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Die Wahlverwandtschaften (eBook)

Ein Roman
eBook Download: EPUB
2025 | 3., Überarbeitete Fassung
380 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-658-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Wahlverwandtschaften - Johann Wolfgang Von Goethe
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Goethes 'Wahlverwandtschaften' ist ein Roman aus dem Jahr 1809. Er beschreibt die Geschichte des in abgeschiedener Zweisamkeit lebenden Paares Charlotte und Eduard, deren Ehe durch das Aufeinandertreffen mit zwei Gästen auseinanderzubrechen droht. Der Roman markiert den Übergang hin zu Goethes Alterswerk und wir oft als sein bester und zugleich auch als sein rätselhaftester bezeichnet. Null Papier Verlag

Johann Wolfgang Goethe, ab 1782 von Goethe (? 28. August 1749 in Frankfurt am Main; ? 22. März 1832 in Weimar), war ein deutscher Dichter und Naturforscher. Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung. Das künstlerische Werk Goethes ist vielfältig. Den bedeutendsten Platz nimmt das schriftstellerische Werk ein. Daneben stehen das zeichnerische Werk mit über 3.000 hinterlassenen Arbeiten. Goethe war auch ein vielseitiger Übersetzer. Er übertrug Werke aus dem Französischen, dem Englischen, dem Italienischen, dem Spanischen und dem Altgriechischen.

Johann Wolfgang Goethe, ab 1782 von Goethe (✳ 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar), war ein deutscher Dichter und Naturforscher. Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung. Das künstlerische Werk Goethes ist vielfältig. Den bedeutendsten Platz nimmt das schriftstellerische Werk ein. Daneben stehen das zeichnerische Werk mit über 3.000 hinterlassenen Arbeiten. Goethe war auch ein vielseitiger Übersetzer. Er übertrug Werke aus dem Französischen, dem Englischen, dem Italienischen, dem Spanischen und dem Altgriechischen.

Erster Teil
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebentes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Eilftes Kapitel
Zwölftes Kapitel
Dreizehntes Kapitel
Vierzehntes Kapitel
Fünfzehntes Kapitel
Sechzehntes Kapitel
Siebzehntes Kapitel
Achtzehntes Kapitel
Zweiter Teil
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebentes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Die wunderlichen Nachbarskinder
Eilftes Kapitel
Zwölftes Kapitel
Dreizehntes Kapitel
Vierzehntes Kapitel
Fünfzehntes Kapitel
Sechzehntes Kapitel
Siebzehntes Kapitel
Achtzehntes Kapitel

Erstes Kapitel


Eduard – so nen­nen wir einen rei­chen Baron im bes­ten Man­nes­al­ter – Eduard hat­te in sei­ner Baum­schu­le die schöns­te Stun­de ei­nes April­nach­mit­tags zu­ge­bracht, um frisch er­hal­te­ne Pfropf­rei­ser auf jun­ge Stäm­me zu brin­gen. Sein Ge­schäft war eben vollen­det; er leg­te die Gerät­schaf­ten in das Fut­te­ral zu­sam­men und be­trach­te­te sei­ne Ar­beit mit Ver­gnü­gen, als der Gärt­ner hin­zu­trat und sich an dem teil­neh­men­den Flei­ße des Herrn er­getz­te.

»Hast du mei­ne Frau nicht ge­se­hen?« frag­te Eduard, in­dem er sich wei­ter­zu­ge­hen an­schick­te.

»Drü­ben in den neu­en An­la­gen«, ver­setz­te der Gärt­ner. »Die Moos­hüt­te wird heu­te fer­tig, die sie an der Fels­wand, dem Schlos­se ge­gen­über, ge­baut hat. Al­les ist recht schön ge­wor­den und muss Euer Gna­den ge­fal­len. Man hat einen vor­treff­li­chen An­blick: un­ten das Dorf, ein we­nig rech­ter Hand die Kir­che, über de­ren Turm­spit­ze man fast hin­weg­sieht, ge­gen­über das Schloss und die Gär­ten.«

»Ganz recht«, ver­setz­te Eduard; »ei­ni­ge Schrit­te von hier konn­te ich die Leu­te ar­bei­ten se­hen.«

»Dann«, fuhr der Gärt­ner fort, »öff­net sich rechts das Tal, und man sieht über die rei­chen Baum­wie­sen in eine hei­te­re Fer­ne. Der Stieg die Fel­sen hin­auf ist gar hübsch an­ge­legt. Die gnä­di­ge Frau ver­steht es; man ar­bei­tet un­ter ihr mit Ver­gnü­gen.«

»Geh zu ihr«, sag­te Eduard, »und er­su­che sie, auf mich zu war­ten. Sage ihr, ich wün­sche die neue Schöp­fung zu se­hen und mich dar­an zu er­freu­en.«

Der Gärt­ner ent­fern­te sich ei­lig, und Eduard folg­te bald.

Die­ser stieg nun die Ter­ras­sen hin­un­ter, mus­ter­te im Vor­bei­ge­hen Ge­wächs­häu­ser und Trei­be­bee­te, bis er ans Was­ser, dann über einen Steg an den Ort kam, wo sich der Pfad nach den neu­en An­la­gen in zwei Arme teil­te. Den einen, der über den Kirch­hof ziem­lich ge­ra­de nach der Fels­wand hin­ging, ließ er lie­gen, um den an­de­ren ein­zu­schla­gen, der sich links et­was wei­ter durch an­mu­ti­ges Ge­büsch sach­te hin­auf­wand; da, wo bei­de zu­sam­men­tra­fen, setz­te er sich für einen Au­gen­blick auf ei­ner wohl­an­ge­brach­ten Bank nie­der, be­trat so­dann den ei­gent­li­chen Stieg und sah sich durch al­ler­lei Trep­pen und Ab­sät­ze auf dem schma­len, bald mehr bald we­ni­ger stei­len Wege end­lich zur Moos­hüt­te ge­lei­tet.

An der Türe emp­fing Char­lot­te ih­ren Ge­mahl und ließ ihn der­ge­stalt nie­der­sit­zen, dass er durch Tür und Fens­ter die ver­schie­de­nen Bil­der, wel­che die Land­schaft gleich­sam im Rah­men zeig­ten, auf einen Blick über­se­hen konn­te. Er freu­te sich dar­an in Hoff­nung, dass der Früh­ling bald al­les noch reich­li­cher be­le­ben wür­de.

»Nur ei­nes habe ich zu er­in­nern«, setz­te er hin­zu, »die Hüt­te scheint mir et­was zu eng.«

»Für uns bei­de doch ge­räu­mig ge­nug«, ver­setz­te Char­lot­te.

»Nun frei­lich«, sag­te Eduard, »für einen Drit­ten ist auch wohl noch Platz.«

»Wa­rum nicht?« ver­setz­te Char­lot­te, »und auch für ein Vier­tes. Für grö­ße­re Ge­sell­schaft wol­len wir schon an­de­re Stel­len be­rei­ten.«

»Da wir denn un­ge­stört hier al­lein sind«, sag­te Eduard, »und ganz ru­hi­gen, hei­te­ren Sin­nes, so muss ich dir ge­ste­hen, dass ich schon ei­ni­ge Zeit et­was auf dem Her­zen habe, was ich dir ver­trau­en muss und möch­te, und nicht dazu kom­men kann.«

»Ich habe dir so et­was an­ge­merkt«, ver­setz­te Char­lot­te.

»Und ich will nur ge­ste­hen«, fuhr Eduard fort, »wenn mich der Post­bo­te mor­gen früh nicht dräng­te, wenn wir uns nicht heut ent­schlie­ßen müss­ten, ich hät­te viel­leicht noch län­ger ge­schwie­gen.«

»Was ist es denn?« frag­te Char­lot­te freund­lich ent­ge­gen­kom­mend.

»Es be­trifft un­sern Freund, den Haupt­mann«, ant­wor­te­te Eduard. »Du kennst die trau­ri­ge Lage, in die er, wie so man­cher an­de­re, ohne sein Ver­schul­den ge­setzt ist. Wie schmerz­lich muss es ei­nem Man­ne von sei­nen Kennt­nis­sen, sei­nen Ta­len­ten und Fer­tig­kei­ten sein, sich au­ßer Tä­tig­keit zu se­hen und – ich will nicht lan­ge zu­rück­hal­ten mit dem, was ich für ihn wün­sche: ich möch­te, dass wir ihn auf ei­ni­ge Zeit zu uns näh­men.«

»Das ist wohl zu über­le­gen und von mehr als ei­ner Sei­te zu be­trach­ten«, ver­setz­te Char­lot­te.

»Mei­ne An­sich­ten bin ich be­reit dir mit­zu­tei­len«, ent­geg­ne­te ihr Eduard. »In sei­nem letz­ten Brie­fe herrscht ein stil­ler Aus­druck des tiefs­ten Miss­mu­tes; nicht dass es ihm an ir­gend­ei­nem Be­dürf­nis feh­le, denn er weiß sich durch­aus zu be­schrän­ken, und für das Not­wen­di­ge habe ich ge­sorgt; auch drückt es ihn nicht, et­was von mir an­zu­neh­men, denn wir sind uns­re Leb­zeit über ein­an­der wech­sel­sei­tig uns so viel schul­dig ge­wor­den, dass wir nicht be­rech­nen kön­nen, wie un­ser Kre­dit und De­bet sich ge­gen­ein­an­der ver­hal­te – dass er ge­schäft­los ist, das ist ei­gent­lich sei­ne Qual. Das Viel­fa­che, was er an sich aus­ge­bil­det hat, zu and­rer Nut­zen täg­lich und stünd­lich zu ge­brau­chen, ist ganz al­lein sein Ver­gnü­gen, ja sei­ne Lei­den­schaft. Und nun die Hän­de in den Schoß zu le­gen oder noch wei­ter zu stu­die­ren, sich wei­te­re Ge­schick­lich­keit zu ver­schaf­fen, da er das nicht brau­chen kann, was er in vol­lem Maße be­sitzt – ge­nug, lie­bes Kind, es ist eine pein­li­che Lage, de­ren Qual er dop­pelt und drei­fach in sei­ner Ein­sam­keit emp­fin­det.«

»Ich dach­te doch«, sag­te Char­lot­te, »ihm wä­ren von ver­schie­de­nen Or­ten Aner­bie­tun­gen ge­sche­hen. Ich hat­te selbst um sei­net­wil­len an man­che tä­ti­ge Freun­de und Freun­din­nen ge­schrie­ben, und so­viel ich weiß, blieb dies auch nicht ohne Wir­kung.«

»Ganz recht«, ver­setz­te Eduard; »aber selbst die­se ver­schie­de­nen Ge­le­gen­hei­ten, die­se Aner­bie­tun­gen ma­chen ihm neue Qual, neue Un­ru­he. Kei­nes von den Ver­hält­nis­sen ist ihm ge­mäß. Er soll nicht wir­ken; er soll sich auf­op­fern, sei­ne Zeit, sei­ne Ge­sin­nun­gen, sei­ne Art zu sein, und das ist ihm un­mög­lich. Je mehr ich das al­les be­trach­te, je mehr ich es füh­le, de­sto leb­haf­ter wird der Wunsch, ihn bei uns zu se­hen.«

»Es ist recht schön und lie­bens­wür­dig von dir«, ver­setz­te Char­lot­te, »dass du des Freun­des Zu­stand mit so­viel Teil­nah­me be­denkst; al­lein er­lau­be mir, dich auf­zu­for­dern, auch dei­ner, auch un­ser zu ge­den­ken.«

»Das habe ich ge­tan«, ent­geg­ne­te ihr Eduard. »Wir kön­nen von sei­ner Nähe uns nur Vor­teil und An­nehm­lich­keit ver­spre­chen. Von dem Auf­wan­de will ich nicht re­den, der auf alle Fäl­le ge­ring für mich wird, wenn er zu uns zieht, be­son­ders wenn ich zu­gleich be­den­ke, dass uns sei­ne Ge­gen­wart nicht die min­des­te Un­be­quem­lich­keit ver­ur­sacht. Auf dem rech­ten Flü­gel des Schlos­ses kann er woh­nen, und al­les an­de­re fin­det sich. Wie viel wird ihm da­durch ge­leis­tet, und wie man­ches An­ge­neh­me wird uns durch sei­nen Um­gang, ja wie man­cher Vor­teil! Ich hät­te längst eine Aus­mes­sung des Gu­tes und der Ge­gend ge­wünscht; er wird sie be­sor­gen und...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2025
Reihe/Serie Klassiker bei Null Papier
Klassiker bei Null Papier
Verlagsort Neuss
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Emilia Galotti • Faust • Lessing • Romeo und Julia • Schiller • Sturm und Drang • werthereffekt • Werther-Effekt
ISBN-10 3-96281-658-5 / 3962816585
ISBN-13 978-3-96281-658-2 / 9783962816582
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