ich davon aus, dass wir in China anrufen müssen und wir das vielleicht nicht unbedingt mitten in der Nacht tun sollten.“

„Und, können wir?“

„Was?“

„Einen Dolmetscher auftreiben, der Deutsch und Chinesisch spricht.“

„Ja, war kein Problem. In Oldenburg gibt’s einige chinesische Studenten im Fachbereich ‚Deutsch als Fremdsprache‘. Ich habe mit dem zuständigen Professor gesprochen und der schickt uns morgen früh einen seiner Studenten.“

„Du bist großartig.“

„Ich weiß“, lachte Heike. „Kommt ihr bald ins Büro?“

„Wir steigen gerade aus dem Auto.“

„Dann mache ich schon mal Tee.“

Um diese Zeit war es sehr ruhig in der Inspektion. Die meisten Kollegen waren schon nach Hause gegangen und da sich bei diesem Wetter kaum Menschen nach draußen wagten, stand den diensthabenden Beamten vermutlich eine ruhige Nacht bevor.

Andreas begrüßte seine Frau mit einem Kuss, dann ließen die drei sich an seinem Schreibtisch nieder, wo bereits die Teekanne auf einem Stövchen stand und Kluntjes in den Tassen lagen.

Ralf schaltete seinen Computer an und Andreas schenkte Tee ein.

„Schon irgendetwas von der Rechtsmedizin oder der Kriminaltechnik?“ Er schob seiner Frau und Ralf ihre Tassen zu.

„Paul hat sich gemeldet, aber noch keinen Bericht geschickt. Er hat nur noch mal bestätigt, dass die Frau auf gar keinen Fall an dem Schuss gestorben ist, sondern bereits vorher an Atem- beziehungsweise Herzstillstand. Er vermutet, dass sie vergiftet wurde, und brachte sein Bedauern zum Ausdruck, dass die Suche nach dem Gift wohl einige Zeit in Anspruch nehmen würde.“

Coordes nickte. „Solange er nicht weiß, wonach er überhaupt suchen soll ...“

„Soll ich die Blumenläden abtelefonieren wegen der roten Gladiolen?“, erkundigte sich Heike und fügte auf Andreas‘ fragenden Blick hinzu: „Josefine erzählte mir davon.“

Der Hauptkommissar dachte kurz nach, antwortete dann aber: „Ich glaube nicht, dass uns das weiterhilft. Wenn du Lust hast, kannst du die Läden in der näheren Umgebung anrufen. Aber wir müssten schon wirklich großes Glück haben, wenn unser Mörder so behämmert ist, dass er die Blumen im Laden um die Ecke gekauft hat.“

„Das ist merkwürdig“, meldete sich Ralf Toben zu Wort. Er...

Erscheint lt. Verlag 30.1.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
ISBN-10 3-95573-539-7 / 3955735397
ISBN-13 978-3-95573-539-5 / 9783955735395
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