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Wilhelm Meisters Lehrjahre (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2025 | 3., Überarbeitete Fassung
904 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-662-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wilhelm Meisters Lehrjahre - Johann Wolfgang Von Goethe
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Fassung in aktueller Rechtschreibung Wilhelm Meisters Lehrjahre ist ein klassischer Bildungsroman von Johann Wolfgang von Goethe. Der wegweisende Entwicklungsroman erschien 1795/96. Die Fortsetzung Wilhelm Meisters Wanderjahre wurde 1821 bzw. 1829 veröffentlicht. Null Papier Verlag

Johann Wolfgang Goethe, ab 1782 von Goethe (? 28. August 1749 in Frankfurt am Main; ? 22. März 1832 in Weimar), war ein deutscher Dichter und Naturforscher. Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung. Das künstlerische Werk Goethes ist vielfältig. Den bedeutendsten Platz nimmt das schriftstellerische Werk ein. Daneben stehen das zeichnerische Werk mit über 3.000 hinterlassenen Arbeiten. Goethe war auch ein vielseitiger Übersetzer. Er übertrug Werke aus dem Französischen, dem Englischen, dem Italienischen, dem Spanischen und dem Altgriechischen.

Johann Wolfgang Goethe, ab 1782 von Goethe (✳ 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar), war ein deutscher Dichter und Naturforscher. Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung. Das künstlerische Werk Goethes ist vielfältig. Den bedeutendsten Platz nimmt das schriftstellerische Werk ein. Daneben stehen das zeichnerische Werk mit über 3.000 hinterlassenen Arbeiten. Goethe war auch ein vielseitiger Übersetzer. Er übertrug Werke aus dem Französischen, dem Englischen, dem Italienischen, dem Spanischen und dem Altgriechischen.

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Drittes Kapitel


Wenn die ers­te Lie­be, wie ich all­ge­mein be­haup­ten höre, das Schöns­te ist, was ein Herz frü­her oder spä­ter emp­fin­den kann, so müs­sen wir un­sern Hel­den drei­fach glück­lich prei­sen, dass ihm ge­gönnt ward, die Won­ne die­ser ein­zi­gen Au­gen­bli­cke in ih­rem gan­zen Um­fan­ge zu ge­nie­ßen. Nur we­nig Men­schen wer­den so vor­züg­lich be­güns­tigt, in­des die meis­ten von ih­ren frü­hern Emp­fin­dun­gen nur durch eine har­te Schu­le ge­führt wer­den, in wel­cher sie, nach ei­nem küm­mer­li­chen Ge­nuss, ge­zwun­gen sind, ih­ren bes­ten Wün­schen ent­sa­gen und das, was ih­nen als höchs­te Glück­se­lig­keit vor­schweb­te, für im­mer ent­beh­ren zu ler­nen.

Auf den Flü­geln der Ein­bil­dungs­kraft hat­te sich Wil­helms Be­gier­de zu dem rei­zen­den Mäd­chen er­ho­ben; nach ei­nem kur­z­en Um­gan­ge hat­te er ihre Nei­gung ge­won­nen, er fand sich im Be­sitz ei­ner Per­son, die er so sehr lieb­te, ja ver­ehr­te; denn sie war ihm zu­erst in dem güns­ti­gen Lich­te thea­tra­li­scher Vor­stel­lung er­schie­nen, und sei­ne Lei­den­schaft zur Büh­ne ver­band sich mit der ers­ten Lie­be zu ei­nem weib­li­chen Ge­schöp­fe. Sei­ne Ju­gend ließ ihn rei­che Freu­den ge­nie­ßen, die von ei­ner leb­haf­ten Dich­tung er­höht und er­hal­ten wur­den. Auch der Zu­stand sei­ner Ge­lieb­ten gab ih­rem Be­tra­gen eine Stim­mung, wel­che sei­nen Emp­fin­dun­gen sehr zu Hil­fe kam; die Furcht, ihr Ge­lieb­ter möch­te ihre üb­ri­gen Ver­hält­nis­se vor der Zeit ent­de­cken, ver­brei­te­te über sie einen lie­bens­wür­di­gen An­schein von Sor­ge und Scham, ihre Lei­den­schaft für ihn war leb­haft, selbst ihre Un­ru­he schi­en ihre Zärt­lich­keit zu ver­meh­ren; sie war das lieb­lichs­te Ge­schöpf in sei­nen Ar­men.

Als er aus dem ers­ten Tau­mel der Freu­de er­wach­te und auf sein Le­ben und sei­ne Ver­hält­nis­se zu­rück­blick­te, er­schi­en ihm al­les neu, sei­ne Pf­lich­ten hei­li­ger, sei­ne Lieb­ha­be­rei­en leb­haf­ter, sei­ne Kennt­nis­se deut­li­cher, sei­ne Ta­len­te kräf­ti­ger, sei­ne Vor­sät­ze ent­schie­de­ner. Es ward ihm da­her leicht, eine Ein­rich­tung zu tref­fen, um den Vor­wür­fen sei­nes Va­ters zu ent­ge­hen, sei­ne Mut­ter zu be­ru­hi­gen und Ma­ria­nens Lie­be un­ge­stört zu ge­nie­ßen. Er ver­rich­te­te des Tags sei­ne Ge­schäf­te pünkt­lich, ent­sag­te ge­wöhn­lich dem Schau­spiel, war abends bei Ti­sche un­ter­hal­tend und schlich, wenn al­les zu Bet­te war, in sei­nen Man­tel gehüllt, sach­te zu dem Gar­ten hin­aus und eil­te, alle Lin­dors und Le­an­ders im Bu­sen, un­auf­halt­sam zu sei­ner Ge­lieb­ten.

»Was brin­gen Sie?« frag­te Ma­ria­ne, als er ei­nes Abends ein Bün­del her­vor­wies, das die Alte, in Hoff­nung an­ge­neh­mer Ge­schen­ke, sehr auf­merk­sam be­trach­te­te. »Sie wer­den es nicht er­ra­ten«, ver­setz­te Wil­helm.

Wie ver­wun­der­te sich Ma­ria­ne, wie ent­setz­te sich Bar­ba­ra, als die auf­ge­bun­de­ne Ser­vi­et­te einen ver­wor­re­nen Hau­fen span­nen­lan­ger Pup­pen se­hen ließ. Ma­ria­ne lach­te laut, als Wil­helm die ver­wor­re­nen Dräh­te aus­ein­an­der zu wi­ckeln und jede Fi­gur ein­zeln vor­zu­zei­gen be­müht war. Die Alte schlich ver­drieß­lich bei­sei­te.

Es be­darf nur ei­ner Klei­nig­keit, um zwei Lie­ben­de zu un­ter­hal­ten, und so ver­gnüg­ten sich un­se­re Freun­de die­sen Abend aufs bes­te. Die klei­ne Trup­pe wur­de ge­mus­tert, jede Fi­gur ge­nau be­trach­tet und be­lacht. Kö­nig Saul im schwar­zen Sam­tro­cke mit der gol­de­nen Kro­ne woll­te Ma­ria­nen gar nicht ge­fal­len; er sehe ihr, sag­te sie, zu steif und pe­dan­tisch aus. De­sto bes­ser be­hag­te ihr Jo­na­than, sein glat­tes Kinn, sein gelb und ro­tes Kleid und der Tur­ban. Auch wuss­te sie ihn gar ar­tig am Drah­te hin und her zu dre­hen, ließ ihn Re­ve­ren­zen ma­chen und Lie­bes­er­klä­run­gen her­sa­gen. Da­ge­gen woll­te sie dem Pro­phe­ten Sa­mu­el nicht die min­des­te Auf­merk­sam­keit schen­ken, wenn ihr gleich Wil­helm das Brust­schild­chen an­pries und er­zähl­te, dass der Schil­ler­taft des Lei­brocks von ei­nem al­ten Klei­de der Groß­mut­ter ge­nom­men sei. Da­vid war ihr zu klein und Go­liath zu groß; sie hielt sich an ih­ren Jo­na­than. Sie wuss­te ihm so ar­tig zu tun und zu­letzt ihre Lieb­ko­sun­gen von der Pup­pe auf un­sern Freund her­über­zu­tra­gen, dass auch dies­mal wie­der ein ge­rin­ges Spiel die Ein­lei­tung glück­li­cher Stun­den ward.

Aus der Sü­ßig­keit ih­rer zärt­li­chen Träu­me wur­den sie durch einen Lärm ge­weckt, wel­cher auf der Stra­ße ent­stand. Ma­ria­ne rief der Al­ten, die, nach ih­rer Ge­wohn­heit noch flei­ßig, die ver­än­der­li­chen Ma­te­ria­li­en der Thea­ter­gar­de­ro­be zum Ge­brauch des nächs­ten Stückes an­zu­pas­sen be­schäf­tigt war. Sie gab die Aus­kunft, dass eben eine Ge­sell­schaft lus­ti­ger Ge­sel­len aus dem Ita­li­e­ner­kel­ler ne­ben­an her­aus­taum­le, wo sie bei fri­schen Aus­tern, die eben an­ge­kom­men, des Cham­pa­gners nicht ge­schont hät­ten.

»Scha­de«, sag­te Ma­ria­ne, »dass es uns nicht frü­her ein­ge­fal­len ist, wir hät­ten uns auch was zu­gu­te tun sol­len.«

»Es ist wohl noch Zeit«, ver­setz­te Wil­helm und reich­te der Al­ten einen Louis­dor hin, »ver­schafft Sie uns, was wir wün­schen, so soll Sie’s mit­ge­nie­ßen.«

Die Alte war be­händ, und in kur­z­er Zeit stand ein ar­tig be­stell­ter Tisch mit ei­ner wohl­ge­ord­ne­ten Kol­la­ti­on vor den Lie­ben­den. Die Alte muss­te sich da­zu­set­zen; man aß, trank und ließ sich’s wohl sein.

In sol­chen Fäl­len fehlt es nie an Un­ter­hal­tung. Ma­ria­ne nahm ih­ren Jo­na­than wie­der vor, und die Alte wuss­te das Ge­spräch auf Wil­helms Lieb­lings­ma­te­rie zu wen­den. »Sie ha­ben uns schon ein­mal«, sag­te sie, »von der ers­ten Auf­füh­rung ei­nes Pup­pen­spiels am Weih­nachts­abend un­ter­hal­ten; es war lus­tig zu hö­ren. Sie wur­den eben un­ter­bro­chen, als das Bal­lett an­ge­hen soll­te. Nun ken­nen wir das herr­li­che Per­so­nal, das jene großen Wir­kun­gen her­vor­brach­te.«

»Ja«, sag­te Ma­ria­ne, »er­zäh­le uns wei­ter, wie war dir’s zu­mu­te?«

»Es ist eine schö­ne Emp­fin­dung, lie­be Ma­ria­ne«, ver­setz­te Wil­helm, »wenn wir uns al­ter Zei­ten und al­ter un­schäd­li­cher Irr­tü­mer er­in­nern, be­son­ders wenn es in ei­nem Au­gen­blick ge­schieht, da wir eine Höhe glück­lich er­reicht ha­ben, von wel­cher wir uns um­se­hen und den zu­rück­ge­leg­ten Weg über­schau­en kön­nen. Es ist so an­ge­nehm, selbst­zu­frie­den sich man­cher Hin­der­nis­se zu er­in­nern, die wir oft mit ei­nem pein­li­chen Ge­füh­le für un­über­wind­lich hiel­ten, und das­je­ni­ge, was wir jetzt ent­wi­ckelt sin­d, mit dem zu ver­glei­chen, was wir da­mals un­ent­wi­ckelt wa­ren. Aber un­aus­sprech­lich glück­lich fühl ich mich jetzt, da ich in die­sem Au­gen­bli­cke mit dir von dem Ver­gang­nen rede, weil ich zu­gleich vor­wärts in das...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2025
Reihe/Serie Klassiker bei Null Papier
Klassiker bei Null Papier
Verlagsort Neuss
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Emilia Galotti • Faust • Lessing • Romeo und Julia • Schiller • Sturm und Drang • werthereffekt • Werther-Effekt
ISBN-10 3-96281-662-3 / 3962816623
ISBN-13 978-3-96281-662-9 / 9783962816629
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