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G. F. Unger Sonder-Edition Collection 14 (eBook)

5 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Aufl. 2019
400 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-7443-8 (ISBN)

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G. F. Unger Sonder-Edition Collection 14 - G. F. Unger
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G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.

Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.


Dieser Sammelband enthält die Folgen 66 bis 70 der G. F. Unger Sonder-Edition:

Folge 66: Ein Mann gegen alle

Folge 67: Beaver Kelly

Folge 68: Drei Asse

Folge 69: Einsamer Weg

Folge 70: Todespatrouille

1

Der Winter ist schon fast vorbei, und bald wird in den Bergen die Schneeschmelze beginnen. Wade Kelly fand auch an diesem Tag in seinen Fallen wieder reiche Beute und befindet sich auf dem Rückweg zu seiner verborgenen Hütte.

Bald wird sein Jagdwinter beendet sein. Er wird in den nächsten Tagen seine Fallen einsammeln und sie für den nächsten Winter vorbereiten, also ausbessern und mit dem Fett der Tiere einfetten, deren Pelze ihm in Fort Laramie einen guten Gewinn einbringen werden.

Er erreicht das verborgene Tal in der Abenddämmerung. Die Tage sind zwar schon etwas länger geworden, doch sie sind längst noch nicht lang genug.

Und das ist jetzt, als er seine Hütte erreicht, besonders bitter für ihn. Denn er hatte während seiner Abwesenheit unerwünschten Besuch bekommen, der sich mit der gesamten Ausbeute eines langen Jagdwinters schleunigst wieder davonmachte.

Er stellt das schnell fest.

Und im letzten Licht des fast schon gestorbenen Tages betrachtet er die Spuren im Schnee. Es sind Spuren, die sich nicht verwischen ließen, und er kann sie als erfahrener Bergläufer und Trapper so gut lesen wie die Geschichte in einem schlauen Buch. Es waren drei Pelzräuber.

Sie kamen von Osten her ins Tal und verließen es auch wieder in dieser Richtung. Er aber kam durch die Schlucht von Westen her. Er konnte ihnen also nicht begegnen und auch jetzt erst ihre Fährten sehen.

In seiner Hütte ist nichts mehr vorhanden. Selbst den Proviant nahmen sie mit, auch seine letzte Flasche Brandy. Alles konnten sie gebrauchen, sogar seine zweite Unterhose, die er am Tag zuvor gewaschen und zum Trocknen aufgehängt hatte.

Er hat ein halbes Jahr umsonst hier oben gelebt, gejagt, mit Wölfen und einem verärgerten Berglöwen gekämpft und sich in den Nächten nach einer Frau gesehnt, die ihn gewärmt und auch geliebt hätte.

Ja, alles ist umsonst gewesen.

Wade Kelly ist kein Mann von der Sorte, die bei Missgeschicken wild zu fluchen beginnt und zu einem tobenden Teufel wird.

Auch jetzt bleibt er beherrscht. Doch in ihm entsteht ein Gefühl der Gnadenlosigkeit. Und mit diesem Gefühl macht er sich etwa eine Stunde später auf den Weg.

Er ist auf seinem alten, erfahrenen Wallach den ganzen Tag geritten.

Sein Tal ist etwa zehn Quadratmeilen groß. Er ritt sie in der Runde ab und drang auch immer wieder in die Schluchten ein.

Sein Pferd hat also einige Meilen durch den Schnee hinter sich. Es ist beladen mit Beute. Und allein die Biberfallen am See brachten an diesem Tage drei Biber.

Sein Wallach ist also müde, er, Kelly, nicht minder.

Die Pelzräuber nahmen sein Maultier und auch sein zweites Pferd mit, beluden die Tiere mit der Pelzausbeute.

Wade Kelly gleicht jetzt, da er im sterbenden Tag die Verfolgung aufnimmt, einem grimmigen Wolf, dem drei Coyoten die Beute stahlen.

Es wird eine helle Nacht. Mond und Sterne leuchten, und der weiße Schnee reflektiert ihre unirdische Helligkeit.

In solch einer hellen Nacht kann es keine weiteren Schneefälle geben. Wäre das nicht so, könnte er die Fährte nicht verfolgen. Sie würde zugedeckt werden. Meile um Meile bleibt er in Bewegung. Sein Wallach schnaubt manchmal vorwurfsvoll, denn er ist am Ende seiner Kraft und Zähigkeit.

Doch dann knurrt Wade Kelly aus dem Sattel auf den Kopf des Tieres nieder: »Alter Junge, es muss sein. Sollen wir denn den ganzen Winter umsonst geackert haben ohne Ernte? Das siehst du doch wohl ein, Grauer?«

Dann schnaubt der Wallach wieder willig, und so ist es fast wie ein ständiger Dialog zwischen ihnen.

Immer wieder versucht Wade Kelly aus den Spuren im Licht der Gestirne zu lesen, wie groß der Vorsprung der Pelzräuber ist und ob er aufgeholt hat. Doch der Vorsprung betrug am Anfang schon etwa sechs Stunden.

Und daran hat sich auch jetzt gegen Ende der Nacht noch nichts geändert.

Er konnte also nicht aufholen.

Es gehen ihm viele Fragen und Gedanken durch den Kopf.

Wohin wollen die Kerle mit seiner Pelzausbeute? Und wer sind sie?

Er kennt sich aus im Land, weiß auch über dessen Bewohner, über alle Guten und Bösen einigermaßen Bescheid. Und natürlich hat er sich in den vergangenen Jahren auch einige Feinde gemacht, von denen mehr als einer schon allein aus Feindschaft seine ganze Jagdausbeute stehlen würde, böte sich ihm eine günstige Gelegenheit dazu. Aber es kommen immer wieder neue Banden ins Land. Zum Teil setzen sie sich aus Geächteten und Ausgestoßenen aller Rassen zusammen, also Indianern, Weißen, Schwarzen, Gelben und Halbbluts.

Jetzt nach dem Bürgerkrieg kehrt wieder überall Recht und Ordnung ein. Und da müssen viele Böse dorthin flüchten, wo es das Gesetz noch nicht gibt.

Das ganze Gebiet ist noch Indianerland. Hier herrschen noch die Stämme der Dakotas, also vor allen Dingen der Sioux – aber auch der Cheyenne und Arapaho.

Doch auch hier verändert sich alles. Die Zeiten der Pelzjäger sind bald vorbei. Im nordwestlichen Montana wird Gold gefunden.

Die Büffelherden werden vernichtet.

Und bald wird man eine Eisenbahn vom Atlantik zum Pazifik bauen.

Deshalb werden die roten Völker bald um ihr Überleben kämpfen.

Die ganze Kraft der Weißen wird sich nun nach dem Bürgerkrieg vereinen und mit der Eroberung des Westens beginnen.

So wird es kommen. Wade Kelly weiß es.

Es wird Tag, als er das verlassene Camp der Pelzräuber erreicht. Ja, auch sie mussten mal anhalten und ausruhen.

Als er nun bei Tag die Spuren noch einmal genauer betrachtet, da macht er eine überraschende Feststellung.

Einer der drei Pelzräuber ist kein Mann, sondern eine Frau. Denn solch kleine Füße hat kein Mann. Es muss eine Frau sein, die ihre kleinen Füße in Wintermokassins stecken hat. Und so ist in Kelly nun die Frage: Ist diese Frau – wahrscheinlich handelt es sich um eine Squaw – freiwillig bei den beiden Kerlen, oder …

Er denkt, während er ebenfalls rastet und sich ein Stück Fleisch brät, immer wieder darüber nach.

Fast verspürt er so etwas wie Neid.

Denn die Kerle haben seine ganze Ausbeute und überdies auch noch eine Frau.

Verdammt – eine Frau …

Die letzte Frau, die er sah und die er sich in Laramie für eine Nacht kaufte, war die rassige Katharina Polomsky, die von sich behauptete, eine russische Gräfin zu sein, die vor den Häschern des Großfürsten aus Alaska flüchten musste.

Ja, ein halbes Jahr hatte er keine Frau.

Und die Kerle da vor ihm haben seine Pelze, und überdies ist auch noch ein Weib bei ihnen.

Er fragt sich, ob sie freiwillig bei den Kerlen ist. Wenn nicht, dann können sie die Frau oder Squaw irgendwo gekauft haben. Auch entführt – also geraubt – konnte sie sein. Immer wieder denkt er darüber nach.

Dann fragt er sich, ob diese Katharina Polomsky noch in Fort Laramie sein kann. Sie hat ihm damals gesagt, dass sie nur so lange bleiben wolle, bis sie das Reisegeld nach Saint Louis zusammenhabe. Denn erst Saint Louis wäre für sie eine angemessene Stadt mit gewiss noblen Verehrern.

Aber dann denkt er plötzlich an Blue Eye, die er Thunder Bull entführte. Allerdings hatte sie es gewollt. Sie war bereit gewesen, mit ihm in der Hütte im einsamen Bergtal zu leben. Einen langen Winter liebten und wärmten sie sich unter dem Bärenfell, während draußen die Blizzards tobten.

Im Frühling waren sie dann mit der Pelzausbeute unterwegs nach Laramie gewesen.

Doch Thunder Bull hatte unterwegs schon auf sie gewartet. Er nahm ihm Blue Eye wieder ab, Wade Kellys Skalp jedoch bekam er nicht.

Ja, dies alles fällt ihm wieder ein.

Blue Eye war die schönste Arapaho-Squaw, die er kannte, eine blauäugige Indianerin. Das war wie ein Wunder. Er fragt sich, indes er am Feuer hockt und das Fleisch isst, ob sie immer noch bei Thunder Bull in dessen Tipi lebt.

Oder lebt sie gar nicht mehr, weil Thunder Bull sie bestrafte, einfach in einem Wutanfall erschlug? Denn für solche Wutanfälle ist Thunder Bull bekannt.

Kelly blickt zu seinem Wallach hinüber. Der scharrt mit seinen Vorderhufen den Schnee weg und findet darunter braunes Gras.

Kelly spricht zu ihm: »Wenn wir in Fort Laramie sind, bekommst du Mais, soviel du fressen kannst.«

Der Wallach wittert zu ihm herüber und schnaubt dann irgendwie verächtlich.

»Doch, du bekommst einen ganzen Futtersack voller Mais«, verspricht Kelly nochmals.

Dann erhebt er sich und knurrt: »Aber erst müssen wir noch was erledigen, damit ich den Mais auch bezahlen kann. Es geht weiter, mein Junge.«

***

Es ist am späten Nachmittag, als er die Kerle vor sich auf einer Ebene sieht. Weiter im Osten sind wieder Berge. Es sind die Medicine Bows, hinter denen sich dann die Laramie-Prärie öffnet mit meilenweiter Sicht.

Kelly ist sicher: Er wird die drei Reiter mit den beladenen Packtieren noch vor den Bergen eingeholt haben.

Und so sagt er auf den grauen Wallach nieder: »Los, Grauer, lauf noch mal richtig! Es muss sein. Denn in den Bergen können sie mir einen Hinterhalt legen. Ich muss sie vor den Bergen stellen. Lauf, Grauer!«

Und der graue und narbige Wallach gehorcht tatsächlich, so als könnte er die Sprache der Menschen verstehen.

Er trabt munter durch den nur knöcheltiefen Schnee.

Die Entfernung zu den Pelzräubern beträgt etwa eine Meile.

Sie sehen ihn nun auf ihrer Fährte. Wahrscheinlich haben sie damit gerechnet, weil die vergangene Nacht so hell war,...

Erscheint lt. Verlag 7.5.2019
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Collection
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Westernromane • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7325-7443-1 / 3732574431
ISBN-13 978-3-7325-7443-8 / 9783732574438
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