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Professor Zamorra 1172 (eBook)

Schwarzer Sabbat

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Aufl. 2019
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-7961-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Professor Zamorra 1172 - Veronique Wille
Systemvoraussetzungen
1,99 inkl. MwSt
(CHF 1,90)
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Schwarzer Sabbat

Auf einer Vortragsreise lernt Zamorra die ebenso schöne wie geheimnisvolle Dania kennen. Ehe er sich versieht, gerät der Meister des Übersinnlichen immer mehr in den Bann der betörenden Frau. Doch ist Dania wirklich so harmlos, wie sie vorgibt? Oder ist sie eine Hexe, die weniger mit ihrer Schönheit als vielmehr mit ihren schwarzen Künsten Zamorra umgarnt hat?
Bei seiner Partnerin Nicole schlagen jedenfalls sämtliche Alarmglocken, als sie von der Liaison erfährt.
Und sie ist fest entschlossen, um Zamorra zu kämpfen.
Bis aufs Blut - und mit allen Waffen, die ihr zur Verfügung stehen ...

Nachdem der Makler den Preis genannt hatte, wähnte sich Theresa noch mehr als zuvor in einem Traum. Herr Akali führte sie weiter und schwärmte in einem fort: »Hier im dreizehnten Stock fühlen Sie sich wie im siebten Himmel. Auf der Terrasse können Sie sogar nacktbaden, wenn Ihnen danach ist.« Er schob die Sonnenbrille, die bisher seine Augen verdeckt hatte, ein wenig herunter und sah anzüglich auf Theresas Brüste.

Chauvi! Aber dich müssen wir ja nicht mitmieten!

Er platzierte die Sonnenbrille wieder über die Augen und ging weiter: »Neben drei Schlafzimmern verfügt das Penthouse selbstverständlich auch über drei direkt damit verbundene Badezimmer. Sie könnten hier sogar eine Orgie veranstalten.« Er grinste breit. »Ein besonderes Highlight der Wohnung ist übrigens, dass jeder Raum über einen Zutritt zu einer der Dachterrassen verfügt, und somit auch jederzeit über genügend Tages- und Sonnenlicht. Es sei denn, Sie haben andere Gelüste …«

»Welcher Art?«, fragte Mike irritiert.

»Na, zum Beispiel, wenn Sie lieber den Mond anheulen«, meinte der Makler grinsend. »Nur ein Witz, keine Sorge. Aber hier oben sollen schon die wildesten Partys abgegangen sein …« Nun schielte er auf Theresas Bauchansatz. »Aber wie ich sehe, haben Sie in den nächsten Monaten sowieso ganz andere Verpflichtungen.«

Theresa war im fünften Monat schwanger. Und die Terrasse würde sich herrlich dafür eignen, dort oben in der Sonne zu baden, während ihr Kleines neben ihr in der Wiege lag. So stellte sie sich das jedenfalls vor – wenn alles vorüber war. Sie hatte Angst vor der Entbindung – es war ihre erste – und lenkte sich gerne mit den Gedanken an »danach« ab.

»Der oder die Kleine wird, wenn es erst krabbeln oder laufen kann, auf der Terrasse herrlich spielen können«, schwärmte Akali. »Welches Kind hat schon eine Terrasse für sich ganz allein!«

»Wir … wir würden die Wohnung gerne nehmen«, unterbrach Theresa den Redefluss Akalis. Es gefiel ihr nicht, wie der Makler sich anmaßte, über ihr zukünftiges Kind zu sprechen. Es ging ihn schlichtweg nichts an.

»Aber ich habe Ihnen noch gar nicht den geräumigen Keller und die zwei Garagenplätze gezeigt!«

»Macht nichts! Wir nehmen sie auf jeden Fall!«

»Ich habe den Vertrag dabei. Sie können gleich unterschreiben, wenn Sie möchten.«

»Ja, das möchten wir!« Innerlich führte Theresa einen Jubeltanz auf. Und wenn Akali ihr nicht dermaßen unsympathisch gewesen wäre, wäre sie ihm wahrscheinlich um den Hals gesprungen.

Sie fing einen raschen irritierten Blick von Mike ein.

So schnell …?

Sie nahm seine Hand und sah ihm aufmunternd in die Augen.

Lass mich nur machen!

Zwei Wochen später waren sie eingezogen. Sie waren aus ihrer alten Mietwohnung in Freiburg schneller rausgekommen als erhofft. Und überhaupt lief alles wie am Schnürchen.

Wie unter einem guten Stern …

Mike musste den neuen Job als IT-Consultant in Hannover erst am 1. Februar antreten. Also hatten sie auch noch genügend Zeit, sich einzurichten. Obwohl …

Die Wohnung war fast komplett mit Möbeln bestückt. Das hatte sie bei ihrer Besichtigung am meisten irritiert. Sie hatte Akali gefragt, wann die Vormieter die Möbel abholen würden, doch er hatte nur auf seine Art gestrahlt und erklärt, dass sie sie übernehmen könnten – umsonst.

Das meiste hatten sie behalten, da es ausnahmslos wertige Möbelstücke waren. Weit teurer als ihre bisherige Einrichtung. Nur einige Teile, wie ein wuchtiger Sekretär mit seltsamen Intarsien und auch das riesige Wasserbett im Schlafzimmer gefielen ihnen nicht. Sie boten es auf Ebay an und erzielten sogar noch einen richtig guten Preis dafür. Für den Sekretär sogar weit mehr, als sie gedacht hatten.

»Wer kauft einen Sekretär mit solchen abartigen Intarsien?«, wunderte sich Mike.

Die Intarsien zeigten eine Art Teufelssabbat mit nackten Hexen, Satyrn, Teufeln und anderen abartigen Gestalten.

Der Käufer war ein Priester, der behauptete, dass er auf keinen Fall erlauben dürfe, dass solch gotteslästernde Möbelstücke in die falschen Hände gerieten.

»Wollen Sie den Schreibtisch etwa kleinhacken?«, hatte Mike gefragt.

»Nein, aber weihen und in meinem Arbeitszimmer aufstellen.«

Sie atmeten auf, als sie das wuchtige Stück los waren. Dennoch prusteten sie beide gleichzeitig vor Lachen los, nachdem der Priester mitsamt dem Schreibtisch, den zwei seiner Messdiener trugen, gegangen war und sie die Tür hinter ihm geschlossen hatten.

Von ihren Nachbarn bekamen sie nicht viel mit. Eigentlich überhaupt nichts. Noch nicht einmal eine Klospülung hörte man. Das lag wahrscheinlich daran, dass sie ganz oben wohnten, meinte Mike.

Es war noch zu kalt, um die vielgepriesene Dachterrasse zu nutzen, aber man hatte zur einen Seite einen herrlichen Blick über den nahen Zoo und den Wald, zur anderen erhob sich die imposante Kuppel des Kongresszentrums, das vor über hundert Jahren im neoklassischen Stil erbaut war und, wie Theresa gelesen hatte, dem Pantheon in Rom nachempfunden war.

Am 1. Februar trat Mike seinen neuen Job an, während Theresa sich in ihrem neuen Arbeitszimmer endlich um einen neuen Auftrag kümmern konnte. Ihre Illustrationen waren gefragt, aber im letzten Jahr waren mehr und mehr ihrer Kunden abgesprungen. Man arbeitete lieber und preiswerter mit Photoshop oder Stockphotos, als Artikel und Cover mit kreativen Illustrationen zu schmücken.

Da kam der neue Auftrag gerade recht. Er war für ein neues History-Magazin, und sie sollte gleich eine ganze Serie illustrieren. Das Thema behagte ihr nicht wirklich. Es ging um die Inquisition.

Da hätte der blöde Schreibtisch ja bestens zu gepasst, dachte sie und war umso froher, ihn losgeworden zu sein.

Ohne den neuen Auftrag wären ihr die nächsten Wochen wahrscheinlich sehr einsam vorgekommen, denn Mike wurde gleich von Anfang an voll gefordert und kam oft erst abends nach Hause. Er war dann meistens fix und fertig und hatte gerade mal noch genug Energie, um die Fernbedienung zu drücken.

Mittlerweile war es März geworden, und die ersten Sonnenstrahlen ließen es zu, dass sich Theresa zumindest für ein halbe Stunde auf die Terrasse setzen und sie genießen konnte.

»Wie wär’s, wenn wir unsere Freunde aus Freiburg einladen?«, schlug sie Mike vor. »Vielleicht könnten wir ja schon auf der Terrasse ein BBQ veranstalten?«

Mike hatte es sich bereits wieder auf der Couch vor dem Riesenfernseher bequem gemacht und sah sie nun an wie jemand vom anderen Stern.

»Von Freiburg bis hierher sind es ja mal gerade fünfhundert Kilometer. Glaubst du, die setzen sich alle für ein BBQ ins Auto?«

»Nein, sie setzen sich ins Auto, um uns zu sehen«, erwiderte Theresa gereizt. Ihr fiel schon seit einiger Zeit die Decke auf den Kopf. Während Mike in seinen neuen Job voll aufging und ihr von seinen tollen Arbeitskollegen und Chefs erzählte, hatte sie außer ihrem Frauenarzt, der Kassiererin im Supermarkt und ein paar anderen Dienstleistern noch keinen Kontakt gefunden.

Gut, an den Wochenenden erkundeten sie die Stadt und waren abends auch ab und zu essen gegangen. Aber das war schon alles.

»Warum warten wir damit nicht einfach ab, bis es etwas wärmer ist und wir uns eingelebt haben?« Er zappte sich durchs Abendprogramm, bevor er fortfuhr: »Außerdem haben wir gar keinen BBQ-Grill. Der vom letzten Sommer war verrostet, und wir haben ihn zum Sperrmüll gegeben, erinnerst du dich?«

»Dann kaufen wir eben einen.«

Er seufzte tief und legte endlich für einen Moment die Fernbedienung beiseite. »Für die paar Leute?«

»Du könntest ja auch ein paar von deinen neuen Arbeitskollegen einladen«, schlug sie vor. »Dann lerne ich die wenigstens auch mal kennen.«

Vor allem deine ach so intelligente Kollegin Selma, von der du mir immer so vorschwärmst.

Es ging noch eine Weile hin und her, bis ein handfester Streit daraus wurde. Mike warf ihr vor, kein Verständnis für seine Probleme zu haben. Immerhin stünde er in seinem Job vor lauter neuen Herausforderungen und müsse sich erst bewähren. Schließlich warf er wütend die Fernbedienung auf den Boden, zog seine über Jacke und schlug die Wohnungstür hinter sich zu. Wohin er verschwand, wusste Theresa nicht, immerhin war Mike alles andere als ein Kneipengänger.

Sie selbst ging heulend zu Bett und verfluchte den Tag, an dem sie nach Hannover gezogen waren.

Am nächsten Morgen stand sie mit einer Tasse dampfenden Kaffees vor dem Küchenfenster und sah, dass unten ein Möbelwagen vorfuhr. Kurze Zeit später parkte ein alter Volvo, der seine besten Jahre schon hinter sich hatte, daneben, und ein junges Paar stieg aus. Beide Mitte dreißig, schätzte sie. Er war groß und schlank, sie reichte ihm nur bis zur Brust, und ein wallendes rotes Kleid umspielte ihre Fülle.

Bis eben hatte Theresa noch dunkle Gedanken gewälzt. Mike war erst nach Mitternacht nach Hause gekommen und morgens grußlos zur Firma gefahren, sodass sie sich nicht hatten aussprechen können.

Doch jetzt beobachtete sie umso erfreuter, wie das Paar das Haus betrat, während die Möbelpacker begannen, die Sachen ins Haus zu tragen.

Den ganzen Morgen über sah Theresa vom Fenster aus zu und ließ sogar ihre Arbeit liegen. Immerhin waren das die ersten Menschen, die sie seit ihrer Ankunft hier sah. Mittlerweile glaubte sie, dass die meisten Wohnungen leer...

Erscheint lt. Verlag 30.4.2019
Reihe/Serie Professor Zamorra
Professor Zamorra
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • Deutsch • eBook • eBooks • Extrem • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • Horror-Thriller • john Sinclair • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • Lovecraft • Männer • Neuerscheinung • Neuerscheinungen • Paranomal • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Top • Walking Dead
ISBN-10 3-7325-7961-1 / 3732579611
ISBN-13 978-3-7325-7961-7 / 9783732579617
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