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Albträume (eBook)

Rituelle Serienmorde in Dresden
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
329 Seiten
Verlag edition krimi
978-3-946734-43-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Albträume -  Andreas M. Sturm
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'Mystische Ritualmorde in Dresden.' Ein unbarmherziger Mörder treibt das Dresdner Ermittlungsteam um Karin Wolf an ihre physischen und psychischen Grenzen. Alles deutet darauf hin, dass es sich bei dem Täter um einen Serienmörder handelt, der nach einer bizarren Zeremonie mordet. Sollte die Vermutung des Profilers zutreffen, dass der Täter die Zehn Gebote für seinen religiösen Fanatismus missbraucht? Welche Rolle spielt die Kirchgemeinde um Pfarrer Leonhardt? Als eine junge Frau entführt wird, beginnt der Wettlauf gegen die Zeit. Wird es ihnen rechtzeitig gelingen, die Jura-Studentin zu retten?

Andreas M. Sturm wurde 1962 in Dresden geboren. Der Diplom Betriebswirt war nach seiner Berufsausbildung zum Werkzeugmacher viele Jahre in der Informatik tätig. In seiner Freizeit fotografiert der Autor gern und hört Rockmusik. Er lebt gemeinsam mit seiner Frau in Dresden. Die ersten Schreibversuche startete er mit 16 Jahren. Es entstanden Kurzgeschichten und Western. Sein Faible für Kriminalromane brachte ihn dazu, ab 2009 wieder selbst zur Tastatur zu greifen. Bei Streifzügen durch seine Heimatstadt entstehen die Kriminalromane um das weibliche Kommissarinnen-Duo Wolf und König.

Andreas M. Sturm wurde 1962 in Dresden geboren. Der Diplom Betriebswirt war nach seiner Berufsausbildung zum Werkzeugmacher viele Jahre in der Informatik tätig. In seiner Freizeit fotografiert der Autor gern und hört Rockmusik. Er lebt gemeinsam mit seiner Frau in Dresden. Die ersten Schreibversuche startete er mit 16 Jahren. Es entstanden Kurzgeschichten und Western. Sein Faible für Kriminalromane brachte ihn dazu, ab 2009 wieder selbst zur Tastatur zu greifen. Bei Streifzügen durch seine Heimatstadt entstehen die Kriminalromane um das weibliche Kommissarinnen-Duo Wolf und König.

4. Kapitel

»Und, ist es dir und Steffen gelungen, die Laus zu kna­cken?«, fragte Karin, nachdem sie gemeinsam mit Sandra die Wohnung des ermordeten Küchenchefs betreten hatte.

»Die Nacht in der Zelle hat das Gemüt des Mannes geläu­tert. Als wir ihn heute verhörten, wollte er nur noch reden. Es ist eine traurige Geschichte. Die Eheleute hatten sich im Lauf der letzten Jahre aus enttäuschter oder abgewiesener Liebe gegenseitig so tiefe Wunden geschlagen, dass nur die­se Gewalttat den Konflikt letztendlich lösen konnte.«

»Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn die beiden, statt sich die Köpfe einzuschlagen, ihren Zwist mit einer Partie Schach entschieden hätten«, meinte Karin.

»Ein Schachspiel wäre in der Wohnung der beiden ebenso deplatziert gewesen wie ein Fertiggericht in dieser hier«, sagte Sandra staunend, als sie in die Küche des toten Kochs kamen.

Die Küche bot in der Tat einen beeindruckenden Anblick. Alle Töpfe und Pfannen waren von erlesener Qualität und der Herd befand sich nach amerikanischer Mode in der Mit­te des großen Raumes. Es handelte sich auf jeden Fall um eine Sonderanfertigung. Sandra öffnete den gigantischen Kühlschrank, der bis zur Decke reichte.

»Schau, von den Leckereien, die hier gelagert werden, kön­nen wir beide bequem ein Vierteljahr leben und da wür­de jeden Abend ein lukullisches Mahl auf dem Tisch ste­hen.«

»Okay, wir nehmen alles mit, aber nur wenn du kochst«, antwortete Karin trocken.

Das Badezimmer war gegen die Küche eher mittelpräch­tig. Alles war ordentlich und sauber, aber nicht übertrieben elegant. Der Raum diente seinem Zweck, mehr nicht.

Im Schlafzimmer standen die zwei Kommissarinnen einem Doppelbett von enormen Ausmaßen gegenüber. Als Sandra die Tür zu dem ersten Schrank öffnete, pfiff sie leise durch die Zähne. »Schau an, jetzt wissen wir zumindest, wo unser Smutje seine Prioritäten gesetzt hat.«

Im Schrank befand sich eine umfangreiche Auswahl an Sexspielzeug, wobei die Utensilien, die zum Ausleben von sadomasochistischen Fantasien dienten, eindeutig die vor­herrschende Rolle beanspruchten.

»Genau das hat die Reinigungskraft angedeutet. Sie wuss­te nichts Exaktes, aber als der Koch ihr ein delikates Ange­bot unterbreitete, erwähnte er gleich seine Vorlieben.« San­dra putzte ihre Nase und fügte hinzu: »Eigentlich fair. Da weiß man wenigstens gleich, woran man ist und erlebt keine bösen Überraschungen.« Als sie nach diesen Worten über ihre Schulter blickte, bemerkte sie, dass Karin den Raum be­reits verlassen hatte und der Rest ihres Satzes somit unge­hört blieb.

»Typisch«, brummelte Sandra in gespieltem Zorn. »Da gebe ich der Welt Einblick in meine tiefen philosophischen Erkenntnisse und wen interessiert das . . .?«

Sie folgte Karin in das Wohnzimmer und fand sie, wie sie nachdenklich ein Kruzifix betrachtete, das an der Wand hin­ter einer gemütlichen Sitzecke hing.

»In seinem Wohnzimmer hängt auch ein Kreuz«, hörte sie Karin gedankenversunken murmeln.

»Im Schlafzimmer hat er es sicher aus gutem Grund nicht aufgehängt. Er musste damit rechnen, dass es den Herrn bei seinem ausgefallenen Treiben derart schütteln würde, dass die Gefahr besteht, dass er von seinem Kreuz fällt«, hüstelte Sandra.

»Oh, entschuldige«, sagte Karin. »Du weißt ja nicht, wo­von ich spreche.« Dann berichtete sie von ihrer Entdeckung auf den Tatortfotos und von ihrem Gespräch mit Frau Ul­rich. »Als ich die Frau über das Kruzifix befragte, hat sie mich, ohne rot zu werden, angelogen. Dass sie nichts über das Kreuz weiß, glaube ich ihr nicht, dafür hat sie viel zu viel Angst bekommen.«

»Ich hege die Befürchtung, dass die beiden Fälle zusam­mengehören. Beide Male waren die Opfer mit Kabelbindern gefesselt. Bevor ich bei der Polizei anfing, kannte ich diese festen Plastikbänder nur aus der PC-Technik. Ich habe mit diesen Dingern immer versucht, den Kabelsalat in einem Computergehäuse zu bändigen.«

Karin schaute skeptisch. »Ob die Kabelbinder ein Verbin­dungsglied sind, kann ich noch nicht beurteilen. Seit in je­dem zweiten Kriminalfilm die Bösewichte mit diesen Kunst­stoffbändern arretiert werden, kommt selbst der dämlichste Verbrecher auf den Gedanken, sie zum Fesseln zu verwen­den. Die Geschichte mit dem Kruzifix dagegen . . .«

Karin öffnete der Reihe nach die Schubfächer eines anti­ken Schreibsekretärs und sah die Schriftstücke durch. San­dra widmete sich in dieser Zeit dem Bücherregal des verstor­benen Wohnungsinhabers. Sie nahm einige Bücher heraus und blätterte darin.

Nach kurzer Zeit wurde Karin fündig: »Der Koch war ka­tholisch«, sie zuckte die Schultern, »liegt ja nahe, bei dem Wandschmuck. Und er pflegte Verbindung zu einer Kirch­gemeinde. Hier sind die entsprechenden Unterlagen. Da werden wir morgen aufkreuzen.«

Auf dem kurzen Weg vom Parkplatz auf der Schießgasse bis zu dem wuchtigen Gebäude der Polizeidirektion begegnete Karin und Sandra ein vor sich hinbrabbelnder alter Mann. Er blieb am Straßenrand stehen und fixierte aufgebracht den Kleinwagen eines Pizzadienstes. »Auch so ein Fraß! Pizza! Furchtbar!«, schimpfte er.

In einer Mischung aus Erstaunen und Belustigung sah Sandra ihn an, aber Karin wirkte auf einmal sehr geschäftig. Sie griff zu ihrem Handy und bedeutete Sandra, dass diese schon vorausgehen soll.

Sandra war noch nicht am Besprechungsraum angelangt, da holte Karin sie bereits ein. »Vielleicht haben wir Glück und Steffen und Mackie sind schon da«, schnaufte sie nach ihrem Spurt.

Als die beiden Kriminalistinnen den Versammlungsraum betraten, wartete Steffen tatsächlich schon auf sie. Steffen Dahlmann, ein ruhiger, zur Korpulenz neigender Mann, der durch seine überlegte Art an Ermittlungen heranzugehen, oft große Erfolge erzielte, saß mit aufgekrempelten Hemds­ärmeln auf einem Stuhl und fächelte sich mit einem aus einem Blatt Papier gefalteten Fächer Erfrischung zu. »Ich wäre nicht böse, wenn die Sonne einen kleineren Gang ein­legen würde. Es ist wieder einmal unerträglich«, begrüßte er seine Kolleginnen.

»Weißt du, wo Mackie steckt?«, fragte ihn Karin, die ihren beiden Kollegen jeweils eine SMS geschickt und sie in das Revier bestellt hatte.

»Ja, das weiß ich«, meinte Steffen trocken und intensi­vierte sein Fächeln.

»Und?«, leicht genervt zog Karin ihre Stirn in Falten.

»Er ist auf der Toilette. Kein Grund zur Panik, er wird gleich erscheinen.«

»Hoffentlich, sonst wird noch das Bier warm!«

»Bier?!« Steffen unterbrach sein Wedeln und sah Karin voller Begeisterung an.

Karin schenkte ihm ein geheimnisvolles Lächeln und ver­schwand für eine Weile auf der Toilette, um sich frisch zu machen. Sandra folgte ihr auf dem Fuß.

Kurz nach der Rückkehr der beiden klingelte das Telefon im Beratungsraum und Karin hob ab. Nach einem kurzen ›ich komme‹, sah sie ihre Kollegen auffordernd an »Wer hilft mir tragen?«

Sandra, die bemerkte, dass Steffen jede Bewegung zu viel war, hob ihre Hand und schob Karin zur Tür hinaus. Auf dem Flur lief ihnen Jan in die Arme und wurde gleich zur Hilfeleistung verdonnert.

Kurze Zeit später stellte Karin vier Pizzen und zwölf Fla­schen alkoholfreies Bier auf den Tisch und sagte: »Da ich annehme, dass heute noch keiner von uns die Zeit gefunden hat, in Ruhe einen Happen zu essen, schlage ich vor, dass wir uns erst einmal stärken, danach können wir besser den­ken. Betrachtet dieses fürstliche Mahl als meine Urlaubsrun­de und nun guten Appetit und Prost!«

Im Nu wurden die ersten vier Flaschen geöffnet und nach dem Klappern des Zusammenstoßens war eine geraume Weile nichts mehr zu hören.

»Das tat gut«, meinte Steffen zufrieden, als er seine fast geleerte Flasche Clausthaler absetzte. »Vielen Dank der ed­len Spenderin, das war ein wirklich reizender Einfall von dir, Karin.«

»Oh, darauf hat mich ein netter älterer Herr gebracht«, winkte die Gelobte beiläufig ab und Sandra, die noch trank, verschluckte sich prompt. Hustend drehte sie Jan, der neben ihr saß, den Rücken zu und bedeutete ihm zu klopfen. »Das ist so gemein von dir, Karin«, schimpfte sie. »Das machst du mit Absicht! Immer wenn ich gerade trinke, versuchst du mich zum Lachen zu bringen.«

»Oh, das tut mir aber leid!«, antwortete Karin treuherzig, worauf Sandra ihr eine Grimasse schnitt.

Während des gemeinschaftlichen Pizzaessens verlor kei­ner der Anwesenden ein Wort über die aktuellen Mordfälle. Karin berichtete von ihrer Reise und alle gaben sich ganz dem Mahl hin und genossen die kurze Zeit der Entspan­nung.

Nachdem der Tisch abgeräumt war, saß die Runde satt und schläfrig auf ihren Stühlen und keiner entwickelte Lust, zur Tagesordnung überzugehen.

Steffen grinste zufrieden seine Kollegen an, hob den Zei­gefinger und sagte: »Wenn ich uns so ansehe, stelle ich fest, dass meine Mutter recht hatte. Einer ihrer Sprüche lautete: Vor dem Essen hängt man’s Maul, nach dem Essen ist man faul. Aber wir müssen uns aufraffen und ein wenig Mörder­jagd spielen. Wer will anfangen?«

»Ich.« Karin quälte sich in eine aufrechte Haltung, stieß hinter vorgehaltener Hand leise auf und ergriff das Wort. »Da unser Chef erst übermorgen wieder eintrifft, reiße ich die Leitung der Ermittlungen bis dahin an mich. Die wich­tigsten Fragen,...

Erscheint lt. Verlag 6.7.2016
Reihe/Serie Wolf & König
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Dresden • Krimi • Mörder • Pfarrer • Ritualmorde • Tod
ISBN-10 3-946734-43-X / 394673443X
ISBN-13 978-3-946734-43-7 / 9783946734437
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